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Veröffentlicht am 29.04.2019

Eine magische Geschichte

Mondprinzessin
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Monatelang habe ich auf den Erscheinungstermin der "Mondprinzessin" hingefiebert. Das ist diesem wunderschönen Cover zu verdanken, das mich auf der Stelle in den Bann gezogen hat. Ohne zu wissen worum ...

Monatelang habe ich auf den Erscheinungstermin der "Mondprinzessin" hingefiebert. Das ist diesem wunderschönen Cover zu verdanken, das mich auf der Stelle in den Bann gezogen hat. Ohne zu wissen worum es geht, hat es förmlich danach geschrien gekauft zu werden. Doch dann habe ich auch den Klappentext gelesen und war sofort komplett geflasht. Es klang einfach so toll und ich konnte es kaum erwarten dieses Buch endlich in den Händen zu halten.
Als ich es dann letzte Woche vorablesen durfte war ich mehr als glücklich. Und natürlich wird das Print nichtsdestotrotz gekauft, denn so eine Schönheit muss man sich einfach ins Regal stellen! Die Geschichte ist wirklich zauberhaft und sprüht nur so vor Magie. Es ist Ava gelungen etwas ganz Besonderes zu zaubern. Man lacht, man bang, man weint – also wurde in diesem Sinne schon einmal alles richtig gemacht.
Die Protagonistin Lynn wächst einem sofort ans Herz und auch ihre kleine Waschbär-Begleiterin Tia ist wortwörtlich zauberhaft. Zusammen sind die beiden ein unschlagbares Team. Zu Beginn der Handlung hat man sehr viel Mitgefühl für Lynn, die ihr Leben lang dachte nicht gewollt zu sein. Sie hat sich siebzehn Jahre lang ungeliebt gefühlt, hat keine Familie gehabt und nur einen einzigen wirklichen Freund. Schon alleine diese Hintergrundgeschichte rührt zu Tränen und man wünscht sich nichts sehnlicher, als dass Lynn endlich ihr wohlverdientes Glück findet. Was sie schlussendlich auch tut, als Juri erscheint und sie zurück zu ihrer Familie auf den Mond bringt.
Gerade ab dieser Stelle beginnt das Buch wirklich magisch zu werden. Die Welt auf dem Mond ist so liebevoll und detailreich beschrieben und auch die Bewohner sind ganz besonders. Die Erklärungen der Sternenkinder (was diese sind) erinnert an "Sternenwanderer" von Neil Gaiman und ich wurde auf der Stelle zurück in meine Kindheit versetzt. Doch ist es Ava aufgrund der Einführung der Begleiter bzw. Schutzgeister trotzdem gelungen hier etwas Neuartiges zu kreieren.
Es ist schön, dass die Kapitel aus mehreren Perspektiven geschrieben sind. Zum einen haben wir Lynn, die eigentliche Protagonistin um die sich alles dreht. Doch dann haben wir auch noch einen bis zum Ende unbekannten Erzähler, der einige Kapitel hat. Und natürlich ist da noch der bezaubernde Mondkrieger Juri, in den man sich gemeinsam mit Lynn von Seite zu Seite mehr verliebt. Er ist so ein toller männlicher Protagonist und hat Bookboyfriend Potenzial. Er ist zwar auf der einen Seite der loyale Krieger, der alles daran gesetzt hat die verschollene Prinzessin wiederzufinden, doch auf der anderen Seite entwickelt er sich zu einem sehr engen Vertrauten von Lynn. Es ist nicht verwunderlich, dass sie sich in ihn verliebt. Die beiden sind so ein perfektes Paar, da sie zwar gegensätzliche Persönlichkeiten sind, sich aber hervorragend ergänzen. Doch die Tatsache, dass Lynn einen Prinzen heiraten muss, macht alles kompliziert und man bangt und hofft mit den beiden und wünscht sich, dass sie doch noch ein glückliches, gemeinsames Ende finden können.
Ava hat einen sehr flüssigen und bildhaften Schreibstil, wodurch die Geschichte zum Leben erweckt wird. Leider muss ich aber anmerken, dass diese doch recht kurzweilig ist. Es gibt einige Stellen, an denen ich mir ein paar mehr Details gewünscht hätte. Zum Beispiel wäre es schön gewesen doch ein bisschen mehr über das Leben auf dem Mond zu erfahren, nicht nur aus der Sicht der Bewohner des Palastes. Was treibt das normale Volk den ganzen Tag? Wie sind die Städte aufgebaut? Solche Dinge hätte ich mir noch gewünscht an der einen oder anderen Stelle. Aber dennoch ist die Geschichte ganz fabelhaft, humorvoll und spannend bis zum bitteren Ende. Zum Schluss wurde ich sehr stark an "Selection – Der Erwählte" erinnert und hatte eine Art Déjà-Vu. Da diese aber zu einer meiner Lieblingsreihen zählt, hat mich das nicht weiter gestört. Als die letzte Seite gelesen war musste ich einige Male zurückblättern, weil ich einfach nicht wahrhaben wollte, dass das wirklich das Ende ist. Ava, du hast damit meine Welt auf den Kopf gestellt!
Ach, zu guter Letzt muss ich noch sagen, wie wunderbar die Kapiteleinstiege sind, denn sie starten allesamt mit einem wunderschönen Zitat, das zum Nachdenken anregt.

