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Veröffentlicht am 16.10.2021

Der fremde am Strand

Der Fremde am Strand
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In "der fremde am Strand" von Lisa Jewell geht es um Alice die an einem regnerischen Tag einen, wie es den Anschein macht, verlorenen und fremden Mann am Strand sitzen sieht. Hilfsbereit wie sie ist gibt ...

In "der fremde am Strand" von Lisa Jewell geht es um Alice die an einem regnerischen Tag einen, wie es den Anschein macht, verlorenen und fremden Mann am Strand sitzen sieht. Hilfsbereit wie sie ist gibt sie dem Mann zuerst eine Jacke, jedoch stellt sich schon bald heraus, das der Mann sein Gedächtnis verloren hat und keinerlei Erinnerungen daran hat wer er ist oder wie er an diesen Strand gekommen ist. Alice entscheidet sich dafür den fremden bei sich aufzunehmen und ihm zu helfen sein Gedächtnis wiederzuerlangen. Doch ob das eine so gute Idee ist?

Das Buch ist eingeteilt in zwei Teile und 3 Perspektiven. Zuerst lesen wir natürlich aus der Sicht von Alice. In der zweiten Sicht lernen wir Lilly kennen die ihren Mann Karl als vermisst meldet und während den Ermittlungen feststellen muss, dass sie ihre Mann nie wirklich gekannt hat. Zuletzt haben wir noch die 3. Perspektive. In dieser machen wir eine kleine Zeitreise in das Jahr 1993. Bei 3 Perspektiven von komplett unterschiedlichen Menschen mit komplett unterschiedlichen Leben, kann man sich denken das man hier eine ganze Menge Charaktere kennen lernen wird. Meiner Meinung nach waren das ein bisschen zu viele. Da ich es eh schon nicht so mit Namen habe, war es sehr schwer zu begreifen wer denn nochmal wer ist. Diese vielen Namen haben mich also nicht nur einmal verwirrt.

Ich muss sagen das ich es persönlich auch schön gefunden hätte, wenn man die Geschichte mit einem Kapitel von Lilly gestartet hätte. Ich glaube das hätte den Einstieg schon etwas spannender gemacht. Wahrscheinlich bin ich aber die einzige die so denkt. Dennoch war ich ziemlich überrascht, dass es schon ziemlich weit am Anfang einen Plottwist gibt. Generell gibt es in diesem Buch nicht gerade wenig davon. Was mir trotz der ganzen Plottwists etwas gefehlt hat war die Spannung. Leider war diese für mich nur dezent vorhanden. Was hauptsächlich daran liegt das die Autorin viel zu viele detaillierte Beschreibungen mit eingebaut hat die für die Geschichte keineswegs relevant waren und alles ein bisschen in die Länge gewogen wirkte. Im allgemeinen hatte ich zu Beginn Probleme mit dem Schreibstil. Zum Beispiel werden oft Sätze verwendet wie " stellt sich vor wie dies und jenes macht ". Ich fand das sehr ungewöhnlich, da ich sowas noch nie gelesen hatte. Normalerweise gibt es immer Fakten und keine Vorstellungen.

Lilly fand ich als eine der Hauptprotagonisten unglaublich toll, auch wenn sie mir manchmal den Eindruck vermittelt hat ein zu starkes Selbstbewusstsein zu haben. Beim hören des Buches hat es mich manchmal mit den Augen drehen lassen. Jetzt im Nachhinein bin ich aber der Meinung, dass dies nichts ist worüber man die Augen verdrehen sollte, sondern etwas worauf man stolz sein sollte. Ihre Sicht wurde nach dem ersten Plottwist auch schnell zu meiner liebsten, da ich immer dachte dort liegen die meisten Geheimnisse verborgen. Das hat sich dann im weitere Verlauf aber auch nochmal geändert.

