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Veröffentlicht am 02.06.2017

Der Mittelteil könnte besser sein

Shadowdwellers - Magnus
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Erscheinungsdatum: 08.06.2012

Autor: Jacquelyn Frank

Seitenzahl: 448 Seiten

ISBN: 978-3-8025-8619-4

Erhältlich: hier
Klappentext:
Magnus ist ein Mann voller Widersprüche – ein Priester im Leib eines ...

Erscheinungsdatum: 08.06.2012

Autor: Jacquelyn Frank

Seitenzahl: 448 Seiten

ISBN: 978-3-8025-8619-4

Erhältlich: hier
Klappentext:
Magnus ist ein Mann voller Widersprüche – ein Priester im Leib eines Kriegers. Eines Tages hat er eine Vision, in der ihm eine junge Frau erscheint, die von ihrer Familie als Sklavin gehalten wird. Magnus befreit die schöne Daenaira und macht sie zur Dienerin in seinem Tempel. Doch unter den Reihen seiner Anhänger lauert Verrat. Ein unbekannter Feind will die Shadowdweller ins Verderben stürzen, und Magnus und Daenaira sind die Einzigen, die das noch verhindern können. (Cover, Klappentext by Lyx Verlag)


Rezension:
Nachdem Magnus tragisches Schicksal in Band 1 der Reihe begann, nimmt es nun seinen unaufhaltsamen Lauf! Ein Priester braucht eine Dienerin und so sehr sich der Krieger auch sträuben mag, selbst seine Göttin zwingt ihn zum Handeln.

"Magnus" ist der zweite Band von Jacquelyn Franks "Shadowdwellers" Reihe. Der Roman knüpft nahtlos an die Geschehnisse seines "Vorgängers "Trace" an und zeigt dem Leser, wie Magnus, der oberste Buspriester des Sanktuariums, mit dem Verrat an ihm und seinen Lieben umgeht.
Nachdem man bereits erste Eindrücke von Magnus sammeln konnte, war es umso erfreulicher, dass ihm nun ein Buch gewidmet wird. Doch leider hält diese Euphorie nicht sehr lange an. Obwohl die Handlung sehr viel Potenzial aufweist und mit vielen Überraschungen punkten könnte, werden diese Möglichkeiten nicht genutzt und öfters als einmal von erzwungenen, lieblosen und völlig überflüssigen "Erotikszenen" -wenn man das denn so nennen kann- zerstört. Dies hat zur Folge, dass ein guter und kontinuierlich ansteigender Spannungsbogen nur schwer zustande kommt und die Sympathie für die Charaktere leidet.

Daenaira kurz "Dae" ist eine Schattenwandlerin, die seit ihrer Kindheit von ihren unliebsamen Verwandten als Sklavin gehalten wurde, ohne jemals sich selbst aus den Augen zu verlieren. Als sie schließlich von Fremden gekauft und weggebracht wird, scheint ihr Leben endlich eine Wendung zu nehmen... Doch ist das wirklich der Fall oder hat ihr neues "Gefängnis" nur einen schöneren Anstrich?
Trotz ihrer anfänglichen Lage hat Dae einen starken und kämpferischen Charakter, der sie zu einer sehr sympathischen Persönlichkeit macht. Jedoch passiert es, dass diese Züge im Zuge der Handlung verloren gehen und unterdrückt werden. Es kommt beinahe so vor, als würde Dae sich langsam aufgeben und zwanghaft versuchen, sich nach Magnus "Wünschen" zu entwickeln.
Magnus - der oberste Bußpriester des Sanktuariums - ist sowohl Krieger als auch Gläubiger. Nach einem unfasslichen Verrat an ihm und seinem Amt ist sein Vertrauen jedoch zu tiefst erschüttert. Aber sich von allen Bedrohungen abzuschotten ist schwerer als gedacht. Denn seine Göttin führt ihn zu seiner neuen Dienerin, die anders sein wird, als alles bisher gesehene.
Sobald der mächtige Krieger mit seiner neuen Dienerin in Konflikt gerät, weiß er nicht mehr, wo ihm der Kopf steht. Sein bisheriger Lebensstil scheint eine Sache der Unmöglichkeit geworden zu sein und alle gut antrainierten Gefühlsregungen gehorchen nicht mehr seinem Willen. Magnus muss also akzeptieren, dass er sich für bzw. mit Dae angagieren muss. Aus dem kalten und beherrschten Mann wird daher schnell ein ungeduldiger und impulsiver Jungspund.

