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Ann-Katrin

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.01.2018

Adressat fraglich

Das schöpferische Gehirn
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Dieses Buch fasst die aktuellen Forschungsergebnisse zur Kreativitätsforschung zusammen. Es gliedert sich in sieben Abschnitte, die als sieben Tage umschrieben werden. Es wird versucht Kreativität zu ...

Dieses Buch fasst die aktuellen Forschungsergebnisse zur Kreativitätsforschung zusammen. Es gliedert sich in sieben Abschnitte, die als sieben Tage umschrieben werden. Es wird versucht Kreativität zu definieren, herauszufinden, was kreative Menschen ausmacht, Tests vorgestellt die Kreativität messen, Vorgänge im Gehirn bei der Kreativität betrachtet (sowohl in Bezug auf die Lage der Kreativität, dem Wo, als auch dem Wie), äußere Einflüsse und noch einiges mehr.
Um den wissenschaftlichen Stoff etwas aufzubrechen, versucht der Autor „mit journalistischem Schmiss und Humor“ zu schreiben (vgl. http://www.springer.com/de/book/9783662546611). Eine Rahmenhandlung begleitet den Leser durch das Buch, die als kriminalistische „Fahndung“ die Ergebnisse spiegeln soll.
Mich konnte die Kombination aus der sachlichen Vorstellung der Forschungsergebnisse, denen teils viele Fachbegriffe zu Grunde lagen, und der sachten Kriminalgeschichte nicht überzeugen. In meinen Augen sind Teile des Buches eher für Menschen mit Vorkenntnissen oder der Bereitschaft sich mit zusätzlicher Literatur weiter mit dem Thema zu beschäftigen, da sonst viele Teilaspekte einfach überlesen werden. Die Rahmenhandlung wiederum ist für Laien ansprechend, für andere aber in meinen Augen eher störend. Ich bin mir nicht sicher, welche Gruppe der Autor primär ansprechen wollte.
Mich konnte das Buch leider nicht ganz überzeugen, auch wenn ich die Zusammenstellung des aktuellen Wissenstandes interessant fand.

Veröffentlicht am 02.01.2018

Nicht aus den Augen verlieren!

Schnappschüsse
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Die Augen fixieren das Leckerli, die Flugbahn wird errechnet, wenn nötig wird der Kopf schnell in die richtige Position gebracht, Schnauze auf… danach kommt entweder zufrieden fangen oder einsehen, dass ...

Die Augen fixieren das Leckerli, die Flugbahn wird errechnet, wenn nötig wird der Kopf schnell in die richtige Position gebracht, Schnauze auf… danach kommt entweder zufrieden fangen oder einsehen, dass man sich verrechnet hat ;)
Die ganz eigene Art von Christian Vieler die Hunde beim fangen eines Leckerlis zu fotografieren bereitet einem als Leser viel Spaß. Man hat den Eindruck den Hund regelrecht kennen zu lernen, den Tollpatsch, den Zielsicheren, den Verträumten oder gar den Stürmischen. Jeder Hund hat seine ganz eigene Art. Mir haben es besonders die Hunde angetan, bei denen viel Bewegung genutzt wurde um ans Ziel zu gelangen, aber auch die bei denen man schon auf den Bildern sieht, dass der Versuch misslungen ist. Mich bringt das Buch immer wieder zum schmunzeln und ich werde nicht müde es aus dem Regal zu nehmen um erneut darin zu blättern. Die abgebildeten Hunde sind eine gute Mischung aus ganz verschiedenen Rassen, so dass jeder Hundefreund auf seine Kosten kommt und seine speziellen Lieblinge finden kann. Die entstandenen Bilder werden entweder als Einzelbild oder als Serienbilder mit bis zu fünf Bildern je Hund in diesem Bildband zusammengestellt.
Mir gefällt dieser Bildband sehr gut, denn er bringt mich immer wieder zum lachen und ich denke allen anderen Hundefreunden wird es genauso gehen.