1993: Diese Perspektive hat mir anfangs ganz schöne Probleme bereitet, wenn ich ehrlich bin. Sie fühlte sich einfach an wie eine komplett andere Geschichte, mit Charakteren die nicht zu der eigentlichen Geschichte zu passen scheinen. Vor allem zu Beginn fand ich sie ziemlich langatmig . Die Erzählung wirkte auch hin und wieder ziemlich monoton, was es mir auch nicht einfacher gemacht hat. Nach den anfänglichen Schwierigkeiten, wurde diese Sicht, aber dann zu einer der Spannungsgeladensten. Hier möchte ich speziell auf zwei Charaktere eingehen bei denen ich ein bisschen Redebedarf habe. Zum einen haben wir da Kirsty. Wäre man nicht immer wieder darauf hingewiesen worden das sie 15 ist, hätte ich gedacht hier dreht es sich um eine 11 jährige. Sie wurde sehr kindlich und teilweise auch sehr naiv dargestellt. Erst hat es mich leicht genervt wie stark ihr Bruder sie bemuttert, habe aber schnell realisiert das er dies wahrscheinlich nur deshalb tut, weil sie sich einfach noch wie ein Kind benimmt. Generell fand ich das Verhältnis zwischen den beiden Geschwister sehr fragwürdig, teilweise dachte ich auch es geht in eine Richtung die ich absolut nicht lesen möchte. Dem war dann aber Gott sei dank nicht so.

Und dann gibt es da noch Mark der, auch wenn er ein richtig unsympathischer Typ ist, sehr gut dargestellt wurde. Die Ausarbeitung dieses Charakters war einfach nur unglaublich gut. Ich glaube die Autorin hat mehr Spaß oder Talent daran, einen bösen Charakter zu schreiben, als einen guten. Denn auch wenn sie alle mehr oder weniger sympathisch waren, wirkten sie teilweise doch etwas flach. Da ich noch kein anderes Buch der Autorin gelesen habe, weiß ich nicht ob alle ihre Charaktere so sind oder ob es nur ein Nebeneffekt davon war, dass es hier so unglaublich viele gibt.

Da ich "der fremde Mann am Strand" als Hörbuch gehört habe, möchte ich auch was zu der Sprecherin sagen: Im Allgemeinen fand ich sie sehr angenehm und ich habe ihr auch gerne zugehört. Auch die Tatsache das sie für jeden Charakter versucht hat eine andere Stimme zu benutzen hat mich sehr begeistert. Allerdings hat sie Alice einen sehr genervten Unterton verpasst, was Alice so wirken lassen hat, als wäre sie Dauer gereizt, was definitiv nicht der Fall ist.

Schon ziemlich weit am Anfang war ich der festen Überzeugung zu wissen worauf gewisse Dinge hinauslaufen werden. Hier wurde ich aber immer und immer wieder eines besseren belehrt, denn im Endeffekt hatte ich keine Ahnung, was dem Buch definitiv ein paar Pluspunkte einbringt.

Mein Fazit:
Auch wenn ich etwas gebraucht habe um in die Geschichte zu finden und ich mir etwas mehr Spannung gewünscht hätte, konnte mich das Buch dann doch noch etwas überzeugen. Hier steht definitiv mehr das mysteriöse und zwischenmenschliche im Vordergrund. 3/5 Sterne

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Veröffentlicht am 26.09.2021

zehn Sekunden vor Mitternacht

Zehn Sekunden vor Mitternacht
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Zehn Sekunden vor Mitternacht ist der zweite Teil der Mitternachtstrilogie von Celina Weithaas, daher könnte diese Rezension spoiler enthalten.

Da es schon etwas länger her ist seit ich den erst Teil ...

Zehn Sekunden vor Mitternacht ist der zweite Teil der Mitternachtstrilogie von Celina Weithaas, daher könnte diese Rezension spoiler enthalten.