Eine große Stärke des Romans sind die unbekannten und vor allem unscheinbaren Feinde, die sich überall verbergen. Sie sind getarnt zwischen den vielen Nebencharakteren und besitzen viele unterschiedliche Fähigkeiten und Beweggründe die Monarchie zu verraten. Man wird gut überrascht und kann seinen Spaß an den neuen Offenbarungen haben. Die anderen Nebencharaktere sind dafür aber kaum ausgestaltet. Man erfährt nicht viel über ihre Eigenschaften oder Verhaltensweisen und vergisst diese somit schnell wieder.

Bewertung:
Die kreative Idee der Handlung bietet viele Möglichkeiten und eine gute Story. Jedoch wird sämtliche Spannung durch unangebrachte und erzwungen Erotikszenen zunichte gemacht. Ich musste mich zwingen weiter zu lesen, in der Hoffnung es wird besser. Und das wurde es gegen Ende auch wieder. Eine actionreiche Abfolge von Geschehnissen bringt noch einmal einen frischen Wind in das Buch und retten es vor dem totalen Untergang.
Kurz gesagt: Anfang und Ende haben mir sehr gut gefallen, jedoch war der Mittelteil einfach viel zu schwach und inhaltslos aufgebaut.

6/10 bzw. 3/5 Sterne
★★★★★★☆☆☆☆

Veröffentlicht am 02.06.2017

Ein guter Anfang, mit Schwächen

Shadowdwellers - Trace
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Erscheinungsdatum: 08.03.2012

Autor: Jacquelyn Frank

Seitenzahl: 384 Seiten

ISBN: 978-3-8025-8618-7

Erhältlich: hier

Klappentext: Der Krieger Trace lebt in der Schattenwelt, verborgen vor den Augen ...

Erscheinungsdatum: 08.03.2012

Autor: Jacquelyn Frank

Seitenzahl: 384 Seiten

ISBN: 978-3-8025-8618-7

Erhältlich: hier

Klappentext: Der Krieger Trace lebt in der Schattenwelt, verborgen vor den Augen der Menschen. Doch als er bei einem Schwertkampf mit einem Auftragsmörder tödlich verwundet wird, ist es eine Menschenfrau, die ihn rettet. Ashla Townsend verfügt über besondere Heilkräfte und ist durch einen Unfall in die Schattenwelt gelangt. Wider besseren Wissens fühlt sich Trace zu der sinnlichen und mutigen Ashla hingezogen. Doch kann ein Bewohner der Schattenwelt eine Menschenfrau lieben? Da wird erneut ein Anschlag auf Traces Leben verübt. Trace muss den Schuldigen finden, bevor auch Ashla in Gefahr gerät. (Cover, Klappentext by Lyx Verlag)
Rezension:
Weg von den Dämonen und hin zu einer anderen "Schattenspezies"! Mit diesen "Schattenwandlern" stellt Jacquelyn Frank die zweite Rasse ihrer Schattenbewohner vor.

Trace ist der erste Band von Jacquelyn Franks "Shadowdweller" Reihe, die im selben Universum wie ihre "Schattenwandler-Reihe" spielt. Doch wer denkt, dass es so weiter geht, wie zuvor, hat sich geschnitten. Durch diese neue Rasse der Schattenbewohner kommen viele neue Rituale, Kriege und Kulturaspekte zum Vorschein, die es bisher noch nicht gegeben hat. Diese neuen Informationen und Handlungsstränge sind anfänglich ein wenig verwirrend, bringen aber damit die nötige Spannung, um einen guten Einstieg in die Reihe zu ermöglichen. Auch Franks Stil ist wieder sehr präsent und eine nette Vertrautheit im Hinblick auf die Veränderungen.
Jedoch kommen mit dem Stil auch einige altbekannte Schwächen auf. Während der Spannungsbogen den Leser in der ersten Hälfte des Romans noch mit spannenden Kämpfen und Drama packen kann, lässt die zweite Hälfte lange Zeit stark nach (von einem kleinen Push gegen Ende hin einmal abgesehen). Die Geschehnisse in dieser Flaute sind - wie beinahe immer in Franks Büchern - von inhaltslosen Erotikszenen und ewigen Wiederholungen geprägt. Doch zumindest ist die Fülle an neuen Charakteren vielversprechend...

