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Veröffentlicht am 15.09.2016

Roman ohne Plot, Message und Ende, dafür mit wirrem Erzählstil und der Leser wird m. großem Fragezeichen zurückgelassen.

Geister
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Ein schlimmes Ereignis überschattet das Leben der Familie. Ulrike, Jürgens Schwester, war vor seiner Geburt spurlos verschwunden. Als sechsjähriges Mädchen ist sie eines Tages nicht mehr von der Schule ...

Ein schlimmes Ereignis überschattet das Leben der Familie. Ulrike, Jürgens Schwester, war vor seiner Geburt spurlos verschwunden. Als sechsjähriges Mädchen ist sie eines Tages nicht mehr von der Schule zurückgekehrt. In einem Dokumentarfilm, den man über den Fall dreht, spielt er zum ersten Mal eine öffentliche Rolle. Und auch in seinem Erwachsenenleben bleibt die Schwester der blinde Fleck seiner Biografie. Bis ihn eines Tages eine rätselhafte Postsendung mit Comic-Heften erreicht, einer Serie, die sich „UTE COMICS“ nennt, und daraufhin die Comic-Zeichnerin Cordula in Jürgens Leben tritt. Eine Frau, die sich zu seiner Überraschung auf Ulrike beruft. Von da an mündet Jürgens Leben mehr und mehr in einen Comic.
Schemen, Phantome, Schatten; nicht nur die dauernde Gegenwart der spurlos verschwundenen Schwester überschattet geisterhaft sein Leben, auch die Menschen um Jürgen herum erscheinen wie Geister. Er ist auf einer Suche, die in immer neuen Abzweigungen vom indischen Auroville über München zum Chiemsee und hinein in bunte Fantasiewelten führt
...(Klappentext)

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Dieser Roman handelt von einem Mann, der auf ewig im Schatten seiner Schwester Ulrike lebt. Diese wurde bereits vor seiner Geburt entführt und vermutlich ermordet. Seine Eltern konnten mit diesem Geschehnis niemals abschließen. Führen Prozesse, die niemals zu einer Aufklärung führen und wandern von einer Reality-Show zur nächsten. Innerhalb der Familie steht immer die verschwundene Ulrike im Mittelpunkt. Auf Jürgen wird scheinbar vergessen. Kein Wunder entwickelt sich dieser zu einem Mann mit einem ordentlichen psychischem Knacks.

Die Thematik ist durchaus interessant und ließ mich nach diesem Buch greifen, ebenso die Herausforderung einen Roman mit Comic-Elementen zu lesen. War dies doch meine erste Erfahrung damit.
Ich ging also mit einer gewissen Grunderwartung an diesen Roman, der mich jedoch schlußendlich enttäuscht zurücklässt.

Es begann schon mit dem Schreib- und Erzählstil. Wirr und mit endlos verschachtelten Sätzen (die man in dieser Ausartung selbst in alten Klassikern nicht findet) springt man durch die verschiedenen Lebensabschnitte Jürgens. Kind - Jugendlicher - junger Vater - Erwachsener. Diese Leseabschnitte enden immer so abrupt wie sie begonnen haben, ohne Sinn und ohne Handlung.
Es wird herumfabuliert, springt von einem Geschehnis zum nächsten ohne in die Tiefe zu gehen.
Obwohl aus der Perspektive Jürgens erzählt wird, bleibt der Protagonist blass wie ein Gespenst. Dies liegt vermutlich auch daran, daß hier sehr fachlich und ohne Emotionen erzählt wird.
Eine Wandlung oder Reife des Protagonisten erfährt man hier nicht. Er dümpelt durch seine eigene Geschichte wie in einem Traum. Er spult in seinem Leben vor und wieder zurück, stellt sich Dinge vor wie sie sein könnten wenn es so oder so gelaufen wäre - hätt i, tät i, war i (wie wir Österreicher zu sagen pflegen). Dies geschieht jedoch auch so wirr und ohne Zusammenhang, sodass man als Leser nie weiß - ist das nun Realität, Wunschdenken oder einfach nur Bla.

Im Klappentext geht hervor, daß sich eine Comiczeichnerin sich Jürgen und der Geschichte seiner Schwester annimmt. Mit der Erwartung, daß er dieses Trauma verarbeiten und eine Beziehung zu seiner verschwundenen Schwester aufbauen kann.
Also das konnte ich so gar nicht herauslesen. Diese Comics befassen sich keineswegs mit Jürgen und seiner Schwester, sondern mit wirren (ja, hier scheint alles irgendwie sehr wirr zu sein) Vorstellungen Cordulas und ihrem Leben, wo eben zufällig auch Jürgen vorkommt. Auch der Sinn dieser Comics erschließt sich mir nicht.