Da es schon etwas länger her ist seit ich den erst Teil gelesen habe, hatte ich anfangs ein paar Probleme wieder in die Geschichte reinzufinden. Es hat gut 200 Seiten gebraucht bis ich mich wieder voll und ganz auf die Geschichte einlassen konnte. Die anfänglichen Einstiegsschwierigkeiten haben dazu geführt das ich den Anfang etwas langatmig fand. Als ich dann aber endlich wieder reingekommen bin und ich mich wieder voll und ganz auf die Geschichte einlassen konnte, habe ich das Buch ziemlich schnell beendet , weil es mich so sehr gefesselt hat. Dennoch muss ich sagen fand ich die storyline rund um den grauen Mann ziemlich verwirrend. Ich weiss nicht ob die Autorin beabsichtigt hat den Leser etwas verwirren zu wollen oder ob es tatsächlich an mir lag. Was aber wichtig ist, ist die Tatsache das ich am Ende mehr oder weniger ohne offene Fragen zurückgelassen wurde.

Während ich Chrona, die Hauptprotagonistin im ersten Teil überhaupt nicht mochte und ich mich so gar nicht mit ihr identifizieren konnte, wurde sie mir hier doch deutlich sympathischer. Eine starke Charakterentwicklung von Chrona habe ich hier auch gar nicht erwartet. Auch wenn sie in manchen Situationen beweist das sie doch ein Herz besitzt, ist sie dennoch die Chrona die wir im ersten Teil geliebt haben zu hassen.
In der Vergangenheit mit Anton werden Chrona grausame Bilder der Realität gezeigt, die ganz und gar nicht in ihre Welt passen und ihr geltsam die Augen öffnen. Hier werden allerdings nicht nur Chrona die Augen geöffnet sondern auch dem Leser. Dieses Buch beinhaltet nämlich eine sehr wichtige Massage mit der sich glaube ich jeder mal befassen sollte. Wir sind so gefangen in unserer eigenen Welt in der es uns so gut geht. Wir sehen alles was wir haben als selbstverständlich an und vergessen dabei das es Menschen gibt die gar nichts haben. Während wir uns darüber aufregen das unser Post nicht so gut ankommt, haben Menschen woanders gar nichts und müssen dafür kämpfen das sie überhaupt was auf dem Teller haben. Diese storyline hat mich ziemlich traurig zurück gelassen...

Auch wenn es eine Sache gab die ich persönlich kommen sehen habe und mich deswegen nicht so ganz überrascht hat, muss ich sagen das ich den Verlauf der Geschichte ziemlich gut fand. Es werden Sachen über gewisse Nebencharaktere offenbart die mich positiv überrascht haben. Da ich es liebe über Charaktere dieser Art zu lesen, hoffe ich im 3. und letzten Teil der Trilogie über die beiden mehr erfahren zu dürfen.

Mein Fazit:
Ich glaube ich hätte anfangs besser in die Geschichte eintauchen können, hätte ich das Buch zeitnah am ersten Teil gelesen. Dennoch ist die Geschichte unglaublich gut und fesselnd geschrieben. Ich freue mich definitiv auf den Abschluss. 3/5 Sterne

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Veröffentlicht am 26.09.2021

tot bist du perfekt

Tot bist du perfekt
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In "Tod bist du perfekt" von JP. Delaney geht es um Tim der auf, bis jetzt, unerklärliche weise seine Frau verloren hat. Fünf Jahre später hat er es endlich geschafft eine künstliche Intelligenz zu erschaffen, ...

In "Tod bist du perfekt" von JP. Delaney geht es um Tim der auf, bis jetzt, unerklärliche weise seine Frau verloren hat. Fünf Jahre später hat er es endlich geschafft eine künstliche Intelligenz zu erschaffen, die nicht nur wie seine Frau aussieht, sondern auch ihre Gefühle, Erinnerung und Gedanken kennt. Vielleicht sogar besser als ihm lieb ist.

