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Veröffentlicht am 07.02.2023

Witzige Unterhaltung

Die schlimmste Klasse der Welt (Band 2)
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Die Klasse 5a gilt an der Schule als Lehrerschreck und muss deswegen in den Raum direkt neben dem Lehrerzimmer umziehen. Von nun an heißt es kein toben in den Pausen und generell keinen Lärm machen. Aber ...

Die Klasse 5a gilt an der Schule als Lehrerschreck und muss deswegen in den Raum direkt neben dem Lehrerzimmer umziehen. Von nun an heißt es kein toben in den Pausen und generell keinen Lärm machen. Aber die 5a wäre nicht die 5a, wenn sie nicht auch aus dieser Situation ihren Vorteil ziehen könnte.

Ich finde ja, dass die Klasse gar nicht so schlimm ist wie ihr Ruf. Okay, ihnen müssten einige Benimmregeln beigebracht werden, aber sie sind nicht bewusst böse oder gemein. Sie haben sogar eine soziale Ader und sind in ihren Augen nur hilfsbereit. Den Kindern „passieren“ einfach immer ungewollt Dinge, die ein negatives Licht auf sie werfen.

Die Geschichte wurde von Juma Kliebenstein in einem einfachen, aber sehr lebendigen Schreibstil verfasst. Die eingefügten Gedanken vom Schulkater Bürste sorgen für Auflockerung. Sie sind witzig und jeweils durch eine kleine Skizzierung des Katers am Rand gekennzeichnet. Sie stammen vom Illustrator Zapf, der auch für weitere schwarz-weiße Illustrationen verantwortlich ist.

Ein unterhaltsames Kinderbuch mit einem altersgerechten Schreibstil und ebensolchen Witzen.

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Veröffentlicht am 04.02.2023

Die Goldenen Zwanziger

Fräulein vom Amt – Der Tote im Kurhaus
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Das Autorinnenduo Charlotte Blum nimmt uns mit in den Kurort Baden-Baden im Jahr 1924. Nach Krieg und Inflation hat sich die Stadt wieder zu einem Treffpunkt der reichen Kurgäste entwickelt. Als bekannt ...

Das Autorinnenduo Charlotte Blum nimmt uns mit in den Kurort Baden-Baden im Jahr 1924. Nach Krieg und Inflation hat sich die Stadt wieder zu einem Treffpunkt der reichen Kurgäste entwickelt. Als bekannt wird, dass im Kulturhaus Verdis „Aida“ aufgeführt werden soll, verfällt die gesamt Bevölkerung nahezu in einen Ägyptenwahn.

Die sympathische und aufgeweckte Alma Täuber, das Fräulein vom Amt, sieht sich zum zweiten Mal mit einem Mord konfrontiert. Nur auf Bitten ihrer Freundin Wölkchen beginnt sie mit eigenen Ermittlungen. Sie verfolgt einen ganz anderen Ansatz als die ermittelnden Beamten und ist damit auch ziemlich erfolgreich. Allerdings gerät sie aufgrund ihrer Alleingänge auch in große Gefahr.

Die Autorinnen haben gekonnt den Zeitgeist der Goldenen Zwanziger eingefangen und geschickt mit dem fiktiven Kriminalfall verbunden. Der Leser erfährt einige interessante Dinge aus dieser Zeit als Telefongesprächspartner noch per Hand miteinander verbunden wurden, aber die Technik bereits auf dem Vormarsch ist. Ich hatte z. B. noch nie etwas über den Hutnadelstreit gehört. Zu den im Text erwähnten Persönlichkeiten und Liedern findet man im Glossar weitergehende Erläuterungen.

Ein unblutiger und eher ruhiger Krimi mit dem Flair der Zwanziger Jahre.

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Veröffentlicht am 03.02.2023

Allzu offenes Ende

Luna und Sunny
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Luna nimmt an einem Schüleraustausch in England teil, aber der verläuft völlig anders als sie sich das vorgestellt hat. Zuerst geht ihr Koffer verloren und dann begegnet ihr ihre Gastschwester Sunny auch ...

Luna nimmt an einem Schüleraustausch in England teil, aber der verläuft völlig anders als sie sich das vorgestellt hat. Zuerst geht ihr Koffer verloren und dann begegnet ihr ihre Gastschwester Sunny auch noch mit unverhohlener Abneigung und Misstrauen. Außerdem sieht und hört sie merkwürdige Dinge.

Der Klappentext versprach ein magisches Abenteuer mit den Protagonistinnen Luna und Sunny. Leider konnte die Geschichte meinen Vorstellungen davon nicht gerecht werden. Den Charakteren fehlte es für mich an Tiefe. Lediglich der kleine Sperlingskauz Flum konnte mich überzeugen und war mein Lieblingsdarsteller. Die Geschehnisse waren oft vorhersehbar und erinnerten mich an einigen Stellen an Harry Potter.

Der einfache Schreibstil stellt auch jüngere Leser vor keine Probleme, lediglich die englischen Ausdrücke dürften hier Hilfe erforderlich machen. Die Kapitel enden jeweils an einer spannenden Stelle, so dass man unbedingt weiterlesen möchte. Das Ende ließ mich aber etwas ratlos zurück, denn es wurden sehr viele Fragen nicht beantwortet. Ein Cliffhanger am Ende, der einen voller Ungeduld auf die Fortsetzung zurücklässt, ist okay, aber hier war mir das Ende zu offen.