Fazit
"Mondprinzessin" ist eine zauberhaft-magische Geschichte, die alle Emotionen miteinander vereint. Ich habe eine Gefühlsachterbahn vom Feinsten erlebt und konnte das Buch schlussendlich nicht mehr aus der Hand legen. Auch wenn es für mein Empfinden etwas zu kurzweilig ist und noch etwas hätte ausgebaut werden können, kann die Geschichte trotz allem komplett überzeugen. Tolle Charaktere, ein flüssiger Schreibstil und eine neuartige Welt – absolute Kaufempfehlung!

Veröffentlicht am 29.04.2019

Schönes YA-Buch

Gänseblümchen sterben einsam
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Wie es bei den meisten Büchern der Fall ist, bin ich auch auf "Gänseblümchen sterben einsam" durch das Cover aufmerksam geworden. Es ist sehr schlicht gehalten aber eben das hat mich dazu gebracht, den ...

Wie es bei den meisten Büchern der Fall ist, bin ich auch auf "Gänseblümchen sterben einsam" durch das Cover aufmerksam geworden. Es ist sehr schlicht gehalten aber eben das hat mich dazu gebracht, den Klappentext zu lesen, der mich schlussendlich von sich überzeugen konnte.

Im Moment lese ich viele Geschichten, die in eine ähnliche Richtung gehen. Es scheint mir, dass der Umgang mit Trauer und die Überwindung eines Verlusts gerade das Top-Thema im Young-Adult-Genre sind. In diesem neuesten Werk von Regina Meißner wurde ebenfalls diese Thematik aufgegriffen, die meiner Meinung nach sehr gut umgesetzt wurde.

Für mich war "Gänseblümchen sterben einsam" das erste Buch der Autorin und ich kann sagen, dass es auf keinen Fall das letzte gewesen sein wird. Regina hat einen sehr angenehmen und flüssigen Schreibstil, der frisch und zeitgleich modern ist. Das sorgt dafür, dass sie Seiten geradezu dahinfliegen und man das Buch schneller fertig hat, als einem lieb ist.

Die Charaktere, allen voran Moira, sind gut ausgearbeitet und haben ganz individuelle Züge und ihre Handlungen sind gut nachvollziehbar. Die Phase der Trauer, in der sich die Protagonistin befindet, ist sehr gut dargestellt worden und die Kapitelüberschriften zeigen, wie viele Tage der Tod ihres Bruders bereits her ist. So hat man die gesamte Zeit über die Orientierung, in welchem Zeitabstand die Ereignisse stattfinden.

Als Ryan auf der Bildfläche erscheint bietet er eine gelungene Abwechslung in die doch eher bedrückende und emotionale Atmosphäre des Romans. Sein Auftreten sorgt dafür, dass man als Leser etwas durchatmen kann. Dennoch versucht man hinter seine Fassade zu blicken. Nichtsdestotrotz wollte bei mir der Funke nicht zu hundertprozent überspringen. Ich kann nicht so genau festmachen, woran das liegt, aber ich hatte vom Klappentext her die Hoffnung auf einen neuen, ultimativen Bookboyfriend. Vermutlich war das einfach die falsche Erwartungshaltung, mit der ich an das Buch getreten bin.

