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Veröffentlicht am 25.10.2017

Für mich das krasseste Buch ever!

Schwarze Magnolie
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Auf diese Geschichte war ich sehr neugierig, zumal Nordkorea ja ständig negativ besetzt durch die Medien geistert. Ich wollte für mich persönlich herausfinden wollte, wie es sein kann, dass die Bevölkerung ...

Auf diese Geschichte war ich sehr neugierig, zumal Nordkorea ja ständig negativ besetzt durch die Medien geistert. Ich wollte für mich persönlich herausfinden wollte, wie es sein kann, dass die Bevölkerung es heutzutage zulässt, dass in dieser Art und Weise reagiert und von der Umwelt abgeschnitten werden.

Ich habe das Buch gestern Abend beendet und muss sagen, dass ich noch immer schwer von den Dingen erschüttert bin, die die Autorin in diesem Buch schildert. Aber von Anfang an.

Weit ab von den großen Städten, in der nordkoreanisch-chinesischen Grenzstadt Hyesan wächst Hyeonseo Lee in Nordkorea als Kind einer relativ komfortabel lebenden Familie auf, da sie in einen hohen "songbun" hineingeboren wurde, was eine Art Bewertungssystem ist, wobei Loyalität gegenüber dem Regime das höchste aller Gefühle ist. Und da der Vater für die Armee arbeitet und die Mutter zu diesem Zeitpunkt noch eine glühende Kommunistin ist, steht die Familie sehr gut da. Noch.

Durch dieses Buch habe ich verstanden, wieso sich niemand in Nordkorea gegen das Regime, den Geheimdienst und die dort herrschende Korruption auflehnt. Die kleinen Kinder lernen schon von ihren Eltern und später auch in der Schule, dass der Führer des Regimes über allem steht. Die Menschen müssen Gemälde vom Führer des Regimes an einer bestimmten Stelle hängen haben und regelmäßig kontrollieren Soldaten, ob die Gemälde gut gepflegt werden. Und wehe, da ist ein Staubkörnchen drauf, dann wird schon mal eine ganze Wohnung zerstört und die Familie kann von vorne anfangen. Außerdem stehen sie ab sofort unter strenger Beobachtung. Das ist nicht der Familie passiert, aber Bekannten, die Mutter erzählt in der Geschichte davon.

Den Kindern wird von klein auf so dermaßen der Kopf gewaschen, und der ganze Westen schlecht gemacht. Es wird behauptet alles schlechte in Nordkorea haben vor allem die USA und China zu verantworten, aber auch Südkorea wird schlecht gemacht, damit ja keiner abhaut und was ausplaudern kann. Die Schüler werden in der Schule gezwungen, Freunde und Nachbarn auszuspionieren, wenn sie das nicht tun, werden sie bestraft, im Prinzip kann man niemandem trauen außer seiner Familie, und im Härtefall noch nicht mal denen.

Wer sich dem Regime in irgendeiner Art und Weise widersetzt, wird hingerichtet. Vor den Augen der Familie, der Freunde und den Nachbarn, damit sie ja sehen, wer die Hosen anhat. So werden schon kleine Kinder traumatisiert und wagen es sich gar nicht erst, aufzumucken. Für mich ist Nordkorea nach dieser Lektüre ein riesiges Horror-Gefängnis und ich kann gar keine Worte dafür finden, wie sehr mir die Bevölkerung leid tut, denn sie wissen es nicht besser.

Und das sind nur wenige Beispiele aus dem nordkoreanischen Alltag, die alle ziemlich zu Anfang geschildert werden, es sind also keine Spoiler.

Auf ihrem Horrorweg nach Südkorea durchlebt die Autorin derart schreckliche Dinge, die mich oft dazu bewegt haben, das Buch beiseite zu legen, weil meine Vorstellungskraft für viele Erlebnisse einfach nicht ausgereicht hat. Zwar habe ich mit schlimmen Dingen gerechnet, aber nicht in diesem Ausmaß und in der Häufigkeit. Menschenrechte, wie wir sie kennen zählen in Nordkorea einfach mal nicht, sie sind dem Regime völlig schnuppe.

