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Veröffentlicht am 22.11.2019

Ob der "Eisbär" wohl am Strand schwitzt?

Eisbären
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Beim Durchblättern dieses Buches ist mir mal wieder bewußt geworden, daß auch die Fotografie gewissen Modeerscheinungen unterliegt. Eine Zeit lang waren es Fotografien von Babys auf Fellen. In jüngster ...

Beim Durchblättern dieses Buches ist mir mal wieder bewußt geworden, daß auch die Fotografie gewissen Modeerscheinungen unterliegt. Eine Zeit lang waren es Fotografien von Babys auf Fellen. In jüngster Zeit ist es denn die Glaskugelfotografie oder die Lichtmalerei. Mitte des 20. Jahrhunderts war es modern, sich mit Eisbären fotografieren zu lassen.

Jochen Raiß hat über eine lange Zeit auf Flohmärkte nach solchen Bildern mit Eisbären gesucht. Obwohl alle Fotos eins gemeinsam haben, nämlich Personen mit Eisbär, sind sie trotzdem sehr unterschiedlich. Sie sind am Strand, beim Wandern oder in einem Wintersportort entstanden und zeigen eine Person bis hin zu einer ganzen Gruppe. Die abgebildeten Eisbär-Kostüme varieren auch sehr stark, von weiß und „frisch gekämmt“ bis schmuddelig und zottelig.

Der Autor zeigt hier für meine Begriffe eine sehr gelungene Auswahl seiner Flohmarktfunde, die, obwohl sie alle dasselbe Motiv „Person/en mit Eisbär“ zeigen, unterschiedlicher nicht sein könnte.

Veröffentlicht am 17.11.2019

Wer ist der Polizeischlächter?

Koma
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Ein Reihe von Morden beschäftigt die Ermittler um Gunnar Hagen. Alle passieren am Jahrestag eines ungeklärten Verbrechens und am damaligen Tatort. Die jetzigen Opfer sind allesamt Polizisten. Wo sind die ...

Ein Reihe von Morden beschäftigt die Ermittler um Gunnar Hagen. Alle passieren am Jahrestag eines ungeklärten Verbrechens und am damaligen Tatort. Die jetzigen Opfer sind allesamt Polizisten. Wo sind die Gemeinsamkeiten der Verbrechen? Was ist das Motiv? Außerdem liegt ein verletzter Unbekannter in einem nicht genutzten Flügel des Reichshospitals im Koma, von dem niemand was wissen darf.

Jo Nesbo hat mit „Koma“ einen unglaublichen Thriller geschaffen. Man rätselt, man spürt die Zeit davonlaufen. Immer noch keinen Ansatz für die Ermittlungen. Als Leser hat man bereits einige Verdächtige auf dem Schirm, aber immer noch keine Ahnung, was das Motiv sein könnte. Der Polizeipräsident macht Druck. Eine große Ermittlungsgruppe kommt nicht von der Stelle. Einige bedauern, daß der Ermittler Harry Hole mit seinen ungewöhnlichen Ermittlungsansätzen seinen aktiven Dienst beendet hat und nun an der Polizeihochschule unterrichtet.

Die Protagonisten haben mir allesamt gut gefallen, auch mit ihren persönlichen Abgründen. Die Handlung war spannend bis zum Schluß, das Ende überraschend, aber schlüssig.

Veröffentlicht am 17.11.2019

Wenn man seine Träume aus den Augen verliert ...

Der kleine Laden am Strand
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Ebba sucht nach einem Schicksalsschlag Halt bei ihrer Mutter in Hamburg. Ihr Freund bleibt in der Ungewissheit über ihren Verbleib und die Gründe ihres Verschwindens zurück. Nach dem Tod ihrer Mutter fühlt ...

Ebba sucht nach einem Schicksalsschlag Halt bei ihrer Mutter in Hamburg. Ihr Freund bleibt in der Ungewissheit über ihren Verbleib und die Gründe ihres Verschwindens zurück. Nach dem Tod ihrer Mutter fühlt sich Ebba oft einsam. Sie arbeitet als Hebamme in Hamburg. Ihre Vorstellung von dem Beruf und die Realität passen irgendwie nicht zusammen: Sie wollte die werdenden Mütter und den Nachwuchs in einen neuen Lebensabschnitt begleiten. Stattdessen zu viele Überstunden und zu wenig Schlaf.

Durch einen medizinischen Notfall lernt sie die schwangere Clara und ihre Schwester kennen. Die beiden Schwestern werden für sie zur schicksalhaften Fügung. Sie hinterfragt ihr Leben und ob sie immer so weiter machen will. Sie hat doch auch mal Träume in ihrem Leben gehabt, doch die scheinen so unendlich weit weg zu sein. Für einen beruflichen Neuanfang müßte sie sich aber erst mit den Geschehnissen an diesem Abend vor vielen Jahren auseinandersetzen. Ob sie den Mut aufbringen wird?

Die Protagonisten haben mir sehr gut gefallen, allen voran natürlich Ebba. Die Geschichte, die die Autorin erzählt, hat mir gut gefallen. Kriminelle Immobilienhaie, aalglatte Hoteliers und eine kranke Frau als Beiwerk lassen die Handlung nie langweilig werden.

