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Veröffentlicht am 13.07.2019

Einfach gute Rezepte, die ganz sicher gelingen!

Brot backen mit Christina
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Das Buch „Brotbacken mit Christina“ ist im österreichischen Löwenzahn-Verlag erschienen. Ich wohne im Grenzgebiet zu Österreich und weiß daher, daß in Österreich andere Mehltypen verkauft werden wie in ...

Das Buch „Brotbacken mit Christina“ ist im österreichischen Löwenzahn-Verlag erschienen. Ich wohne im Grenzgebiet zu Österreich und weiß daher, daß in Österreich andere Mehltypen verkauft werden wie in Deutschland. Daher war ich im Speziellen neugierig, wie in diesem Buch damit umgegangen wird. Eine „Übersetzungstabelle“ im erläuternden Teil des Buches läßt den deutschen Leser beim Mehlkauf schon mal nicht verzweifeln.

Das Buch beginnt mit ein paar Grundlagen zum Thema Getreide, Mehlsorten, deren Eigenschaften und eben der o.a. „Übersetzungstabelle“ der Mehltypen. Desweiteren werden noch Infos zu Brotgewürzen und Salz geliefert. Ebenso erläutert Christina, welche Utensilien fürs Brotbacken nützlich sind. Als Nächstes widmet sie sich der Zubereitung der Grundteige: Sauerteig, Hefeteig und Über-Nacht-Gare. Schritt-für-Schritt-Anleitungen sowie viele Fotos helfen dem Leser, die anfänglichen Hürden zu meistern. Abgerundet wird dieses erste Kapitel mit einigen Tipps fürs gute Gelingen sowie Lösungen für ein paar Probleme.

Und schon geht es in den nächsten Kapiteln ans Werk: Brot ganz klassisch, Alles Vollkorn, Brote mit Sauerteig, Brote mit wenig Hefe und viel Zeit, Brote ohne Kneten, Brot einmal anders und süße Brote. Hier findet jeder etwas für seinen Geschmack, egal, ob Alltagsbrot oder etwas Besonderes für den Frühstückstisch oder die Party.

Neben der Zutatenliste wird die Zubereitungs- und Arbeitszeit genannt, ebenso Backtemperatur und Backzeit. Die Zubereitung wird wieder Schritt für Schritt erklärt. Für besondere Arbeitsschritte wie Falttechniken bei einem besonderen Zopf z.B. werden die einzelnen Schritte wieder mittels Foto gezeigt.

Ich habe einige Rezepte nachgebacken. Mit den guten Anleitungen sind mir auch Rezepte erstaunlich leicht gelungen, an die ich mich bisher nicht so recht rangetraut habe.

Mein Fazit:
Für Anfänger sehr gut geeignet, da neben den Grundlagen fürs Brotbacken vieles Schritt für Schritt erklärt und mittels Fotos gezeigt wird. Und Fortgeschrittene werden das Buch sicher aufgrund der Bandbreite der Rezepte als Ergänzung mögen.
Für die Umwelt- und Klimabewußten: Das Buch ist klimapositiv gedruckt und wird ohne Plastikfolie ausgeliefert.
Ich weiß, dass ich dieses Buch noch oft zum Backen hernehmen werde und hoffe auf Band 2 mit weiteren leckeren Brotrezepten von Christina.

Veröffentlicht am 24.04.2019

Ein Sprung auf die Sonnenseite des Lebens

Phoebe
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Phoebe kam als Straßenhund zur Welt und danach mit viel Glück in ein Tierheim. Wenn Leute kamen, um einen Hund zu holen, haben sich die anderen Hunde immer lautstark vorgedrängelt. Die Terrierdame war ...

Phoebe kam als Straßenhund zur Welt und danach mit viel Glück in ein Tierheim. Wenn Leute kamen, um einen Hund zu holen, haben sich die anderen Hunde immer lautstark vorgedrängelt. Die Terrierdame war schon ganz verzweifelt, als sie einen Entschluß fasste. Dem nächsten Menschen, der kam, ist sie quasi in die Arme gesprungen. Was Phoebe nicht wußte, dieser Mensch hatte ihr Foto im Internet gesehen und war extra wegen ihr gekommen. So haben sich zwei gesucht und gefunden.

Nunmehr auf der Sonnenseite des Lebens gelandet, darf sie kurze Zeit später ihre Aufgaben als Hotelhund wahrnehmen. Ein entsprechendes Benehmen wird nach dem Besuch der Hundeschule natürlich vorausgesetzt. Von Phoebe als Erzählerin erfährt man viel über ihr aufregendes Leben im Hotel. Sie hat ihre eigene Sichtweise und macht sich teilweise amüsante Gedanken über die Gewohnheiten der Gäste.

