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Veröffentlicht am 14.07.2020

Zweite Chance

Mister Secret
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Die Romance Reihe „Masters of Love“ stammt aus der Feder von Leisa Rayven. Die deutsche Übersetzung des zweiten Bandes erschien 2020 im LYX Verlag unter dem Titel „Mister Secret“. Im Mittelpunkt der Geschichte ...

Die Romance Reihe „Masters of Love“ stammt aus der Feder von Leisa Rayven. Die deutsche Übersetzung des zweiten Bandes erschien 2020 im LYX Verlag unter dem Titel „Mister Secret“. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen Asha Tate und „Professor Feelgood“.

Asha arbeitet als Lektorin. Völlig unerwartet wird sie mit einer scheinbar unlösbaren Aufgabe konfrontiert, von der ihre berufliche Zukunft abhängt. Innerhalb von zwei Wochen muss sie den nächsten Bestseller finden. Asha setzt all ihre Hoffnung in das Instagram-Profil von „Professor Feelgood“ - doch dann begegnet sie dem mysteriösen Mann und ihre Welt stürzt ins Chaos.

Asha, aus deren Sicht das komplette Buch erzählt wird, ist Edens kleine Schwester. Da sie im ersten Band nur eine kleine Nebenrolle gespielt hat, war ich umso neugieriger auf ihre Geschichte. Asha ist eine hoffnungslose Romantikerin, die davon träumt, die große Liebe zu finden. Bis zu dem Moment als „Professor Feelgood“ das erste Mal auftaucht, war mir Asha sympathisch und ich konnte mich ohne Probleme in sie hineinversetzen. Etliche Male konnte sie mich zum Lachen bringen und ich habe sie für ihren Kampfgeist bewundert. Obwohl eine Unbekannte Person ihr das Leben schwer macht gibt sie nicht auf, doch dann tritt „Professor Feelgood“ in Erscheinung und plötzlich entwickelt sich Asha in eine Richtung, mit der ich mich überhaupt nicht anfreunden konnte. Am Ende war von meiner anfänglichen Sympathie nichts mehr übrig.

Ein Aspekt, auf den ich gerne näher eingehen möchte, ist Ashas Sexleben, dass man durchaus als kompliziert beschreiben kann. Aus einem bestimmten Grund fällt es Asha schwer mit einem Mann zu schlafen. Das gilt jedoch nicht für „Professor Feelgood“, denn sobald die beiden das erste Mal miteinander schlafen lösen sich Ashas Probleme einfach so in Luft auf. Ich finde es sehr schade, dass dieser so wichtige Moment für Asha so unrealistisch dargestellt wurde.

Die Identität von „Professor Feelgood“ wird erst im Buch gelüftet. Da ich niemanden spoilern möchte, werde ich seinen wahren Namen nicht nennen. Mein erster Eindruck war alles andere als positiv, denn bei seinem ersten Treffen mit Asha zeigt sich „Professor Feelgood“ nicht gerade von seiner besten Seite. Im Laufe der Geschichte erfährt der Leser immer mehr Details über sein Leben und am Ende ist es mir tatsächlich gelungen eine Art Bindung zu ihm aufzubauen. Manche seiner Entscheidungen konnte ich allerdings bis zum Schluss nicht nachvollziehen, was vielleicht daran liegt, dass wir keinen Einblick in seine Gedanken bekommen.

Seitdem ich Liebesromane für mich entdeckt habe, habe ich gewisse Vorlieben entwickelt. Dazu gehören definitiv Happy Ends. Ich liebe es, wenn sie romantisch sind, allerdings sollten sie dabei niemals kitschig werden, weil ich das überhaupt nicht mag. Als ich das letzte Kapitel von „Mister Secret“ gelesen habe, war mein erster Gedanke was für ein schönes Ende, doch dann passiert etwas womit ich überhaupt nicht gerechnet habe. Mal abgesehen davon, dass ich dieses Ereignis sehr kitschig fand, hat es kein bisschen zum bisherigen Verlauf der Geschichte gepasst.