Die Autorin beweist auf ihrem Weg dermaßen viel Mut, Ideenreichtum und Einsatzbereitschaft, dass ich oft nur noch staunen konnte und gedacht habe, dass mir das niemals eingefallen wäre. Ich habe mich oft gefragt, wie Hyeonseo Lee es schafft, nicht verrückt zu werden und durchzudrehen. Ich hatte den Eindruck, dass ihr in dieser Hinsicht geholfen hat, dass es außerhalb des eigenen Hauses nicht erwünscht ist, Gefühle zu zeigen. Meistens noch nicht einmal in der eigenen Familie.

Der Schreibstil ist großartig, aber auch sehr heftig, weil er sehr detailliert und bildhaft ist. Das ist natürlich auf der einen Seite großartig, weil man durch die Sicht der Autorin vieles versteht und sofort verinnerlicht. Mir fällt da gerade ein Beispiel ein: Die Autorin schildert, wie sie als Kind bei einer Hinrichtung zusehen muss, und sie das Blut der Erschossenen als roten Sprühnebel wahrnimmt, der um die Köpfe zieht. Heftig, oder? Es wird nichts beschönigt, ganz im Gegenteil, die Texte sind heftig und nichts für schwache Nerven!

Trotzdem habe ich das Buch gerne gelesen, weil es mir geholfen hat, viele Dinge nachvollziehen zu können. Ich gebe daher von Herzen 5 Sterne.

Geeignet ist dieses Buch für Leser, die sich für die Nordkorea-Thematik interessieren und vor schlimmen Details nicht zurück schrecken.

Veröffentlicht am 18.10.2017

Künstliche Intelligenz...

Boy in a White Room
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Das Buch war ein Rezensionsexemplar des Loewe-Verlags im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks.

Eingesperrt, ohne Erinnerung, erwacht Manuel in einem weißen Raum. Er weiß weder, wer er ist, noch, wie ...

Das Buch war ein Rezensionsexemplar des Loewe-Verlags im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks.

Eingesperrt, ohne Erinnerung, erwacht Manuel in einem weißen Raum. Er weiß weder, wer er ist, noch, wie er hierher kam. Sein einziger Kontakt ist eine computergenerierte Stimme namens Alice, durch die er Zugriff auf das Internet hat. Stück für Stück erschließt sich Manuel online, was mit ihm passiert ist: Bei einem Entführungsversuch wurde er lebensgefährlich verletzt. Doch wie konnte er diesen Anschlag überleben? Ist das tatsächlich die Wahrheit? Und wer ist Manuel wirklich?

Karl Olsberg promovierte über künstliche Intelligenz, war Unternehmensberater, Manager bei einem Fernsehsender und gründete mehrere Start-ups. 2007 erschien sein erster Roman Das System, der es auf Anhieb in die Spiegel-Bestsellerliste schaffte. Seitdem schreibt er nicht nur erfolgreich Romane für Erwachsene, sondern auch für Jugendliche und Kinder. Seine Minecraft-Romane, die er zunächst im Eigenverlag veröffentlichte, erreichten Platz 2 der Amazon-Bestsellerliste. Zudem wurde sein Start-Up „Papego“, das die gleichnamige App zum mobilen Weiterlesen gedruckter Bücher entwickelt, auf der Frankfurter Buchmesse als „Content-Start-Up des Jahres 2016“ ausgezeichnet. Der Autor lebt mit seiner Familie in Hamburg.

Ich habe die Taschenbuchausgabe mit 288 Seiten für 14,95€ gelesen, die Kindle-Edition kostet 9,99€. Das Buch wurde am 11.10.2017 im Loewe-Verlag veröffentlicht.