Wenn Herrchen aber mit der Hundeleine die Gassirunde einläutet, darf Phoebe mit ihren Hundekumpels durch die Gegend ziehen. Irgendeinem aus der Hunderunde fällt dann immer ein Blödsinn ein, den man dann gemeinsam in die Tat umsetzt, gelegentliches Lauftraining für die anwesenden Fraulis und Herrlis inklusive.

Gekonnt betrachtet sie die Fähigkeiten und Besonderheiten ihrer Hundefreunde und deren Besitzer.
Hundebesitzer werden sich und ihre Lieblinge sicher an der einen oder anderen Stelle wiedererkennen.

Pedro, einen kleinen mexikanischen Hund, kann Phoebe nach einer unangenehmen Begegnung gar nicht leiden. Sie besucht gerade ihren älteren Kumpel Alfons in der Hundepension. Wer kommt da als neuer Pensionsgast durch die Tür spaziert: Pedro. Wie sagt man so schön: Man trifft sich immer zweimal im Leben.

Über eine Eselwanderung habe ich auch schmunzeln müssen, beweist doch hier der Autor, daß er auch über sich selber lachen kann.

Eine Stelle hat mir ganz besonders gefallen. Phoebe bringt das Kunststück fertig, nach ganz sturem Ungehorsam am Ende von allen geknuddelt und geherzt zu werden. Und eine Scheibe Schinken gibt es als i-Tüpfelchen sogar noch obendrauf.

Zum Schluß hin ist Phoebe not amused. Herrchen will einen zweiten Hund ins Haus holen. Sie hat aber gar keine Lust, ihr Königreich zu teilen. Als sie der Hündin das erste Mal begegnet, merkt sie schnell, daß Layla keine Bedrohung darstellt. Ganz im Gegenteil, das arme Geschöpf braucht dringend ihre Hilfe. Wie es mit den beiden weitergeht, hoffe ich in einem zweiten Buch des Autors zu erfahren.

Mein Fazit:
Phoebe ist eine schelmische, aber auch sehr einfühlsame Terrierdame, die das Herz einfach auf dem rechten Fleck hat. Ihre Geschichten haben mich an vielen Stellen herzhaft lachen lassen, an manchen aber auch traurig berührt.
Das Buch macht Mut, Tiere aus dem Tierheim zu holen und ihnen einen Platz auf der Sonnenseite des Lebens zu geben. Und vielleicht sollte man auch einen Blick auf die Tiere wagen, die sich nicht lautstark vordrängeln. Phoebes Beispiel zeigt, was für wundervolle Wegbegleiter man finden kann.

Veröffentlicht am 25.12.2018

Schwierige Ermittlungsarbeit in der Besatzungszeit Islands

Graue Nächte
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Dies ist der dritte Band, in dem das Ermittlerteam Flovent und Thorson gemeinsam versuchen, Mordfälle aufzuklären. Es ist in sich geschlossen und kann daher ohne Vorkenntnis der vorherigen Bände „Der Reisende“ ...

Dies ist der dritte Band, in dem das Ermittlerteam Flovent und Thorson gemeinsam versuchen, Mordfälle aufzuklären. Es ist in sich geschlossen und kann daher ohne Vorkenntnis der vorherigen Bände „Der Reisende“ und „Schattenwege“ gelesen werden.

1943 findet man unmittelbar hintereinander zwei Leichen, die eine übelst zugerichtet hinter einer Kneipe, wo viele Soldaten der Besatzer verkehren. Die andere Leiche wird in einer Bucht gefunden, wobei es sich augenscheinlich um einen Selbstmord handelt. Außerdem wird zur gleichen Zeit eine Frau als vermisst gemeldet.

Der Roman spielt jedoch auf zwei Zeitebenen, was mir aber erst im Laufe des Lesen klar wurde.
Zwei Jahre vorher fährt ein Schiff von Petsamo nach Island, um die in Dänemark lebenden Isländer nach Hause zu holen. Dänemark stand unter Nazi-Einfluß. Es hatte sich dort auch eine Widerstandbewegung gebildet.
„Sie“ (in Schweden lebend), deren Name erst gegen Ende des Buches bekannt wird, wartete in Petsamo bei der Einschiffung auf ihren Verlobten Osvaldur, der in Dänemark lebte. Jedoch erschien er nicht, wie es ursprünglich verabredet war. Die Überfahrt nach Island verlief auch nicht reibungslos. Das Schiff wurde zu einem Zwischenstopp gezwungen. Anschließend fehlte plötzlich eine Person an Bord.

Einige Protagonisten dieser Zeitschiene findet man dann auf der Zeitebene der Morde wieder. Doch wie hängt nun alles zusammen? Leicht sind die Ermittlungen nicht, weil sich viele Personen in diesen Besatzungszeiten sehr wortkarg geben.

Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen. Durch viele Handlungsstränge und die zwei Zeitebenen war man ständig am Überlegen, wie sich die Geschichte weiter entwickelt und wie letztlich alles zusammen hängen könnte. Ich fand dies sehr spannend.
Die geschichtlichen Hintergründe zu Island in Kriegszeiten waren mir vollkommen neu, so daß das Buch auch hier für mich sehr interessant war. Das karge Leben zu dieser Zeit hat mich sehr berührt. Ich habe aber schmunzeln müssen, als ich las, wozu man eine Kaffeeverpackung noch gebrauchen konnte. Not macht erfinderisch.

Mein Fazit:
Das Buch bekommt von mir eine klare Leseempfehlung. Durch die Handlungsstränge und die zwei Zeitebenen ist es zwar anspruchsvoll zu lesen, aber es macht das Buch gerade deswegen spannend. Nebenbei erfährt man einiges an Geschichte von Island. Außerdem gefällt mir der Schreibstil Indridasons, weil er die Stimmung und das karge Leben auf der Insel sehr eindrucksvoll einfangen konnte.

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Veröffentlicht am 22.09.2022

Rätselhafte Zettel

Jagd im Wiener Netz
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Der Staranwalt Stefan Huss wird tot in einem Wiener Wald nahe seiner Wohnung aufgefunden. Scheinbar ist er bei Joggen gestorben, wäre da nicht ein ominöser Zettel in der Hand des Toten mit einem „X“ und ...

Der Staranwalt Stefan Huss wird tot in einem Wiener Wald nahe seiner Wohnung aufgefunden. Scheinbar ist er bei Joggen gestorben, wäre da nicht ein ominöser Zettel in der Hand des Toten mit einem „X“ und einer Zahl. Das läßt einen natürlichen Tod bezweifeln. Seine Klienten kamen aus einer Organisation, in der er auch Mitglied war. Nach einer privaten Fehlinvestition, wo sich auf sein Anraten auch einige Mitglieder dieser Organisation beteiligten und viel Geld verloren, hat er sämtliche Aufträge aus diesem Kreis verloren. Sollte der Mörder in dem Umfeld zu suchen sein?

Wien im Jahre 2028, also nähere Zukunft: Programme, die eigentlich eine Arbeitserleichterung und
Entscheidungshilfe sein sollen, überwachen zunehmend die Bürger.

Der Journalismus im Jahre 2028 hat sich auch verändert. Es zählt nur noch Effizienz und Gewinn. Die klassische, zeitintensive Recherche gibt es fast nicht mehr. Die Journalistin Stefanie Laudon eines renommierten Wiener Blatts berichtet über den Mordfall des Staranwalts und gerät immer mehr in die Schußlinie des Mörders.

Die Protagonisten haben mir gut gefallen. Die Geschichte baut eine enorme Spannung auf, so daß sich das Buch zum Pageturner entwickelte. Mit ihrem Wissen im IT-Bereich hat die Autorin parallel zu den Mordfällen ein Cyber-Szenario aufgebaut, daß mich erschreckt hat. Mein Kopfkino diesbezüglich hat die Autorin auf alle Fälle angeschmissen. Was ist, wenn plötzlich Faktoren wie Alter oder Herkunft, die man ja nicht beeinflußen kann, darüber entscheiden, ob z.B. gewisse Operationen bezahlt werden?

Das Buch hat mich auch noch nach dem Lesen beschäftigt, kann ich nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 16.04.2022

Ertrunken in den Dünen?

Düsteres Watt
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Die Adelsfamilie von Raboisen gibt nach außen eine aufgeräumte Familie ab, die alles hat, was als erstrebenswert gilt: Ansehen, Geld, Macht. Doch, wenn man hinter die Fassade schaut, bröckelt da einiges: ...

Die Adelsfamilie von Raboisen gibt nach außen eine aufgeräumte Familie ab, die alles hat, was als erstrebenswert gilt: Ansehen, Geld, Macht. Doch, wenn man hinter die Fassade schaut, bröckelt da einiges: Es gibt ein schwarzes Schaf in der Familie. Von Raboisen sen. hält die Adelsfamilie nach alt hergebrachtem Denken zusammen, für modernere Ansichten hat er nichts übrig.

Karl von Raboisen wird ermordet in den Lister Dünen gefunden. Die Todesursache steht in krassem Widerspruch zu seinem Auffindeort, er ist ertrunken.

Parallel verschwindet eine junge Frau von einem Campingplatz. Gibt es einen Zusammenhang zur Ermordung von Karl von Raboisen?

Verdächtige für den Mord an von Raboisen gibt es mehr als genug. Man beißt sich irgendwie an zwei Personen fest, doch es rücken noch mehr Personen in den Fokus der Ermittler. Mordmotive gibt es ebenfalls genügend, ob innerhalb der Familie oder außerhalb.

Eine spannende Geschichte, deren Ende doch überrascht. Es bleiben Fragen offen, für mich eine Steilvorlage für einen Folgeband.

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