Das Ende ist wie jeder Abschnitt abrupt - Klappe zu, Schnitt, Ende. Mitten in der Geschichte. Es wird kein Geheimnis gelüftet, Jürgen bleibt Jürgen - fertig, aus, Punkt.
Ich saß da und dachte mir: "WTF, was war das denn jetzt?"

Fazit:
Ein Roman ohne Handlung, Message und Ende.
Vielleicht bin ich auch zu blöd hier irgendeinen Sinn zu erkennen oder zwischen den Zeilen zu lesen.
Das Lesen selbst war für mich verwirrend und unbefriedigend. Da war nix, da ist nix, da bleibt nix.
Von mir gibt es daher keine Leseempfehlung, denn für mich ist es ein Buch, welches man sich getrost schenken kann - im Sinne von "muß man echt ned lesen".

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ruhiger Krimi mit vielen zufälligen Zufällen, ohne Ermittlertätigkeiten, irgendwie ohne Storm und blassen Protas - hätte mir mehr erwartet.

Der Nordseespuk
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Husum, 1843: Nachts am Hafenbecken sieht Peter Söt, der Schreiber und Freund des jungen Anwalts Theodor Storm, im Schlick einen goldenen Pokal aufglänzen. Als er Werkzeug holt, um ihn zu bergen, findet ...

Husum, 1843: Nachts am Hafenbecken sieht Peter Söt, der Schreiber und Freund des jungen Anwalts Theodor Storm, im Schlick einen goldenen Pokal aufglänzen. Als er Werkzeug holt, um ihn zu bergen, findet er keinen Kelch mehr - stattdessen liegt nun eine Leiche im Schlick. Söt, der den Fund meldet, merkt sofort, daß er selbst als verdächtig angesehen wird. Und dann taucht ein weiterer Toter auf. Während die Angst in der Stadt umgeht, versuchen Storm und Söt mehr über die Verbindung zwischen den Toten herauszufinden. Die Spur führt auf die Insel Nordstrand. Offenbar hatten die Ermordeten alle Kontakt zu einer Sekte, die vor über hundert Jahren auf Nordstrand ein Paradies auf Erden, einen Gottestaat errichten wollte. Die Gemeinschaft besteht im Verborgenen bis heute. Steckt sie hinter den Taten? Verfolgt sie einen Racheplan, der womöglich alle Inselbewohner und auch ganz Husum bedroht?...(Klappentext)

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Aufgrund des Klappentextes erwartet man einen spannenden Krimi mit mystischen Elementen und interessanten Ermittlungen mit Theodor Storm höchstpersönlich. Doch weder das eine noch das andere findet man hier.
Das es an Spannung fehlt muss nicht unbedingt ein Nachteil sein, haben doch auch ruhige Krimis einen gewissen Flair. Doch leider plätschert es hier manchmal schon sehr dahin.
Ich wartete immerzu auf etwas Mystik und Spuk, welche einem vom Titel her versprochen wird, doch auch hier wartet man vergebens. Das muss bei einem Krimi aber auch nicht unbedingt sein, um ihn interessant und lesenswert zu machen.
Was mich jedoch völlig irritierte war, daß der Krimi als Theodor Storm-Krimi angepriesen wird. Denn erstens wird aus der Perspektive seines Schreibers Söt erzählt, Storm bleibt im Hintergrund und zweitens wird hier schon mal sowas von nicht ermittelt.

Söt wird verdächtigt, beschuldigt und verletzt, doch trotzdem kommt Storm einfach nicht in die Puschen. Es werden Menschen ermordet und vermisst, aber der Herr Anwalt Storm scheint sich immerzu zu denken: "Ach scheiß auf's Ermitteln, es ist Weihnachten und das muss gefeiert werden."...ergo wird auch nicht ermittelt.
Und falls ermittelt wird sieht das dann so aus, daß ihnen die Infos in den Schoß fallen oder ihnen der Zufall zu Hilfe kommt. Sie stolpern quasi von einem Puzzleteil über das nächste.
Auch als Leser hat man nicht den Hauch einer Chance mitzurätseln, da einem Informationen und Tatsachen vor die Füße geworfen werden.