Direkt zu Anfang begleiten wir den Protagonisten Manuel dabei, wie er in einem weißen Raum aufwacht und Kontakt mit Alice aufnimmt, und langsam ihre Fähigkeiten kennenlernt, denn sie kann ihm alles auf der Welt zeigen, was er sehen möchte. Durch Alice lernt er auch Eyestream kennen, ein System, wo Manuel und andere User die Welt durch die Augen der User sehen können, die bestimmte Brillen tragen, die ihre Umwelt aufzeichnen. Er ist erschrocken, wozu die Menschen die Brillen nutzen und verfolgt, wie eine Gruppe Jugendlicher einen Obdachlosen fertig macht und ein anderer das Video stolz ins Internet stellt und über seine Klickzahlen spekuliert.

Der Thriller ist für Jugendliche geschrieben, das zeigt sich außer an dem jungen Protagonisten noch deutlich am Schreibstil, mit dem ich während der Geschichte des Öfteren so meine Probleme hatte, was sich aber am Ende des Buches aufklärt und einen guten Grund hat. Das hätte jedoch fast dazu geführt, dass ich das Buch abgebrochen habe, weil mich die fehlenden Emotionen sämtlicher Figuren und die schnelle Akzeptanz Manuels bezüglich seiner Situation, total gestört haben. Wenn ich das erlebt hätte, was Manuel erlebt hätte, wäre ich ausgerastet. Unfrei zu sein und keine Macht über seinen Körper zu haben, was gibt es Schlimmeres? Dazu passen die Reaktionen einfach nicht. Das hätte Karl Olsberg anders lösen müssen, denn das hat nicht nur mich gestört, leider wurde durch den Stil viel Potenzial verschenkt, was die Figuren angeht.

Was das Worldbuilding angeht, kann ich wirklich nur ein riesengroßes Lob aussprechen. Das kann der Autor definitiv wahnsinnig gut, das ist auch das, was diese Geschichte neben der Idee so besonders macht und mich während des Lesens bei der Stange gehalten hat. Die jeweilige Umfeld von Manuel wird derart detailliert und bildhaft beschrieben, dass ich jede Situation deutlich vor mir sehen konnte, bzw. Manuel bei seinen Ausflügen begleitet habe. Leider kann ich hierzu nicht mehr sagen, da ich sonst spoilern würde.

Man merkt deutlich, dass der Autor sich mit dem Thema künstliche Intelligenz sehr ausführlich auseinander gesetzt hat, denn er schildert Alice und die geschaffene Welt so eindringlich und realistisch, dass man sich durchaus vorstellen kann, dass die Geschichte in der Zukunft vielleicht Realität wird.

Der Spannungsbogen wird konstant oben gehalten, wie es sich für einen guten Thriller gehört. Die Geschichte hatte keine unnötigen Längen, sondern alles, was passiert gehört auf eine Art und Weise zur Geschichte. Es gibt so einige Plottwists mit den ich nicht gerechnet habe, auch das Ende war mich unvorhersehbar und war ein echter Mindfuck!

Sehr gut gefallen haben mir auch die gesellschaftlichen, bzw. philosophischen Hintergundthemen, die mich auch nach dem Lesen noch lange beschäftigt haben.

Eine absolute Empfehlung von mir für Leser, die für ihr Lesevergnügen nicht unbedingt gefühlvolle Figuren brauchen und sich mit dem Thema künstliche Intelligenz beschäftigen möchten!

Veröffentlicht am 16.10.2017

Ehrlich, aber fair!

Sturmwarnung
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Dieses Buch habe ich mir als Ebook gekauft

Ein Leben wie ein ewiges Abenteuer: Orkane auf See, Stürme im Rotlicht der Häfen. Momente zwischen Leben und Tod. Kapitän Jürgen
Schwandt, Jahrgang 1936, hat ...

