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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.05.2022

Mein Herz ist voll. Danke dafür!!

The Stories we write
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Es gibt kaum Bücher, bei denen ich mich so sehr reinfühlen kann, dass es mir schwerfällt, das Buch zu Ende zu lesen und loszulassen. Das hier ist eines dieser Bücher.
Ja, es ist eine "FanFiction" in Buchform. ...

Es gibt kaum Bücher, bei denen ich mich so sehr reinfühlen kann, dass es mir schwerfällt, das Buch zu Ende zu lesen und loszulassen. Das hier ist eines dieser Bücher.
Ja, es ist eine "FanFiction" in Buchform. Es ist super "nerdig" und offenbar hat die Autorin jede sexuelle Fantasie, die sie und andere jemals über Nikolaj Coster-Waldau gehabt haben, darin ausgelebt.
Dass sich Fans von "Game of Thrones" und des Schauspielers, die nichts damit anfangen können, damit unwohl fühlen, kann ich ein stückweit nachvollziehen. Allerdings ändert das nichts an dem Kern der Geschichte, der viele schmerzhafte wie auch wunderschöne Wahrheiten enthält.
Als Mitglied der "Pluz-Size-Familie" bin ich oft ähnlichen Situationen wie April ausgesetzt gewesen. Sowas kann langfristig prägen, tiefe Wunden reißen, mit deren Heilung man sein ganzes Leben lang beschäftigt ist, kann misstrauisch gegenüber anderen werden, für Außenstehende übertrieben reagieren und an der eigenen Wertigkeit zweifeln lassen. Kein Wunder also, dass gerade junge Menschen heutzutage wiederholt daran erinnert werden müssen, dass sie wertvoll und gut sind, so wie sie eben sind. Eine Tatsache, die mich traurig macht. Wir haben nur dieses eine Leben und verschwenden eine gute Hälfte davon, indem wir versuchen, uns einem falschen und toxischen Gesellschaftsbild anzupassen und im schlimmsten Fall unterzuordnen.
Umso wichtiger ist es mit bestimmten Vorurteilen und Stigmata aufzuräumen.
Sind Menschen weniger wertvoll nur weil sie dick sind? Nein!
Lieben Menschen anders nur weil sie dick sind? Nein!
Haben auch dicke Menschen Gefühle die verletzt werden können? JA!!
Braucht es deswegen eine Geschichte, in der sich ein Hollywood-Gott unsterblich in eine dicke Frau verliebt und den Boden anbetet auf dem sie geht und steht? Unbedingt!
Und was für eine Geschichte das ist...
April und Marcus Caster Bindestrich Rupp haben mein Herz im Sturm erobert und ich habe es geliebt, sie auf ihrem Weg in den "orgasmischen Sonnenuntergang" zu begleiten.
Beiden hat das Leben auf die ein oder andere Art schwer zugesetzt und ich bin beim Lesen die komplette Gefühlsachterbahn mit ihnen gefahren: Der Humor, die Tiefe, die Traurigkeit, der Zusammenhalt, die Leichtigkeit, der Schmerz und die Liebe...
Mein Herz ist voll. Danke dafür!!

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Veröffentlicht am 02.05.2022

Ich sehne die Fortsetzung herbei...

Lonely Heart
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Endlich wieder ein neues Buch von Mona Kasten! Ich kann mir vorstellen, dass es nach über zwei Jahren schwer sein kann, zu versuchen, seinen Platz in dem schnelllebigen und mittlerweile gefühlt riesigen ...

Endlich wieder ein neues Buch von Mona Kasten! Ich kann mir vorstellen, dass es nach über zwei Jahren schwer sein kann, zu versuchen, seinen Platz in dem schnelllebigen und mittlerweile gefühlt riesigen "New Adult"- Angebot, mit sich zu oft wiederholenden Inhalten, zu behaupten oder ganz neu wiederzufinden, und dass dieser Versuch mit viel inneren Kämpfen verbunden sein muss. Trotzdem hat Mona Kasten es geschafft, ihrem neuen Buch etwas ganz eigenes, für sich stehendes, mitzugeben und das finde ich sehr beeindruckend.
Schon alleine mit der Tatsache, dass es sich bei "Lonely Heart" um eine "Rockstar Romance" handelt, hat mich Mona Kasten sehr glücklich gemacht. Für meinen Geschmack bietet der Büchermarkt dahingehend viel zu wenig an. Musik hat mir durch viele schlimme Zeiten geholfen, und hat daher für immer einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen, auch wenn sie mich heutzutage nicht mehr so intensiv begleitet wie früher.
"Lonely Heart" hat mich zum weinen gebracht und das schaffen nur sehr wenige. Mobbing, Suchtverhalten, mentale Gesundheit, die toxische Realität von "social media".. Beinhaltet das Buch viel Drama? Ja, aber gleichzeitig bietet es genauso viele Lösungen an. Man merkt, dass in dem Buch eigene Erfahrungen verarbeitet werden und wenn jemand über etwas schreibt das wahr ist, hat das immer eine ganz besondere Kraft. Die Themen in dem Buch sind ebenso vielfältig wie wichtig und Mona Kasten hat einen großartigen Job gemacht, indem sie schweren Inhalten eine gewisse Leichtigkeit mitgibt, weil überall ein Gefühl von Hoffnung mitschwingt. Die Hoffnung, dass es einen Ausweg gibt. Und dieses Gefühl der Hoffnung bleibt bei mir auch nach dem Beenden von "Lonely Heart" zurück. Mein Herz tut zwar ein bisschen weh, aber das ist ok. Danke Mona für diese besondere, hoffnungsvolle, humorvolle und herzerwärmende Geschichte! Ich sehne die Fortsetzung herbei...

