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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.04.2019

Locker leichte Frühlingslektüre

Highschool Princess. Verlobt wider Willen (Modern Princess 1)
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Sobald es in einem Buch um Prinzessinnen geht, leuchten meine Augen auf. Seit ich damals "Selection" verschlungen habe, kann ich von Glitzer und Glamour einfach nicht genug bekommen. "Highschool Princess" ...

Sobald es in einem Buch um Prinzessinnen geht, leuchten meine Augen auf. Seit ich damals "Selection" verschlungen habe, kann ich von Glitzer und Glamour einfach nicht genug bekommen. "Highschool Princess" von Annie Laine geht in eine vollkommen andere Richtung, konnte mich dennoch von sich überzeugen.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und sehr gut zu lesen, sodass die Seiten sehr schnell verflogen waren und ich das Buch binnen weniger Stunden durchgelesen hatte. Zunächst habe ich etwas gebraucht, um mich mit Serafina und ihrer etwas anderen Art anzufreunden, da sie nicht die typische Prinzessin ist. Nur allzu gerne wäre sie ein ganz normales Mädchen mit ganz normalen Problemen, doch sie wird von ihren Eltern in eine Heirat gezwungen, die sie nicht möchte. Um dem Leben am Hof zu entfliehen, nimmt die Prinzessin inkognito an einem Schüleraustausch teil und wird mit dem Leben der Normalsterblichen erstmals konfrontiert.
Immer an ihrer Seite sind ihe beste Freundin Izzy, die man einfach nur ins Herz schließen muss, und ihr Schwarm Leo, in den man sich beim Lesen ebenso schnell verliebt, wie Serafina es tut.

Sobald ich mich an Serfania gewöhnt hatte, konnte ich die Geschichte wirklich in vollen Zügen genießen. Man lernt sich in ihre Lage zu versetzen und mit ihr das Leben zu betreiten. Aber auch wenn die Charaktere allesamt gelungen sind und man mit ihnen sympathisiert, hat es mir doch ein kleines bisschen an Spannung gefehlt.

Die Geschichte ist wirklich schön und an den passenden Stellen auch sehr humorvoll, allerdings in meinen Augen sehr vorhersehbar. Demnach kam die "große Wendung" für mich nicht überraschend. Das tut der Handlung an sich allerdings keinen Abbruch. Man sollte sich klar darüber sein, dass es sich um einen lockeren Jugendroman handelt, der der Unterhaltung dient. Und das tut er allemal.

Fazit:

Mit "Highschool Princess" hat die junge Autorin Annie Laine einen unterhaltsamen, seichten Jugendroman erschaffen, der die hervorragende Frühlingslektüre bietet. Sympathische Charaktere, ein flüssiger Schreibstil und eine angenehme Prise Humor machen dieses Buch zu einer kurzweiligen, zuckersüßen Lektüre.

Veröffentlicht am 29.04.2019

Hervorragender Auftakt

Heliopolis (Band 1) - Magie aus ewigem Sand
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Akasha ist die Prinzessin von Heliopolis. An ihrem 16. Geburtstag wird sie eine der acht magischen Gaben erhalten und mit Riaz vermählt werden. Doch Akasha bekommt nur das Leere Zeichen in den Nacken gebrannt. ...

Akasha ist die Prinzessin von Heliopolis. An ihrem 16. Geburtstag wird sie eine der acht magischen Gaben erhalten und mit Riaz vermählt werden. Doch Akasha bekommt nur das Leere Zeichen in den Nacken gebrannt. Keine Gabe! Keine Magie! Zu allem Überfluss droht nun eine Hochzeit mit dem arroganten Dante. Um den Makel auszumerzen, schickt ihr Vater sie in einer wichtigen Mission auf die Erde.

Dort soll die sechzehnjährige Hailey eine Ausstellung mit antiken Artefakten organisieren. Aber wieso versteht sie plötzlich sumerisch? Und warum kann sie Keilschrift lesen?

