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Veröffentlicht am 30.05.2017

Ein Harem voller Jungs und eine sehr egoistische Heldin!

Is Dorothy in a bad temper? 1
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Dorothy nervt. Mit Absicht ist sie ein schwieriger Charakter, sehr egoistisch und kaum auszuhalten. Sie benutzt ihre Reize und Magie um zu bekommen was sie will, daher verwandelt ihr Zaubermeister sie ...

Dorothy nervt. Mit Absicht ist sie ein schwieriger Charakter, sehr egoistisch und kaum auszuhalten. Sie benutzt ihre Reize und Magie um zu bekommen was sie will, daher verwandelt ihr Zaubermeister sie in ein kleines Mädchen und schickt sie weg. Gut, dass sie noch ihren Stab hat!

Im Grunde geht es darum, dass sie ihr mieses Verhalten ändert und sich bessert, was sie im ersten Band noch nicht wirklich einsieht. Im Gegenteil sie sinnt auf Rache und schafft es Diener an sich zu binden.

Es ist sehr amüsant zu lesen, Humor wird hier sehr groß geschrieben und es driftet etwas in einen perversen Humor, wobei es nicht anstößig ist. Außerdem haben wir hier einen verdrehten Harem, wo nicht der Junge ein Haufen Mädchen um sich ansammelt, sondern das Mädchen. Was für mich immer mal wieder eine freudige Abwechslung ist.
Ihre Begleiter sind allesamt schön anzusehen und tragen gerne mal kein Shirt. Aber dank dem beständigen Humor und der wiederkehrenden Zweideutigkeit gehe ich davon aus, dass es ein Manga ist, an den Jungs ebenfalls gefallen finden können.

Die Zeichnungen sind schön und klar gehalten, die Story einfach und die Geschichte baut eher auf Humor, als auf Tiefgang. Wir befinden uns in einer magischen Welt mit Zauberer und teilweise Spätmittelalter ähnlichen Zuständen.
Es ist ein amüsanter kurzweiliger Manga, da er mit drei Bänden abgeschlossen ist und die Geschichte dementsprechend schnell verläuft.

Eine Empfehlung für Jeden, der gerne mal was amüsantes und etwas "anderes" (sehr egoistische, nicht einsichtige Heldin) zwischendurch lesen möchte. Humor, Zweideutigkeit und ein kleines Abenteuer nach dem Anderem erwarten einen in "Is Dorothy in a bad temper?" von Sora Hoonoki.

Veröffentlicht am 21.05.2017

Mysteriös und aufregend!

Paper Girls 1
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Inhalt: Bei den PAPER GIRLS handelt es sich um vier Mädchen, die in einem amerikanischen Vorort im Jahre 1988, ausgestattet mit Walkie-Talkies. Tageszeitungen an Haushalte ausliefern. Wie es sich für selbstbewusste ...

Inhalt: Bei den PAPER GIRLS handelt es sich um vier Mädchen, die in einem amerikanischen Vorort im Jahre 1988, ausgestattet mit Walkie-Talkies. Tageszeitungen an Haushalte ausliefern. Wie es sich für selbstbewusste Teenie-Mädels gehört, möchten sie eines dieser Walkie-Talkies natürlich wieder zurückerobern, als es
ihnen ausgerechnet in der Nacht nach Halloween von einer mysteriösen Gestalt entwendet wird. Doch schon bald müssen sie feststellen, dass in ihrer Kleinstadt Dinge vor sich gehen, die ihre bis dahin bekannte Vorstellungskraft weit übersteigt.


Wer gerne Graphic Novels liest, oder eben Comics, der muss bereits von Saga gehört haben. Wie auch nicht? Es ist unglaublich.
Nun liefert Vaughan eine so ganz andere Geschichte mit "Paper Girls", wobei wir immer noch SciFi haben.

Es geht um vier Mädchen, die Zeitungen im Morgengrauen verteilen und nicht gerade Freunde sind. Sie sind alle recht verschieden und werden durch die Ereignisse an diesem einem besonderen Morgen, dem Höllenmorgen nach Halloween, zusammengebracht.
In der Kleinstadt ist was los. Wo sind alle Menschen hin? Was sind das für merkwürdig vermummte Gestalten? Und ganz wichtig: Haben die Mädchen eine Kapsel aus dem Weltall gefunden?

Auf den ersten Blick klingt die Geschichte leicht durchschaubar, aber es passieren viele unerwartete Dinge, als auch Begegnungen und Wendungen, sodass man am Ende recht ahnungslos ist und es kaum abwarten kann den zweiten Teil in den Händen zu halten.