Neben Asha und „Professor Feelgood“ spielen natürlich auch die Charaktere aus „Mister Romance“ eine Rolle. Ganz besonders gefreut habe ich mich über den Auftritt von Nannabeth und Moby Duck. Einer meiner absoluten Lieblingscharaktere war Joanna eine Arbeitskollegin und gute Freundin von Asha, die eine sehr interessante Lebensgeschichte hat.

Die Übersetzung von Leisa Rayvens Schreibstil ließ sich gewohnt angenehm lesen und die vielen witzigen Wortkreationen, über die ich jedes Mal lache musste, haben dem Buch das gewisse Etwas gegeben. Die Länge der Kapitel war in Ordnung.

Fazit

Die Umsetzung von „Mister Secret“ konnte mich nur teilweise überzeugen. Das Buch fängt sehr vielversprechend an, entwickelt sich jedoch im Laufe der Geschichte in eine Richtung, mit der ich mich nicht anfreunden konnte.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 16.05.2020

Für deine Träume musst du kämpfen

Lips Don't Lie
1

Meine Meinung
„Lips Don't Lie“ ist ein Jugendbuch übers Erwachsenwerden aus der Feder der US-amerikanischen Autorin Ginger Scott. Die deutsche Übersetzung ist 2020 im Ravensburger Verlag erschienen. Das ...

Meine Meinung
„Lips Don't Lie“ ist ein Jugendbuch übers Erwachsenwerden aus der Feder der US-amerikanischen Autorin Ginger Scott. Die deutsche Übersetzung ist 2020 im Ravensburger Verlag erschienen. Das Buch erzählt die Geschichte des siebzehnjährigen Tristan Lopez, der seit dem Tod seines Vaters ein Mitglied der FiftySeven ist. Sie gelten als die gefährlichste Gang in Millers, Arkansas. Tristan der eher unfreiwillig zum Mitglied wurde, hat die Hoffnung auf eine bessere Zukunft längstens aufgegeben. Bis plötzlich Riley in sein Leben tritt und seine komplette Welt auf den Kopf stellt.

Sowohl Tristan als auch Riley waren mir von der ersten Seite an sympathisch und ich habe die Zeit mit ihnen definitiv genossen. Wer jetzt glaubt er bekommt hier eine typische Liebesgeschichte für junge Leser geboten, der irrt sich gewaltig. Ginger Scott ist es gelungen zwei sehr authentische Protagonisten zu erschaffen, die an genau den richtigen Stellen Ecken und Kanten haben. Tristan erscheint auf den ersten Blick wie der typische Bad Boy. Er ist Mitglied in einer Gang, seine schulischen Leistungen sind ihm völlig egal und gegenüber Riley verhält er sich wie das größte Arschloch auf Erden. Aber dieser Eindruck täuscht, denn hinter der unnahbaren Fassade steckt ein junger Kerl, der das Herz am rechten Fleck trägt und der für seine Liebsten alles tun würde. Riley habe ich vom ersten Moment an für ihre Unerschrockenheit und ihre enorme Stärke bewundert, denn obwohl ihr Leben alles andere als einfach ist, verliert sie ihr Ziel niemals aus den Augen. Wenn es darum geht für ihre Träume und für die Menschen, die ihr am Herzen liegen zu kämpfen, dann lässt sie sich von Niemandem aufhalten.

Wie oben bereits erwähnt handelt es sich bei „Lips Don't Lie“ nicht um das typische Jugendbuch, indem eine Liebesgeschichte im Vordergrund steht. Vielmehr spielt die Liebesgeschichte zwischen Tristan und Riley kaum eine Rolle. Natürlich ist mir bewusste, dass es in „Lips Don't Lie“ vorrangig ums Erwachsenwerden geht, allerdings finde ich, dass eine umfangreichere Schilderung der Liebesgeschichte dem Buch ganz gutgetan hätte. Ich will damit nicht sagen, dass die Liebesgeschichte im Vordergrund stehen sollten und der Rest der Handlung unwichtig ist aber ein paar Seiten mehr wären schön gewesen.