Veröffentlicht am 27.12.2017

„Betrug benötigt Charisma, Glaube und Hoffnung. Und die richtigen Umstände.“

Adele Spitzeder
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Scheinbar hatte Adele Spitzeder als dies und so gelang es ihr das erste Schneeballsystem der Finanzgeschichte zu starten und relativ lange am Leben zu erhalten.
Das Buch von Julian Nebel gibt einen sehr ...

Scheinbar hatte Adele Spitzeder als dies und so gelang es ihr das erste Schneeballsystem der Finanzgeschichte zu starten und relativ lange am Leben zu erhalten.
Das Buch von Julian Nebel gibt einen sehr interessanten Einblick in die Lebensumstände und das Leben der Adele Spitzeder. Der Autor zeigt uns Lesern die Lebensgeschichte von Adele Spitzeder, die sich erst als Schauspielerin versucht, scheitert, sich verschuldet, um sich mit der Gründung der „Dachauer Bank“ aus einem Hotelzimmer heraus selbst zu retten. Damit startet sie das größte Schneeballsystem des ganzen Kaiserreiches, bis dieses 1872 zusammenbricht.
Was mir besonders gut an dem Buch gefallen hat, ist die Tatsache, dass man neben der Lebensgeschichte der Adele Spitzeder viel über die damalige Zeit erfährt. Dieses Hintergrundwissen von der damaligen politischen Situation, des wirtschaftlichen Wachstums und dem Aufstieg der Arbeiterklasse hilft zu verstehen, wie eine solche Betrugsgeschichte überhaupt möglich war.
Die Kombination der Hintergrundinformationen mit der Biographie von Adele Spitzeder machen dieses Buch für mich zu einer gelungenen Zeitreise in die Vergangenheit.
Die Geschichte ist mit 158 Seiten (Quellenangaben bereits abgezogen) nicht die Längste, allerdings liegt darin für mich eher eine Stärke als eine Schwäche. Der Text wurde nicht künstlich in die Länge gezogen, sondern der klare, informative Charakter wurde von Anfang bis zum Ende beibehalten.
Fazit:
Wer etwas über die Zeit Mitte des neunzehnten Jahrhunderts in Deutschland erfahren möchte, dazu interessiert ist an der faszinierenden Lebensgeschichte der Adele Spitzeder und dem ersten bekannten Bankenbetrug im Schneeballsystem, dem ist dieses buch wärmstens zu empfehlen.

Veröffentlicht am 27.12.2017

Wo es Schatten gibt da ist auch Licht

Die Sternennacht
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Bei diesem Buch handelt es sich um ein Bilderbuch für Erwachsene.
Ein kleines Mädchen lässt uns als Leser in Ihre Welt eintauchen. Sie ist traurig, allein und fühlt sich unverstanden und nicht genug beachtet. ...

Bei diesem Buch handelt es sich um ein Bilderbuch für Erwachsene.
Ein kleines Mädchen lässt uns als Leser in Ihre Welt eintauchen. Sie ist traurig, allein und fühlt sich unverstanden und nicht genug beachtet. Auch in der Schule ist sie ein Außenseiter, ohne Freunde. Eines Tages zieht nebenan ein Junge ein. Er ist schweigsam und gerne allein. Sie freunden sich an, brechen gemeinsam aus Ihrem Alltag aus, bis sich ihr Weg wieder trennt.

Der Text beschränkt sich auf wenige Zeilen passend zum jeweiligen Bild, dass sich entweder auf einer DIN A4 Seite, bzw. auf einer Doppelseite befindet. Der Text ist kurz, prägnant, klar und einfach gehalten.
Die Bilder haben einen kindlichen- teils impressionistischen Stil. Auf den Bildern gibt es einiges zu entdecken, wenn man sich die Zeit nimmt sie genau zu betrachten. Einerseits können berühmte Gemälde entdeckt werden, die eingearbeitet wurden. Andererseits tauchen bestimmte Gegenstände in verschiedenen Bildern immer wieder auf, wobei die Größe und Farben zum Teil verändert wurden.
Für mich passen die Bilder sehr gut zum Text.
Der melancholische, eher traurige Inhalt ist für mich der Ausschlag, weshalb sich das Buch eher an Erwachsene richtet. Die Bilder bieten einigen Platz zum Entdecken, Nachdenken und Reflektieren der heutigen Gesellschaft.
Der Klappentext, genau wie meine Inhaltsangabe verraten den roten Faden der Geschichte und damit die Richtung des Ausgangs, dennoch gibt es auf dem Weg viel zu finden und mich hat das Buch sehr bewegt.