Dieses Buch habe ich mir als Ebook gekauft

Ein Leben wie ein ewiges Abenteuer: Orkane auf See, Stürme im Rotlicht der Häfen. Momente zwischen Leben und Tod. Kapitän Jürgen
Schwandt, Jahrgang 1936, hat alles erlebt. Aufgewachsen in den Trümmern Hamburgs, ging er früh zur See - und tauchte ein in jene exotische Welt aus Fernweh und Sternenstaub, von der er immer geträumt hatte. Dabei lernte er auch früh die Schattenseiten der Seefahrt kennen: den unbarmherzigen Ozean und die harte Arbeit.

Stefan Krücken wurde 1975 in Neuss geboren. Schon als Kind wollte er Reporter werden. Er arbeitete als Polizeireporter für die Chicago Tribune, volontierte beim Kölner Stadt-Anzeiger und ging dann zur Zeitschrift max. Seine Reportagen handeln von Bergleuten auf Spitzbergen, von Strandfußballern in Rio oder den Hooligans von Glasgow. Krücken schreibt als Reporter für Magazine (GQ, mare, Dummy) sowie für Tageszeitungen (Tagesspiegel, Frankfurter Rundschau). Er ist verheiratet und lebt mit seinen Kindern in einem Dorf bei Hamburg.

Diese Rezension fällt mir sehr schwer, aber nicht weil mir das Buch und Jürgen Schwandt nicht gefallen haben, sondern weil ich nicht sicher bin, ob ich die richtigen Worte dafür finde, was ich nach der Lektüre dieses Buches fühle. Aber ich will es versuchen.

Das Buch beginnt, nach einer kurzen Philosophie der Kaptäns über das Älterwerden, mit Jürgen Schwandts Kindheit. Er ist traumatisiert vom Kriegsgeschehen, die Flasbacks, die er immer hat, wenn eine Sirene ertönt, hören erst im Lebensalter von zarten fünfzig Jahren auf. Sein Vater war ein Kriegsheld der NS-Propaganda, seine Mutter ein hochrangiges Parteimitglied der NSDAP. Als er erfuhr, was mit den Juden geschehen ist, gerät er mit seinen Eltern in Konflikt, denn mit dem Genozid möchte er nichts zu tun haben, er ist wütend und verzweifelt über die Ereignisse und verlangt Antworten von seinen Eltern. Sein Vater leugnet alles, er sagt, das sei alles gestellt und entspreche nicht der Wahrheit. Später wird seine Mutter von den Amerikanern verhaftet und verhört, sein Vater ist in Kriegsgefangenschaft. Jürgen Schwab kommt zu einer Tante nach Hamburg, er muss ein entbehrungsreiches, von Hunger, Beschaffungskriminalität und eisiger Kälte geprägtes Leben führen. Angeregt, durch die Bücher, die er während seiner Schulzeit las, begann er, von der Seefahrt zu träumen, einer seiner Lehrer regte eine Seefahrtskarriere an. So nahmen die Dinge seinen Lauf.

Am Anfang hatte ich ein wenig Schwierigkeiten, bezüglich des Schreibstils, der meiner Meinung nach überhaupt nicht zur Person und zur Geschichte passt. Leider hat der Kapitän sie nicht selbst aufgeschrieben, sondern Stefan Krücken. Was ich eigentlich nicht verstehe, denn Jürgen Schwab schreibt schon länger, und noch immer Kolumnen in einer Hamburger Zeitung, die sehr gefragt sind. Durch die spannende Geschichte fiel mir das jedoch irgendwann nicht mehr auf, da viele umgangssprachliche Formulierungen und Sprichwörter des Kapitän mit in die Texte einfließen.

Die einzelnen Kapitel sind dermaßen spannend und ereignisreich, dass ich so einige Dinge für Seemannsgarn gehalten habe, weil sie außerhalb meiner Vorstellungskraft lagen, aber viele dieser Geschichten werden durch Fotos belegt.