Alles in allem hat mir "Gänseblümchen sterben einsam" aber wirklich sehr gut gefallen, auch wenn ich mir ein kleines bisschen mehr erhofft habe.

Fazit:
Ein emotionales Buch, das eine Achterbahn der Gefühle bei den Lesern auslöst. Ich habe von Beginn an mitgefiebert und wurde das eine oder andere Mal von den Wendungen überrascht. Ich spreche eine klare Leseempfehlung für Fans des Genres aus, denn auch wenn es einige Bücher der Art gibt, die mir persönlich etwas besser gefallen haben, ist "Gänseblümchen sterben einsam" einen genaueren Blick wert!

Veröffentlicht am 29.04.2019

Locker leichte Frühlingslektüre

Highschool Princess. Verlobt wider Willen (Modern Princess 1)
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Sobald es in einem Buch um Prinzessinnen geht, leuchten meine Augen auf. Seit ich damals "Selection" verschlungen habe, kann ich von Glitzer und Glamour einfach nicht genug bekommen. "Highschool Princess" ...

Sobald es in einem Buch um Prinzessinnen geht, leuchten meine Augen auf. Seit ich damals "Selection" verschlungen habe, kann ich von Glitzer und Glamour einfach nicht genug bekommen. "Highschool Princess" von Annie Laine geht in eine vollkommen andere Richtung, konnte mich dennoch von sich überzeugen.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und sehr gut zu lesen, sodass die Seiten sehr schnell verflogen waren und ich das Buch binnen weniger Stunden durchgelesen hatte. Zunächst habe ich etwas gebraucht, um mich mit Serafina und ihrer etwas anderen Art anzufreunden, da sie nicht die typische Prinzessin ist. Nur allzu gerne wäre sie ein ganz normales Mädchen mit ganz normalen Problemen, doch sie wird von ihren Eltern in eine Heirat gezwungen, die sie nicht möchte. Um dem Leben am Hof zu entfliehen, nimmt die Prinzessin inkognito an einem Schüleraustausch teil und wird mit dem Leben der Normalsterblichen erstmals konfrontiert.
Immer an ihrer Seite sind ihe beste Freundin Izzy, die man einfach nur ins Herz schließen muss, und ihr Schwarm Leo, in den man sich beim Lesen ebenso schnell verliebt, wie Serafina es tut.

Sobald ich mich an Serfania gewöhnt hatte, konnte ich die Geschichte wirklich in vollen Zügen genießen. Man lernt sich in ihre Lage zu versetzen und mit ihr das Leben zu betreiten. Aber auch wenn die Charaktere allesamt gelungen sind und man mit ihnen sympathisiert, hat es mir doch ein kleines bisschen an Spannung gefehlt.

Die Geschichte ist wirklich schön und an den passenden Stellen auch sehr humorvoll, allerdings in meinen Augen sehr vorhersehbar. Demnach kam die "große Wendung" für mich nicht überraschend. Das tut der Handlung an sich allerdings keinen Abbruch. Man sollte sich klar darüber sein, dass es sich um einen lockeren Jugendroman handelt, der der Unterhaltung dient. Und das tut er allemal.

Fazit:

Mit "Highschool Princess" hat die junge Autorin Annie Laine einen unterhaltsamen, seichten Jugendroman erschaffen, der die hervorragende Frühlingslektüre bietet. Sympathische Charaktere, ein flüssiger Schreibstil und eine angenehme Prise Humor machen dieses Buch zu einer kurzweiligen, zuckersüßen Lektüre.

Veröffentlicht am 29.04.2019

Gelungener Auftakt mit Luft nach oben

Goddess 1: Ein Diadem aus Reue und Glut
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„Goddess: Ein Diadem aus Reue und Glut“ ist das erste Buch von Andreas Dutter, welches ich gelesen habe. Ich hatte es eigentlich schon über einen längeren Zeitraum vor, die Bücher des Autors zu lesen, ...