Veröffentlicht am 02.07.2017

Wie auf kleinstem Raum das ganze Jahr Gemüse, Kräuter, Salat und Obst wachsen.

Bio-Gärtnern am Fensterbrett
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Du hast keinen Garten? Nicht mal einen Balkon? Das ist wirklich schade, aber willkommen im Club ! Ich leider auch nicht. Sind wir ehrlich, eigentlich keine guten Voraussetzungen um selber frisches anzubauen ...

Du hast keinen Garten? Nicht mal einen Balkon? Das ist wirklich schade, aber willkommen im Club ! Ich leider auch nicht. Sind wir ehrlich, eigentlich keine guten Voraussetzungen um selber frisches anzubauen und zu ernten… Bisher bin ich auch davon ausgegangen, aber dieses Buch hat mich überzeugt, dass es trotzdem geht.

Die Autorin Birgit Lahner hat eine interessante Nische entdeckt und diese mit ihrem Buch meiner Meinung nach gut gefüllt. „Urban Gardening“ gibt es bereits in den verschiedensten Formen; nun kommt die Fensterbank noch dazu ;)
Das Buch gibt einen guten Einstieg auch für alle Einsteiger oder diejenigen die den grünen Daumen erst noch entdecken möchten. Denn zu Beginn werden erstmal die Grundlagen geklärt: Welche Pflanzen eignen sich für den Innenraum, welche für den Außenbereich, Planung, Werkzeug, Vor- und Nachteile verschiedener Pflanzgefäße samt Befestigungen, Substrat und Erde, woran erkenne ich gesunde starke Pflanzen, Pflanzen aus Samen ziehen, Vermehrungsformen, Pflege, Schädlingsbekämpfung…
Allerdings können nicht nur Einsteiger vom Buch profitieren. In einigen Kapiteln kann wahrscheinlich jeder noch etwas lernen wie z.B über die Eigenherstellung von Düngern, Fruchtfolgen – damit das ganze Jahr geerntet werden kann und der Pflanzkübel nicht das halbe Jahr leer vor sich hinwelkt, Mischkulturen – welche Pflanzen kann man zusammen Pflanzen, welche profitieren gar voneinander.

Danach gibt es noch eine bunte Auswahl an Kräuter- und Gewürzpflanzen, Gemüse, Keimlinge und Sprossen, Essbare Blüten, Obst und Pilzen die in Steckbriefen vorgestellt werden. Im Steckbrief enthalten sind die wichtigsten Daten vom Ursprung, Anbau, Verwendung, ggf. Sortenempfehlung, Ernte und Verwendung. Darunter sind Klassiker wie Tomaten (im Buch Paradeiser, da die Autorin Österreicherin ist), Minipaprika und Basilikum aber auch eher unbekannteres im Eigenanbau wie Ingwer, Zitronengras, Erdmandeln oder Pilze.

Besonders schön finde ich auch die Übersicht des Fenstergartens im Jahresverlauf, in dem man immer wieder nachschauen kann was gerade zu tun ist. So verliert man nie den Überblick und kann seine Pflanzkästen wirklich das ganze Jahr über nutzen.

Ich habe eine Menge neuer Ideen durch das Buch erhalten und freue mich nun auf hoffentlich dauerhaft begrünte Fensterbänke, die nicht nur gut aussehen, sondern gleichzeitig das Essen verfeinern und bereichern ;)