Im großen und ganzen fand ich das Buch durchaus spannend. Das Buch beinhaltet Themen, wie obzessive Liebe oder auch Autismus die ich ziemlich interessant finde und mir hier nochmal etwas näher gebracht wurden. Natürlich finde ich auch das Thema künstliche Intelligenzen,um das es hier ja hauptsächlich gehen soll, sehr faszinierend. Demnach habe ich mir von "Tod bist du perfekt ziemlich viel versprochen. Ein Kritikpunkt hier ist für mich das es für Leser die nicht viel mit dieser Thematik zu tun haben etwas kompliziert beschrieben wurde. Einige Sachen wurden erklärt, andere jedoch wiederum nicht, was ich persönlich etwas schade finde.
Auch wenn der Schreibstiel des Autors sehr flüssig und auch recht einfach zu lesen ist, bin ich über manche Begriffe oder Satzformulierungen in diesem Bereich etwas ins stolpern geraten.

Die Spannung in diesem Thriller ist allerdings sehr gut gelungen. Ich habe die ganze Zeit mitgerätselt und immer wenn ich dachte ich habe die Lösung gefunden hat die Geschichte eine kleine Wendung genommen und ich stand wieder am Anfang.

Zu den Charakteren mag ich gar nicht zu viel sagen, weil vieles dahingehend schon zu viel verraten würde. Dennoch kann ich sagen das Abbie als künstliche Intelligenz sehr gut dargestellt wurde. Man merkt das sie nicht einfach nur ein Roboter ist, sondern auch menschliche Gefühle besitzt. Das wird schon am Anfang ziemlich verdeutlicht, als sie erfährt was sie überhaupt ist. Ihre Selbstzweifel und vor allem ihr Gefühlschaos in Anbetracht der neuen Situation wurde sehr gut und vor allem nachvollziehbar beschrieben.

Was ich allerdings unglaublich faszinierend fand war die Tatsache das die Geschichte aus der "Du" Perspektive geschrieben wurde, was mich dazu gebracht hat mich der Geschichte und den Charakteren noch näher zu fühlen. Ein weiterer Pluspunkt ist das die Kapitel sehr kurz gehalten sind. Trotz den 426 Seiten lässt sich das Buch daher sehr schnell lesen, was ich immer sehr bevorzuge. Zudem liest man hier nicht nur aus der Sicht von Abby, sondern auch aus einer unbekannten Sicht die wie eine off Stimme in einem Film zu verstehen ist. Das hat mir einen weiteren Punkt zum rätseln gegeben, denn natürlich stellt sich hier die Frage: Wer ist das? Und ich kann sagen das ich darauf nun wirklich nicht gekommen bin.

Im Endeffekt gebe ich dem Buch 3/5 Sterne, da manche Stellen sich meines Erachtens nach ziemlich in die Länge gezogen haben. Ausserdem habe ich das Gefühl das mir die Geschichte nicht lange im Gedächtnis bleiben wird, auch wenn sie mich für den Zeitpunkt gut unterhalten hat.

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Veröffentlicht am 26.09.2021

einfach genial

The Upper World – Ein Hauch Zukunft
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Einleitung und wissenschaftliche Aspekte:
"The upper World" von Femi Fadugba ist definitiv ein Buch das mal etwas komplett anderes war, im Gegensatz zu den Büchern die ich sonst so lese. Ich habe dieses ...

Einleitung und wissenschaftliche Aspekte:
"The upper World" von Femi Fadugba ist definitiv ein Buch das mal etwas komplett anderes war, im Gegensatz zu den Büchern die ich sonst so lese. Ich habe dieses Buch angefragt, da es eines meiner Triggerwörter enthält, und zwar "Gangs". Als ich dann beim durchblättern gesehen habe dass, es wahrscheinlich auch viel um Physik geht habe ich meine Erwartungen sehr schnell sehr runter geschraubt, denn Physik war ganz sicher keins meiner Lieblingsfächer. Ich habe allerdings schnell gemerkt dass, die mathematischen und physikalischen Aspekte in diesem Buch durchaus wichtig sind um das große ganze der Geschichte besser verstehen zu können. Um das Thema Zeitreisen besser zu verstehen. Wer jetzt abgeschreckt ist braucht sich dennoch keine Sorgen machen dass, man gar nichts versteht und womöglich von den ganzen Eindrücken komplett überfordert sein könnte. Ich habe damals in Physik so gar nichts verstanden. Hätte ich das Buch allerdings zu meiner Schulzeit gelesen hätte mir dieses Fach soviel mehr Spaß gemacht, und ich wäre wahrscheinlich sogar noch richtig gut gewesen. Zumindest wenn es um Themen wie Magnetismus, Elektrizität, Energie und Lichtgeschwindigkeit gegangen wäre. In der Schule wusste ich, ich lerne das nur für eine Klausur und werde mich daran später nie wieder erinnern. Jetzt habe ich das Gefühl, zum ersten mal, wenn es um Physik geht, wirklich verstanden zu haben. Hier findet man nicht nur Formeln und kleine Notizen im Anhang sondern auch ganz simple Beispiele die einen alles ganz leicht verstehen lassen und das auch noch verpackt in einer super spannenden Geschichte mit tollen Protagonisten.