Der Schreibstil wiederrum ist flüssig und angenehm. Vor allem von der Beschreibung des Settings war ich begeistert - düster und drückend, passend zur Handlung.
Ich bin jedoch des Öfteren über die Aneinanderreihung mancher Geschehnisse gestolpert, welche eher unzusammenhängend wirken und man danach irgendwie das Gefühl hat, man hätte etwas überlesen. Manchmal wird, z.B., vorausgesetzt, daß ein Dialog geführt wurde, welcher dem Leser paar Seiten zuvor als innerer Monolog beschrieben wurde. Der Leser muss sich also manche Dialoge selbst zusammenreimen. Hier darf man also doch in gewisser Weise miträtseln, wenn schon nicht bei den nicht vorhandenen Ermittlungen.

Des Weiteren bleiben die Protagonisten durchwegs blass. Allen voran Theodor Storm, obwohl es eigentlich "sein" Krimi ist. Er dümpelt im Hintergrund herum, äußert manchmal gescheite Sprüche und ansonst ist er einfach nur auf Weihnachten fixiert. Dies sind übrigens mehrere Protagonisten und von Beunruhigung in der Bevölkerung ist so gar nix zu bemerken.
Einzig Söt, aus dessen Perspektive ja erzählt wird, kommt dem Leser nahe.
Am Ende hat man das Gefühl, daß manche Protagonisten noch schnell aus dem Ärmel geschüttelt werden, um ein schlüssiges Ende herbeizuführen.

Der Plot hätte durchwegs Potenzial, wenn etwas mehr auf gewisse Dinge eingegangen und nicht so viel dem Zufall überlassen worden wäre. Am Ende wird versucht manche Zufälle zu erklären, jedoch - zu spät, zu wenig.

Fazit:
Ich habe mir definitiv mehr erwartet.
Wie erwähnt hat mich die fehlende Spannung gar nicht mal so gestört, da ich auch ruhige Krimis zu schätzen weiß.
Aber die vielen Zufälle, die fehlenden Ermittlungen, die blassen Protagonisten und der Erzählstil, welcher dem Leser des Öfteren das Gefühl gibt etwas überlesen zu haben, störten mich ungemein.
Des Weiteren hätte ich den "Hauptprotagonisten" Storm quer durch die Geschichte schütteln mögen. Sympathiepunkte erhält der also definitiv nicht von mir.
Mit dem flüssigen und atmosphärischen Schreibstil und dem Plot hätte man viel machen können, aber hier wurde sehr viel Potenzial verschenkt.
Somit ist es für mich leider nur ein durchschnittliches Irgendwas und kann von meiner Seite her nur eine bedingte Leseempfehlung aussprechen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein märchenhafter Schauerroman im klassischen Stil,jedoch m. einigen logischen Schnitzern u. konnte mich auch irgendwie so gar nicht packen.

Der dunkle Wächter
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Carlos Ruiz Zafóns großer Schauerroman
Cravenmoore – so heißt das geheimnisumwobene Anwesen, auf dem der Spielzeugfabrikant Lazarus Jann mit zahllosen seiner Konstruktionen lebt: mechanischen Menschen, ...

Carlos Ruiz Zafóns großer Schauerroman
Cravenmoore – so heißt das geheimnisumwobene Anwesen, auf dem der Spielzeugfabrikant Lazarus Jann mit zahllosen seiner Konstruktionen lebt: mechanischen Menschen, die ihm Diener und Gesellschaft sind und ihn vor den dunklen Schatten seiner Vergangenheit bewahren sollen. Familie Sauvelle, die Lazarus aus seiner Einsamkeit reißt, weckt auch sein mörderisches Geheimnis aus jahrelangem Schlaf. Ein brutaler Mord reißt die Familie aus ihrem neuen Glück. Der Sommer an der blauen Bucht, der so strahlend begann, könnte ihr letzter werden
...(Klappentext)

