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Veröffentlicht am 31.12.2020

Mafiaverbrechen

Schneenacht
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„Schneenacht“ von Helene Tursten habe ich als ebook mit 293 Seiten gelesen. Es ist der 3. Teil der Embla-Nyström-Serie.

Embla wird immer noch von Albträumen geplagt. Als Kind verlor sie ihre Freundin ...

„Schneenacht“ von Helene Tursten habe ich als ebook mit 293 Seiten gelesen. Es ist der 3. Teil der Embla-Nyström-Serie.

Embla wird immer noch von Albträumen geplagt. Als Kind verlor sie ihre Freundin Lollo, die entführt wurde und nicht wieder auftauchte. Sie fährt mit dem Sohn ihres Ex-Freundes zu ihrem Onkel Nisse ins ländliche Dalsland. Eines Morgens wird unweit in einer Hütte, die Nisse’s Cousin vermietet, ein Toter mit Kopfschuss gefunden, den Embla kennt. Sie ruft ihren ehemaligen Chef, Kriminalkommissar Göran Krantz an, zu dem sie großes Vertrauen hat und der als einziger von ihrer Vergangenheit weiß. Es soll nicht der einzige Tote bleiben, mit dem sie es zu tun bekommen. Der starke Schneefall macht die Ermittlungen in dieser einsamen Gegend nicht einfacher, da er auch wichtige Spuren verwischt.
Embla lernt Olle Tillmann kennen, den Polizeiinspektor vor Ort, der eigentlich in einer anderen Sache ermittelt. Ein Jugendlicher wurde erstochen. Die beiden befragen zusammen das nähere Umfeld des Jungen und Embla versucht Zeugen in ihrem Mordfall zu finden.

Es ist eine sehr interessante und spannende Geschichte. Die Gegend ist recht abgelegen und einsam. Man merkt, dass die Menschen dort auch von einem anderen Schlag sind. Sie sind maulfaul und benehmen sich auch teilweise komisch. Vielleicht haben sie auch alle etwas zu verbergen?
Die Ermittlungen gehen in unterschiedliche Richtungen und bei dem Familienclan rund um den Toten muss man aufpassen, dass man alles mitbekommt. Da sind alle irgendwie verwandt und verschwägert.
Die Charaktere sind alle sehr authentisch dargestellt und auch die Beschreibung der Handlungsorte war sehr gut und bildhaft.

Embla und Olle sind ein sehr sympathisches Ermittlerpaar und sie verstehen sich auch sonst super. Wer weiß, ob sich da noch mehr ergibt.
Durch den guten Schreibstil und den Spannungsaufbau konnte ich sehr zügig lesen. Auf jeden Fall kann ich das Buch empfehlen. Es kann unabhängig von den ersten beiden Büchern gelesen werden. Aber ich denke, es lohnt sich, auch diese zu lesen.

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Veröffentlicht am 27.12.2020

Gute Geschichte

Mord beim Diamantendinner - Ein Fall für Jackie Dupont
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„Mord beim Diamantendinner“ von Eve Lambert, Penguin-Verlag, habe ich als Taschenbuch mit 400 Seiten gelesen.
Die weltberühmte Detektivin Jackie Dupont wird 1920 nach London geholt, um den Diebstahl einer ...

„Mord beim Diamantendinner“ von Eve Lambert, Penguin-Verlag, habe ich als Taschenbuch mit 400 Seiten gelesen.
Die weltberühmte Detektivin Jackie Dupont wird 1920 nach London geholt, um den Diebstahl einer kostbaren Krone im Buckingham Palace aufzuklären. Dazu lädt sie alle Verdächtigen in ein Jagdschloss auf dem Land ein. Gleich am ersten Abend ist eine Person tot. Bei diesem einen Toten soll es auch nicht bleiben.
Die Handlung wechselt zwischen Buckingham Palace, London allgemein und dem Jagdschlösschen. Einen weiteren größeren Teil nehmen Jackie’s Memoiren ein, in denen sie die Geschehnisse aus ihrer Sicht schildert. Ebenfalls wird aus der Sicht von Christopher St. Yves, dem Duke of Surrey geschrieben. Dieser hatte vor acht Jahren seine Frau beim Untergang der Titanic verloren, dachte er bis jetzt. Denn nun sieht er Jackie, die ein Ebenbild seiner Diana ist. Er redet sich ein, dass Jackie nur ihr Gedächtnis verloren hätte und nicht weiß, dass sie seine Frau ist.
Nebenbei treibt sich auch noch der sogenannte Mayfair-Mörder in den Straßen Londons herum und tötet Geschäftsleute der unterschiedlichsten Branchen. Natürlich mischt Jackie auch da mit.
Jackie fand ich überhaupt nicht sympathisch. Sie ist arrogant, fordernd, unsensibel, nimmt sich sehr wichtig. Außerdem kennt sie eine Vielzahl an wichtigen und berühmten Persönlichkeiten dieser Zeit, einige davon sicher sehr gut, wenigstens die Männer. Sie scheint sich in jedem Lebensbereich bestens auszukennen. Dass auch noch Scotland Yard um ihre Hilfe bittet, war mir dann doch etwas zu viel. Außer Jackie standen alle anderen Ermittlungsbehörden ziemlich blöd da.
Außerdem hatte ich Problem, die vielen Namen auseinanderzuhalten, vor allem, wenn die Personen auch noch unterschiedlich angesprochen wurden. So hatte der Duke gleiche mehrere Namen, mit denen er genannt wurde.
Der Schreibstil war angenehm und ich konnte zügig lesen. Das Buch fand ich ganz nett, hat mich aber auch nicht überwältigt.
Das Cover gefällt mir sehr gut und es ist passend für die 20er Jahre.

