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Veröffentlicht am 25.05.2017

Zukunftsmusik

Mind Games
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Luna ist eine sogenannte Verweigerin, sie meidet die virtuelle Welt und will strikt kein Implantat haben, mit dem man Daueronline sein kann. Lunas Entscheidung ist anderer Motivation, als die anderen Menschen ...

Luna ist eine sogenannte Verweigerin, sie meidet die virtuelle Welt und will strikt kein Implantat haben, mit dem man Daueronline sein kann. Lunas Entscheidung ist anderer Motivation, als die anderen Menschen in ihrem Umfeld ahnen. Nur ihre „verrückte“ Großmutter weiß, wieso Luna eine Verweigerin ist. Alles ändert sich als Luna überraschender Weise, einen Termin bei PareCo erhält, ein mächtiges Unternehmen für virtuelle Welten. Sie soll dort zu einem Intelligenztest erscheinen und ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Während die anderen Teilnehmer online teilnehmen, legt Luna ihren Test in der Realität ab. Dort lernt Luna den etwas versonnen Hacker Gecko kennen und plötzlich stellt sie ihre Ansichten in Frage. Sie hinterfragt das Handeln von PareCo und macht eine grausige Entdeckung.

Den Roman könnte man wohl in die Sci- Fi aber auch Dystopie Abteilung einräumen. Das Buch umfasst eine spannende Geschichte voller neuer Ideen, die einem vor Augen führen, wie nah dran wir an solch einer Welt sind.

Luna ist ein interessanter Charakter voller Geheimnisse, dennoch werden die meisten Charaktere nur oberflächlich angerissen, weshalb man sich nicht immer in sie hinein versetzen kann. Kleines Manko war meiner Meinung nach, dass vieles zu einfach für Luna war. Sie sollte natürlich eine Hochbegabte darstellen, aber das immer alles so einfach für sie war und ihr praktisch in den Schoss fiel, war mir an mancher Stelle einfach zu gewollt. Es fehlte manchmal das besondere Etwas, ein bisschen mehr Biss und Widerstand. Das hätte der Geschichte gut getan. Einen besonderen Charakter fand ich Gecko, persönlich hätte ich gerne mehr über ihn erfahren. Die virtuellen Welten waren sehr plastisch und detailreich dargestellt, wodurch man sie sich sehr bildhaft vorstellen konnte. An mancher Stelle habe ich es mir ein wenig ausgeschmückter und genauer gewünscht. Im Rahmen der Geschichte, stieg die Spannungskurve langsam aber dafür kontinuierlich, langsamer etwas träger Anfang. Wahrscheinlich den vielen Erklärungen und der Einführung in „Lunas Universum“ geschuldet. Dennoch eine spannende Entfaltung der Geschichte und ein schockierender Schluss.

Insgesamt fand ich das Buch gut, es war aufrüttelnd, schockierend und überraschend. Eine in sich schlüssige Geschichte und gut durchdacht.

Mir ist das Buch noch im Nachhinein lange im Gedächtnis geblieben.

Randnotiz: Ich denke das erschreckende Ende, hat dem Buch nachträglich gut getan. Ich nehme an es sollte schon eher aufrütteln... und zeigen was mit dem Fortschritt passieren kann, wenn man nicht richtig damit umgeht. Ich bin immer noch ganz mitgenommen. Eine wirklich aufschlussreiche Geschichte, mit einer interessant gestalteten Story... so noch nicht gelesen. Gelungen.


****

Veröffentlicht am 25.05.2017

Zeugenkussprogramm

Kiss & Crime 1 - Zeugenkussprogramm
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Zitat

„Aber ich persönlich glaube daran, dass das Schmieden von Plänen nichts anderes ist als der Versuch, Träume wahr werden zu lassen. Und was wäre unser Leben ohne Träume?“

(S. 361)


Emmys Leben ...