Er durchläuft die Karriere wirklich komplett und fängt ganz unten an, und die Zustände, die auf den ersten, ganz alten Schiffen herrschen, auf denen er anheuert, sind wirklich krass. Ich weiß nicht, wie oft ich den Hut vor Jürgen Schwab gezogen habe, weil er sein Ding konstant durchgezogen und unter härtesten Bedingungen für seinen Traum, zur See zu fahren, gekämpft hat. Arbeitsschutz gab es damals nicht, und ich wundere mich, dass er alle diese Situationen unter den primitiven Umständen gemeistert hat.

Seine Vergangenheit mit seinen nationalsozialistischen Eltern und seinem Schock über die Ausmaße des Genozid der Juden führten gepaart mit den Reisen in ferne Welten zu einer sehr liberalen Weltanschauung, die ich absolut teile. Hierzu ist mir ein Satz von ihm besonders im Gedächtnis geblieben:
„Auf meinen Reisen habe ich überall auf der Welt gute Menschen kennengelernt. Und auch ein paar Arschgeigen. Das hat nichts mit Hautfarbe, Pass oder Religion zu tun.“
Das spiegelt seine generelle Umgangsweise mit anderen Menschen hervorragend wieder, denn er begegnet ihnen mit Respekt und Menschlichkeit. Er ist stets ehrlich und gerade heraus, was nicht immer bequem, aber fair ist, und das schätze ich sehr an ihm.

Ich war und bin immer noch traurig darüber, dass ich das Buch beendet habe. Ich hätte Jürgen Schwab gerne als Menschen um mich herum, dann würde ich mich in eine Decke einkuscheln und seinen Geschichten lauschen. Oder mit ihm über verschiedene Themen diskutieren, oder mit ihm durch Hamburg ziehen, oder oder oder... Toller Mensch!

Veröffentlicht am 14.10.2017

So geht Fantasy!

Opfermond - Ein Fantasy-Thriller
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Ich hatte das große Vergnügen, den Fantasy-Thriller zusammen mit der Autorin in einer Leserunde auf Lovelybooks lesen zu dürfen.

Klappentext:
In der Stadt des Blutigen Gottes herrscht das Recht des Stärkeren. ...

Ich hatte das große Vergnügen, den Fantasy-Thriller zusammen mit der Autorin in einer Leserunde auf Lovelybooks lesen zu dürfen.

Klappentext:
In der Stadt des Blutigen Gottes herrscht das Recht des Stärkeren. Als der Assassine Varek angeheuert wird, einen Mord aufzuklären, klingt das nach einer willkommenen Abwechslung von seinem verhassten Tagewerk. Doch die einzige Zeugin, das Freudenmädchen Idra, weiß mehr, als sie preisgeben will. Um an ihre Informationen zu gelangen, geht Varek ein Bündnis mit ihr ein, das ihn schmerzhaft an bessere Zeiten erinnert. Die Spur des goldenen Skarabäus führt ihn schließlich zu einem grausamen Kult, der mehr als nur ein Blutopfer verlangt ...

Als Kind zweier Germanisten kam Elea Brandt (Jahrgang 1989) schon früh mit phantastischer Literatur in Berührung. Als studierte Psychologin liebt sie es, komplexen Charakteren Leben einzuhauchen, ihre Stärken und Schwächen abzuwägen und spannende Plots zu entwickeln, die den Leser atemlos zurücklassen. In ihrer Freizeit schlüpft die passionierte Rollenspielerin selbst gern in absurde Rollen, entweder mit Würfeln am Spieltisch oder mit Pfeil und Bogen unter freiem Himmel. Daher fühlt sie sich vor allem in den Genres Fantasy, Thriller und Horror zuhause und hat als Mia Neubert bereits mehrere Kurzgeschichten in diesen Genres veröffentlicht.

Ich habe das Buch in der Taschenbuchausgabe mit 437 Seiten gelesen, es kostet 13,95€, die Kindle-Edition ist für 9,99€ erhältlich. Beide erscheinen am 16. Oktober im Mantikore-Verlag.