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Veröffentlicht am 18.12.2020

Wein, Macht und Mord

Mord im Château
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„Mord im Chateau“ von Luc Winger habe ich als Taschenbuch mit 264 Seiten gelesen, die in 18 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 7. Teil der Saint-Tropez-Krimis, kann aber unabhängig von den anderen gelesen ...

„Mord im Chateau“ von Luc Winger habe ich als Taschenbuch mit 264 Seiten gelesen, die in 18 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 7. Teil der Saint-Tropez-Krimis, kann aber unabhängig von den anderen gelesen werden.

Commissaire Lucie Girad heiratet ihren Patrice auf dem noblen Weingut Chateau Bernaise. Auf dem Etikett einer edlen alten Flasche Wein entdeckt Capitaine Purenne einen Hilferuf. Es wird vermutet, dass im alten Weinkeller jemand gefangen gehalten wird. Die Betreiber des Weingutes Sylvie und Philip Foret wissen von nichts.

Auf den ersten ca. 50 Seiten ist Lucie hauptsächlich mit ihren Hochzeitsvorbereitungen beschäftigt. Das war zwar nicht spannend aber trotzdem schön zu lesen und eine gute Einstimmung auf den Fall. Die Hochzeit selbst war ein gelungenes und teures Fest. Nachdem die Botschaft auf der Flasche gefunden wurde, hält sich Lucie trotzdem aus den Ermittlungen meist heraus und tritt kaum in Erscheinung. Hauptsächlich ermittelt Capitaine Purenne, der aber nach einem tragischen Vorfall auf dem Weingut mit der Situation überfordert ist. Erst dann trat Lucie in Aktion. Mit ihrer autoritären, aber trotzdem sympathischen Art, kommt sie den Vorgängen langsam aber sicher auf die Spur. Es gibt einige Verdächtige und letztendlich geht es nicht nur um den Hilferuf, sondern um viel mehr.

Auch dieses Buch hat mich wieder überzeugt. Hier verbringt Lucie einmal mehr Zeit mit ihrer Familie, die vorher immer etwas zu kurz gekommen ist. Für die Vollblut-Commissaire ist es nicht leicht, Arbeit und Familie unter einen Hut zu bringen. Ihr Mann Patrice ist da eher der Ruhepol, der sie bremsen kann. Ein sehr sympathisches Paar.

Der Schreibstil des Buches ist gewohnt gut, ich konnte zügig lesen, was auch am stetigen Spannungsaufbau lag. Die Charaktere waren wieder sehr gut beschrieben, ebenso die Schauplätze der Handlung.
Insgesamt war es eine gute Mischung aus Unterhaltung, Spannung und auch etwas Romantik und hat mir wieder sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 14.12.2020

Interessante Handlung

Eine bittere Wahrheit
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„Eine bittere Wahrheit“ von Nicci French habe ich als Taschenbuch mi 505 Seiten gelesen, die in 76 Kapitel eingeteilt sind.

Tabitha Hardy ist wieder in ihre Heimatstadt zurückgekehrt, einem idyllischen ...

„Eine bittere Wahrheit“ von Nicci French habe ich als Taschenbuch mi 505 Seiten gelesen, die in 76 Kapitel eingeteilt sind.

Tabitha Hardy ist wieder in ihre Heimatstadt zurückgekehrt, einem idyllischen Dorf an der englischen Küste. Doch schon bald wird der tote Nachbar in ihrem Gartenschuppen gefunden und sie wird als Täterin verhaftet. Sie kann sich kaum erinnern, was sie an diesem Tag getan hat. Im Gefängnis wartet sie auf ihren Prozess und versucht alles, um ihre Unschuld zu beweisen. Durch ihre unfreundliche und aggressive Art macht sie sich keine Freunde. Gerade im Gefängnis sollte das wichtig sein. Sie geht davon aus, dass sie bald wieder frei sein wird.

Bei den Ermittlungen erfährt man mehr über Tabitha, ihre Vergangenheit und auch über das Opfer, das vielleicht doch nicht so beliebt im Dorf ist, wie alle sagen. Da könnte es so einige Täter geben. Da sie mit ihrer Anwältin nicht zufrieden ist, will sich Tabitha selbst vertreten, was für eine Laiin unmöglich scheint.