Veröffentlicht am 01.11.2019

Madelins Geheimnis

Der Himmel über Havanna
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Auf dem Sterbebett ihrer Oma Madelin erfährt Lisandra, daß Madlens Mann Salvador gar nicht ihr Opa ist. Die Oma erzählt noch von einem Tagebuch. Nach dem Tod der Oma sucht Lisandra dieses Tagebuch und ...

Auf dem Sterbebett ihrer Oma Madelin erfährt Lisandra, daß Madlens Mann Salvador gar nicht ihr Opa ist. Die Oma erzählt noch von einem Tagebuch. Nach dem Tod der Oma sucht Lisandra dieses Tagebuch und wird auch fündig. Aus den Aufzeichnungen ergibt sich, daß die Oma eine Affäre mit einem Amerikaner hatte. Aber das Tagebuch endet, bevor klar wird, ob der Amerikaner wirklich der Vater ihrer Mutter ist. Lisandra muß erst durch ganz Kuba reisen, um mehr zu erfahren.

Selbst kämpft sie mit ihren Gefühlen. Sie hat den Deutschen Andy kennengelernt, der auch kubanische Wurzeln hat, aber bald wieder nach Deutschland zurückkehrt.

Die Autorin Sabine Strick erzählt eine unwahrscheinlich berührende Geschichte, die teils im Jahr 2015 spielen, aber auch in Rückblenden ins Kuba des Jahres 1958 geht. Dies war eine Zeit, in der die Revolution eine große Rolle spielt. Salvador hatte sich den Leuten von Fidel und El Che angeschlossen, um für eine bessere Zukunft zu kämpfen.

Ich selber habe 2011 Kuba bereist. So waren mir viele Orte bekannt, die in diesem Buch eine Rolle spielen. Das kubanische Lebensgefühl und die Zeit der Revolution hat die Autorin auch sehr bildhaft beschrieben.

Mein Fazit:
Tolle Story, die ich so nicht erwartet habe. Tolle Protagonisten, daher eine klare Lesempfehlung von mir.

Veröffentlicht am 01.11.2019

Irgendwann fängt man zu glauben, was nicht sein kann...

Ein Fall für Peter Conrad / Blut
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Bei dem Aushub für ein Bürogebäude in der Londoner City stoßen die Bauarbeiter auf Überreste einer Kirche. Prof. Small hat nun ein kurzes Zeitfenster, um eine Notgrabung zu machen. Er holt Peter Conrad ...

Bei dem Aushub für ein Bürogebäude in der Londoner City stoßen die Bauarbeiter auf Überreste einer Kirche. Prof. Small hat nun ein kurzes Zeitfenster, um eine Notgrabung zu machen. Er holt Peter Conrad und Lisa Franks in sein Team.

An dieser Stelle hatte es mal einen Friedhof gegeben. Die Leichen wurden vor einer früheren Bebauung auf andere Friedhöfe umgebettet. Das Grabungsteam stellt dann aber fest, daß noch tiefer im Boden weitere Gräber vorhanden sind, die jedoch nicht umgebettet wurden. Einfach nur vergessen, weil sie tiefer lagen? Oder gab es noch einen anderen Grund? Die Vorfindesituation ist merkwürdig. Die Leichen haben Steine im Mund, teils sind Gliedmaßen zertrümmert. Es werden Eisennägel im Bereich des Oberkörpers gefunden. Prof. Small ist äußerst begeistert, obwohl er den Grund hierfür nicht dem Team mitteilt. Nach Beendigung der Notgrabung zieht er mit seinem Team auf einen anderen Friedhof um.

Sein Team kann seinen Gedanken nicht folgen. Er scheint aber gute Connections zu haben, daß er für diesen Friedhof so schnell eine Grabungsgenehmigung bekommen hat. Small hat scheinbar den richtigen Riecher gehabt. Hier finden sie sehr schnell ausgeblutete und mumifizierte Leichen. Kurz danach häufen sich merkwürdige Begebenheiten, die das Grabungsteam frösteln lassen. Dann wird eine weitere Leiche gefunden, die aber erst zur Zeit der Grabung starb. Es soll nicht der erste gravierende Vorfall bei der Grabung bleiben. Nachdem die Presseleute erst mal die Fährte aufgenommen haben, werden sie zu Kletten, auf der ewigen Suche nach einer Sensationsstory.

Die Charaktere von Peter Conrad und Lisa Franks gefallen mir sehr gut. Sie kommen von anderen Ausgrabungen, bei denen es Vorkommnissen gegeben haben muß, an denen sie heute noch zu tragen haben. Die anderen Mitglieder der Grabungstruppe haben sehr unterschiedliche Charaktere. Mich wundert es daher überhaupt nicht, daß es innerhalb des Teams zu einer gewisser Spaltung kommt. Susan, die Grabungsleiterin, scheint als Einzige zu wissen, welche Ziele der Professor verfolgt.

Das Autorenteam Dana und Barry Stiller hat es verstanden, mich immer weiter in den Bann dieser Geschichte zu ziehen. Sie haben langsam, aber sicher eine Geschichte aufgebaut, die sich mit Untoten, Wiedergängern beschäftigt. Irgendwann war ich dann an dem Punkt: Was ist, wenn es doch..., aber das kann doch eigentlich nicht sein.

Mein Fazit:
Tolle Protagonisten, tolle Story, die einen immer weiter mitreißt und nicht losläßt, ein meisterhaft inszeniertes Spiel mit Indizien. Auf weitere Geschichten mit Peter Conrad und Lisa Franks bin ich schon total gespannt.