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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.02.2020

Hätte sich auf mindestens die Hälfte der Länge kürzen lassen können

Lycidas
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Es fällt außerordentlich schwer, die Handlung dieses Romans in wenigen Worten zusammenzufassen - zu umfangreich ist die Zahl der Figuren, der Querverweise und der Handlungsstränge. Der Erzählstil strotzt ...

Es fällt außerordentlich schwer, die Handlung dieses Romans in wenigen Worten zusammenzufassen - zu umfangreich ist die Zahl der Figuren, der Querverweise und der Handlungsstränge. Der Erzählstil strotzt nur so vor ermüdenden Wiederholungen, die bestimmt um die 200 der mehr als 800 Seiten des Romans ausmachen. Die Vergleiche, die der Erzähler heranzieht, wirken für mich oft fehl am Platz.

Die immer wieder auftauchenden Kurzsätze lassen öfter das Gefühl aufkommen, man lese etwas aus einem Aufsatzwettbewerb einer Grundschule. Auch die Wortwahl ist nicht wirklich weit gefächert. Die Charaktere sind sehr flach und auf ein oder zwei Eigenschaften beschränkt.

Was die Erzählung als solche betrifft, wird meiner Meinung nach viel Potential verschwendet. Wenn eine tiefgreifende Wendung eintritt, wird ihr in der Regel ein paar Seiten weiter durch Endloserklärungen das Geheimnisvolle genommen oder sie wird kurz darauf einfach wieder umgekehrt, nach dem Motto "es wird doch sowieso alles wieder gut". Im Laufe der Handlung werden scheinbar willkürlich Elemente aus Geschichte(n) miteinander verknüpft: Lucifer, Anubis, die Schlange aus dem Garten Eden, der Rattenfänger von Hameln, Jack the Ripper ... Und je öfter Marzi in den Topf aus Mythen und Sagen greift, desto abstruser wird es. Fast schon albern.

Man hat den Eindruck, dass der Autor nach 100 Seiten selber gar nicht mehr weiß, was er da eigentlich schreibt, und sich einen Satz nach dem anderen aus den Fingern saugt. Schrecklich! Für mich eine herbe Enttäuschung.

Fazit

Wer hochwertige Fantasy lesen möchte, der ist bei diesem Buch fehl am Platz und sollte eher zu Neil Gaimans "Niemalsland" greifen.

Veröffentlicht am 09.02.2020

Nein ... einfach nein

Riley - Das Mädchen im Licht -
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Eigentlich hatte ich mich wirklich sehr auf dieses Buch gefreut, da Riley mein absoluter Lieblingscharakter in der "Evermore"-Reihe gewesen ist. Sie war witzig und hatte immer einen flotten Spruch auf ...

Eigentlich hatte ich mich wirklich sehr auf dieses Buch gefreut, da Riley mein absoluter Lieblingscharakter in der "Evermore"-Reihe gewesen ist. Sie war witzig und hatte immer einen flotten Spruch auf den Lippen. Dies fehlt in ihrem ersten eigenen Abenteuer zwar nicht, jedoch wirkt alles eher hektisch und aufgesetzt.

Riley bekommt die Aufgabe, verlorene Seelen einzufangen, doch leider bleibt es bei diesem einen, kurzen Auftrag im gesamten Buch. Man stellt sich schon etwas mehr vor und so wird einem bewusst, dass die Würze nicht immer in der Kürze liegt. Ganz im Gegenteil. Die Story hat so viel Potenzial und würde einiges hergeben, wenn sie nicht so kurz geraten wäre. Das Einfangen der Seelen ist ein interessantes Thema und man würde sehr gerne mehr darüber erfahren. Man fragt sich, warum die Geschichte nicht ausgebaut wurde, die Charaktere eher flach und langweilig wirken (welche persönliche Entwicklung der Publishers Weekly festgestellt haben möchte, bleibt mir ein Rätsel ... wie soll man sich auf 200 Seiten auch entwickeln?) und es keinen wirklichen Spannungshöhepunkt gibt. Die einzig halbwegs spannende Stelle, die man findet, ist nach gut vier Seiten wieder vorüber, was wirklich sehr wenig ist.

Alyson Noël hat sich eindeutig zu viel für den zweiten Band, der auf Deutsch unter dem Titel "Riley. Im Schein der Finsternis" im Juli 2011 erscheint, aufgehoben. Doch auch dieser wird nur 8 Seiten mehr haben und so fragt man sich, warum aus beiden Teilen nicht ein Buch gemacht wurde.