Die Handlung dreht sich hauptsächlich um Tabitha, wie sie mit allen Mitteln versucht, ihre Unschuld zu beweisen und manchmal auch in Zweifel gerät, nicht doch die Mörderin zu sein. Eine große Hilfe und eine gute Freundin ist ihre ehemalige Zellengenossin Michaela dabei geworden. Ohne sie wäre sie sicher nicht so weit gekommen.
Als Leser weiß man auch immer nicht, was man denken soll. War sie die Täterin oder doch nicht? Bei der Beweissammlung tauchen immer wieder Personen auf, die auch ein Motiv gehabt hätten.
Das Ende ist dann doch anders als gedacht.

Das Buch ist kein typischer Thriller. Bis auf den Toten zu Beginn gibt es keine weiteren Taten. Danach geht es nur noch um die Aufklärung des Falles, die Beweissammlung und die vielen Tage am Gericht. Trotzdem wird es nicht langweilig.
Durch den guten Schreibstil konnte ich zügig lesen und mir alles sehr gut vorstellen.
Tabitha war mir ziemlich unsympathisch. Auch vor Gericht ist sie unbeherrscht, rüpelhaft und oft ohne eine Grundhaltung an Anstand und Respekt. Es war sehr schwer, sie zu beurteilen. Trotzdem bewundere ich sie für ihren Mut, die Ausdauer und Kraft, die sie in ihre Verteidigung gesteckt hat.

Für mich war es das erste Buch von Nicci French und es hat mir sehr gut gefallen.
Das düstere Cover passt auch prima zu der düsteren Geschichte.

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Veröffentlicht am 11.12.2020

Spannender Regionalkrimi

Ankerschmerz
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„Ankerschmerz“ von Stefan Wollschläger habe ich als ebook mit 253 Seiten gelesen, diese sind in 27 Kapitel eingeteilt.

In Dornumersiel wird die Komponistin Wiebke de Wall tot in ihrem Auto aus dem Wasser ...

„Ankerschmerz“ von Stefan Wollschläger habe ich als ebook mit 253 Seiten gelesen, diese sind in 27 Kapitel eingeteilt.

In Dornumersiel wird die Komponistin Wiebke de Wall tot in ihrem Auto aus dem Wasser gezogen. Gerade erst hatte sie den Erfolgshit „Ankerschmerz“ geschrieben, der seit zwei Wochen auf Platz 1 der Schlager-Charts ist. Auch Kira Jensen war eben erst auf dem Konzert, auf dem dieser Hit gespielt wurde. Für Kira Jensen beginnt ihr erster Arbeitstag im Kommissariat ihrer Heimatstadt katastrophal. Ihr neuer Vorgesetzter Tilmann Baer arbeitet lieber allein und hat alle ihre Vorgänger schon weggemobbt. Er geht einfach alleine lost und lässt Kira stehen, redet kaum mit ihr und bezieht sie schon gar nicht in seine Ermittlungen ein. Kira bleibt also keine andere Wahl, als selbst nachzuforschen.
Baer und auch Kira sind auf ihre eigene Weise erfolgreich und treffen sich sogar oft an ihren ermittelten Zielen. Trotzdem gehen sie danach wieder getrennte Wege.

Kira konzentriert sich auf Wiebke’s Texte und versucht aus diesen auf ihr Leben zu schließen, was ihr letztendlich auch gelingt. So findet sie einige Orte und Menschen, die ihr sehr weiterhelfen. Wiebke hat in ihren Texten ihr Leben aufgearbeitet und dadurch konnte am Ende der Fall aufgeklärt werden.

Es ist eine tolle Geschichte und mit der Entschlüsselung der Liedtexte eine gute Idee. Der Schreibstil ist sehr gut und ich konnte zügig lesen. Von Beginn an war ich mitten in der Handlung und es ist nie langweilig geworden.

Man lernt viele unterschiedliche Charaktere kennen. Auch die Orte sind sehr gut beschrieben, ich konnte mir alles sehr bildhaft vorstellen.
Über Baer habe ich mich über das gesamte Buch hinweg maßlos aufgeregt. So ein Mensch ist für die Polizei untragbar, er ist überhaupt nicht teamfähig und richtiggehend böse Kira gegenüber. So geht man nicht mit Kollegen um. Aber gerade das macht wahrscheinlich auch die Geschichte aus, diese zwei so unterschiedlichen Personen, die gezwungen sind, mehr oder weniger zusammenzuarbeiten.
Über Kira erfährt man kaum etwas Persönliches, erst gegen Ende gab es eine Andeutung dazu. Zurück in ihrer Heimat hatte sie keinen leichten Start. Ihr erster Arbeitstag war auch noch überschattet von einer persönlichen Katastrophe. Es ist bewundernswert, wie sie das alles durchgestanden hat.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, es ist sehr unterhaltsamer und spannender Regionalkrimi. Auch das Cover finde ich sehr schön und passen.

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