Inhalt:
In "the upper world" lernen wir den Teenager Esso kennen, der zufällig in einen Bandenkrieg gerät. Seit dem lebt er in der ständigen Angst verletzt oder sogar getötet zu werden. Nach einem Unfall hat Esso jedoch einen sehr merkwürdigen Traum von dem er behauptet er hätte dort die Zukunft gesehen. Aber war es wirklich nur ein Traum?
Neben den Kapiteln von Esso lesen wir noch aus der Sicht von Rhia, einem Pflegekind, ganze 15 Jahre später. Dort ist Esso ihr Tutor, doch irgendwas scheint mit ihm nicht zu stimmen. Als Rhia dann ein Foto von ihrer leiblichen Mutter in seinem Rucksack findet, scheint sich ihre Vermutung darüber das Esso irgendetwas zu verbergen hat zu bestätigen. Woher kennt Esso ihre Mutter? Und was ist damals wirklich passiert?

Meinung:
Wie schon anfangs erwähnt , hat mich das Buch vor allem deswegen angesprochen, weil ich es liebe über Gangs und alles was damit zu tun hat zu lesen. Dieses Thema spielt anfangs jedoch eine weniger große Rolle. Die ganzen wissenschaftlichen Aspekte stehen hier erstmal im Vordergrund. Für mich war das überraschenderweise aber gar kein Problem. Um ehrlich zu sein, habe ich das Thema dann selbst eher als nebensächlich empfunden, auch wenn es im weiteren Verlauf dann doch noch eine große Rolle spielt. Mich haben plötzlich Fragen wie "Kann man die Vergangenheit wirklich verändern oder ist alles vom Schicksal vorherbestimmt?" mehr interessiert. Und wenn man die Vergangenheit wirklich verändern kann, was hat das dann für Konsequenzen in der Zukunft? Sehr interessant fand ich auch die Tatsache dass, man auf Grund der Kapitel von Rhia, die ja 15 Jahre später spielen, viel mehr weiß, als der Esso im Jetzt. Während der Esso im jetzt noch versucht in allem einen Sinn zu finden, bringt er Rhia parallel, 15 Jahre später, alles bei was er in der Zeit schon herausgefunden hat. Der Leser lernt praktisch alles mit Rhia zusammen.

Trotz der ernsten Thematik ist das Buch doch sehr humorvoll geschrieben, so das ich an manchen Stellen echt laut lachen musste. So ernst die Lage von Esso auch ist, seinen Humor und seinen einzigartigen Charakter verliert er nie. Auch der Schreibstil war zu meiner Überraschung sehr einfach und leicht gehalten. Aber vor allem spannend. Es gab nicht einmal den Punkt wo ich dachte, irgendwas sei belanglos, uninteressant, ein Lückenfüller oder einfach nur in die Länge gezogen. Dieser Zeitreise-Thriller ist also von der ersten bis zur letzten Seite Spannung pur.