Eine Sache die ich immer an den Comics von Vaughan liebe ist, dass die Charaktere sich real anfühlen. Es sind keine Idealisten oder ausgemachte Helden, es sind, in diesem Fall, verschreckte, aber tapfere Mädchen, die auch gerne mal fluchen.
Die Dialoge lesen sich spannend und manchmal mit einem schmunzeln. Die Story wiederum hinterlässt am Ende viele ungeklärte Fragen.

Im ersten Band wird man, wie die Mädchen, ins kalte Wasser geworfen. Es gibt ein paar Andeutungen und Erklärungen im Laufe der Handlung, wodurch man eine Ahnung bekommt, um was es gehen könnte. Manche könnten es als holprig sehen, für mich ist es wie eine Entdeckungsreise!

Abgesehen davon hat die Geschichte viel Potenzial. Dinosaurier, Zeitreise, Apple, Generationskampf? Und es ist noch nicht so gut absehbar in welche Richtung sie geht, was ich für meinen Teil, sehr aufregend finde und mitunter ein Grund sein wird es weiter zu lesen.


Der Zeichenstil hier ist in erster Linie: bunt.
Chiang und Wilson verstehen es gut Vaughans Geschichte zu verpacken. Auch wenn es merkwürdig an der Stelle klingt: es harmoniert. Hier wird viel mit Farbe gespielt und das passt einfach zu der 80er Jahre Story, die einem genauso verwirrend, aber aufregend vorkommt.

Zum Schluss lässt sich sagen, es ist mysteriös, unklar, aber aufregend und macht Spaß es zu lesen!

Veröffentlicht am 14.05.2017

Farbenprächtig und emotional!

Das Lied der Freiheit
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Inhalt: Sevilla 1748: Die freigelassene Sklavin Caridad findet Zuflucht bei der Zigeunerfamilie Vega. Hier freundet sie sich mit der schönen Sängerin Milagros an. Beide wissen, was es heißt, einem unterdrückten ...

Inhalt: Sevilla 1748: Die freigelassene Sklavin Caridad findet Zuflucht bei der Zigeunerfamilie Vega. Hier freundet sie sich mit der schönen Sängerin Milagros an. Beide wissen, was es heißt, einem unterdrückten Volk anzugehören – noch dazu als Frau in einer von Männern beherrschten Welt. Ihre von Schicksalsschlägen gezeichneten Lebenswege führen sie von den sonnenverbrannten Ebenen Andalusiens in die prunkvollen Straßen und Theater der Königsresidenz Madrid.



Das war ein farbenprächtiger Roman und mal wieder was anderes für mich aus dem historischen Bereich gewesen, so neu und aufregend auf seine Art.
Dieses Buch ist nicht nur ein kleiner Wälzer mit seinen über 700 Seiten im kompakten Taschenbuchformat. Es ist auch anspruchsvoll und man merkt schnell, wie viel Recherche dahinter steckt, denn der Roman ist voller Informationen und die Charaktere spiegeln wunderbar die damalige Zeit wieder.

Bei "Das Lied der Freiheit" handelt es sich um meinen ersten Roman von Falcones, den die meisten durch den Roman "Die Kathedrale des Meeres" kennen.
Warum es anspruchsvoll ist? Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und man kann sich gut darin vertiefen, aber das Buch ist auch voll von Beschreibungen von Personen, Orten und Atmosphären in so manch langen Sätzen. Der Roman gehört zu den Büchern, an denen man dran bleiben sollte, damit der ganze Charme sich entfalten kann und man wird belohnt mit einem farbenprächtigen Kopfkino.

Das Setting war mir vollkommen neu gewesen, nicht nur die Stadt und das Land um die Zeit, sondern auch die Geschichte der Zigeuner, deren Lebensweise und ihre Werte, wie Stolz, Ehre und Freiheit. Daneben geht es viel um Liebe und Hass, aber auch um Intrigen, man fühlt sich teilweise wie in einem Strudel. Nur teilweise, weil es auch Szenen im Buch gab, die waren langatmig und hatten mich im Lesefluss unterbrochen, da brauchte ich einfach eine Pause von dem Buch, bevor ich weiter lesen konnte.

Die Charaktere haben mir gut gefallen und die Protagonisten haben sich gut ergänzt. An sich waren alle gut ausgearbeitet gewesen und jeder hatte was Interessantes an sich gehabt. Nur sind sie manchmal in den Hintergrund gerückt und die Geschichte in den Vordergrund, wobei es bei einem historischen Roman nicht unbedingt ein Minuspunkt ist, meiner Meinung nach.