?????

Meine Meinung:
Seit "Luca & Allegra" bin ich ein wahnsinnig großer Fan der Bücher von Autorin und Bloggerin Stefanie Hasse. Daher war natürlich klar, dass ich auch ihr neuestes Werk würde lesen müssen. "Heliopolis" steckt voller Mythen und Magie, Spannung und Liebe - eine Geschichte ganz nach meinem Geschmack.

Gleich zu Beginn ist mir aufgefallen, dass die Geschichte von Akasha wahnsinnig gut recherchiert ist. Ich habe eine kleine Vorliebe für mythologisch angehauchte Stories, da ich mich selbst sehr gerne mit den Göttern und dem Glaube der Menschen zur damaligen Zeit befasse. Und in "Heliopolis" steckt sehr viele Liebe zum Detail und man merkt einfach, dass Stefanie Hasse sich schlau gemacht hat und das hat mir ganz besonders gut gefallen.

Inhaltlich muss ich sagen, dass dies das bisher beste Buch der Autorin ist. Das Konstrukt ist neuartig und auch, wenn ich zu Beginn noch etwas verwirrt war, hat es mich doch sehr schnell in den Bann gezogen. Das Besondere ist, dass "Heliopolis" zwei Geschichten miteinander vereint. Zum einen gibt es die Geschichte von Akasha, die Prinzessin von Heliopolis, die aufgrund einer geheimen Mission auf die Erde geschickt wird.
Der zweite Handlungsstrang befasst sich mit dem Mädchen Hailey, das ganz normale Teenagerprobleme auf der Erde hat. Zumindest bis der Neue namens Nicolas an die Schule kommt und sie allmälig glaubt, den Verstand zu verlieren.
Beim Lesen fragt man sich die ganze Zeit, was die beiden Protagonistinnen miteinander verbindet und wie ihre Leben zusammenhängen. Dann kommt plötzlich die Auflösung und diese ist zum Haareraufen. Man stelle sich vor, wie ich in der U-Bahn sitze, diese Zeilen lese und mir die Kinnlade hinunterklappt. Ich hatte mir einige Theorien zusammengesponnen, doch keine einzige traf auch nur im Geringsten zu. Mit einem solchen Plottwist hätte ich im Leben nicht gerechnet. Dafür gibt es alle Daumen hoch, die ich irgendwo finden kann!

Doch was wäre eine Geschichte, ohne die zauberhaften Charaktere, die die Handlung voranbringen? Akasha sollte als Prinzessin eigentlich alles haben, was man sich vom Leben erträumen kann. Sie lebt in Heliopolis, einem Ort, an dem die Magie noch am Leben ist. Da das Buch an die ägyptische Mythologie "angelehnt" ist, kann man selbstverstänlich zahlreiche Parallelen zum heutigen Ägypten erkennen. Angefangen bei den Sanddünen, bishin zu den Pyramiden, die selbstverständlich nicht fehlen dürfen. All dies wirkt lebensecht und greifbar in jeder geschriebenen Zeile. Doch trotz allem hat Akasha es nicht leicht, kann ihre große Liebe Riaz nicht heiraten, da sie das Leere Zeichen - die Magielosigkeit! - erhalten hat. Doch sie tut alles in ihrer Macht stehende, um zu beweisen, dass sie an Riaz' Seite gehört. Riaz steht immer zu Akasha, tut alles für sie und würde ihre vermutlich auch die Sterne vom Himmel holen, wenn er könnte. Er ist im Grunde der perfekte Mann, jemand, den man an seiner Seite haben muss...
Allerdings gibt es noch einen jungen Mann, den man nicht außer Acht lassen sollte - Dante. Ihn fand ich von Anfang an am interessantesten, da er Ecken und Kanten hat. Er ist nicht so aalglatt, wie Riaz es ist und gerade das macht ihn auf seine Art und Weise ziemlich sympathisch.
Und auch die Nebencharaktere Yasmeen und Malak haben die Geschichte ganz fantastisch abgerundet. Die gesamte Clique um Akasha ergänzt sich fantastisch, jeder ist auf seine Art etwas Besonderes.