Mein Fazit:
"The upper World" ist ein spannender Zeitreise-Thriller dem es auch an einer ordentlichen Portion Humor nicht fehlt. Das beste daran ist das man am Ende sogar etwas gelernt hat. Noch nie hat mir ein Buch das so wissenschaftlich angehaucht ist so viel Spaß gemacht wie dieses. Es ist nicht nur der Plot oder die wundervollen Charaktere, die man sofort ins Herz schließt, was mich so begeistert hat. Unter anderem ist es auch die Botschaft die dieser Roman überbringen möchte. "The upper World ist definitiv eins meiner neuen Lieblingsbücher. Es gibt tatsächlich einfach gar nichts was ich zu kritisieren hätte. 5/5 Sterne

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Veröffentlicht am 05.04.2020

Narbensohn

Unser Licht gegen die Dunkelheit
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Meine Meinung:

"Narbensohn- Unser Licht gegen die Dunkelheit" ist der spannende und emotionale Auftakt der Narbensohn Dilogie von dem Autorinnen Duo Mika D.Mon. Auch wenn das Buch in das Genre "Dank Romance" ...

Meine Meinung:

"Narbensohn- Unser Licht gegen die Dunkelheit" ist der spannende und emotionale Auftakt der Narbensohn Dilogie von dem Autorinnen Duo Mika D.Mon. Auch wenn das Buch in das Genre "Dank Romance" fällt bin ich der Meinung das es mehr zu "deep Romace" passt. Es gibt sehr viele sehr heftige Szenen die mich das ein oder andere mal haben schlucken lassen, allerdings wird hier aber mehr auf das zwischenmenschliche eingegangen. Was mir besonders positiv aufgefallen ist, ist das man obwohl man nur aus der Sicht von Helena liest einen sehr tiefen Einblick in die Gefühls - und Gedankenwelt von Liam bekommt. Man wusste als Leser oft was ihn beschäftigt oder woran er denkt noch bevor ihm das selbst bewusst wurde. Dadurch wurden seine Handlungen auch für mich komplett nachvollziehbar, auch wenn diese bei weitem nicht immer richtig waren.

Beim Lesen habe ich mir als Stichpunkt aufgeschrieben das ich den Anfang etwas langatmig fand, was irgendwie komisch ist, da ich das jetzt gar nicht mehr so empfinde. Ich finde es allerdings nur fair es trotzdem zu erwähnen, weil von irgendwo her musste dieses Gefühl ja kommen.

Zu Beginn des Buches lernen wir die Hauptprotagonistin Helena kennen. Ihr Traum ist es Autorin zu werden. Für ihr Debüt hat sie sich vorgenommen Straftätern eine Stimme zu verleihen, sodass diese ihre Perspektive der Ereignisse schildern können und außenstehende ein Gefühl dafür bekommen was die Menschen zu dem gemacht haben was sie heute sind. So lernt sie auch Liam kennen. Als Liam kurze Zeit später aus dem Gefängnis entlassen wird und sie beobachtet wie dieser jemanden schwer verletzt sieht Liam keine andere Möglichkeit als Helena zu entführen. Das passiert aber nicht weil er böse Absichten hat, viel mehr ist es ein Reflex aus Angst verraten zu werden und wieder ins Gefängnis zu müssen. Denn Liam hat ein Versprechen gegeben und wird erst ruhen wenn er dieses eingelöst hat.

Was ich von Liam halten soll war mir anfangs nicht so ganz klar. Vor allem am Anfang macht er einen sehr distanzierten Eindruck und schnell wird auch klar das er seine Gefühle nicht immer unter Kontrolle hat. Mal war er der knallharte Verbrecher von dem man lieber Abstand hält und ein paar Minuten später wirkte er wie ein kleiner schüchterner Schuljungen was unglaublich niedlich war. Dennoch wusste ich nicht wer der wahre Liam ist. Als dieser dann aber immer mehr zum Vorschein kam und man einen Blick auf die Hintergründe seines Verhaltens bekommen hat, hatte ich keine Wahl mehr. Ich habe mich verliebt, auch wenn ich mir manchmal gedacht habe er hätte eher in eine Psychiatrie als in ein Gefängnis gemusst. Das meine ich aber auf keinen Fall abwertend. Wenn ich das sage meine ich es verdammt gut. Seine Vergangenheit war ein absoluter Albtraum und sowas hinterlässt nun mal Schäden und geht nicht spurlos an einem vorbei. Die Charakterentwicklung die er durchmacht ist aber unglaublich. Es führt einen vor Augen , dass Liebe die Wunden niemals heilen kann und auch nicht alles schlimme was man jemals durchgemacht hat schlagartig vergessen ist, aber es ist einfacher alles durchzustehen wenn man jemanden an seiner Seite hat der einem dabei hilft mit allem mehr oder weniger klar zukommen und bereit ist gemeinsam gegen die Dämonen der Vergangenheit zu kämpfen. Gemeinsam ist man eben stärker als alleine. In jeder Hinsicht. Schlussendlich könnte ich ein ganzes Buch über Liam schreiben. Da das aber schon die Autorinnen übernommen haben sag ich es kurz und kapp: Liam ist einfach nur grandios und hat zudem noch einen ziemlich ausgeprägten Beschützerinstinkt was bei mir sowieso immer für Pluspunkte sorgt.