Alleine an der Autorenbeschreibung konnte ich erkennen, dass Elea Brandt im Fantasy-Genre mehr als zu Hause ist, eigentlich muss man eher sagen, dass sie Fantasy lebt. Auf ihrer Homepage konnte ich zudem lesen, dass sie nicht nur Rollespiele spielt, sondern auch selbst Geschichten dazu schreibt. Außerdem arbeitet sie bereits an zwei weiteren Büchern, was mich sehr freut.

Im Übrigen hat sie beim Litcamp einen Vortrag über Wordlbuilding gehalten und auch selbst eines belegt, weswegen meine Erwartungen diesbezüglich sehr hoch waren, und sie wurden nicht enttäuscht. Elea Brandt hat hier eine Welt geschaffen, von der ich noch nie etwas Vergleichbares gehört oder gelesen habe, eine Karte am Anfang des Buches zeigt und erklärt die Welt derart detailliert, dass ich mich sofort und zu jedem Zeitpunkt der Geschichte zurecht finden konnte. Außerdem ist Eleas Schreibstil derart detailliert und bildhaft, dass ich besonders dort, von sich Ildra die meiste Zeit aufhält, sehr gegruselt habe. Ich wurde aber auch in die übrigen Settings so tief rein gezogen, dass ich mich erst einmal wieder besinnen musste, als die Geschichte endete.

Zu Anfang der Geschichte begleitet man Ildra. Sie findet eine Leiche und durchsucht sie nach Geld, bzw. Besitztümern, die zu Geld machen kann. Zusätzlich findet sie ein Notizbuch, dessen Inhalt sie aber nicht gewahr wird, denn sie kann nicht lesen, deswegen weiß sie auch nicht, was es damit auf sich hat. Ich will hier nicht zu viel verraten, doch dieses Büchlein ist sehr wichtig für den Verlauf der Geschichte.
Dann lernt man Varek kennen, einen Unbestechlichen, wie dort die Assassinen, bzw. Auftragsmörder genannt werden. Der Leser verfolgt, wie er eine Frau umbringt und währenddessen erst feststellt, dass sie schwanger ist, was ihn noch mehr mit seinem Leben hadern lässt, als er es sowieso schon tut.

Die Geschichte wird abwechselnd aus Vareks und Ildras Sicht erlebt, was dem Leser ermöglicht, diese beiden doch sehr unterschiedlichen Leben hautnah mitzuverfolgen, und dabei die Gefühle und Gedanken der beiden mitzubekommen. Das habe ich hier sehr gerne gemocht, und hat sicherlich einen großen Teil dazu beigetragen, dass ich mehr als tief in die Geschichte eingetaucht bin. Ich habe während der kompletten Geschichte mit den beiden mitgefiebert und gelitten, sodass ich das Buch kaum aus der Hand gelegt und sogar einen für mich wichtigen Termin abgesagt habe.

Die Figuren, und damit sind nicht nur die Protagonisten gemeint, sondern auch die zahlreichen Nebenfiguren, sind derart gut ausgearbeitet, dass ich jede der Handlungen aus Sicht der Figur immer gut nachvollziehen konnte, was mir bei einem Buch sehr selten passiert ist. Varek und Ildra sind zwei sehr unterschiedlich handelnde Figuren, aber doch sind sie sich in ihrer Persönlichkeit sehr ähnlich, mehr möchte ich hier nicht dazu sagen.

Der Plot war derart genial und hatte so viele gute Plottwists, dass ich während des Lesens immer wieder durch die Wendungen überrascht wurde, obwohl ich mir ziemlich sicher war, dass die Geschichte in eine andere Richtung läuft, das war zum Beispiel oft in den Beziehungen der einzelnen Figuren untereinander der Fall. Auch der Schluss und welche Figur da die maßgebliche Rolle spielt war eine absolute Überraschung, damit hätte ich nie im Leben gerechnet, Varek übrigens auch nicht.