Die kleinen und feinen Zeichnungen zu Beginn jedes Kapitels, passen zum jeweiligen Inhalt und haben mir gut gefallen.

Schade, denn den Beginn der Geschichte fand ich gut und überzeugend, aber dann wurde sie für meine Begriffe bei dem angezogenen Tempo zu oberflächlich, daher gibt es von mir nur drei Sterne.

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Veröffentlicht am 30.01.2023

Irgendwann muss jeder für seine Schuld bezahlen

Frisch ermittelt: Der Fall Kaltwasser
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Dies ist der zweite Fall mit der sympathischen Heißmangel-Betreiberin Martha Frisch. Er kann unabhängig von Band 1 gelesen werden. Details zu den Hauptakteuren sind in dem Personenverzeichnis am Ende aufgeführt.

Ausgerechnet ...

Dies ist der zweite Fall mit der sympathischen Heißmangel-Betreiberin Martha Frisch. Er kann unabhängig von Band 1 gelesen werden. Details zu den Hauptakteuren sind in dem Personenverzeichnis am Ende aufgeführt.

Ausgerechnet Martha Frisch findet auf dem Friedhof den ermordeten Richter Kaltwasser, bei dem es sich um ihren Schwager handelt. Und noch während der laufenden Ermittlungen wird ein Lehrer des Mädchengymnasiums ebenfalls ermordet auf dem Friedhof aufgefunden. Das wirft ein ganz anderes Licht auf den Fall Kaltwasser.

Auch wenn wir uns bereits im Jahr 1958 befinden, so sind weder alle Nazigetreuen noch das entsprechende Gedankengut aus der Bevölkerung verschwunden. Im Verlauf dringen immer mehr Informationen aus dem Leben der beiden Opfer an Marthas Ohr. Sie bekommt nicht nur in ihrer Heißmangel so einiges aus der Vergangenheit vom Richter und dem Lehrer mit, auch ihr aufgeweckter Neffe Hans, der bei der Polizei arbeitet, versorgt sie mit der einen oder anderen Information. Martha erkennt einen Zusammenhang und stellt auf eigene Faust Ermittlungen an, was man von dem zuständigen Kommissar nicht gerade sagen kann.

Den Autorinnen Franke und Kuhnert ist ein spannender Krimi gelungen, der mich nicht nur in die 50er Jahre versetzt hat, sondern mir auch viel kriminalistischen Spürsinn abverlangt hat. Es gab einige Personen, die ein Motiv für die Taten gehabt hätten und so wurde meine Liste der Verdächtigen stets erweitert. Und es hat gedauert bis ich dem Täter auf die Spur gekommen bin.

Ich mag die charmante und gewitzte Martha Frisch, die mit beiden Beinen im Leben steht sehr gern und freue mich schon auf ihren nächsten Einsatz.

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Veröffentlicht am 27.01.2023

Ein modernes und Werte vermittelndes Märchen

Der Hoffnungsvogel
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Die Gute Königin und der Freundliche Prinz Jabu leben im glücklichen Land. Die Menschen dort sind glücklich, hilfsbereit und dürfen bei Entscheidungen, die sie alle betreffen mitwirken. Aber nach und nach ...

Die Gute Königin und der Freundliche Prinz Jabu leben im glücklichen Land. Die Menschen dort sind glücklich, hilfsbereit und dürfen bei Entscheidungen, die sie alle betreffen mitwirken. Aber nach und nach verändern sich die Menschen. Sie werden weniger hilfsbereit, streitbar und missgünstig. Es liegt daran, dass der Hoffnungsvogel nicht mehr über dem Land fliegt und seine Melodien singt, er ist verschwunden. Die Königin schickt ihren Sohn auf die Suche und die Tochter der Leuchtturmwärterin beschließt, ihn zu begleiten. So beginnt das Abenteuer der beiden sympathischen und mutigen Kinder.

Kirsten Boie fügt ihrem wunderbaren Schreibstil noch ein besonderes Element hinzu; sie spricht den Leser direkt an und bezieht ihn so in die Erzählung mit ein. Man merkt, dass die Autorin eine Meisterin ihres Fachs ist, denn sie schafft es wichtige Werte mit der Geschichte so zu verflechten, dass es nie wie mit dem berühmten erhobenen Zeigefinder wirkt. Sie vermittelt Werte wie Hilfsbereitschaft, Freundschaft, Zusammenhalt, Mut und Durchhaltevermögen. Außerdem bricht sie bestehende Rollenklischees auf und zeigt, dass wirklich jeder jeden Beruf ergreifen kann, den er oder sie möchte.

Kurze Kapitel sind nicht nur ideal zum Vorlesen, sondern auch bestens für Erstleser geeignet.

Allein schon das Cover ist ein echter Hingucker. Im Inneren finden wir viele weitere wunderschön gestaltete Illustrationen von Katrin Engelking, die durchweg farbig sind und das Gelesene sehr gut verstärken.

Ein wunderschön gestaltetes Kinderbuch, das wichtige Werte vermittelt und die Grundregeln für ein harmonisches Zusammenleben aufzeigt. Was wäre es doch schön, wenn es im wahren Leben auch so funktionieren könnte.

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