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Veröffentlicht am 02.08.2020

Großer Lesegenuss

Die Sündenbraut
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„Die Sündenbraut“ von Manuela Schörghofer, Verlag Harper Collins, habe ich als Taschenbuch mit 414 Seiten gelesen, diese sind in 22 Kapitel eingeteilt. Auf den inneren Umschlagseiten befindet sich eine ...

„Die Sündenbraut“ von Manuela Schörghofer, Verlag Harper Collins, habe ich als Taschenbuch mit 414 Seiten gelesen, diese sind in 22 Kapitel eingeteilt. Auf den inneren Umschlagseiten befindet sich eine Karte von 1238. Im Weiteren findet man ein Personenverzeichnis, Orts- und Flussbezeichnungen damals und heute sowie ein Glossar.

Seitdem Fenja als sehr kleines Kind ihre Mutter verloren hat, wächst sie bei Runhild auf und lernt viel von ihr als Heilerin. Eine weitere Begabung dürfen sie nur heimlich ausführen, da sie sehr gefährlich ist. Als Runhild im Sterben liegt, gibt sie Fenja einen Tipp zu ihrem Vater. Nun ist sie auf der Suche nach ihm. Dabei trifft sie Gerald. Dieser muss als zweiter Sohn im Feldzug mit dem Kaiser seine Würdigkeit beweisen und Geld verdienen, um standesgemäß zu heiraten. Vom Kaiser bekommt er einen wichtigen und geheimen Auftrag, der ihn in seine alte Heimat führt. Fenja und Gerald begegnen sich und ziehen ein Stück zusammen weiter, wobei jeder sein Geheimnis vor dem anderen verschweigt. Unterdessen verfolgt der Zistenzienzer Roderich die beiden, um seinen Auftrag zu erledigen.

Es ist ein Buch voller Emotionen. Freud und Leid, Liebe und Hass, Verrat und Intrigen. Da es aus unterschiedlichen Perspektiven geschrieben ist, wird auch die Spannung durchweg gehalten.
Die Charaktere sind sehr anschaulich beschrieben. Fenja hat ihre Eltern nie kennengelernt und weiß nicht, woher sie stammt. Durch das harte Leben auf der Straße ist sie eine starke und mutige junge Frau geworden, die weiß, was sie will.
Auch Gerald ist ein sympathischer Mann, der sich nicht scheut, mit einer Heilerin zu ziehen, auch wenn es zu Beginn nur für seine Tarnung nützlich war, und am Ende die richtige Entscheidung trifft.
Natürlich gibt es auch böse Menschen, die ihr Leben lang von Hass auf andere getrieben werden und grausame Taten vollbringen.
Anhand der Karte kann man die Wege gut nachvollziehen.

Auch wegen des guten Schreibstils war das Buch zügig zu lesen. Es hat mir sehr gut gefallen und es war ein Lesegenuss für mich.

Das Cover mit der schönen Schrift ist sehr gelungen und weißt das Buch gleich als historischen Roman aus.


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Veröffentlicht am 27.07.2020

Wunderbarer Krimi

Tod eines Lords
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„Tod eines Lords: Ein Fall für Maud und Lady Christabel" von C. L. Potter habe ich als ebook mit 188 Seiten gelesen. Zu Beginn ist eine Auflistung der beteiligten Figuren zu sehen.

Im Frühling 1912 in ...

„Tod eines Lords: Ein Fall für Maud und Lady Christabel" von C. L. Potter habe ich als ebook mit 188 Seiten gelesen. Zu Beginn ist eine Auflistung der beteiligten Figuren zu sehen.

Im Frühling 1912 in England findet Lady Christabel auf der Flucht vor der Polizei nach einer Demonstration für Frauenrechte ihre große Liebe, den Journalisten Nicholas Fleeth, was sie vor ihren sehr konservativen Eltern aber verheimlichen muss. Diese wollen sie standesgemäß verheiraten. Als Nicholas von einer Reise nicht zurückkommt, ist Christabel am Boden zerstört. Nur ihre Zofe Maud weiß Bescheid. Zur Ablenkung nehmen die beiden eine Einladung der Willmington’s aufs Land nach Ashburn Abbey an. Dort vergisst sie bald ihren Kummer, da der Lord plötzlich tot ist. Maud erkennt so einige Ungereimtheiten bei dessen Tod und macht sich so ihre Gedanken. Erschwerend kommt hinzu, dass der Lord bei vielen Leuten sehr unbeliebt war und sogar gehasst wurde.
Da Christabel sehr gerne Kriminalgeschichten liest, wollen sie und Maud ihr dort erworbenes Wissen anwenden und herausfinden, was passiert ist. Das wird nicht einfach und sogar gefährlich für die beiden.