Auf der Erde haben wir Hailey, ihre Schwester Leyla, ihren besten Freund Jared, Kyle und den Neuen, Nicolas. Wie es bei Romansaty üblich ist, ist Nicolas der mysteriöse Kerl, hinter dessen Fassade man nicht ganz blicken kann. Man hat das Gefühlt, dass er nicht der ist, für den er sich ausgibt und so versucht man zwischen den Zeilen irgendeinen Hinweis zu erlangen. Und in der Tat gab es in einem Kapitel einen Hinweis. Ob beabsichtigt, oder nicht, kann ich nicht sagen, aber ab diesem Zeitpunkt hatte mich eine kleine Ahnung beschlichen, die sich dann bewahrheitet hatte :D
Eigentlich würde ich an dieser Stelle so gerne weiter, auf diese tollen Charaktere eingehen, aber das ist beinahe unmöglich, ohne zu spoilern. Und bei "Heliopolis" wäre es unverantwortlich die Bombe platzen zu lassen!

Also gibt es nur noch eine paar Schlussworte von mir. Danke, Stefanie für dieses unglaubliche Buch. Es hat mich aus einer anhaltenden Leseflaute gerettet und ich kann es kaum erwarten, wie die Geschichte weitergehen wird. Normalerweise finde ich in jedem Buch einen Kritikpunkt, aber hier wäre mein einziger, dass es viel zu schnell vorbei war.

?????

Fazit:
"Heliopolis - Magie aus ewigem Sand" ist meiner Meinung nach das bisher beste Buch der Autorin. Wir haben facettenreiche Charaktere, zwei grandiose Handlungsstränge, eine magische neue Welt und einen so bildgewaltigen Schreibstil, das man das Gefühl nicht los wird, selbst ein Teil der Geschichte zu sein.

Veröffentlicht am 29.04.2019

Traurig-schöne Fortsetzung

Mondlichtkrieger
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Vor knapp zwei Jahren ist "Mondprinzessin" von Ava Reed erschienen. Ein Buch, das nicht nur durch das fantastischte Cover besticht, sondern ebenso mit einer Geschichte, die ans Herz geht. Nach dem Ende ...

Vor knapp zwei Jahren ist "Mondprinzessin" von Ava Reed erschienen. Ein Buch, das nicht nur durch das fantastischte Cover besticht, sondern ebenso mit einer Geschichte, die ans Herz geht. Nach dem Ende hat sich wohl jeder gefragt, wie es mit Juri weitergeht und nun bekommen wir mit "Mondlichtkrieger" endlich die langersehnten Antworten auf all die Fragen, die noch im Raum standen.

Die Geschichte setzt einige Wochen nach dem Ende des ersten Bandes ein und auf der Stelle ist man als Leser wieder vollkommen im Geschehen und wird von den lange verborgenen Gefühlen überrollt. Man spürt, wie sehr Juri mit dem Verlust von Lynn zu kämpfen hat und dass es sein einziger Wunsch ist, Rache zu nehmen. Augenblicklich bin ich dem Charakter erneut verfallen. Juri ist facettenreich, denn hinter seiner harten Kriegerfassade verbirgt sich ein emotionaler, weicher Kern. Ich hätte ihn beim Lesen am liebsten in den Arm genommen und ihm versichert, dass am Ende wieder alles gut wird.