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Nach dem Tod ihres Mannes ist es um die Familie Sauvelle nicht gut bestellt, hat er ihnen doch Unmengen an Schulden hinterlassen.
Da kommt das Angebot des Spielzeugfabrikanten Lazarus Jann ganz recht. Simone Sauvelle und ihre beiden Kinder, die 15-jährige Irene und ihr jüngerer Bruder Dorian, ziehen in ein malerisches Dörfchen an der Küste der Normandie. Simone wird auf dem riesenhaften Anwesen Cravenmoore als Haushaltshilfe eingestellt.
So freundlich und sympathisch der Hausherr ist, so unheimlich ist auch sein Anwesen mit all seinen mechanischen und teils lebensgroßen Spielzeugen. Ebenso geheimnisvoll ist die Bedingung die dieser an die Familie stellt - niemals die Spielzeugwerkstatt und den Westflügel betreten, in dem seine schwerkranke Frau seit 20 Jahren lebt und niemand zu Gesicht bekommen soll.
Die Familie lebt sich schnell ein - Simone geht gewissenhaft ihrer Arbeit bei Lazarus nach, Dorian widmet sich seinem neuen Hobby Kartographie und Irene freundet sich mit der jungen Köchin Hannah an und erlebt ihre erste Liebe mit deren Cousin Ismael.
Als jedoch Hannah unter mysteriösen Umständen im Wald um Cravenmoore zu Tode kommt, ist es vorbei mit der Idylle. Ismael und Irene machen sich auf die Suche nach der Ursache für Hannah's Tod und diese führt sie in die dunkle Vergangenheit von Cravenmoore und seinen düsteren Geheimnissen.

Dieses Schauermärchen ist geprägt von einer poetischen Sprache und erinnert daher an so manchen klassischen Schauerroman.
Ohne blutige Gewaltszenen, dafür mit kleinen Schauerelementen und ruhig gehaltener Spannung, begleitet man die Protagonisten durch die Geschichte. Die Charaktere sind wunderbar gezeichnet und die Geschichte gut durchdacht und schlüssig.

Man merkt jedoch, daß dies ein sehr frühes Werk des Autors ist, in dem sein Schreibstil noch nicht ganz ausgereift ist.
Dazu kommen noch diverse logische Schnitzer seitens des Autors - da ist es z.B. im Hochsommer um 20:00 tiefste Nacht, dann wirft der Mond glitzerndes und silbriges Licht auf das Meer und im nächsten Moment wirft auf einmal die untergehende Sonne einen blutroten Streifen auf dieses Meer - diese Beispiele könnten noch endlos weitergeführt werden.
Des Weiteren weist die Geschichte des Öfteren langatmige Stellen auf, aus denen der Autor einiges mehr hätte herausholen können und daher plätschert es manchmal nur so dahin.

Dies ist ein sehr früher Roman des Autor Carlos Ruiz Zafón und eigentlich der 3. Teil seiner "Nebel-Trilogie".
Weshalb der Verlag entschied zuerst diesen Teil zu veröffentlichen und nicht mit dem ersten Teil zu beginnen erschließt sich mir nicht und steht wohl in den Sternen des Verlaghimmels.

Fazit:
Der Klappentext kann leider nicht das halten was er verspricht - nämlich einen spannenden Schauerroman.
Die Geschichte plätschert manchmal nur so vor sich hin und konnte mich so gar nicht packen. Des Öfteren ertappte ich mich dabei, daß meine Gedanken abschweiften und ich, wie die Spielzeuge von Lazarus, nur mechanisch vor mich hin las.
Hinzu kommt der noch unausgereifte Schreibstil des Autors und diverse logische Schnitzer, welche mein Lesevergnügen trübten.
Jedoch erkennt man hier schon das Potenzial des Autors. Vor allem in der poetischen Sprache im klassischen Stil. Dies konnte mich, als Fan klassischer Gothicnovellen, begeistern. Auch die Geschichte selbst beinhaltet Potenzial, wenn auch nicht genutzt, und Schauerelemente.
Für Leser, die noch nicht von anderen Werken des Autors verwöhnt wurden, Liebhaber poetischer und klassiischer Schauerromane sind und sich nicht von logischen Ungereimtheiten beeindrucken lassen, kann ich eine Leseempfehlung aussprechen.
Für alle anderen wird es wohl eher enttäuschend.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mysteriöser Psychothriller, der einem in den Abgrund der menschlichen Seele und Psyche blicken lässt. Spannend von Anfang bis Ende!

Schuld bist du
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„Schuld bist du!" - Diese mit Blut an eine Fensterscheibe geschmierte Botschaft findet der Journalist Jakob Auerbach in seiner leergeräumten Wohnung vor, als er von einer Dienstreise zurückkehrt. Von seiner ...

„Schuld bist du!" - Diese mit Blut an eine Fensterscheibe geschmierte Botschaft findet der Journalist Jakob Auerbach in seiner leergeräumten Wohnung vor, als er von einer Dienstreise zurückkehrt. Von seiner Frau Anne und der kleinen Tochter Mia fehlt jede Spur. Auf der Suche nach ihnen hetzt er durch die nächtlichen Straßenschluchten von Berlin, ohne zu ahnen, dass er selbst der Gejagte ist....(Klappentext)

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Dieser Psychothriller beinhaltet zwei Erzählstränge, die sich immer wieder abwechseln.