Bei "Das Lied der Freiheit" werden viele interessante Themen angeschnitten und das Leben eines Volkes näher betrachtet, von dem ich noch kaum was gelesen habe. Es wurde sehr farbenprächtig und emotional erzählt und konnte mich, trotz so kleinen langatmigen Szenen, gut fesseln. Jedem Fan von anspruchsvolleren historischen Romanen (keine typischen "Wikinger sucht Braut") kann ich den kleinen Wälzer empfehlen, es entführt einen in eine aufregende Welt!

Veröffentlicht am 11.05.2017

Überraschend leichte SciFi

Die drei Sonnen
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Inhalt: China, Ende der 1960er-Jahre: Während im ganzen Land die Kulturrevolution tobt, beginnt eine kleine Gruppe von Astrophysikern, Politkommissaren und Ingenieuren ein streng geheimes Forschungsprojekt. ...

Inhalt: China, Ende der 1960er-Jahre: Während im ganzen Land die Kulturrevolution tobt, beginnt eine kleine Gruppe von Astrophysikern, Politkommissaren und Ingenieuren ein streng geheimes Forschungsprojekt. Ihre Aufgabe: Signale ins All zu senden und noch vor allen anderen Nationen Kontakt mit Außerirdischen aufzunehmen. Fünfzig Jahre später wird diese Vision Wirklichkeit – auf eine so erschreckende, umwälzende und globale Weise, dass dieser Kontakt das Schicksal der Menschheit für immer verändern wird.

"Im Vergleich zu den Roten Garden der ersten Stunde, die sich ihre Hörner in den Stürmen der vergangenen Jahre längst abgestoßen hatten, waren die umstürzlerischen Fraktionen der Neuen wie eine Wolfsmeute auf glühenden Kohlen. Verrückter als verrückt." - S. 12

Der Weltbestseller aus China. Ausgezeichnet mit dem Hugo Award und Galaxy Award. Eins der aufregendsten Bücher, die in jüngster Zeit aus China übersetzt wurden (Spiegel online). Kurz und knapp mit großen Erwartungen habe ich das Buch angefangen zu lesen.

Der Autor Cixin Liu beginnt seine Geschichte in den 60er Jahren während der chinessischen Kulturrevolution, die er unverschönert und realistisch beschreibt und wir begegnen Ye Wenjie, eine junge Astrophysikerin, die zu der Zeit ihre Familie verliert und durch verschiedene Umstände Teil eines geheimen Forschungsprojekts "Rotes Ufer" wird.
Das ist der eine Handlungsstrang im Roman, der andere spielt 50 Jahre später in der Gegenwart und hier begleiten wir Wang Miao, einen weiteren Wissenschaftler. Er bekommt Zugang zu dem sehr fortschrittlichen Computerspiel "Three Body", dass eine unwirkliche Welt darstellt, dabei geht es darum das Mysterium dieses Planeten zu lösen und die Bevölkerung damit zu retten. Nur was hat das mit der Forschung von Ye Wenjie zu tun? Oder mit Aliens? Oder mit den vielen Morden an den Wissenschaftlern?

"Die Suche nach außerirdischer Intelligenz ist eine ganz spezielle Disziplin. Wer sie erforscht, entwickelt eine andere Weltsicht." - S. 248

Der Schreibstil ist anders in vielerlei Hinsicht, er beschreibt Dinge in einer sehr klaren Weise und Emotionen werden auf den ersten Blick nüchtern dargestellt und man muss an der Stelle zwischen den Zeilen lesen und sich klar machen aus welcher Gesellschaft der Roman stammt.
Die Geschichte selbst ist sehr interessant und gut strukturiert, aber auch geheimnisvoll und ich war begeistert davon gewesen, wie die Handlungsstränge alle zusammen gefallen sind.
Außerdem ist es nicht so komplex und schwer zu verstehen, wie ich am Anfang befürchtet habe, denn bei "Die drei Sonnen" handelt es sich um einen "Hard-Science-Fiction" Roman und dieses Genre sticht hervor durch detaillierte wissenschaftliche Fakten.
Bestimmt fragt man sich ob der wissenschaftliche Teil nicht langweilig ist? Oder zäh? Aber durch den klaren und einfachen Schreibstil war es gut zu verstehen und durch die vielen Ereignissen habe ich nie das Interesse verloren.

Cixin Liu bietet mit "Die drei Sonnen" einen beeindruckenden Start einer Trilogie, deren zweiten Teil ich kaum abwarten kann, denn das Ende verspricht vieles für die Fortsetzung und viele Fragen sind noch offen, da muss man einfach weiter lesen.
Außerdem war es interessant gewesen mal einen Roman zu haben, wo es keine actionreiche oder halsbrecherischen Szenen gibt, wo es sich wirklich nur um Science Fiction dreht und den Erstkontakt mit den Aliens.