Ich würde hier gerne so viel erzählen, mag Euch aber die vielen tollen Punkte der Geschichte nicht vorneweg nehmen, deswegen kann ich Euch dieses Buch empfehlen, ich kann Euch mit gutem Gewissen versprechen, dass Ihr es bestimmt nicht bereuen werden, wenn Ihr Fantasy mögt. Ich muss hier wohl nicht erwähnen, dass der Fantasy-Thriller ein 5-Sterne-Buch für mich war. Ich schäme mich nicht, zu sagen, dass ich unendlich traurig darüber war, dass ich fertig war mit Lesen und tatsächlich einige Tränen vergossen habe!

Ich freue mich auf die nächsten Büch von Elea, und kann nur sagen, dass Opfermond einen Ehrenplatz dort bekommen hat, wo ich es vom Schreibstisch aus immer sehen kann.

So geht Fantasy, Leute!

Veröffentlicht am 11.10.2017

Eines meiner Jahreshighlights!

Coldworth City
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Eigentlich hatte ich den neuen Fantasyroman von Mona Kasten nicht in der Planung, aber weil die Rezensionen derart unterschiedlich waren, habe ich mir nun doch die Kindle-Edition gekauft, um mir ein eigenes ...

Eigentlich hatte ich den neuen Fantasyroman von Mona Kasten nicht in der Planung, aber weil die Rezensionen derart unterschiedlich waren, habe ich mir nun doch die Kindle-Edition gekauft, um mir ein eigenes Bild zu machen.


Das Buch kostet in der Kindle-Edition, die ich gelesen habe, 9,99€, die Taschenbuchausgabe mit 320 Seiten kostet 12,99€, das Hörbuch ist bei Amazon für 13,92€ erhältlich.
Veröffentlicht wurde Coldworth City am 1.09.2017 im Knaur-Verlag.


Die Autorin hat sich hier in das Fantasy-Genre begeben. Wir lernen Raven kennen, die ihren Tod vorgetäuscht hat, und so mit ihrem Bruder aus den Fängen einer Forschungsorganisation fliehen konnte, die die beiden und viele andere Mutanten für kriminelle Zwecke missbrauchen wollte, denn Raven ist wie die anderen Gefangenen ein Mutant und hat spezielle Kräfte. Nachts geht sie mit Hilfe ihrer Fähigkeiten auf Verbrecherjagd und trifft so auf Wade, der ihr Leben verändern wird.


Ich kann viele Kritiken schlichtweg nicht nachvollziehen.


Oft wurde gesagt, das Setting sei nicht ausführlich beschrieben worden. Das kann ich überhaupt nicht bestätigen, mir waren die Informationen mehr als ausreichend, um die Umgebungen, in der die jeweiligen Szenen gespielt haben, deutlich vor Auge zu sehen. Und ein bisschen spielen muss die eigene Phantasie ja auch dürfen, oder? Für mich muss nicht immer alles bis ins letzte Detail beschrieben werden.


Dann habe ich oft gehört, der Plot sei nichts neues und vorhersehbar gewesen. Auch das kann ich für mich nicht bestätigen. Ich finde die Geschichte nach wie vor sehr originell, die Figuren waren allesamt sehr ausführlich ausgearbeitet und bis auf die Schurken waren mir allesamt sehr sympathisch, vor allem Raven, Knox und Wade. Es gab einige Plottwists, die weder vorhersehbar waren, noch ausgelutscht und langweilig. Ich wurde des Öfteren son Wendungen überrascht, die ich so und vor allem zum jeweiligen Zeitpunkt nicht gesehen habe.


Auch die Kräfte, die den jeweiligen Figuren gegeben wurden, fand ich sehr interessant und in jedem Fall passend gewählt.


Vielleicht ist einigen eine ähnliche Storyline durch oft erwähnte Fantasyserien und Büchern bekannt, aber was ist denn dann mit all den Millionärs- und Liebesromanen? Dort wird das Rad auch nicht neu erfunden.


Für mich war es das erste Buch von Mona, es hat mir sehr gut gefallen, es hatte für mich alles, was ein gutes Buch haben muss, und bekommt daher ganz klar 5 Sterne von mir!