Mit Ashla Townsend ist schnell eine interessante Protagonistin gefunden. Die junge Frau findet sich eines Tages in einer menschenleeren und von Dunkelheit beherrschten Kopie unserer Welt wieder, ohne zu wissen, wie sie dort hingelangt ist. Ashla erkennt schnell, dass sie keine andere Wahl hat, als sich mit der Situation zu angagieren und zu hoffen, dass alles nur ein böser Traum ist. Doch die endlose Einsamkeit gräbt langsam ihre Zähne in den Geist der jungen Frau. Hatte ihre Mutter vielleicht recht und sie ist eine Ausgeburt des Teufels, die nun für ihre Sünden büßen muss? Als Ashla schließlich auch noch Zeugin eines tödlichen Schwertkampfes in dieser unbewohnten Welt wird, steht ihre Welt völlig Kopf.
Das Faszinierende an unsere Protagonistin ist wohl mit Abstand ihre Verschwiegenheit. Abgesehen davon, dass sie selbst nicht weiß, was passiert und man alles mit ihr zusammen "lüftet", hat man auch keine Ahnung von ihrer Vergangenheit. Nun nach und nach schimmert in Gesprächen durch, wie es ihr in ihrer Kindheit und Jugend ergangen ist. Ihre Lebensgeschichte fasziniert und erschreckt in Hinblick auf ihre Stärke gleichermaßen. Dadurch wird jeder kleine Fortschritt und jedes Quäntchen Mut umso bedeutsamer.

Der "starke und furchtlose" Krieger Trace ist ebenso ein Mysterium. Als Wesir des Kanzlers gilt er als hoch angesehenes Mitglied der Gesellschaft. Doch in den Zeiten des Krieges ist ihm Schreckliches wiederfahren. Bis heute wird der sonst so starke junge Mann von seinen Erinnerungen in die Knie gezwungen und muss sich seinen Weg in ein normales Leben zurück erkämpfen. Was jedoch nicht so einfach ist, wenn man bedenkt, dass sein Ehr- und Pflichtgefühl an erster Stelle steht.
Man erkennt nicht gleich, dass auch Trace in mancherlei Hinsicht eine gebrochene Seele ist. Doch je mehr er sich auf Ashla einlässt, umso näherkommt er den verdrängten Erinnerungen. Doch sobald er kleine Fortschritte macht und sich auf Ashla einlässt, überrascht der Krieger immer wieder mit ungeahnten Seiten seiner Persönlichkeit. Doch seine Gefühle kommen in Konflikt mit seinen Pflichten und Trace wird gezwungen zu wählen.

Da es sich um eine komplett neue Reihe handelt, kommen viele interessante Persönlichkeiten ins Spiel. Ob Magnus, Tristan, Guin, ... Die Nebencharaktere des Romans haben einen ganz eigenen Flair, der sie unglaublich interessant macht. Jeder von ihnen scheint sein eigenes Los gezogen zu haben und bietet viel Potenzial für seine eigene Geschichte. Leider erfährt man jedoch nicht wirklich viel über die Welt und ihre Strukutrierung selbst. Alles wird nur kurz angerissen und bietet kaum genug Material für ein Gesamtbild.

Bewertung:
Trace zeigt, dass die neue Reihe von Jacquelyn Frank sehr viel Potenzial hat und wirklich interessant werden kann, wenn die vorhandenen Schwächen ausgebessert werden. Besonders die Charaktere und die Idee der Handlung haben mir sehr gut gefallen. Jedoch muss ich anmerken - ohne gezielt Spoilern zu wollen - dass die Enden von Franks Büchern beinahe immer gleich sind und damit langweilig werden. Trace ist nun bereits das fünfte Buch der Autorin, welches ich gelesen habe und schon wieder kommt es zu einer Schwangerschaft... Gibt es denn nicht noch so viele andere interessante und neue Möglichkeiten, wie Franks Welt bereithält?