Veröffentlicht am 04.05.2017

Gut aufgebaute Fantasy mit kleineren Problemen!

Die Dunkelmagierin
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"Vor ihr ragten Mauern aus dem Morgennebel. Sie wirkten so alt, dass Feja dachte, sie könnten jeden Augenblick umfallen. Es schien ein Tempel zu sein, der da vor ihr aus dem Unterholz ragte. Aber warum, ...

"Vor ihr ragten Mauern aus dem Morgennebel. Sie wirkten so alt, dass Feja dachte, sie könnten jeden Augenblick umfallen. Es schien ein Tempel zu sein, der da vor ihr aus dem Unterholz ragte. Aber warum, so fragte sie sich, hörte sie Frösche aus dem Inneren rufen?" - S. 13

Düster und geheimnisvoll ist der Auftakt des Romans "Die Dunkelmagierin" und wir lernen schnell die junge Feja kennen, die es schafft alleine bis in die Stadt Braake zu gelangen, auf der Suche nach ihrem Vater. Schnell begegnet sie dort einen Magier, der ihr Potenzial sieht, nicht nur in ihrer Kraft, sondern auch im Nutzen für ihn.

Der Beginn war für mich noch schleppend gewesen und nach den ersten zwei, drei Kapitel wurde es sehr interessant. Wir haben hier nämlich eine sehr gute ausgebaute fantastische Welt, die Mittelalter ähnliche Zustände aufweißt.
Es gibt verschiedene Magierorden, wie den grauen Orden oder den Feuerorden und Fejas Geschichte spielt sich zum größten Teil im Orden wieder, die als Magierschule dient.
Man könnte sagen es wird zu einer typischen Internatsgeschichte: Ein Mädchen aus der Unterschicht (mit überwältigen Kräften, die sie aber nicht nutzen kann,) kommt auf eine Schule mit vielen Kindern aus der oberen Gesellschaftsschicht. Dabei gerät sie an den Anführer und legt sich mit ihm an.

Feja ist ein sehr impulsiver Charakter, sie schien mir nicht wirklich viel nachzudenken, wiederum machten sie diese Dinge auch aus. Man schüttelt den Kopf über sie, bangt mit ihr mit und ist immer wieder überrascht. Aber ein Problem mit dem Mädchen hatte ich, während des ganzen Lesens. Von der Sprache und ihrem Gedankengang ging ich davon aus, dass Feja um die 12 Jahre alt ist und ich wartete die ganze Zeit darauf, dass eine Zeitlücke kommt und sie älter wird, bis zu dem Moment wo eine Liebesgeschichte seinen Anfang nimmt. Ich habe das Buch von vorne durchgeblättert und nach ihrem Alter gesucht...Letztendlich schaffte ich es nicht das Bild eines kleinen Mädchens aus meinem Kopf zu kriegen.

Die Geschichte wird aus der Perspektive von verschiedenen Romanfiguren erzählt, wobei auf Feja das Augenmerk gelegt wurde. Es wirkte abwechslungsreich und war auch eine Hilfe gewesen, da es durch die ganzen Intrigen kompliziert wird. Zum Teil wurde es verwirrend, um Feja herum passiert sehr viel und man muss wirklich am Ball bleiben.
Das Buch kann kompliziert werden, viele Orte, Namen von Götter, Namen von Charakteren aus verschiedenen Völker, aber es bietet auch Hilfe. So gibt es eine Karte der Graufeste, der Stadt Braake und des Königreiches der Asche, und in der Klappenbroschüre gibt es ebenfalls eine Auflistung von Personen und Götter.

Der Schreibstil war angenehm, ohne Probleme kommt man in die Geschichte rein, aber es wird auch einiges beschrieben. Dadurch war der Anfang, wie bereits erwähnt, in meinen Augen schleppend. Der Rest der Handlung bekommt dagegen viel Tempo, ein Ereignis baut auf dem nächsten auf und es passieren viele Dinge auf einmal. Ich habe mich da oft gefragt, ob es nicht zu viel ist und man nicht auf einzelne Punkte hätte näher eingehen können.

Bei "Die Dunkelmagierin" von Arthur Philipp handelt es sich um einen mysteriösen Auftakt einer neuen Fantasy Trilogie, die voller Intrigen ist und Machtverschwörungen. Eine Empfehlung für jeden, der es mag sich in fantastische Bücher einzulesen und Fan von einem komplexen Weltenaufbau ist!