Das Thema Gang und die damit verbundene Kriminalität spielen eine große Rolle. Die Beschreibungen der Autorin hatten es bisweilen ganz schön in sich und in einer Situation musste ich das Buch sogar unterbrechen, weil mich die Szene seelisch sehr mitgenommen hat. Meines Erachtens ist diese Geschichte nicht unbedingt was für Leser, die zart besaitet sind.

Erzählt wird die Geschichte aus den Sichten von Riley und Tristan. Die deutsche Übersetzung von Ginger Scotts Schreibstil ließ sich angenehm lesen und die Wortwahl wurde gut gewählt. Mein einziger Kritikpunkt war die Länge der Kapitel, die Stellenweise wirklich zu lang waren.

Fazit
Die Geschichte von Tristan und Riley ist für mich definitiv ein Buch, dass ich nicht so schnell vergessen werde und das mich trotz kleinerer Makel überzeugen konnte. Wer gerne Jugendbücher liest, die sich vorrangig mit ernsteren Themen beschäftigen, dem empfehle ich dieses Buch.

Veröffentlicht am 02.05.2020

Pias persönlichster Fall

Ostseegruft
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Meine Meinung
„Ostseegruft“ ist Pia Korittkis fünfzehnter Fall und gleichzeitig auch ihr persönlichster. Kommissarin Pia Korittki wird Augenzeugin eines Rätselhaften Vorfalls. Auf der Beerdigung ihrer ...

Meine Meinung
„Ostseegruft“ ist Pia Korittkis fünfzehnter Fall und gleichzeitig auch ihr persönlichster. Kommissarin Pia Korittki wird Augenzeugin eines Rätselhaften Vorfalls. Auf der Beerdigung ihrer ehemaligen Schulfreundin Kirsten behauptet ein Unbekannter, dass der Tod kein Unfall gewesen sei, sondern Mord. Pia wäre nicht Pia, wenn sie diese Aussage einfach auf sich beruhen lassen würde und so stellt sie eigene Nachforschungen an.

Die Krimi Reihe „Pia Korittki“ habe ich 2014 für mich entdeckt und seitdem gehört die Reihe zu meinen Lieblingskrimi Reihen. Eva Almstädt gelingt es immer wieder aufs Neue mich während des Lesens in die Irre zu führen und dass schätze ich so sehr an ihren Geschichten.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht immer Pia, die zusammen mit ihren Kollegen vom Kommissariat 1 der Bezirkskriminalinspektion Lübeck einen Mordfall lösen muss. Die Geschichte besteht meist zu Gleichteilen aus polizeilicher Ermittlungsarbeit und Einblicken in das Leben und die Gedanken der einzelnen Personen, die irgendwie mit dem Mordfall in Verbindung stehen. Dank diesem Aufbau erhält der Leser nach und nach Hinweise, die ihn entweder zum Täter oder ihn in die Irre führen.

In ihrem fünfzehnten Fall sucht Pia nach dem Mörder ihrer ehemaligen Schulfreundin Kirsten. Nach und nach lernt der Leser Kirstens ehemalige Lebensumstände und die Menschen, die darin eine Rolle gespielt haben, kennen. Von der ersten Seite an bekommt er die Möglichkeit mit zu rätseln und so werden im Verlaufe der Geschichte immer mehr Menschen aus Kirstens ehemaligem Lebensumfeld verdächtig.

Völlig egal ob ich einen Krimi oder einen Thriller lese, der Täter muss bereits zu Beginn des Buches eine Rolle spielen. Ich erwarte nicht, dass er ununterbrochen Teil der Handlung ist, aber er sollte auch nicht erst kurz vor Schluss das erste Mal auftauchen. Bei der „Pia Korittki“ Reihe spielt der Täter in den meisten Fällen bereits im ersten Drittel des Buches eine Rolle. Wirklich erraten kann man ihn aber fast immer erst zum Ende der Geschichte. So bleibt das Buch bis zum Schluss spannend.