8/10 bzw. 4/5 Sterne
★★★★★★★★☆☆

Veröffentlicht am 20.05.2017

Düster, geheimnisvoll und unvorhersehbar!

Dark Secrets - Versteinerte Seelen
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Erscheinungsdatum: 2012

Autor: Elizabeth Chandler

Seitenzahl: 272 Seiten

ISBN: 978-3-7855-7376-1

Erhältlich: hier

Klappentext:
Seit ihrer Ankunft auf Scarborough House, dem uralten Landsitz ihrer ...

Erscheinungsdatum: 2012

Autor: Elizabeth Chandler

Seitenzahl: 272 Seiten

ISBN: 978-3-7855-7376-1

Erhältlich: hier

Klappentext:
Seit ihrer Ankunft auf Scarborough House, dem uralten Landsitz ihrer Großmutter, plagen Megan merkwürdige Träume, die immer düsterer und brutaler werden. Visionen von verbotenen Liebschaften, Eifersucht und Intrigen.
Während Megan ihren Träumen nachgeht, verdichten sich die Hinweise darauf, dass auf Scarborough House ein Mord geschehen ist. Sinnt der Geist der Toten auf Rache und will, dass Megan den Täter zur Strecke bringt? Oder ist es eine Warnung, weil der Mörder sich erneut bereit macht, zuzuschlagen, und diesmal Megan im Visier hat? (Cover, Klappentext by Loewe Verlag)

Rezension:
Düster, geheimnisvoll und unvorhersehbar!
Seit ihrer Kindheit träumt Megan von einem alten Haus, indem sie spielt. Umso größer ist ihr Schock, als sie schließlich bei ihrem ersten Besuch bei ihrer Großmutter genau auf dieses "Traumhaus" trifft. Doch ab diesem Moment ist nichts mehr, wie es zu sein scheint und Megans Leben vermutlich in Gefahr.

"Versteinerte Seelen" ist der erste Teil von Elizabeth Chandlers Reihe "Dark Secrets". Mystische, unerklärliche und gruselige Geheimnisse aus der Vergangenheit stehen dabei auf der Tagesordnung. Der Jugendroman ist in einer sehr angenehmen Ich-Perspektive schrieben und gibt damit die Erlebnisse und Gedanken der Protagonistin Megan wieder. Da der Leser ausschließlich durch Meg's Augen die Handlung erlebt, baut sich -ähnlich, wie bei der Protagonistin- eine düstere und verwirrende Spannung auf. Dieses Merkmal ist auch das große Steckenpferd von Chandler. Die Perspektive führt den Leser immer wieder auf neue Spuren, die weiter für Verwirrung sorgen. Mithilfe der wenigen Informationen rund um das eigentliche Geschehen ist die Handlung und deren Ausgang bis zur letzten Seite ungewiss, was den Leser ins Mitfiebern verfallen lässt.

Megan Tilby ist die Adoptivtochter von Carolyn Barnes, welche in Scarborough House aufgewachsen ist. Als Megan schließlich nach vielen Jahren zum ersten Mal von ihrer Großmutter eingeladen wird, merkt sie schnell, dass etwas mit dem Haus und der alten Dame nicht stimmt. Sie träumt von Dingen, die sie noch nie in ihrem Leben gesehen hat, aber dennoch bis ins kleinste Detail existieren und muss sich mit ihrer unliebsamen Großmutter herumschlagen. Als die merkwürdigen Vorfälle anfangen sich auszubreiten und auch die Bewohner des Hauses zu betreffen, startet die Protagonistin ihre eigenen Nachforschungen. Die Ergebnisse, die sie daraus zieht, sind jedoch alles andere als beruhigend.
Man erlebt Megan als geduldige aber auch gleichzeitig sturköpfige Person, die immer den passenden sarkastischen Spruch auf Lager hat. Das ist auch der Grund, warum sie sich die Bewohner des Hauses nicht sehr schnell zu Freunden macht. Die ablehnende und teilweise schroffe Behandlung, die Megan erfährt, ist auch Grund für ihr Misstrauen gegenüber diesen. Doch je weiter sie mit ihren Recherchen kommt, umso besser versteht sie sich mit ihrem "Cousin" Matt, dessen Hilfe sie durchaus gebrauchen könnte. Jedoch ist die beginnende Freundschaft labil und von Zweifeln und Missgunst überzogen.