Zitat

„Aber ich persönlich glaube daran, dass das Schmieden von Plänen nichts anderes ist als der Versuch, Träume wahr werden zu lassen. Und was wäre unser Leben ohne Träume?“

(S. 361)


Emmys Leben gerät aus den Fugen, als ihre Mutter und ihr derzeitiger Freund Jonas bei einem Überfall angeschossen werden. Die Situation wird immer konfuser als Emmy erfährt, dass ein paar gefährliche Typen hinter dem Freund ihrer Mutter her sind und einem einflussreichen Computerprogramm „Superglade X“. Die Typen versuchen alles um an dieses Programm heranzukommen, dies bedeutet für die siebzehnjährige Emmy und ihre Familie, bestehend aus ihrer Mutter, ihrer Liebesroman schreibenden Oma und dem süßen Hund Lucky das sie in ein Zeugenschutzprogramm müssen. Für Emmy bedeutet es aber auch den Verlust ihrer besten Freundin und den Abiturprüfungen. Ihr Leben verändert sich schlagartig und dann ist da ja noch Pascal vom Zeugenschutzprogramm, der süße Typ, den Emmy in ihren Gefühlen nicht ganz einordnen kann.


Dies sind also die brisanten Zutaten, die Eva Völler zu einem Jugendbuchkrimi mixt. Sehr gelungen ist die Spannungskurve, hin und wieder wird man in die Irre geführt, aber im letzten Drittel merkt man dann, wo lang die Geschichte geht. Mir gefiel der Schreibstil sehr gut, jugendlich, locker, leicht und fluffig, dies machte ein besonders leichtes Lesevergnügen aus dem Buch. Die Geschichte wird aus der Sicht von Emmy erzählt und gestattet so dem Leser einen Blick auf Emmys Sicht der Dinge. Manchmal trotzig, sarkastisch und ein bisschen mädchenhaft.



Kleines Manko ist, dass die Geschichte manchmal ein wenig kitschig wirkte und dadurch sehr unrealistisch. Die Gefahrensituationen wirkten teilweise überzeichnet und die Atmosphäre dadurch nicht ganz greifbar. Die Figuren waren gut ausgearbeitet, trotzdem gab es eher schwarz und weiß. Jedoch ist das Buch für unterhaltende Lesestunden geeignet, bei denen einen sicherlich nicht langweilig wird. Ich bin förmlich durch die Seiten geflogen und fühlte mich während des Lesens gut unterhalten.


Fazit:

Interessanter Genremix mit einigen schwächen im Aufbau, dennoch sehr unterhaltend.


Randnotiz:

Besonders gelungen fand ich ja die Oma, trieb sie einem doch so manches Mal die Röte ins Gesicht, wenn sie so ungeniert die Liebesgeschichten in ihr Diktiergerät sprach, egal wer gerade Anwesend war. Für mich hat sich die Omi zu heimlichen Heldin der Geschichte gemausert.


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Veröffentlicht am 25.05.2017

Ich muss nach Hause, ein Brot wartet im Ofen. (Scara)

Skargat 1
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Zitat

„Ich frage mich, wie weit eine Wolke wohl fliegen kann. Wie weit kommt sie, ehe sie sich in den Winden auflöst, die an ihr zerren?“ S556


Eines vor weg, ein Buch voller Möglichkeiten und Rand gefüllt ...

Zitat

„Ich frage mich, wie weit eine Wolke wohl fliegen kann. Wie weit kommt sie, ehe sie sich in den Winden auflöst, die an ihr zerren?“ S556


Eines vor weg, ein Buch voller Möglichkeiten und Rand gefüllt mit unvorhergesehenen Wendungen. Ein wenig Konzentration ist beim lesen erforderlich, denn es ist eine Herausforderung, wer jedoch erstmal in die Geschichte eingetaucht ist. Der begreift so langsam und kann sich in eine düstere Welt voller unheimlicher Untoter (oder ähnliches) entführen lassen.