„Goddess: Ein Diadem aus Reue und Glut“ ist das erste Buch von Andreas Dutter, welches ich gelesen habe. Ich hatte es eigentlich schon über einen längeren Zeitraum vor, die Bücher des Autors zu lesen, da die Klappentexte absolut genial klingen, doch bisher bin ich nicht dazu gekommen. Da ich also nicht wusste, was mich erwartet, war ich noch umso gespannter auf die Geschichte und vor allem Andis Stil. Außerdem bin ich ein wahnsinnig großer Fan von Göttergeschichten und kenne bisher keine, in der es um die ozeanischen Götter geht.
Zu Beginn der Handlung lernen wir die Protagonistin Lanea kennen, die uns als Ich-Erzähler durch die Geschichte führt. Sie kommt aus etwas schwierigen Verhältnissen und hat es mit ihren Adoptiveltern nicht immer leicht. Hinzu kommen ihre unkontrollierten Wutausbrüche, die ihr nicht sonderlich viele Freunde bescheren und zu Getuschel in der Nachbarschaft führen. Dennoch lässt das Mädchen sich nicht unterkriegen, denn mit ihrer besten Freundin Molly hat sie das große Los gezogen. Beide sind von Anfang an absolute Sympathieträger und zeigen, dass man gemeinsam auch die schwierigsten Hürden überwinden kann. Das hat mir an den beiden Mädchen absolut großartig gefallen, da sie einen Mut machen, immer erhobenen Hauptes durchs Leben zu schreiten und das beste aus der jeweiligen Situation zu machen.
Als Cliff in der Geschichte auftaucht, beginnt die Handlung auch langsam an Fahrt aufzunehmen. Für meinen Geschmack hätte es etwas früher losgehen können, da ich kein Fan von längeren Einführungen bin, auch wenn man diese bei „Goddess“ in der Tat benötigt. Cliff ist ein geheimnisvoller Charakter, der Lanea in die Welt der Götter entführt und ihr von ihrem Schicksal erzählt. Er bleibt dabei die meiste Zeit allerdings ziemlich mystisch und lässt einen nicht sehen, was er eigentlich verbirgt. Dennoch hat mir seine Art außerordentlich gut gefallen. Er ist der typische freche Charmeur, der mit seiner Wortgewandtheit und seinem Witz einfach jede Frau um den kleinen Finger wickeln kann. Ich habe die Momente von Lanea und Cliff sehr genossen und fand es toll langsam immer mehr über ihn zu erfahren.
Insgesamt ist die Geschichte unglaublich spannend gehalten. Ab dem Zeitpunkt, wo Lanea von ihren Kräften und ihrer Abstammung erfährt, passiert alles Schlag auf Schlag, sodass man als Leser kaum eine Verschnaufpause bekommt. Habe ich zu Beginn das Buch noch einige Male zur Seite gelegt, war es mir dann nicht mehr möglich und ich musste unbedingt wissen, wie es weitergeht. Die gesamte Kulisse und das Setting sind bildgewaltig und fantasiereich – hier hat sich Andreas Dutter wirklich etwas einfallen lassen, sodass man sich als Teil des Geschehens fühlt.
Außerdem fand ich es schön, wenigstens ein kleines bisschen über ozeanische Götter zu erfahren. Mir war bewusst, dass es natürlich nicht alle Antworten geben wird, aber ich freue mich jetzt schon sehr auf den Folgeband, in dem hoffentlich noch weitaus mehr Klarheit geschaffen wird.
Neben dem für meinen Geschmack etwas zu langen Einstieg habe ich nur noch einen kleinen Kritikpunkt, der allerdings nicht ins Gewicht fällt. Andreas Dutter schreibt sehr humorvoll, was meinen Geschmack nicht ganz so trifft, aber bei mir ist das mit dem Witz immer so eine Sache – ich bin da etwas schwierig. Nichtsdestotrotz handelt es sich bei „Goddess: Ein Diadem aus Reue und Glut“ um einen spannenden Auftakt, der Lust auf mehr macht!

Veröffentlicht am 29.04.2019

Spannender Auftakt mit kleineren Schwächen

Into the Woods 1: Königin der Diebe
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Hach, was war ich gespannt auf "Into the Woods: Die Königin der Diebe". Eine Robin Hood-Geschichte, in der es eine Frau ist, die über die Räuberbande herrscht? Klingt nach einer erfrischenden und interessanten ...