Pia war mir mal wieder von der ersten Seite an sympathisch und so habe ich jede Sekunde mit ihr genossen. Ihr sechsjähriger Sohn Felix konnte mich in manchen Situationen so sehr zum Lachen bringen, dass ich Tränen in den Augen hatte. Heinz Broders dürfte dieses Mal bei einem ganz besonderen Ereignis helfen, bei dem ich auch sehr gerne dabei gewesen wäre. Neben Pias Kollegen vom K1 ermittelt in diesem Fall aber auch alter Bekannter, der für ordentlich Wirbel sorgt.

Mein einziger Kritikpunkt bezieht sich auf die Auflösung des Mordfalls. Der Leser bekommt zwar auf die meisten Fragen eine Antwort, ich hatte aber leider das Gefühl, dass das mehr Vermutungen seitens der Polizei waren und nicht wirklich Belegte Tatsachen. Theoretisch könnte ich mich jetzt über die fehlende Logik aufregen, praktisch hat mich das aber kein bisschen gestört. Das hier ist schließlich eine fiktive Geschichte, da lege ich keinen gesteigerten Wert darauf, dass alles zu 100% logisch ist.

Im Verlaufe der Handlung kamen ein paar Fragen auf, die am Ende nicht beantwortet wurden. Ich vermute mal, dass die Antworten für den Mordfall irrelevant waren und aus diesem Grund hat die Autorin darauf verzichtet.

Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Sichten erzählt. Der Schreibstil von Eva Almstädt ließ sich gewohnt flüssig lesen und die Kapitel hatten eine angenehme Länge.

Fazit
Ein weiterer Krimi aus der Feder von Eva Almstädt, denn ich keine Sekunde aus der Hand legen konnte und den ich jedem weiterempfehle der gerne Ostseekrimis liest.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Atmosphäre
  • Geschichte
  • Figuren
Veröffentlicht am 23.03.2020

Ein guter Debütroman

Wie viele willst du töten
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Meine Meinung
„Wie viele willst du töten“ ist die deutsche Übersetzung des Debütromans von Joanna Schaffhausen, die 2020 im dtv Verlag erschienen ist. Im Mittelpunkt der Geschichte steht Officer Ellery ...

Meine Meinung
„Wie viele willst du töten“ ist die deutsche Übersetzung des Debütromans von Joanna Schaffhausen, die 2020 im dtv Verlag erschienen ist. Im Mittelpunkt der Geschichte steht Officer Ellery „Ellie“ Hathaway.

Ellie, die früher Abigail hieß und die einzige Überlebende des Serienkillers Francis Michael Coben ist, lebt nun in Woodbury und arbeitet dort als Polizistin. Eigentlich führt Ellie ein relativ normales Leben, doch dann bekommt sie jedes Jahr zu ihrem Geburtstag eine anonyme Karte zugeschickt und gleichzeitig verschwindet jedes Mal ein Mensch aus ihrem Umfeld spurlos. Nur weiß in Woodbury niemand von ihrer Vergangenheit und so wird Ellie von ihren Kollegen für verrückt erklärt als sie an einen Zusammenhang glaubt. Weil Ellie vermutet, dass es sich um das Werk eines Nachahmungstäters handelt, kontaktiert sie in ihrer Verzweiflung den FBI-Agenten Reed Markham, den Mann, der sie damals vor dem sicheren Tod gerettet hat. Doch Reed ist skeptisch. Kann er der traumatisierten Ellery vertrauen?

Ellery ist der Autorin gut gelungen. Sie hat einen interessanten Charakter, der dank seiner Ecken und Kanten authentisch wirkt und sich so gut in die Geschichte einfügt. Natürlich sind die Ereignisse aus ihrer Vergangenheit nicht spurlos an ihr vorbeigegangen. Ellery ist schwer traumatisiert, lebt zurückgezogen und das einzige Lebewesen, dass sie in ihrem Haus duldet ist ihr Hund Bump. Allerdings muss ich zugeben das mir Ellery am Ende zu viele falsche Entscheidungen getroffen hatte und sie mir daher nicht sonderlich sympathisch war.