Die letzten beiden (oder sind es drei?) Kapitel wirken total lächerlich, denn diese drehen sich allein um das Fliegen. Es wird nicht einmal genau erklärt, wie es gemacht wird - man soll es sich einfach wünschen und schon hebt man vom Boden ab. Und der fliegende Hund Buttercup hat dem Ganzen dann noch den Rest gegeben - lächerlich! Ich habe nicht aufhören können zu lachen, doch nicht, weil ich es sonderlich lustig, sondern einfach nur erbärmlich fand.

Die einzigen Gründe, weswegen dieses Buch überhaupt ein paar Punkte bekommt, sind das wunderschöne Cover, die im Großen und Ganzen gute Grundidee und der "Chef" (die eigentliche Bezeichnung für ihn lautet "Ich bin dein Führer" [Zitat von ihm!!], was ich etwas unpassend finde ...), der ein relativ sympathischer Charakter ist.

Fazit

Kann man lesen, muss man aber nicht. Es ist auf jeden Fall nicht gegen Langeweile geeignet.

Veröffentlicht am 09.02.2020

Nette Grundidee mit schwacher Umsetzung!

Dante Walker - Seelensammler
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Schon alleine die Beschreibung des Buches klingt abgedreht und doch sehr amüsant. Viele loben "Dante Walker" in den Himmel und gerade nach "Feuer & Flut" von Victoria Scott hat man ziemlich hohe Erwartungen ...

Schon alleine die Beschreibung des Buches klingt abgedreht und doch sehr amüsant. Viele loben "Dante Walker" in den Himmel und gerade nach "Feuer & Flut" von Victoria Scott hat man ziemlich hohe Erwartungen an diesen Auftakt ihrer neuen Fantasy-Reihe. Leider können diese in keiner Weise erfüllt werden und man wird mit einem unbefriedigten Gefühl zurückgelassen, sodass die Lust vergeht, nach dem zweiten Teil zu greifen.

Victoria Scott hat einen sehr eigenen Schreibstil, der in "Feuer & Flut" einen sehr positiven Eindruck erweckt. In "Dante Walker" hingegen ist dieser bloß katastrophal und nervtötend. Die gesamte Handlung wird aus der Perspektive von Dante geschrieben, was an sich nicht weiter schlimm wäre, wäre das Buch nicht so geschrieben, wie er spricht. Er ist ein arroganter und abgehobener Möchtegern-Playboy und genau das wird dem Leser bei jedem geschriebenen Wort deutlich vor Augen geführt. Die gesamte Geschichte über macht Dante einen auf dicke Hose, klopft unlustige Sprüche und flucht gerne mal. Dadurch, dass das Buch knapp 500 Seiten umfasst, ist dieser Schreibstil bereits nach zwanzig Seiten nicht mehr lustig, sondern bloß noch eine Qual. Es ist zwar eine erfrischende Abwechslung ein Buch aus der männlichen Perspektive zu lesen, wenn die Gedanken allerdings so sind, wie die von Dante, dann kann man da getrost drauf verzichten.

Auch wenn Seelensammler nicht häufig in Fantasybüchern zu finden sind, beinhaltet die Geschichte kaum neue Aspekte. Wer kennt das allseits bekannte Schema nicht? Böser Junge – gutes Mädchen. Beide verlieben sich ineinander und der böse Junge überdenkt sein komplettes Leben, was er für Fehler begangen hat und möchte sich ändern. Langsam ist das ausgelutscht und es fehlt Scott an neuen und innovativen Ideen in ihrem Werk.

Doch zum Glück ist nicht alles schlecht. Bis zur Hälfte des Buches ist der Handlungsverlauf sehr interessant. Charlie ist kein perfektes Mädchen – sie sieht weder sonderlich gut aus, noch ist sie beliebt und Freunde hat sie auch kaum. Was sie allerdings auszeichnet, ist ihr enorm großes Herz, was der Grund ist, weshalb Dante ihre Seele in die Hölle bringen soll. Der Big Boss möchte nämlich nicht, dass Charlie in den Himmel kommt, da sie von dort oben eine Gefahr für ihn und seine Hölle darstellen könnte. An sich eine nette und witzige Idee, die aufgrund der bisher genannten Aspekte nicht ganz überzeugen kann. Es fehlt dem Ganzen an Spannung und im letzten Drittel ist endgültig die Luft raus. Wieso Scott diese Geschichte auf drei Bände in die Länge zieht bleibt ein Rätsel, da man das alles hätte in einem Teil abspeisen können. Leider ein sehr enttäuschendes Buch, das um Längen besser hätte sein können.