Zum einen wird aus der Perspektive Jakob's erzählt. Dieser kommt übernächtigt von einer Dienstreise zurück. In freudiger Erwartung seine Lebensgefährtin Anne und ihre gemeinsame Tochter Mia wiederzusehen, kommt er in die Wohnung. Doch nicht stürmische und glückliche Begrüßung der beiden erwartet ihn, sondern eine leergeräumte Wohnung, drückende Stille und eine blutige Nachricht auf dem Fenster - "Schuld bist du".
Und damit beginnt für Jakob ein Horrortrip der Suche quer durch Berlin.

Zum anderen erzählt hier eine unbekannte Frau, die am Krankenbett eines im komaliegenden Patienten wacht. Sie hält seine Hand und erzählt ihm ihre Geschichte - eine Geschichte die sie verbindet, eine Geschichte über Schuld und Sühne.

Hier eröffnet sich dem Leser ein Psychothriller der einem in die Abgründe der menschlichen Seele und Psyche blicken lässt. Ein Horrortrip einer ganz besonderen Art - mysteriös, unheimlich, beklemmend und genauso packend.

Der Schreibstil ist fesselnd und temporeich. Der Plot packend und mit tollen Cliffhangern durchzogen. Die Spannung von Anfang bis Ende konstant auf hohem Niveau, bis sich schließlich alles zu einem schlüssigen Ganzen verbindet und zu einem stimmigen Ende führt.
Man kann erst aufhören zu lesen, wenn das Buch zu Ende ist.
Fitzek und Hübner können einpacken, denn diese Autorin übertrifft sie beide!

Fazit:
Ein absolut gelungener Psychothriller, der alles und noch viel mehr beinhaltet, was diese Art von Thriller beinhalten muss - einen tollen Schreibstil, Spannung von Anfang bis Ende, atmosphärisches Setting, unheimliche und mysteriöse Elemente und sowas von packend.
Das Buch klebte in meinen Händen, die Geschichte ließ mich wild spekulieren, nur um im nächsten Moment alles wieder zu verwerfen und von vorne zu beginnen.
Einfach nur genial!!
Daher eine absolute Leseempfehlung für die Leser und eine neue Autorin auf der Favoritenliste für mich.

Veröffentlicht am 15.09.2016

2. Teil der Post Mortem-Reihe und wesentlich besser als der 1. Teil. Die Jagd geht weiter!!

Post Mortem - Zeit der Asche
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Es ist noch nicht vorbei – das Morden geht weiter…
Ein bestialischer Foltermord in einem abgelegenen Landhaus in Südfrankreich. Eine Handschrift, die Interpol-Agentin Emilia Ness und Profi-Killer Avram ...

Es ist noch nicht vorbei – das Morden geht weiter…
Ein bestialischer Foltermord in einem abgelegenen Landhaus in Südfrankreich. Eine Handschrift, die Interpol-Agentin Emilia Ness und Profi-Killer Avram Kuyper nur zu gut kennen. Jemand möchte, dass sie weiter auf die Suche gehen. Denn das kriminelle Netzwerk des Täters ist größer als gedacht. Und mächtiger als vermutet. Wer hat den Hinweis lanciert? Wer ist dieser große Unbekannte, der so machthungrig, erfolgsverwöhnt und unberechenbar aggressiv ist?
Sie heißt Emilia Ness und arbeitet bei Interpol. Er heißt Avram Kuyper und ist Profikiller. Gemeinsam jagen sie einen bestialischen Mörder. Jeder auf seine Weise
....(Klappentext)

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Hier handelt es sich um den 2. Teil der Post Mortem-Reihe und dieser schließt direkt an den 1. Teil an. Man sollte also den 1.Teil gelesen haben, um die Zusammenhänge verstehen zu können, denn die Jagd auf den Urheber der abartigen Snuff-Videos geht weiter

Achtung! Könnte Spoiler bezüglich des 1. Teils enthalten!

Der Leser begleitet hier wieder den Profikiller Avram und die Interpol-Agentin Emilia. Es wird wieder aus der Perspektive dieser beiden erzählt, aber es kommt diesmal noch eine Weitere hinzu - die des Wirtschafts- und Pharmagurus Claus Thalinger.
Er ist der Kopf dieses abscheulichen kriminellen und perversen Netzwerks. Mord und Folterung auf Bestellung.
Macht, Geld und das Spiel mit unvorstellbaren Perversitäten sind sein Metier. Skrupellos geht er für seine Geschäfte über Leichen - im wahrsten Sinne.
Schnell wird klar, daß Belial nur ein kleiner Fisch im Meer dieses perversen Netzwerkes war.