Im Grunde gibt es nicht viele Charaktere in diesem zweiten Band, was allerdings nicht weiter auffällt. Neben Juri haben wir den neuen König des Mondes, Faras; den Antagonisten Malik und den Prinzen des Plutos, Gardo. Sie alle exisiteren um Juri herum, unterstützen und begleiten ihn auf seinem Weg, sind allerdings trotz allem eher im Hintergrund. Das klingt jetzt negativ, so ist es allerdings nicht gemeint. Ich finde es wunderbar, dass der Fokus komplett auf Juri und seiner Entwicklung liegt. Darauf, wie er die Planeten durchquert, um seine große Liebe zu rächen und sich dabei immer mehr selber zu verlieren droht. Man bekommt einen hervorragenden Einblick in sein Innerstes, in seine Gedanken- und Gefühlswelt. Er durchlebt eine durchaus nachvollziehbare Entwicklung, die mir nicht selten das Herz gebrochen und mich zu Tränen gerührt hat.

Desweiteren muss ich sehr positiv anmerken, dass man in diesem zweiten Band ein kleines bisschen mehr über die verschiedenen Planeten lernt. Nicht über alle selbstverständlich, nichtsdestotrotz lernen wir den Pluto kennen, die Venus und natürlich gibt es auch ein Wiedersehen mit dem Mond. Im ersten Teil hatte es mir ein wenig gefehlt, mehr Details zu den Planeten zu erhalten, nachdem ich allerdings die Danksagung in "Mondlichtkrieger" gelesen habe, konnte ich es verstehen - also lest bis zum Schluss!

Natürlich gibt es auch ein Wiedersehen mit einigen alten Charakteren, allen voran Kira, die immer an Juris Seite ist. Doch sie ist nicht die einzige, die hier einen Auftritt bekommt. Um allerdings Spoiler zu vermeiden, werde ich an dieser Stelle keine Namen nennen. Diejenigen, die das Buch lesen werden, werden mich mit Sicherheit verstehen.

Ich muss sagen, dass ich zunächst etwas skeptisch war, was diese Fortsetzung betrifft. Auch wenn das Ende der "Mondprinzessin" mich in ein tiefes Loch der Trauer geworfen hat, war es doch ein schönes Ende, das irgendwie so kommen musste. Deshalb hatte ich mich gefragt, ob eine Fortsetzung wirklich eine so gute Idee ist. Nachdem ich "Mondlichtkrieger" allerdings zu Ende gelesen hatte, konnte ich guten Gewissens sagen: Ja, es war eine gute Idee! Die Geschichte ist wieder einmal traurig-schön, geht an Herz und Nieren, berührt die Seele. Ich habe gelacht, ich hatte Tränen in den Augen und nach der letzten Seite trotz allem ein Lächeln auf den Lippen.

Zu guter Letzt kann ich nur eines sagen - denkt immer daran: Habt Mut im Herzen und Liebe in der Seele <3

Veröffentlicht am 29.04.2019

Gelungener Auftakt mit Luft nach oben

Goddess 1: Ein Diadem aus Reue und Glut
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„Goddess: Ein Diadem aus Reue und Glut“ ist das erste Buch von Andreas Dutter, welches ich gelesen habe. Ich hatte es eigentlich schon über einen längeren Zeitraum vor, die Bücher des Autors zu lesen, ...