Wie Liam hatte es auch Helena nicht immer leicht im Leben. Meiner Meinung nach gibt es zwei Arten von Menschen: die die nach einem Trauma oder einem heftigen Schicksalsschlag den glauben an die Menschheit verlieren und von ihrer Wut und Trauer zerfressen werden und die die trotz allem noch das gute in der Welt und in anderen sehen. Helena gehört definitiv zu der zweiten Kategorie. Sie ist so ziemlich der liebevollste Mensch der mir je in einem Buch begegnet ist. Sie verurteilt niemanden auf Grund derrer Vergangenheit und versucht immer das beste in allem zu sehen. Sie wünscht wirklich niemanden etwas schlechtes. Ich mochte wie sich ihre Beziehung zu Liam mit all ihren auf und abs entwickelt hat. Und auch ihre Freundschaft zu Anna wurde unfassbar gut beschrieben. Wie wundervoll Helena aber wirklich ist wurde mir erst bei einer Szene in der Kirche bewusst . Ich will die Szene nicht spoilern, aber ich glaube das war eine der schönsten die ich jemals gelesen habe. Ich habe schon mehrmals den Kritikpunkt gehört das einige Leser Helena für naiv halten . Ich persönlich kann das gar nicht nachvollziehen. Ja es gibt Momente wo man sich denkt man würde anders reagieren oder anders handeln, aber würde man wirklich? Kann man das überhaupt beurteilen wenn man selbst noch nie in solch einer Situation war? Außerdem: hätte sie so reagiert wie andere es für realistisch empfinden wäre das Buch keine 50 Seiten lang und somit auch ziemlich enttäuschend.

Der erste Teil der Narbensohn Dilogie ist, wie ich auch nicht anders erwartet habe, unglaublich spannend, fesselnd und vor allem gefühlvoll geschrieben. Aufgelockert wird alles noch mit ein wenig Humor der neben den Tränen die man vergießt und den Atem den man vor Spannung anhält sehr erfrischend ist. Wer vorher allerdings schon Narbenschwester gelesen hat erfährt hier kaum etwas neues. Für mich hat es die Spannung nicht wirklich genommen, aber die vielen Überraschungsmomente blieben für mich aus. Von daher gebe ich euch den Tipp erst dieses Buch zu lesen auch wenn man die beiden Bücher theorischt unabhängig voneinander lesen kann. Die Szenen die mir noch noch nicht bekannt waren , waren dafür aber umso besssr.

Trotzdem war es einfach nur toll die Geschichte von Liam und Helena zu lesen. Die beiden sind einfach ein Traumpaar durch und durch. Ihre Beziehung entwickelt sich jedoch sehr schnell und wird schnell sehr intensiv. Wer also mit insta Love nichts anfangen kann, seht drüber hinweg und lest das Buch trotzdem ihr werdet es nicht bereuen.

Mein Fazit:

Liebe. Einfach Liebe. Das ist mein Fazit. Die Gefühle, die Spannung, der Humor, es gibt wirklich nichts was ich an der Geschichte auszusetzen habe. 5/5 Sterne

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