Avram und Emilia agieren wieder unabhängig voneinander, jeder auf seine Art und Weise.

Emilia bekommt wieder einen anonymen Tipp. Dieser führt sie zu einer verstümmelten Leiche eines angesehenen Bankers in einem abgelegenen Landhaus im Süden Frankreichs. Die Tatwaffe und somit der potenzielle Täter sind schnell gefunden. Doch ist es wirklich so wie es scheint? Der Tipp besagt, daß hier ein Zusammenhang zum Belial-Fall besteht, doch diesen scheint nur Emiliia zu erkennen.

Avram, der sympathische Profikiller, sinnt auf Rache für den Tod seines Bruders und Sohnes. Diesmal hat er aber gleich mehrere Baustellen zu bewältigen.
Ein Auftrag geht schief und so ist er nicht nur auf der Flucht vor der Polizei, sondern auch vor der russischen Mafia und ein anderer Profikiller möchte ihm ebenfalls ans Leder.
Er ist weiterhin mein Sympathieträger, wie auch schon im 1. Teil. Ein Profikiller mit Herz und Prinzipien. Ruhig und besonnen, jedoch furchtlos, gut organisiert und getrieben von seiner Rache.
Wie auch im ersten Teil macht er hier die ganze Arbeit. Kommt dabei aber an einen Punkt, wo auch er nicht mehr ohne Hilfe weiter agieren kann. So bleibt ihm nichts anderes übrig als sich an Emilia zu wenden - Die Jagd ist wieder eröffnet.

Emilia ist mir in diesem Teil der Post Mortem-Reihe wesentlich sympathischer. Zwar spielt auch hier ihr Privatleben eine Rolle, steht jedoch nicht mehr so sehr im Vordergrund - und es gibt diesmal auch kein notgeiles Geschmachte.
Was ich von ihrem Lebensgefährten Kessler, Kripobeamter in Frankfurt, halten soll, weiß ich immer noch nicht. Dieser Typ ist mir zu perfekt - er ist eine Augenweide, ausgezeichneter Koch (er kann Spaghetti Bolognese machen) und, eh klar, verdammt gut im Bett.
Was mich dann jedoch die Augen rollen ließ, sodass ich aussehen musste als hätte ich einen Schlaganfall war, als er für Emilia aus Liebe ein Lied komponierte, um es ihr dann auf seinem Klavier vorzutragen würg. Hr. Roderick, man kann es mit Kitsch auch übertreiben.
Gott sei Dank war dies nur der einzige Ausflug in kitschige Schmacht-Romantik.

Der Schreibstil, wie auch schon im ersten Teil, flüssig und bildhaft. Der Plot - aufwühlend und fesselnd. Ich flog nur so durch die Seiten.
Es war auch Spannung enthalten, diese wurde jedoch des Öfteren durch die ständigen Wiederholungen in Bezug auf den ersten Teil getrübt.
Auch die viel zu raschen Settingsprünge, die mich schon im ersten Teil störten, waren leider wieder vorhanden. Es war jedoch am Ende eines jeden Kapitels ein toller Cliffhanger eingebaut, sodass man immer und immer wieder weiterlesen musste.
Diese beiden Mankos besserten sich jedoch im Laufe der Geschichte und gegen Ende wurde es richtig gut.
Ob wir diese Settingsprünge dem Lektorat zu verdanken haben weiß ich nicht. Aber definitiv die grammatikalischen Schnitzer, die sich hier durch das Buch ziehen.

Fazit:
Ich musste mich in diesem Teil auf jeden Fall nicht mehr über Emilia und ihr schnulziges Geschmachte ärgern. Das war für mich schon mal ein großer Pluspunkt. Sie ist hier authentischer und der Fall rückt somit in den Vordergrund.
Der Plot und der Schreibstil sind fesselnd und trotz der oben angeführten Mankos (für die der Autor teilweise nichts kann) war der 2. Teil der Post Mortem-Reihe um Längen besser.
Noch mehr Spannung, dafür weniger Settingsprünge und grammatikalische Schnitzer und der Thriller wäre perfekt.
Daher gibt es von mir diesmal eine gute Leseempfehlung und ich freue mich schon auf den 3. Teil - wer hätte das gedacht.