In erster Linie handelt dieses Buch von Mykar, dieser ist anders... ein Junge geboren im Jahr der dunklen Ernte. Die Menschen aus seinem Dorf, machen ihn für alles verantwortlich, sogar sein Vater verstößt ihn. So kommt es das Mykar allein gelassen, außerhalb des elterlichen Zuhauses groß wird. Seine Mutter versorgt ihn, doch er muss draußen schlafen. Gehänselt und verspottet wird Mykar von den anderen Dorfjungen, bis er eines Tages einen echten Freund in Cay findet, der ihn beschützt. Doch als bald darauf ein Mord geschieht, wird Mykar dafür verantwortlich gemacht, er wird von einigen Dorfbewohnern nieder geprügelt und im Wald verscharrt. Eine halbe Ewigkeit vergeht, doch dann wird Cay eines Mordes beschuldigt und soll hingerichtet werden, daraufhin entsteigt Mykar seiner zeitlosen Gruft im Wald, um die Unschuld seines Freundes zu beweisen. Er bekommt unerwartete Hilfe von Scara einer, sanft ausgedrückt, eigentümlichen Magd, dem Säufer Justinius und der geheimnisvollen, sowie hübschen Vanice (die ihre meiste Zeit auf Friedhöfen verbringt). Immer dabei hat der verschrobene, sowie düstere Mykar einen Totenkopf, der Danje gehört, einem Mädchen mit dem er befreundet ist.

Es ist äußert spannend diesen bunt zusammengewürfelten Haufen, in dieser Geschichte zu folgen. Welche abwechselnd aus der Sicht von Mykar, Justinius und Vanice geschildert wird.

In diesem Buch herrscht eine unheimlich düstere Atmosphäre vor, die man während des Lesens förmlich spüren kann. Die Charaktere sind außerordentlich stark und facettenreich, sie leben, atmen und hauchen der Geschichte eine gewisse Lebendigkeit ein, die dieses Buch so unfassbar lesenswert machen.

Ein wirklich gelungener Debütroman und man darf sich sicherlich freuen noch mehr von diesem Autoren zu hören, denn ein zweiter Teil soll folgen.


Randnotiz: Besonders gefallen hat mir ja der Charakter Scara die eigentümliche Magd, war so verrückt, dass es schon wieder genial war.

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Veröffentlicht am 25.05.2017

Ein wertvolles Buch mit einer märchenhaften Geschichte...

Die Seiten der Welt
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„Neue Bücher rochen nach Druckerschwärze, nach Leim, nach Erwartungen. Alte Bücher dufteten nach Abenteuern, ihren eigenen und jenen, von denen sie erzählten. Und gute Bücher verströmten ein Aroma, ...

Zitat

„Neue Bücher rochen nach Druckerschwärze, nach Leim, nach Erwartungen. Alte Bücher dufteten nach Abenteuern, ihren eigenen und jenen, von denen sie erzählten. Und gute Bücher verströmten ein Aroma, in dem das alles steckte, und dazu noch ein Hauch Magie.“

(Seite 9)


Dieses Buch erzählt die Geschichte des Mädchens Furia Salamandra Farefax, welches gemeinsam mit ihrem Vater und ihrem Bruder auf einem abgeschiedenen Landsitz in England lebt. Die Farefax sind seit Generationen so genannte mächtige Bibliomanten, und müssen sich deshalb vor den Mitgliedern der Adamitischen Akademie verstecken, welche ihnen nach dem Leben trachten.

Das Anwesen beherbergt eine riesige unterirdische Bibliothek welche sich in den Katakomben befindet, die nebst Büchern auch magische Wesen beherbergt. Da gibt es beispielsweise die Origamis, Wesen die den Staub von den Bücherdeckeln fressen...

Furia will endlich eine richtige Bibliomantin wie ihr Vater werden, sie muss nur noch auf ihr Seelenbuch warten. Denn nur wenn sie dieses hat, kann sie die unendliche Magie und die Macht der Worte vollends entfesseln.

Dies ist das erste Buch welches ich von Kai Meyer gelesen habe und ich muss sagen, es hat mich vollends verzaubert. Ich habe mich sofort in diese Geschichte verliebt und auch schon die Aufmachung des Buches ist wunderschön. Man schlägt die ersten Seiten auf und ist sofort in der Geschichte gefangen. Die voller Magie und wundervoller Ideen steckt, die in einer wunderbaren Sprache verfasst sind und somit ein wahrer Lesegenuss sind.