Christabel ist eine aufgeschlossene und impulsive junge Frau, die viel mehr möchte als nur heiraten und Kinder kriegen. So Vieles ist für Frauen zu der Zeit nicht erlaubt und ihre Eltern sind ihr auch nicht behilflich, ein bisschen fortschrittlicher zu denken. Aber sie lässt sich nicht unterkriegen.
Maud ist eine geheimnisvolle Person, sogar Christabel merkt das und macht sich so ihre Gedanken über ihre Zofe. Doch vielmehr erfährt man von ihr nicht in diesem Buch, was auf eine Fortsetzung hoffen lässt. Das Verhältnis zwischen Christabel und Maud fand ich sehr schön, es ist recht vertrauensvoll, ohne das Maud respektlos wäre. Aber sie kann doch deutlich mit ihrer Lady reden. So erfährt Christabel auch einige Dinge über die Arbeit der Angestellten, die die Herrschaften sonst nicht wissen und interessieren würden.
Lustig fand ich, dass auf Ashburn Abbey das Personal nach dessen Aussehen eingestellt wurde, um den jungen Lord nicht in Versuchung zu führen.

Vieles erinnert ein bisschen an die wundervolle Serie Downton Abbey mit den imponierenden Schlössern oder Gutshäusern, dem hochherrschaftlichen Gebaren, dem Bemühen, immer die Contenance zu bewahren und auch den Befindlichkeiten der Hausangestellten untereinander.

Auch das Cover ist super auf die Geschichte abgestimmt und so typisch englisch.
Ich hoffe sehr auf weitere Fälle mit Christabel und Maud.

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Veröffentlicht am 21.07.2020

Hat mir sehr gut gefallen

Mord im Rausch
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„Mord im Rausch – Satisfaction“ von Luc Winger habe ich als Taschenbuch mit 268 Seiten gelesen. Die 22 Kapitelbezeichnungen werden in französischer Sprache dargestellt. Es ist der 4. Saint-Tropez-Krimi, ...

„Mord im Rausch – Satisfaction“ von Luc Winger habe ich als Taschenbuch mit 268 Seiten gelesen. Die 22 Kapitelbezeichnungen werden in französischer Sprache dargestellt. Es ist der 4. Saint-Tropez-Krimi, der im Jahr 1971 spielt.

Bis ca. zur Mitte des Buches lernt man erst einmal die Protagonisten kennen, was aber auf keinen Fall langweilig ist. Da wären Angie und Sandy aus Hamburg, die unbedingt den Leadsänger der angesagten Rockgruppe Flying Rockets kennenlernen will. Dafür kratzen sie ihr bisschen Geld zusammen und fahren nach Frankreich. Unterwegs treffen sie die beiden Studenten Udo und Michael aus München und beziehen mit ihnen eine Ferienwohnung. Im Club 55 bekommen sie einen Job als Kellnerinnen.
Zwischendurch lernt man die exzentrischen Flying Rockets kennen, die neue Songs schreiben wollen. Das läuft nicht so gut und sie lassen sich auf ein Exklusiv-Konzert im Club 55 ein, an dem nur wenige Fans teilnehmen sollen. Das läuft dann komplett aus dem Ruder.

Ab der Mitte des Buches wird es spannend und Commissaire Lucie Girard muss schon einige Tage vor ihrem regulären Arbeitsbeginn nach ihrer Babypause wieder zum Dienst erscheinen, weil nach dem Konzert eine Leiche gefunden wurde. Dabei soll es nicht bleiben.

Für mich war es der 2. Saint-Tropez-Krimi, der mir auch wieder sehr gut gefallen hat. Der Fall ist spannend geschildert und nimmt immer wieder neue Wendungen an. Die Charaktere sind authentisch beschrieben und ich war von Beginn an gleich mittendrin. Die Rockerszene und das Konzert konnte man sich lebhaft vorstellen, es wurde viel gekifft und sonst was geraucht, auch in der Öffentlichkeit, da hat sich damals keiner daran gestört. Auch die Mitglieder der Band waren sehr gut dargestellt. Jeder von ihnen hatte seine eigenen Befindlichkeiten und Steve, der Manager, hatte es nicht leicht mit ihnen.
Die Örtlichkeiten waren sehr bildhaft dargestellt und man bekam beim Lesen eine Vorstellung der Atmosphäre vor Ort.

Auch für Lucie ist der Start in den Arbeitsalltag nicht einfach. Immerhin haben sie und ihr Partner Patric jetzt ihr kleine Tochter. Durch Lucie’s Job muss meistens Patric zurückstehen, der ab nachmittags in einem Restaurant arbeitet. Das führt so manches Mal zu Unstimmigkeiten zwischen den beiden, was ich verstehe, aber auch sehr schade finde.

Das Cover ist wieder wunderbar düster und passend zur Geschichte.

Veröffentlicht am 17.07.2020

Spannend bis zur letzten Seite

Der Behüter: Thriller
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„Der Behüter“ von Catherine Shepherd, Kafel-Verlag, habe ich als Taschenbuch mit 320 Seiten gelesen, die in 56 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 5. Fall für Laura Kern. Das Buch ist in sich abgeschlossen ...