„Goddess: Ein Diadem aus Reue und Glut“ ist das erste Buch von Andreas Dutter, welches ich gelesen habe. Ich hatte es eigentlich schon über einen längeren Zeitraum vor, die Bücher des Autors zu lesen, da die Klappentexte absolut genial klingen, doch bisher bin ich nicht dazu gekommen. Da ich also nicht wusste, was mich erwartet, war ich noch umso gespannter auf die Geschichte und vor allem Andis Stil. Außerdem bin ich ein wahnsinnig großer Fan von Göttergeschichten und kenne bisher keine, in der es um die ozeanischen Götter geht.
Zu Beginn der Handlung lernen wir die Protagonistin Lanea kennen, die uns als Ich-Erzähler durch die Geschichte führt. Sie kommt aus etwas schwierigen Verhältnissen und hat es mit ihren Adoptiveltern nicht immer leicht. Hinzu kommen ihre unkontrollierten Wutausbrüche, die ihr nicht sonderlich viele Freunde bescheren und zu Getuschel in der Nachbarschaft führen. Dennoch lässt das Mädchen sich nicht unterkriegen, denn mit ihrer besten Freundin Molly hat sie das große Los gezogen. Beide sind von Anfang an absolute Sympathieträger und zeigen, dass man gemeinsam auch die schwierigsten Hürden überwinden kann. Das hat mir an den beiden Mädchen absolut großartig gefallen, da sie einen Mut machen, immer erhobenen Hauptes durchs Leben zu schreiten und das beste aus der jeweiligen Situation zu machen.
Als Cliff in der Geschichte auftaucht, beginnt die Handlung auch langsam an Fahrt aufzunehmen. Für meinen Geschmack hätte es etwas früher losgehen können, da ich kein Fan von längeren Einführungen bin, auch wenn man diese bei „Goddess“ in der Tat benötigt. Cliff ist ein geheimnisvoller Charakter, der Lanea in die Welt der Götter entführt und ihr von ihrem Schicksal erzählt. Er bleibt dabei die meiste Zeit allerdings ziemlich mystisch und lässt einen nicht sehen, was er eigentlich verbirgt. Dennoch hat mir seine Art außerordentlich gut gefallen. Er ist der typische freche Charmeur, der mit seiner Wortgewandtheit und seinem Witz einfach jede Frau um den kleinen Finger wickeln kann. Ich habe die Momente von Lanea und Cliff sehr genossen und fand es toll langsam immer mehr über ihn zu erfahren.
Insgesamt ist die Geschichte unglaublich spannend gehalten. Ab dem Zeitpunkt, wo Lanea von ihren Kräften und ihrer Abstammung erfährt, passiert alles Schlag auf Schlag, sodass man als Leser kaum eine Verschnaufpause bekommt. Habe ich zu Beginn das Buch noch einige Male zur Seite gelegt, war es mir dann nicht mehr möglich und ich musste unbedingt wissen, wie es weitergeht. Die gesamte Kulisse und das Setting sind bildgewaltig und fantasiereich – hier hat sich Andreas Dutter wirklich etwas einfallen lassen, sodass man sich als Teil des Geschehens fühlt.
Außerdem fand ich es schön, wenigstens ein kleines bisschen über ozeanische Götter zu erfahren. Mir war bewusst, dass es natürlich nicht alle Antworten geben wird, aber ich freue mich jetzt schon sehr auf den Folgeband, in dem hoffentlich noch weitaus mehr Klarheit geschaffen wird.
Neben dem für meinen Geschmack etwas zu langen Einstieg habe ich nur noch einen kleinen Kritikpunkt, der allerdings nicht ins Gewicht fällt. Andreas Dutter schreibt sehr humorvoll, was meinen Geschmack nicht ganz so trifft, aber bei mir ist das mit dem Witz immer so eine Sache – ich bin da etwas schwierig. Nichtsdestotrotz handelt es sich bei „Goddess: Ein Diadem aus Reue und Glut“ um einen spannenden Auftakt, der Lust auf mehr macht!

Veröffentlicht am 29.04.2019

Spannender Auftakt mit kleineren Schwächen

Into the Woods 1: Königin der Diebe
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Hach, was war ich gespannt auf "Into the Woods: Die Königin der Diebe". Eine Robin Hood-Geschichte, in der es eine Frau ist, die über die Räuberbande herrscht? Klingt nach einer erfrischenden und interessanten ...

Hach, was war ich gespannt auf "Into the Woods: Die Königin der Diebe". Eine Robin Hood-Geschichte, in der es eine Frau ist, die über die Räuberbande herrscht? Klingt nach einer erfrischenden und interessanten Abwechslung und genau das war es auch. In letzter Zeit passiert es nicht sehr oft, dass ich ein Buch an einem Tag durchlese, aber durch den angenehmen Schreibstil der Autorin flogen die Seiten nur so dahin.