Fazit

Eine nette Grundidee, die leider durch zu viele Klischees in den tiefen Abgründen der Mittelmäßigkeit versinkt. Victoria Scott überzeugt mit ihrem Auftakt der "Dante Walker"-Trilogie leider nicht, was zu einem großen Teil an dem sehr anstrengenden Schreibstil und den Gedanken des Protagonisten liegt.

Veröffentlicht am 30.12.2019

Leider sehr abgekupfert

Das Weihnachtswunder von Pleasant Sands
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"Das Weihnachtswunder von Pleasant Sands" klang wie ein vielversprechender, zuckersüßer Weihnachtsroman ganz nach meinem Geschmack. Schon von der Kurzbeschreibung her kann man Ähnlichkeiten zum Film "Email ...

"Das Weihnachtswunder von Pleasant Sands" klang wie ein vielversprechender, zuckersüßer Weihnachtsroman ganz nach meinem Geschmack. Schon von der Kurzbeschreibung her kann man Ähnlichkeiten zum Film "Email für dich" ausmachen, aber ich hatte die Hoffnung, dass mich das Buch nur ganz grob an den Film erinnern wird, leider konnte ich hier aber kaum neue Aspekte ausmachen.

Es gibt zwei Protagonisten aus deren Sicht die Geschehnisse erläutert werden. Angela führt ein kleines Weihnachtsgeschäft, das sie von ihrer Großmutter geerbt hat. Sie legt viel wert auf Individualität ihrer Dekoartikel und eine gemütliche Atmosphäre. Der Laden läuft allerdings nicht sehr gut, aber Angela versucht alles in ihrer Macht stehende, ihn vor dem Untergang zu retten.
Als jedoch Christmas Galore in Pleasant Sands seine Pfoten öffnet, verändert sich für Angela noch viel mehr. Das große Kaufhaus verkauft Weihnachtsartikel zu Ramschpreisen und zieht schlussendlich die Kunden an, die ihr in ihrem kleinen Laden fehlt. Sie kann mit den Preisen nicht mithalten. Inhaber, bzw. Geschäftsführer ist Geoff, der bereits einige Christmas Galore Läden mit seiner Mutter führt.

Angela und Geoff sind zwei sehr unterschiedliche Charaktere, die mir aber beide nicht sonderlich sympathisch sind. Das liegt zum großen Teil auch daran, dass die ersten 65% des Buches sehr langweilig sind. Alles dreht sich im Kreis, nichts passiert, die Spannung fehlt von Anfang bis Ende. So plätschert die Handlung gemächlich vor sich hin, weshalb ich sehr lange gebraucht habe, das Buch überhaupt zu beenden. Klar, Weihnachtsbücher müssen nicht zwangsläufig spannungsgeladen sein, denn etwas Ruhe zur Weihnachtszeit ist schön, aber irgendetwas sollte schon passieren.

Der gesamte Handlungsverlauf erinnert auch leider zu stark an "Email für dich". Hier fehlt es eindeutig an Individualität.
Einzig der Schreibstil ist angenehm flüssig, wodurch trotz der langgezogenen Handlung, die Seiten relativ schnell davonfliegen.


Fazit
Leider keine Empfehlung meinerseits. Vielleicht für diejenigen, die "Email für dich" nicht gesehen haben - wobei ich in dem Fall eher dazu raten würde, sich den Film anzuschauen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.07.2020

Vermittelt alles, was ein Jugendbuch nicht vermitteln sollte

V is for Virgin
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REZENSION

V IS FOR VIRGIN - KELLY ORAM

🌸🌸🌸🌸🌸🌸

KLAPPENTEXT
Val Jensen wird von ihrem Freund verlassen - weil sie mit dem Sex bis zur Ehe warten will. Als ihre Geschichte über YouTube viral geht, wird ...

REZENSION

V IS FOR VIRGIN - KELLY ORAM

🌸🌸🌸🌸🌸🌸

KLAPPENTEXT
Val Jensen wird von ihrem Freund verlassen - weil sie mit dem Sex bis zur Ehe warten will. Als ihre Geschichte über YouTube viral geht, wird sie unter dem Namen Virgin Val landesweit bekannt. Das Chaos scheint perfekt, als schließlich Rockstar Kyle Hamilton vor ihr steht: Der Sänger der Boyband Tralse hat es sich nämlich zum persönlichen Ziel gemacht, sie zu verführen. Womit Kyle allerdings nicht gerechnet hätte: Val bereitet ihm ganz schönes Herzklopfen ...