Hach, was war ich gespannt auf "Into the Woods: Die Königin der Diebe". Eine Robin Hood-Geschichte, in der es eine Frau ist, die über die Räuberbande herrscht? Klingt nach einer erfrischenden und interessanten Abwechslung und genau das war es auch. In letzter Zeit passiert es nicht sehr oft, dass ich ein Buch an einem Tag durchlese, aber durch den angenehmen Schreibstil der Autorin flogen die Seiten nur so dahin.

Die Räuberbande rund um deren Königin Shona ist ein bunter Haufen, die allesamt individuelle Charaktere mit ihren jeweiligen Stärken und Schwächen sind. Es hat mir gut gefallen, dass keiner von ihnen dem anderen gleicht, sondern jeder auf seine Art facettenreich ist. Sie alle stehen Shona treu zur Seite und überwinden mit ihr jede Hürde, egal wie hoch diese auch sein mag. Die eingeschweißte Verbundenheit der Bande hat mir von Anfang an ausgesprochen gut gefallen und mich positiv überrascht.

Shona ist die Protagonistin der Handlung, die Königin der Diebe, die stiehlt, um die Armen zu versorgen. Um eine noch größere Beute abzustauben, schmuggelt sie sich als Hofdame in den Palast, um dessen Schatzkammer zu plündern. Doch als Mädchen der Wälder ist es nicht leicht, sich an einem solch gefährlichen Ort anzupassen. Das muss auch Shona schnell merken. Mir hat sehr gefallen, wie sie es geschafft hat, sich ikognito in den Palast einzuschleusen und wie sie immer mehr hinter dessen Geheimnisse und Mysterien gekommen ist. Hier lernen wir auch den Prinz und die Prinzessin von Amethysien kennen - zwei Charaktere, bei denen es leicht fällt, sie zu hassen. Sie sind zwar ziemlich stereotypisch, aber das fällt kaum ins Gewicht. Was mich an der Handlung im Palast nur etwas gestört hat, ist dass viel zu wenig über die dort vorherrschende Magie erzählt wird. Sie wird erwähnt, wir wissen, dass sie in der Hauptstadt exisitert und finden auch heraus, weshalb dem so ist. Aber irgendwie bin ich dennoch bisher nicht sonderlich schlau aus der Magie geworden. Ich hoffe, dass darauf im zweiten Band etwas genauer drauf eingegangen wird.

Als männlichen Gegenpart zu Shona haben wir den Ritteranwärter Livian, der absolutes Bookboyfriendpotenzial bietet. Er ist gutaussehend, überaus charmant und doch auf seine Weise geheimnisvoll und in sich gekehrt. Annie J. Dean hat es geschafft, dass man krampfhaft hinter seine Fassade blicken und ihn näher kennenlernen möchte. Während der Handlung durchlebt er eine durchaus nachvollziehbare Entwicklung, die durch seine Zuneigung für Shona entsteht. Wie leider typisch für Fantasyromane, ist es so ziemlich Liebe auf den ersten Blick, doch ich war heilfroh, dass sich die Protagonisten nicht von jetzt auf gleich in eine unbedachte Beziehung stürzen, sondern dem Ganzen die Zeit geben, die es braucht. Dadurch wirkten die Gefühle der beiden weniger gekünstlelt.

Was für mich der wohl größte Kritikpunkt an dem sonst sehr stimmigen und spannenden Buch ist, ist der an manchen Stellen eher "unangebrachte" Sprachgebrauch. Wir befinden uns zwar in einer Fantasywelt voller Magie, die nichtsdestotrotz sehr mittelalterlich angehaucht ist. Die Charaktere sprechen auch überwiegend sehr gestelzt, was hervorragend der Grundstimmung angepasst ist. Doch dann gibt es wieder Sätze und Phrasen, die sehr aus der Reihe tanzen und den Lesefluss kurzzeitig ins Stocken bringen. Sätze wie "Er ist sehr sexy" (nicht wortwörtlich zitiert) passen für mich persönlich einfach nicht ins Gesamtbild.

Nichtsdestotrotz handelt es sich bei "Into the Woods: Königin der Diebe" um einen spannenden Auftakt, mit einer fabelhaften Grundidee. Der Cliffhanger am Ende macht die Lust auf Band 2 nur umso größer!