Die Räuberbande rund um deren Königin Shona ist ein bunter Haufen, die allesamt individuelle Charaktere mit ihren jeweiligen Stärken und Schwächen sind. Es hat mir gut gefallen, dass keiner von ihnen dem anderen gleicht, sondern jeder auf seine Art facettenreich ist. Sie alle stehen Shona treu zur Seite und überwinden mit ihr jede Hürde, egal wie hoch diese auch sein mag. Die eingeschweißte Verbundenheit der Bande hat mir von Anfang an ausgesprochen gut gefallen und mich positiv überrascht.

Shona ist die Protagonistin der Handlung, die Königin der Diebe, die stiehlt, um die Armen zu versorgen. Um eine noch größere Beute abzustauben, schmuggelt sie sich als Hofdame in den Palast, um dessen Schatzkammer zu plündern. Doch als Mädchen der Wälder ist es nicht leicht, sich an einem solch gefährlichen Ort anzupassen. Das muss auch Shona schnell merken. Mir hat sehr gefallen, wie sie es geschafft hat, sich ikognito in den Palast einzuschleusen und wie sie immer mehr hinter dessen Geheimnisse und Mysterien gekommen ist. Hier lernen wir auch den Prinz und die Prinzessin von Amethysien kennen - zwei Charaktere, bei denen es leicht fällt, sie zu hassen. Sie sind zwar ziemlich stereotypisch, aber das fällt kaum ins Gewicht. Was mich an der Handlung im Palast nur etwas gestört hat, ist dass viel zu wenig über die dort vorherrschende Magie erzählt wird. Sie wird erwähnt, wir wissen, dass sie in der Hauptstadt exisitert und finden auch heraus, weshalb dem so ist. Aber irgendwie bin ich dennoch bisher nicht sonderlich schlau aus der Magie geworden. Ich hoffe, dass darauf im zweiten Band etwas genauer drauf eingegangen wird.

Als männlichen Gegenpart zu Shona haben wir den Ritteranwärter Livian, der absolutes Bookboyfriendpotenzial bietet. Er ist gutaussehend, überaus charmant und doch auf seine Weise geheimnisvoll und in sich gekehrt. Annie J. Dean hat es geschafft, dass man krampfhaft hinter seine Fassade blicken und ihn näher kennenlernen möchte. Während der Handlung durchlebt er eine durchaus nachvollziehbare Entwicklung, die durch seine Zuneigung für Shona entsteht. Wie leider typisch für Fantasyromane, ist es so ziemlich Liebe auf den ersten Blick, doch ich war heilfroh, dass sich die Protagonisten nicht von jetzt auf gleich in eine unbedachte Beziehung stürzen, sondern dem Ganzen die Zeit geben, die es braucht. Dadurch wirkten die Gefühle der beiden weniger gekünstlelt.

Was für mich der wohl größte Kritikpunkt an dem sonst sehr stimmigen und spannenden Buch ist, ist der an manchen Stellen eher "unangebrachte" Sprachgebrauch. Wir befinden uns zwar in einer Fantasywelt voller Magie, die nichtsdestotrotz sehr mittelalterlich angehaucht ist. Die Charaktere sprechen auch überwiegend sehr gestelzt, was hervorragend der Grundstimmung angepasst ist. Doch dann gibt es wieder Sätze und Phrasen, die sehr aus der Reihe tanzen und den Lesefluss kurzzeitig ins Stocken bringen. Sätze wie "Er ist sehr sexy" (nicht wortwörtlich zitiert) passen für mich persönlich einfach nicht ins Gesamtbild.

Nichtsdestotrotz handelt es sich bei "Into the Woods: Königin der Diebe" um einen spannenden Auftakt, mit einer fabelhaften Grundidee. Der Cliffhanger am Ende macht die Lust auf Band 2 nur umso größer!