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Veröffentlicht am 17.04.2022

Modern, poetisch, philosophisch, wütend, queer, wild, laut und wunderschön.

Die Wächterinnen von New York
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Ich habe mir mit dem neusten Werk von N.K. Jemisin sehr viel Zeit gelassen.
1. weil ihre Bücher aufgrund ihrer Komplexität keine "Pageturner" im klassischen Sinne sind und man eine gewisse Zeit braucht ...

Ich habe mir mit dem neusten Werk von N.K. Jemisin sehr viel Zeit gelassen.
1. weil ihre Bücher aufgrund ihrer Komplexität keine "Pageturner" im klassischen Sinne sind und man eine gewisse Zeit braucht um das "Wie, was und Warum" zu verstehen und ich
2. so viel Zeit wie möglich mit dem Buch verbringen wollte.
Für mich ist N.K. Jemisin ein liter. Rockstar; eine der wichtigsten, ehrlichsten, kreativsten, authentischsten und innovativsten ErzählerInnen des Genres, und ich werde jedes ihrer übersetzten Bücher lesen, das mir der deutsche Büchermarkt anbietet.

Der Plot von "Die Wächterinnen von New York" lässt sich im Gegensatz zur "Broken Earth"-Reihe in ein paar wenigen Sätzen zusammenfassen:
Städte sind lebende, atmende Organismen, die ihre Seelen in menschlichen Avataren manifestieren können. So auch New York. Hier gibt es allerdings die Besonderheit, dass es neben dem primären Avatar noch 5 weitere gibt, die einzelne Stadtteile wie die Bronx, Manhattan usw. verkörpern. Als eine fremde Macht aus einem anderen Universum New York bedroht, die das Ende von allem im Sinn hat, müssen sich die Avatare zusammenschließen, um alles, was ihnen lieb und teuer ist, zu beschützen, doch dazu müssten sie sich gegenseitig ersteinmal finden, aber genau das will der Feind auf jeden Fall verhindern.

So einfach wie das klingt, so komplex sind die Themen, die Jemisin in ihrem Buch verarbeitet, denn das Besondere ist, dass die Geschichte an einem realen Ort mit realen Problemen spielt. Modern, poetisch, philosophisch, wütend, queer, wild, laut, wunderschön und in gewohnt beeindruckender schriftstellerischer Qualität verbindet Jemisin Urban- Fantasy und lovecraft'schen SciFi-Horror mit gesellschaftskritischen Themen wie Rassismus, Diskriminierung, Armut, LGBTQIA+ und und und..
Ich habe irgendwo gelesen, dass das Buch noch mehr Spaß macht, wenn man selbst in New York lebt oder sich regelmäßig in der Stadt aufhält, weil die Avatare den Charakter der einzelnen Stadtteile wohl 1:1 widerspiegeln, aber das hat meiner Lesefreude nicht geschadet.
Bücher wie dieses sind der Grund warum ich überhaupt lese und wenn möglich, niemals wieder damit aufhören möchte.
Ich kann absolut verstehen, wenn man zu Büchern greift, weil man sich einfach und schnell unterhalten lassen, den Kopf abschalten und entspannen möchte, das geht mir auch so, aber hin und wieder brauche ich mehr als das und dieses "Mehr" wird einem mit den preisgekrönten Büchern von N.K.Jemisin definitiv geboten.

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Veröffentlicht am 20.03.2022

Jahresflop.

Der Verdacht
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Das Buch war in jeder Hinsicht ein sauschwerer Brocken für mich. Nicht nur im Hinblick auf den Erzählstil, den ich grauenhaft fand, sondern vor allen Dingen im Hinblick auf die Themen, die so viele "Trigger" ...