Vergangenheit oder Gegenwart? Das ist hier die Frage!
Viele Zeitebenen bedeuten viel potenzielle Nebencharaktere. Doch in diesem Fall ist das nicht so einfach, da die Grenzen zwischen damals und heute immer weiter verschwimmen. Ob Matt, Helen oder Sophie, jeder Charakter existiert aus einem bestimmten Grund. Sobald man das herausgefunden hat, sollte die Handlung ja eigentlich ganz vorhersehbar sein, nichtwahr? Nein. Die wagen Informationen über die Umwelt der Protagonistin sorgen für viele Überraschungen und interessante Wendungen, die man nur schwer vorhersehen kann.

Bewertung:
Ich hab vor vielen Jahren spontan den vierten Teil der Reihe (Es flüstert die Dunkelheit) gekauft und war hin und weg! Das ist nun aber auch schon mindestens 5 Jahre her und ich bin eigentlich schon lange kein großer Jugendbuch Fan mehr. Doch ich weiß noch, wie ich mich, wenn ich nachts durchs Haus ging, umgedreht habe, um zu sehen, ob jemand hinter mir ist. Mit dieser Erinnerung im Hinterkopf musste ich einfach die anderen Teile der Reihe kaufen und sehen, ob es immer noch mein Typ ist.

Und ich muss sagen: ich bin überrascht! Die Spannung ist wirklich gut aufgebaut und steigert sich über das Buch hinweg kontinuierlich. Auch der Schreibstil der Autorin schildert die Geschehnisse sehr gut und vor allem geheimnisvoll. Besonders das Ende hat mich sehr überrascht und verdient einen großen Bonuspunkt.Was die Charaktere angeht, gibt es jedoch auch noch Verbesserungsmöglichkeiten. Die Nebencharaktere finde ich sehr interessant und gut ausgearbeitet, doch mit Megan konnte ich nicht wirklich warm werden. Obwohl ich die Handlung ja aus ihrer Sicht gelesen habe, kam ich mir die ganze Zeit über wie ein stumpfer Beobachter vor. Dies ist wahrscheinlich auch der Grund, weshalb die tatsächlich vorherrschende Atmosphäre nicht so richtig auf mich überspringen konnte.

8/10 bzw. 4/5 Sterne
★★★★★★★★☆☆

Veröffentlicht am 10.05.2017

Paper Palace - Die Verführung

Paper Palace
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Erscheinungsdatum: 02.05.2017

Autor: Erin Watt

Seitenzahl: 416 Seiten

ISBN: 978-3-492-06073-8

Erhältlich: hier

Klappentext:
Diese Royals werden dich ruinieren ...
Kaum haben sich Ella und Reed wiedergefunden, ...

Erscheinungsdatum: 02.05.2017

Autor: Erin Watt

Seitenzahl: 416 Seiten

ISBN: 978-3-492-06073-8

Erhältlich: hier

Klappentext:
Diese Royals werden dich ruinieren ...
Kaum haben sich Ella und Reed wiedergefunden, werden sie schon wieder getrennt – und Reeds Leben steht auf dem Spiel. Ist er dieses Mal zu weit gegangen? Ist ihm sein aufbrausendes Temperament zum Verhängnis geworden? Ella ist eine Kämpferin. Sie ist bereit, alles zu tun, um Reed zu schützen, und den Royals zur Seite zu stehen. Doch dann wird sie plötzlich von ihrer eigenen Vergangenheit eingeholt. Sie muss feststellen, dass ihr Leben eine einzige Lüge war. Werden die Royals sie am Ende doch ruinieren? Oder kann es ein Happy End für Ella und Reed geben? (Cover, Klappentext by Piper Verlag)

Rezension:
(Da die Reihe wie ein einziges großes Buch aufgebaut ist, werde ich nicht extra alles wiederholen, sonder nur Charakter- und Stilentwicklung anreißen. Genaueres findet ihr in den Rezis zu Paper Princess und Paper Prince.)

