Profilbild von Andrea-Leseratte

Andrea-Leseratte

Lesejury Star
offline

Andrea-Leseratte ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Andrea-Leseratte über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.03.2019

Solider Krimi

Lago Mortale
0

„Largo Mortale“ der Debüt-Krimi der Autorin Giulia Conti, einer deutschen Journalistin und Reisebuchautorin und der Auftakt einer Piemont-Krimireihe rund um den ehemaligen Polizeireporter und Halbitaliener ...

„Largo Mortale“ der Debüt-Krimi der Autorin Giulia Conti, einer deutschen Journalistin und Reisebuchautorin und der Auftakt einer Piemont-Krimireihe rund um den ehemaligen Polizeireporter und Halbitaliener Simon Strasser.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen und lässt sich auch gut lesen; über manche - kursiv gedruckten - italienischen Wörter bin ich allerdings gestolpert, die ich nicht gleich verstanden habe. Viele ergeben sich allerdings schnell aus dem Zusammenhang. Der Krimi ist sehr unblutig und nicht grausam. Aber Spannung fand ich etwas wenig; erst so die letzten paar Seiten waren etwas spannender. Vorher ist der Krimi doch etwas vor sich hin geplätschert. Die Personen sind sehr ausführlich und plastisch beschrieben. Strasser ist eine Art Aussteiger und lebt nun in Italien, dem Heimatland seiner Mutter. Er redet nicht viel und wirkt dadurch etwas eigen, hat aber eine gute Spürnase. Die örtlichen Begebenheiten sind fantastisch beschrieben; da kommt wohl die Reisebuchautorin zum Vorschein. Ich habe nach dem Buch jedenfalls riesige Lust gehabt direkt die Koffer zu packen und zum Lago d’Orta aufzubrechen.

Fazit: Etwas mehr Spannung hätte dem Krimi nicht geschadet; dennoch ein solider Krimi, den es sich auch wegen der tollen Landschaftsbeschreibung zu lesen lohnt. Von mir gibt es 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 22.10.2018

Eher erotischer Roman statt weihnachtliche Romantik

Zuckerküsse und Lamettaglitzern
0

Es handelt sich bei dem dritten Teil der Sunshine-Valley-Reihe von Candis Terry. Man muss die beiden Vorgängerbände aber nicht zwingend kennen, um diesen Band zu lesen. Das finde ich gut.

Die Story ...

Es handelt sich bei dem dritten Teil der Sunshine-Valley-Reihe von Candis Terry. Man muss die beiden Vorgängerbände aber nicht zwingend kennen, um diesen Band zu lesen. Das finde ich gut.

Die Story wird immer abwechselnd aus der Sicht von Parker und Gabi erzählt.der Wechsel erfolgt in der Regel mitten im Kapitel. Grundsätzlich gefallen mir solche Perspektivwechsel gut, aber mir wäre lieber gewesen, es wäre etwas deutlicher gewesen, wenn ein Wechsel stattfindet.

Das Buch lässt sich gut lesen; es ist locker und witzig geschrieben. Leider war mir die Sprache an einigen Stellen ein wenig vulgär; das hat mir nicht so gut gefallen. Auch ging das Buch in eine ganz andere Richtung, als ich nach dem Klappentext erwartet habe. Ich habe eine schöne weihnachtliche Liebesgeschichte erwartet. Leider ist von weihnachtlicher Romantik nicht sehr viel in dem Buch zu finden. Der Story mangelt es - aus meiner Sicht - leider auch etwas an Tiefgang; alles wird doch recht oberflächlich abgehandelt; ohne viel Gefühl abgespult. Dafür geht es ständig zur Sache zwischen Gabi und Parker. Diese erotischen Szenen werden sehr ausführlich beschrieben.

Fazit:
Wer einen kurzweiligen erotischen Roman ohne viel Tiefgang sucht, der wird mit diesem Buch gut beraten sein.

Veröffentlicht am 03.07.2018

Hat leider ein paar Schwächen

Mein wunderbarer Buchladen am Inselweg
0

Journalistin Frieke wird mit ihrem Freund Harald nach Boston gehen und sich dort selbständig machen; zuvor hat ihr Chef aber noch einen letzen Auftrag: Frieke soll auf Spiekeroog einen Artikel über einen ...

Journalistin Frieke wird mit ihrem Freund Harald nach Boston gehen und sich dort selbständig machen; zuvor hat ihr Chef aber noch einen letzen Auftrag: Frieke soll auf Spiekeroog einen Artikel über einen Ornithologen schreiben. Ausgerechnet dort lebt ihr Vater, den sie 30 Jahre nicht gesehen hat. Und ihm läuft sie natürlich dort auch schnell über den Weg. Mit einem kleinen Stupser kommt sie in Kontakt mit ihm. Trotz allem verlässt sie nach ihrem Auftrag die Insel und geht nach Boston; aber irgendwie hat sie sich schon längst an die schöne Insel verloren...

Der Schreibstil ist gut. Das Buch hat sich gut lesen lassen; jedoch habe ich den angepriesenen Humor gänzlich vermisst. Auch fand ich die Geschichte leider etwas vorhersehbar und dadurch sind dann schon ein paar Längen beim Lesen entstanden. Die Geschichte rund um die Buchhandlung am Inselweg - auf die ich mich sehr gefreut hatte - fand ich leider etwas oberflächlich und sehr konstruiert: Ebba, die Buchhändlerin, die Frieke erst kurz kennt, möchte ihr die Buchhandlung übergeben, da Frieke „über die Gabe verfüge“. Wie Ebba das so schnell gemerkt hat, weiß ich leider nicht so recht und es gehört auch etwas mehr dazu einen Bauchladen zu führen als nur eine Gabe. Aber dies nur am Rande. Insgesamt spielte die Buchhandlung auch nur eine Nebenrolle.