🌸🌸🌸🌸🌸🌸

MEINUNG
"V is for Virgin" ist eines dieser Bücher, die mich einfach nur wütend machen. Das Thema kein Sex vor der Ehe ist durchaus wichtig und interessant und bisher kannte ich kein Jugendbuch, das diese Thematik aufgreift. Die komplette Darstellung von Kelly Oram hat mir allerdings absolut nicht gefallen.
Der Schreibstil ist durchaus locker und leicht, wie es auch schon bei "Cinder & Ella" der Fall war, aber die Charaktere waren mir durchweg unsympathisch. Angefangen bei Valerie, alias Virgin Val, die von ihrem Freund abgeschossen wird, weil sie keinen Sex vor der Ehe haben möchte. Bis zu diesem Punkt (also das erste Kapitel) war die Story durchaus legitim, hat dann aber ab dem zweiten Kapitel einen rasanten Sturzflug hingelegt.
Val sagt andauernd, dass sie nicht im Mittelpunkt stehen will und sich nicht für etwas Besonderes hält, verhält sich allerdings komplett widersprüchlich zu ihren Worten. Sie hält ausschweifende Reden darüber, dass man seine Jungfräulichkeit wahren und abstinent leben soll, betitelt Mädchen, die Sex haben, öffentlich als Schlampe und lässt sich dafür von allen Seiten feiern und bejubeln. Sie schmiedet Pläne, wie man jemanden demütigen kann, sie findet es in Ordnung, mit den Gefühlen von anderen Menschen zu spielen und diese auszunutzen, um etwas gratis abzustauben. Val verhält sich das komplette Buch über ziemlich daneben und merkt das nicht eine Sekunde lang. In meinen Augen ist sie nicht nur unsympathisch, sondern hat einen absolut miesen und ekligen Charakter. Da kann ich nur dankbar sein, niemanden zu kennen, der wie Valerie ist.
Der Love Interest Kyle ist auf einer Stufe mit ihr, wenn nicht sogar noch schlimmer. Er macht absolut kein Geheimnis daraus, dass er Val nur flachlegen will. Mit allen Mitteln versucht er sie dazu zu kriegen, mit ihm Sex zu haben, respektiert dabei überhaupt nicht, dass sie das nicht möchte. Er ist ein sexistischer Widerling, der Val ohnehin nur auf ihre Optik beschränkt und gefühlt auf jeder Seite sagt, was für geile Beine sie hat. Generell bestehen 90% seiner Worte aus sexistischen Äußerungen, bei denen mir die Galle hochkommt! Zudem bedrängt er Val regelrecht, befummelt sie, obwohl sie klar und deutlich mehrfach NEIN gesagt hat, aber das ist ihm egal.
Wo hier die Liebesgeschichte herkam, ist mir schleierhaft, denn Gefühle kommen nicht auf und wirklich kennenlernen tun die beiden sich auch nicht. Warum Val, die so sehr darauf pocht, anständig sein zu wollen, plötzlich in so ein A****loch verliebt ist, kann ich nicht nachvollziehen. Und wie sie den Bad Boy knacken konnte weiß ich auch nicht. Das kam alles ziemlich aus dem Nichts und war für mich auch in keiner Weise logisch.
Ich könnte hier jetzt noch ausschweifend über die Handlung des Buchs berichten und warum ich diese ebenfalls durchweg daneben fand, aber das würde den Rahmen sprengen und vermutlich in einer ziemlichen Hasstirade meinerseits enden - und das möchte ich nicht. Zudem gibt es dazu nicht sonderlich viel zu sagen, da der Großteil des Buches für mich keine richtige Handlung hat, sondern sich einfach nur um Vals Jungfräulichkeit und Kyles Sexismus dreht. Das alles gepaart mit Nebencharakteren, die auch nichts zur Handlung beitragen.

🌸🌸🌸🌸🌸🌸

FAZIT
Ein guter Schreibstil ist nicht alles. Kelly Oram hat es geschafft, mit "V is for Virgin" absolut alles zu vermitteln, was ein Jugendbuch NICHT vermitteln sollte. Von meiner Seite gibt es absolut keine Leseempfehlung und den zweiten Band werde ich mir wohl auch sparen!