Glück und Frieden währt nie lange, stimmt's? Zumindest nicht für Ella Harper, denn schön wieder gerät ihre Welt aus den Fugen. Nur dieses Mal scheint das Schicksal alles vernichten zu wollen, was ihr lieb und teuer ist.

Mit "Paper Palace" ist nun auch der dritte und letzte Teil der Paper-Triologie von Erin Watt erschienen. Die Handlung beginnt wenige Stunden nachdem das Chaos im Palast der Royals Einzug gehalten hat, und verspricht dementsprechend sehr interessant zu werden. Doch nein! Da hat man sich nach dem Ende von "Paper Prince" leider zu früh gefreut!
Während der gesamten Handlung kommt kaum eine vernünftige Spannung (von 3-4 Kapiteln gegen Ende einmal abgesehen) zustande. Ähnlich ergeht es auch der Handlung an sich. Wo ist der INTERESSANTE rote Faden abgeblieben?! Nachdem im Vorgänger immer wieder kleine aber unterhaltsame Zwischenpassagen eingebaut wurden waren, ist man hier vergeblich auf der Suche danach. Die Story dümpelt nur so vor sich hin und zieht sich hier und da wie Kaugummi.
Aber es gibt auch Lichtblicke wie zum Beispiel die ca. 10 Kapitel, die doch ganz interessant waren oder der immer noch gute und flüssige Schreibstil der Autorinnen.

Aber jetzt ist erst einmal Schluss damit! Wichtig sind ja auch die Charaktere!
Nachdem Elle ihre kämpferische Seite in Teil 2 entdeckt hat, hat sie sich nichts mehr so einfach gefallen lassen. Doch nachdem Steve auftaucht, geht dieser Fortschritt wieder ein wenig verloren. Sie rebelliert größtenteils nur noch in ihren Gedanken und kuscht gegenüber ihrem Vater und Dianah sehr schnell. Nur wenn es um Leben und Tod geht, kommt die Ella aus Band 2 wieder hervor und fährt die Krallen aus.
Doch besonders moralisch hat die Protagonistin Einiges gelernt! Sie reagiert nicht mehr derart extrem auf die Anfeindungen und Sticheleien ihrer Mitschüler. Ella hat mit der Zeit erkennt, auf welche Art und Weise sie ihren Widersachern viel mehr zusetzen kann, was natürlich ausgenutzt wird. Diese Verhaltensänderung sorgt auch dafür, dass man auch mal die "guten" Schüler der Astor School kennenlernt und positiv überrascht wird.

Die vorliegende Tragödie sorgt natürlich auch dafür, dass die Familie Royal wieder fest zusammengeschweißt wird. Sie stehen füreinander ein und müssen sich eingestehen, dass es an der Zeit ist, endlich alle Karten auf den Tisch zu legen. Eigentlich sollte man ja keine großen Geheimnisse mehr erwarten, doch dann währe man ja bei der falschen Familie.
Leider erfährt man nicht mehr viel Neues über die Persönlichkeiten selbst. Nur Reed erscheint zerbrechlicher und schwächer. Die anderen Royals kommen hingegen kaum zu Wort, und falls doch, dann nur sehr spärlich. Dies hat zur Folge, dass die Handlung nur sehr zäh über die Seiten fließt und man das Gefühl bekommt, immer wieder das gleiche zu lesen.

Bewertung:
Ehrlich gesagt hat "Paper Palace" kein glänzendes Ende hingelegt. Die Idee des dritten Teiles war zwar sehr gut erdacht, aber schlecht umgesetzt. Durch mangelnde Spannung kommt die Handlung sehr eintönig und nicht gerade originell herüber. Ähnlich wie in den beiden Vorgängern war ein stetiges Bergauf und -ab im Unterhaltungswert des Romans zu erkennen. Nur überwiegt der schlechte Part diesmal. Die ca. 10 doch sehr interessanten und Plot vorantreibenden Kapitel machen die Fehler der anderen 20 leider nicht wett. Es gab Momente, in denen ich einfach nur noch Wut auf die Charaktere hatte und am Liebsten eingreifen wollte.
Fans der Reihe werden wahrscheinlich dennoch ihren Spaß mit dem letzten Band der Reihe haben, doch mich hat er leider nicht wirklich überzeugt.