Frieke fand ich anfangs recht nett, aber irgendwie hat mir ihre weitere Entwicklung nicht mehr so recht gefallen wollen. Auch mit den anderen Personen konnte ich nicht so recht warm werden. Die Personen konnten mich einfach nicht berühren; die Autorin hat es nicht geschafft, mir die Emotionen zugänglich zu machen. Schade. Ich wäre gerne tiefer in die Geschichte abgetaucht.

Fazit: Wer eine leichte Sommerlektüre sucht, wird hier gut beraten sein. Wer allerdings eine warmherzige und humorvolle Geschichte lesen möchte, sollte aus meiner Sicht eher zu einem anderen Buch greifen. Von mir gibt es 3 Sterne.

Veröffentlicht am 17.01.2018

Gute Idee, aber Schreibstil nicht mein Geschmack

Irgendwo im Glück
0

Die Story spielt 1995: Maises Sohn und sein bester Freund sind plötzlich verschwunden. Was ist passiert? Die Suche beginnt...

Immer wieder wechselt die Erzählperspektive; dadurch erhält man als Leser ...

Die Story spielt 1995: Maises Sohn und sein bester Freund sind plötzlich verschwunden. Was ist passiert? Die Suche beginnt...

Immer wieder wechselt die Erzählperspektive; dadurch erhält man als Leser einen umfassenden Einblick. Das hat mir gut gefallen. Was mir leider nicht so gefallen hat, war der Schreibstil bzw. der übermäßige Gebrauch an Kraftausdrücken. Das hat mich nicht so richtig warm werden lassen mit dem Buch. Ich fand die Sprache teilweise einfach zu derb; es sollte so wohl authentischer wirken. Es ist wahrscheinlich einfach Geschmacksache; ich hatte auch aber irgendwie - aufgrund des schönen Covers - einen anderen Schreibstil erwartet.

Die Geschichte an sich fand ich bewegend; wie die Erziehung die beiden Jugendlichen doch geprägt hat: Homosexualität war für beide etwas Abnormales... und sie haben sehr gelitten anders zu sein imd konnten sich ihre Gefühle nicht eingestehen. Und dann ist es plötzlich zu spät... Maise hat viel durchmachen müssen; ihre frühere Ehe war durch Gewalt geprägt; doch verliert sie nicht den Mut und ist voller Liebe für ihre Kinder und dann verschwindet ihr Sohn. Schrecklich. Der Prolog und der Epilog haben mir gut gefallen; sie umrahmen das Buch schön.

Fazit: Die Geschichte ist lesenswert; mich hat allerdings der Schreibstil gestört. Von mir gibt es 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 01.09.2017

Beginnt vielversprechend, lässt dann aber nach

Dann schlaf auch du
0

Das Buch beginnt mit einer Tragödie: das Baby ist tot, die große Schwester wird ihren Verletzungen erliegen. Im folgenden Verlauf der Geschichte kann der Leser rückblickend mitverfolgen, was bis zu dieser ...

Das Buch beginnt mit einer Tragödie: das Baby ist tot, die große Schwester wird ihren Verletzungen erliegen. Im folgenden Verlauf der Geschichte kann der Leser rückblickend mitverfolgen, was bis zu dieser Tat geschehen ist: Myriam - zweifache Mutter - möchte wieder arbeiten gehen; doch wer versorgt die Kinder. Ein Kindermädchen wird sorgfältig ausgesucht. Jedoch drängt sich das Kindermädchen unaufhaltsam in das Leben von Myriam und Paul rein. Macht sich unentbehrlich; hält alles zusammen. So scheint es zumindest. Sie vertrauen ihr; geben ihre Kinder in ihre Hände und merken nicht, welche Tragödie sich anbahnt...

Die Spannung zu Beginn ist groß; das Buch hat mich anfangs richtig gefesselt. Die schlimme Tat ist bekannt; wie konnte es nur dazu kommen? Die Seiten verfliegen. Doch diese Spannung kann leider aus meiner Sicht nicht lange genug gehalten werden. Ab der Mitte des Buches ist die Geschichte eigentlich mehr oder weniger dahin geplätschert. Klar sind dann vereinzelt noch Dinge passiert, teilweise auch etwas abstrus - wie ich finde - aber die Spannung wie zu Beginn war einfach nicht mehr da. Die erwachsenen Personen fand ich leider irgendwie alle unsympathisch. Niemand konnte mich so richtig erreichen, sie waren nicht greifbar und ich konnte auch das Verhalten von Myriam, insbesondere gegen Ende des Buches, nicht verstehen. Die Kinder werden lieb beschrieben, sie hängen sehr an dem Kindermädchen. Verständlich, ist sie die einzige, die sich - zumindest zu Beginn - rührend kümmert.

Die Thematik - arbeitende Mütter, Vertrauen in eigentlich wildfremde Kindermädchen, Vereinbarkeit von Familie und Beruf - ist vom Grunde her sehr interessant; die Art das Buch mit dem Ende zu beginnen hat mir auch gefallen. Aber man hätte aus meiner Sicht mehr daraus machen können.

Fazit: "Dann schlaf auch du" wurde mit dem höchsten Literaturpreis Frankreichs, dem Prix Goncourt, ausgezeichnet. Vielleicht habe ich -aufgrund der Auszeichnung - auch einfach zu viel erwartet; aber mich hat das Buch leider nicht 100% überzeugen können. Aber lest und bildet euch selbst eure Meinung. Man kann es auf jeden Fall lesen. Das Buch erhält von mir 3 Sterne.