In den meisten Fällen kann ich mich mit dem männlichen Protagonisten besser anfreunden als mit dem weiblichen. Bei Reed war das leider nur bedingt der Fall. Wahrscheinlich wäre er mir sympathisch gewesen, wenn sein Charakter nicht ewig wiederkehrende Klischees bedient hätte. Da wären seine Eheprobleme, seine Affären, sein Alkoholproblem (glücklicherweise hält sich dieses halbwegs in Grenzen) und die Tatsache, dass sein Job absolut immer an erster Stelle steht. Sicherlich ist es positiv, dass er sich bis zum Schluss um Ellies Sicherheit sorgt und sie daher keine Sekunde aus den Augen lässt. Sein extremes Misstrauen gegenüber Ellery gefiel mir nur mäßig aber als er ihr wichtige Informationen verschweigt war meine Geduld am Ende.

Was mir bei einem Spannungsroman immer sehr wichtig ist, ist eine ordentliche Portion Spannung, die irgendwann im Verlaufe der Handlung dafür sorgen muss, dass ich das Buch keine Sekunde mehr aus der Hand legen kann. „Wie viele willst du töten“ beginnt mit einer Rückblende, die nicht durch ihre Brutalität besticht, sondern durch eine mehr als nur gruslige Atmosphäre. Zwar enden die meisten Kapitel mit einem Cliffhanger so richtig spannend wird es aber erst zum Ende hin. Das große Finale schlägt dann allerdings ein wie eine Bombe und mit dem Täter konnte mich die Autorin tatsächlich überraschen. Angeblich gibt es immer wieder Hinweise auf den Täter, die ich aber scheinbar allesamt überlesen habe, denn ich wusste erst ganz zum Schluss wer es ist.

Warum auf dem Cover „Thriller“ steht hat sich mir bis zum Schluss nicht erschlossen, denn für mich handelt es sich bei diesem Buch eher um einen Krimi. Leider sind mir in letzter Zeit mehrere solcher Bücher in die Hände gefallen und ich frage mich mittlerweile nach welchen Kriterien die Verlage die Bezeichnung „Thriller“ vergeben.

Erzählt wird das Buch aus der Sicht von Ellery und Reed. Der Perspektivwechsel hat die Geschichte für mich noch spannender gemacht. Trotz dem ein oder anderen Übersetzungsfehler ließ sich die Geschichte recht flüssig lesen. Mein einziger Kritikpunkt ist die Länge der einzelnen Kapitel, die viel zu lang waren, was meinen Leserhythmus negativ beeinflusst hat. Bei 333 Seiten besteht das Buch mal gerade aus 12 Kapiteln, die zwischen 20 und 40 Seiten lang sind. Mehrere kürzere Kapitel hätten mir deutlich besser gefallen.

Fazit
Joanna Schaffhausen ist mit ihrem Debüt ein passabler Spannungsroman gelungen, der zwar zu Beginn so seine Längen hat, zum Ende hin aber mit einer guten Portion Spannung daherkommt. „Wie viele willst du töten“ ist für mich definitiv kein Pageturner, weil mir aber die Idee gefallen hat und die Umsetzung in Ordnung ist, bekommt das Buch von mir eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 14.02.2020

Die perfekt gelungene Fortsetzung!

Abgefackelt
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- ACHTUNG! - FORTSETZUNG! - ACHTUNG! -

Wer „Abgeschlagen“ noch nicht gelesen hat, der sollte diese Rezension aus SPOILER-GRÜNDEN nicht weiterlesen. Fangt die Reihe unbedingt mit „Abgeschlagen“ an, denn ...

- ACHTUNG! - FORTSETZUNG! - ACHTUNG! -



Wer „Abgeschlagen“ noch nicht gelesen hat, der sollte diese Rezension aus SPOILER-GRÜNDEN nicht weiterlesen. Fangt die Reihe unbedingt mit „Abgeschlagen“ an, denn alles andere würde euch massiv SPOILERN und euch so einen Großteil der Spannung nehmen. All die Leser die „Abgeschlagen“ bereits gelesen haben heiße ich an dieser Stelle herzlich Willkommen und wünsche euch informatives weiterlesen.