Abschließend kann ich zur gesamten Reihe sagen, dass "Paper Prince" der bester Teil war und damit knapp vor "Paper Princess" liegt. Das Schlusslicht bildet damit "Paper Palace".
Die Bücher waren an für sich nicht schlecht, aber es hat einfach an Spannung und Handlung gemangelt.
Sollte, wie gemunkelt wird, noch ein Buch über Easton erscheinen, werde ich es - allein weil er mir sehr sympathisch war - vermutlich lesen. Voraussetzung ist dabei allerdings, dass die Story von Beginn an ein wenig interessanter klingt.

6/10 bzw. 3/5 Sterne
★★★★★★☆☆☆☆

Veröffentlicht am 06.05.2017

Paper Princess - die Versuchung

Paper Princess
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Erscheinungsdatum: 01.03.2017

Autor: Erin Watt

Seitenzahl: 384 Seiten

ISBN: 978-3-492-06071-4

Erhältlich: hier

Klappentext:
Sie sind reich, sie sind mächtig und verdammt heiß! Kannst Du ihnen widerstehen?
Ellas ...

Erscheinungsdatum: 01.03.2017

Autor: Erin Watt

Seitenzahl: 384 Seiten

ISBN: 978-3-492-06071-4

Erhältlich: hier

Klappentext:
Sie sind reich, sie sind mächtig und verdammt heiß! Kannst Du ihnen widerstehen?
Ellas Leben war bisher alles andere als leicht, und als ihre Mutter stirbt, muss sie sich auch noch ganz alleine durchschlagen. Bis ein Fremder auftaucht und behauptet, ihr Vormund zu sein: der Milliardär Callum Royal. Aus ihrem ärmlichen Leben kommt Ella in eine Welt voller Luxus. Doch bald merkt sie, dass mit dieser Familie etwas nicht stimmt. Callums fünf Söhne – einer schöner als der andere – verheimlichen etwas und behandeln Ella wie einen Eindringling. Und ausgerechnet der attraktivste von allen, Reed Royal, ist besonders gemein zu ihr. Trotzdem fühlt sie sich zu ihm hingezogen, denn es knistert gewaltig zwischen ihnen. Und Ella ist klar: Wenn sie ihre Zeit bei den Royals überleben will, muss sie ihre eigenen Regeln aufstellen … (Cover, Klappentext by Piper Verlag)

Rezension:
Wie heißt es so schön? Geld regiert die Welt! Doch was tun, wenn man jeden Penny drei Mal umdrehen muss? Richtig, man versucht beinahe alles, um sich über Wasser zu halten und den Weg in ein besseres Leben zu finden. Da ist doch unerwarteter Wohlstand ein Segen, nicht war? Nun, Ella Harper lernt leider sehr schnell und schmerzhaft, dass nicht alles Gold ist, was glänzt.

Hinter Erin Watt verbirgt sich ein Autoren-Duo, das mit "Paper Princess" den ersten Teil der Paper-Triologie veröffentlicht. Sie zeigen dem Leser mit ihrer Protagonistin Ella die nicht immer glänzenden Seiten im Leben der Millionärsfamilie Royal.
Besonders herausragend ist in ihrem Buch der sehr angenehm flüssige und spannende Schreibstil. Es ist schon eine Weile her, dass ich ein Buch in derart kurzer Zeit beendet habe. Auch die Handlung geht das oft aufgegriffene Thema "Badboy" etwas anders, aber keinesfalls schlechter an. Man wird von der ersten Seite an in die Geschichte hineingezogen und möchte daher hier und da am Liebsten eingreifen und den "Bösen" selbst eine gut geschwungene Rechte verpassen. Ein gut eingebrachter Spannungsbogen durchzieht das gesamte Buch und lässt kaum zu, dass Ellas Leben langweilig wird.