Das Buch war in jeder Hinsicht ein sauschwerer Brocken für mich. Nicht nur im Hinblick auf den Erzählstil, den ich grauenhaft fand, sondern vor allen Dingen im Hinblick auf die Themen, die so viele "Trigger" beinhalten, dass es mir im Nachhinein schwerfällt, sie alle aufzuzählen.
- Der Tod eines Kindes, gegenseitige Vernachlässigung, psychische, emotionale und körperliche Gewalt, selbstverletzendes Verhalten, transgenerationale Weitergabe von Traumata, Trauer, Verlust, Einsamkeit, Selbstmord, Suchtverhalten, Ehebruch, Fehlgeburt und und und -
Obwohl es in psychologischer Hinsicht einige interessante und nachvollziehbare Aspekte gab, die viel Diskussionsstoff bieten, wüsste ich nicht, wem ich das Buch empfehlen sollte. Es ist stockfinster und beschreibt einige der schlimmsten Dinge, die Menschen sich selbst und anderen antun können.
Für die Grundthematik wäre ich normalerweise Feuer und Flamme gewesen, aber die Art wie die Geschichte umgesetzt wurde, dieser Berg an grausamer Negativität, auf den man von der Erzählerin raufgeschleift wird, hat mich stellenweise so sehr runtergezogen, dass ich mich gewundert habe, dass draußen noch die Sonne scheint.
Dank des Hörbuchs, das von Sandra Borgmann großartig eingesprochen wurde, habe ich dann doch noch bis zum Ende durchgehalten, aber das wird sicherlich mein letztes Buch von Ashley Audrain gewesen sein.

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Veröffentlicht am 14.02.2022

Das wohl "zuckerputzigste" Paar des "RomCom" - Zeitalters

Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe
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Zuerst hatte ich gar keine Lust auf eine Liebesgeschichte, zumal sich diese hier im akademischen Milieu abspielt und ich mir unsicher war, ob ich den wissenschaftlichen Themen folgen kann. Die vielen, ...

Zuerst hatte ich gar keine Lust auf eine Liebesgeschichte, zumal sich diese hier im akademischen Milieu abspielt und ich mir unsicher war, ob ich den wissenschaftlichen Themen folgen kann. Die vielen, vielen positiven Meinungen zu dem Buch haben mich schlussendlich dann aber so neugierig gemacht, dass ich es einfach lesen musste. Und ich habe es keine Sekunde bereut.
Olive und Adam sind das wohl zuckerputzigste Paar des "RomCom"-Zeitalters. Sie, eine kluge aber unsichere, aufstrebende Doktorandin mit einem Faible für Süßkram und Junkfood, und einem Päckchen Lebensballast auf den Schultern - und er, ein unnahbarer, muffeliger, akademischer Rockstar mit Tiefgang.
Ich mochte die Beziehung der Beiden wahnsinnig gern, auch wenn es stellenweise schon etwas drüber war, wie Adam sich wie ein Zelt über Olive spannt, aber hat es mich gestört? Nein, denn Adam ist pures Gold, Book-Boyfriend 1+++ und er passt so gut zu Olive wie kaum ein anderer.
Der Humor in dem Buch ist ebenfalls großartig. Ich habe beim Lesen oft laut loslachen müssen und da es der Autorin ein Anliegen war, eigene Erfahrungen aus ihrem Berufsalltag einzubauen, finden auch ernste einen Platz und verleihen der Geschichte mehr Höhen und Tiefen als es anfangs den Anschein hat. Man merkt sofort, dass sie quasi über ihr Wohnzimmer schreibt wenn sie über das Leben, Lernen und Treiben in der Fakultät und in den Laboren erzählt und das kann oftmals einen gewaltigen Unterschied ausmachen.
Auch das "Fake-Dating"-Thema wurde bestmöglich gelöst. Dieser "Trope" gehört zwar nicht unbedingt zu meinen Favoriten, da ich jeder Form von Unehrlichkeit generell sehr kritisch gegenüberstehe, aber Olive und Adam kann man auf Dauer einfach nichts übelnehmen, ich liebe die Beiden.
Die Dynamik, die Gespräche und Schlagabtausche; ihr ganzes Miteinander ist herrlich, zieht einen mühelos mit und ehe man es sich versieht, ist das Buch zu Ende und man will mehr.
Neben schön, toll, witzig, heiß und wundervoll fallen mir nur weitere Schwärmereien zu dem Buch ein. Einzig das Impfthema hätte ich nicht gebraucht, das war mir zu viel Realität an dieser Stelle. Abgesehen davon habe ich aber absolut nichts zu meckern. Ich habe mitgefühlt, mitgelitten und wurde so gut unterhalten wie schon lange nicht mehr. Definitiv ein Jahreshighlight, dass mir wieder richtig Lust auf das Genre gemacht hat.

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