Meine Meinung

„Abgefackelt“ ist der zweite Teil einer Reihe, in deren Mittelpunkt der Rechtsmediziner Paul Herzfeld steht. Herzfeld ist dem ein oder anderen Thriller Fan vielleicht schon aus "Abgeschnitten" bekannt. In diesem Thriller, der von "Sebastian Fitzek" und "Michael Tsokos" gemeinsam geschrieben wurde, stand Herzfeld bereits im Mittelpunkt und kämpfet als Rechtsmediziner gegen das Böse. In „Abgefackelt“ wird nun die Vorgeschichte von Herzfeld fortgesetzt.

Die Handlung von „Abgefackelt“ schließt sich fast nahtlos an die Handlung von "Abgeschlagen" an. Paul Herzfeld lebt zwar immer noch in Kiel, wird aber von seinem Vorgesetzten vorübergehend nach Itzehoe versetzt, wo er an einem angeblich ruhigeren Klinikum die Stelle eines kürzlich verstorbenen Pathologen übernehmen soll. Herzfeld muss jedoch sehr schnell feststellen das sein neuer Arbeitsplatz alles andere als ruhig ist und die Todesursache seines Vorgängers nicht ansatzweise so unscheinbar ist, wie seine Kollegen im weismachen wollen. Pauls Neugierde ist natürlich sofort geweckt und so stellt der Rechtsmediziner auf eigene Faust Nachforschungen an. Nur leider bleiben seine Recherchen nicht lange unentdeckt und plötzlich schwebt Herzfeld erneut in akuter Lebensgefahr.

Nachdem mich der erste Band mit einem wirklich fiesen Cliffhanger zurückgelassen hatte, konnte ich das Erscheinen der Fortsetzung natürlich kaum noch erwarten. Ich freue mich also riesig, dass ich den zweiten Band vorablesen dürfte und Himmel! Er ist noch besser als der erste Band. Innerhalb von zwei Tagen habe ich „Abgefackelt“ verschlungen und ich bin immer noch ein bisschen traurig, dass es so schnell vorbei war. Jetzt warte ich sehnsuchtsvoll auf den nächsten Band, weil mich auch „Abgefackelt“ mit einem wirklich heftigen Cliffhanger zurückgelassen hat.

Herzfeld war mir auch in diesem Band von der ersten Seite an sympathisch und ich habe jede Sekunde mit ihm genossen. Herr Tsokos schickt seine Leser auf eine wirklich atemberaubende Achterbahnfahrt der Spannung, die bei mir eine ordentliche Portion Nervenkitzel hervorrufen konnte. In etlichen Situationen habe ich buchstäblich die Luft angehalten, weil ich gar nicht so schnell lesen könnte wie mich die Spannung gepackt hat und ich daher unbedingt wissen wollte was als nächstes passiert. An dieser Stelle gebe ich jedem Leser den Tipp sich Zeit zunehmen, denn wen es dir so geht wie mir, dann kannst du das Buch wahrscheinlich keine Sekunde mehr aus der Hand legen.

Was mir auch im zweiten Band sehr gut gefallen hat war die verständliche Erklärung medizinischer Abläufe. Mal abgesehen vom kriminalistischen Teil der Handlung bekommt der Leser auch in diesem Buch einen intensiven Einblick in der Arbeit eines Rechtsmediziners. Zwar benutzt der Autor bei seinen detaillierten Beschreibungen eine große Menge an Fachbegriffen, erklärt diese aber im nächsten Satz so, dass sie auch für einen Leihen ohne medizinische Ausbildung problemlos nachvollziehbar sind.

Das Buch wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, was die Spannung intensiviert und die Geschichte für mich noch lebendiger gemacht hat. Unterstützt wurde das Ganze durch einen flüssigen Schreibstil und kurze Kapitel. Jedes dieser Kapitel beginnt mit einer Ortsangabe, einem Datum und einer Uhrzeit, was mir die Orientierung innerhalb der Handlung erleichtert hat.

Fazit

„Abgefackelt“ ist für mich die perfekte Fortsetzung einer spannenden True-Crime Reihe, von der ich einfach nicht genug kriegen kann und die ich jedem weiterempfehle der ein Fan von diesem Subgenre ist. Ich hoffe daher sehr, dass wir uns 2021 auf den nächsten Band freuen dürfen.

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