Nach dem Tod ihrer Mutter versucht die 17-jährige Ella Harper alles, um dem Waisenheim zu entkommen und sich selbst über Wasser zu halten. Leider ist das alles andere als einfach und sie muss zu drastischeren Mitteln greifen, um neben der Arbeit ihren Abschluss zu schaffen. Doch als ein angeblicher Vormund sie aufspürt und mit sich nimmt, verändert sich ihr Leben radikal. Die Frage ist jedoch, kann es denn schlimmer werden, als bisher? Wenn man die fünf Söhne des Vormunds bedenkt, dann ist die Antwort darauf ein klares "Ja!"
Man lernt Ella als eine starke, junge Persönlichkeit kennen, die von ihrer Kindheit und Jugend stark geprägt wurde. Sie ist sehr reif für ihr Alter, kennt sich in der Welt der "Normalos" aus und weiß, wem sie trauen sollte und wem nicht. Zwar ist sie von Beginn an sehr misstrauisch, dies nimmt aber aufgrund der schwer einzuschätzenden Welt der Reichen immer weiter zu. Dennoch lässt sich Ella nicht von Reichtum und Macht einschüchtern und bleibt weitestgehend sie selbst. Nur die Royal Sprösslinge bringen die junge Frau gern Mal aus dem Gleichgewicht.
Es ist sehr unterhaltsam zu sehen wie, sich unsere Protagonistin durch die neue und befremdliche Welt boxt und beißt. Dieser Kampfgeist frischt die sonst recht normale Handlung auf und macht das Buch erst interessant.

Wie bereits erwähnt, hat Ella nun auch noch fünf alles andere als einfache "Brüder" im Genick. Ihr Lebensziel scheint es zu sein, Ellas Leben zu Hölle zu machen. Noch nicht mit ihr! Mühsam erkämpft sie sich den Respekt der Jungs und kitzelt dabei deren gute Seiten hervor. Jeder der Fünf ist eine Sache für sich und man kommt nur sehr schwer hinter die einzelnen Charaktere. Leider erfährt man hauptsächlich etwas über Reed und Easton. Besonders Letzterer -der zweit Jüngste unter ihnen- erscheint häufig wie ein tapsiger Welpe, den man einfach ins Herz schließen muss. Im Gegensatz dazu sind die Infos über die anderen drei Royals (Gideon, Sebastian und Sawyer) sehr rar gehalten, doch eins ist sicher: alle fünf lassen viel Platz für Geheimnisse.

Aber natürlich gibt es auch noch ganz viele andere Nebencharaktere, die Ellas Leben bereichern oder auch erschweren. Ob Callum, Brooke, Val oder Daniel... Viele der Charaktere scheinen nicht das zu sein, was man als erstes erwartet. Die bieten viel Potenzial für Nebenhandlungen und Intrigen, welches jedoch in Band ein noch nicht genutzt wurde. Sie erscheinen alle viel zu oberflächlich und erzwungen, als "musste" man sie einbauen, damit die ihren Part spielen und dann wieder verschwinden. Dadurch erscheint Ellas Umfeld bis auf ein paar Ausnahmen leider nicht sehr dynamisch bzw. lebendig.

Bewertung:
Optisch gesehen ist "Paper Princess" ein wahrer Augenschmaus und ich freue mich sehr, dass Piper das originale Coverlayout übernommen hat.
Das Buch überzeugt aber nicht nur wegen seiner Aufmachung, sondern auch wegen dem wirklich guten Schreibstil der Autorinnen. Die dadurch entstehende Spannung lässt den Leser das Buch vor der letzten Seite nicht mehr aus der Hand legen. Mit Ella wurde ein sehr interessanter Charakter geschaffen, doch ihr Umfeld hat noch Nachholbedarf. Die Royals sind zwar gut gestaltet, aber was ist mit den anderen Charakteren?

Mit "Paper Princess" werden Genreliebhaber und vielleicht auch einige "Quereinsteiger" einen kleinen und originellen Schatz gefunden haben. Ich für meinen Teil hatte auch sehr viel Spaß beim Lesen, nur leider hat mir das gewisse Etwas in der Handlung und der Charaktergestaltung gefehlt. Daher gibt es von mir:

8/10 bzw. 4/5 Sterne
★★★★★★★★☆☆