Es ist eine Hommage an alle Bücherliebhaber und es ist wie ein Traum, wenn man in diese fantastische Geschichte voller Abenteuer, magischer Kreaturen und Bücher eintaucht.

Besonders gelungen finde ich diese lebendige Erzählweise, die liebevoll gezeichneten Charaktere und diese märchenhafte Atmosphäre, die dieses Buch zu etwas ganz besonderem machen.

Die Bücherstadt Libropolis konnte ich so deutlich vor mir sehen, mit den unzähligen Gassen, vielen Buchhändlern und den vielen Buchläden, so anschaulich wurde sie beschrieben. Man kann die Detailverliebtheit des Autors förmlich spüren, genial.

Fazit: Ein bezauberndes Buch, welches mich sofort in den Bann gezogen hat. Ich liebe diese Art von Geschichten und ich bin ganz angetan von dem Ideenreichtum des Autoren. Dies wird sicherlich nicht mein letztes Buch von ihm sein, welches ich lesen werde. Ich freue mich schon ganz besonders auf den Nachfolgeband, welcher im Herbst 2015 erscheinen soll und kann es gar nicht erwarten. Ein wahrer Juwel im Bücherregal, ich bin froh das es immer noch solche einzigartigen und großartigen Geschichten gibt.

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Veröffentlicht am 25.05.2017

Niamh - Erzähl mir von den Kelten

Niamh. Die Liebe der Kriegerin
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Erster Satz:

Gegenüber dem Weidenbaum, unter dem Niamh saß, reckte eine stattliche Eiche ihre knorrigen Arme gen Himmel.

(Seite 7)

Die Geschichte ist im Jahre 55 vor Christus angesiedelt, hier begleiten ...

Erster Satz:

Gegenüber dem Weidenbaum, unter dem Niamh saß, reckte eine stattliche Eiche ihre knorrigen Arme gen Himmel.

(Seite 7)

Die Geschichte ist im Jahre 55 vor Christus angesiedelt, hier begleiten wir Nimah die Hauptfigur wie sich nicht schwer erahnen lässt, die als Waisenkind von der Fürstin Audra gekauft wurde. So entgeht Nimah der Sklaverei und wird zu einer starken, mutigen und hübschen Kriegerin. Eines Tages bekommt sie den Auftrag den mächtigen Druiden Kia zu töten, doch als Gefühle ins Spiel kommen, gerät ihre Welt aus den Fugen. Kann sie ihrer Liebe nachgeben oder wird sie ihren Auftrag zu Ende führen? Zum ersten Mal in ihrem Leben, zweifelt sie an sich. Stellt alles bisherige in Frage und lässt Schwäche zu. Sehr detailreich ist dieser Roman aufgebaut, man erfährt hier viel über das Leben der Kelten (weshalb mich dieser Roman auch sehr zu lesen gereizt hat), man kann eine Gewisse Faszination der Autorin zu diesem Thema spüren. Die Charaktere haben eine gewisse Tiefe und passen gut in den Rahmen der Geschichte. Sie wirken nicht so aufgesetzt und erzwungen, wie es manchmal in diesen Genre der Fall ist. Das einzige was mich ein wenig gestört hat, war die langatmigkeit im Aufbau der Geschichte, auch manche Formulierungen fand ich nicht allzu glücklich gewählt. Mir hat ein wenig das Tempo und der Esprit gefehlt, leider war das Buch auch auf einem sehr niedrigen Spannungslevel. Manchmal wirkte die Geschichte, auch ein wenig mit vielen Nebencharakteren überladen, die nicht wesentlich zur eigentlichen Story beitrugen. Das Ganze gestaltete sich, durch die vielen Namen und verschiedenen Orte, teilweise sehr unübersichtlich und hat zudem leider auch erheblich den Lesefluss gestört.

Randnotiz: Besonders schön fand ich die Karte gleich zu Beginn des Buches.

*** Sterne vor allem für die vielen Fakten über die Kelten