„Der Behüter“ von Catherine Shepherd, Kafel-Verlag, habe ich als Taschenbuch mit 320 Seiten gelesen, die in 56 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 5. Fall für Laura Kern. Das Buch ist in sich abgeschlossen und man muss nicht unbedingt die Vorgänger gelesen haben, was ich aber empfehlen würde, da diese auch sehr spannend sind.

Vor dem Krankenhaus wird eine tote junge Frau gefunden, die erst kürzlich Patientin war. Eine weitere Frau ist aus der Klinik verschwunden. LKA-Ermittlerin Laura Kern findet heraus, dass beide von ihren Lebensgefährten misshandelt wurden. Es wird eine weitere Tote gefunden und Vermisste gesucht. Mit ihrem Partner Max Hartung geht sie den zuerst wenigen Spuren nach. Nur ein undeutliches Überwachungsvideo zeigt den Täter. Lauras Freund Taylor, der bei der Polizei arbeitet, ist dabei sehr hilfreich, da der Fall auch seine Arbeit kreuzt. Die Ermittlungen führen vom Yogakurs bis hin ins Prostituiertenmilieu. Es gibt mehrere Verdächtige. Und immer, wenn man sicher ist, den Täter zu kennen, kommt es wieder anders.

Das Buch ist von der ersten bis zur letzten Seite spannend. Die Kapitel sind recht kurz mit Cliffhanger, sodass man unbedingt weiterlesen muss. Es wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Man erfährt etwas Privates aus Laura’s Leben und auch kurz über Max‘ Eheleben. Ebenso wird aus der Perspektive der Opfer und des Täters geschrieben, was sehr dramatisch und traurig ist.
Die Charaktere sind sehr gut beschrieben und auch sonst fühlte ich mich immer mitten im Fall und habe mitgefiebert und mitgelitten.
Wie immer ist der Schreibstil fesseln und überzeugend.

Das Cover passt super zu den anderen Büchern und hat somit einen sofortigen Erkennungswert.

Veröffentlicht am 13.07.2020

Sehr schöner Wüsten-Krimi

Mord im Mena House
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"Mord im Mena House" von Erica Ruth Neubauer habe ich als ebook mit 285 Seiten gelesen, diese sind in 42 Kapitel eingeteilt. Das Buch ist aus Jane Wunderly‘s Perspektive geschrieben und spielt im Jahr ...

"Mord im Mena House" von Erica Ruth Neubauer habe ich als ebook mit 285 Seiten gelesen, diese sind in 42 Kapitel eingeteilt. Das Buch ist aus Jane Wunderly‘s Perspektive geschrieben und spielt im Jahr 1926.

Gleich nach der Ankunft im Mena-House-Hotel gehen Jane und ihre Tante Millie an die Bar. Millie ist bestrebt, Jane zu verkuppeln. Chancen hat sie sofort genügend. Allerdings auch eine harte Konkurrentin in der jüngeren Amerikanerin Anna Stainton, die sich nicht die Show stehlen lassen will und alles versucht, um Jane aus dem Rennen zu bringen. Dabei ist Jane gar nicht auf der Pirsch und will nur den Urlaub und die Sehenswürdigkeiten Kairo’s genießen. Dann ist Anna tot und Jane hat sie gefunden. Schnell wird sie für die Polizei zur Hauptverdächtigen. Sie beginnt, selbst mehr herauszufinden und hat dabei einen engagierten Helfer, den gutaussehenden und sympathischen Mr. Redvers. Zusammen sind sie ein gutes Team, sie stoßen auf so einige Geheimnisse und bringen sich in gefährliche Situationen.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ist spannend und auch etwas humorvoll, gerade bei den Gesprächen zwischen Jane und Redvers. Die Hauptcharaktere sind gut beschrieben. Jane ist eine aufgeschlossene junge Frau, die oft erst spricht und dann denkt. Sie ist praktisch veranlagt und mutig mit ihren Alleingängen. In ihrer Ehe hatte sie es nicht leicht, will sich aber auch nicht von ihrer Tante verkuppeln lassen. Tante Millie scheint ihr Leben zu genießen und kümmert sich nicht weiter um Jane, was ich natürlich nicht so toll fand. Aber auch dafür hatte sie gute Gründe.
Auch die Herren sind gut beschrieben, einige sehr sympathisch, andere weniger. Alle umweht der Hauch eines Geheimnisses.
Das Mena-House-Hotel ist ein wahrer Luxustempel, sehr bildhaft dargestellt. Man fühlt sich beim Lesen wie im Urlaub. Sehr interessant auch die Ausflüge zu den Pyramiden und anderen Attraktionen in der Wüste.
Das Lesen hat mir viel Spaß gemacht und ich würde gerne mehr von Jane’s Miss-Marple-Aktionen lesen, vielleicht wieder zusammen mit Redvers.
Das Cover ist sehr schön mit der eleganten jungen Frau im Vordergrund und hinter ihr das Hotel.