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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.04.2017

Eine Sammlung für Erwachsene - Nicht für Kinder

Der Flohmarkt
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„Der Flohmarkt“ ist eine Sammlung von Gedichten von Peter Hacks (geb. 1928 gest. 2003) mit Illustrationen von Klaus Ensikat (geb. 1937). Beide bekamen schon Auszeichnungen für Ihre Kinderbücher bzw. Illustrationen ...

„Der Flohmarkt“ ist eine Sammlung von Gedichten von Peter Hacks (geb. 1928 gest. 2003) mit Illustrationen von Klaus Ensikat (geb. 1937). Beide bekamen schon Auszeichnungen für Ihre Kinderbücher bzw. Illustrationen in diesen.

Leider konnte mich das Buch als Kinderbuch nicht überzeugen. In meinen Augen sind die Illustrationen für ein Kinderbuch zu düster und die Gedichte nicht zeitgemäß. Man merkt an der Wortwahl (z.B. Menagerie, Schaubude), der alten Rechtschreibung und auch dem Inhalt der Gedichte, dass der Autor seine Hauptwerke in vergangenen Jahrzehnten geschrieben hat.

Für mich ist das Buch eine schöne Zusammenstellung für Erwachsene, die die Werke von Peter Hacks zu schätzen wissen und unter Umständen mit diesen zusammen aufgewachsen sind.
Es ist eine Zeitreise in die Vergangenheit, die es in aktuellen Kinderzimmern in meinen Augen aber schwer hat.

Veröffentlicht am 18.04.2017

Tod ist nicht der einfachste Freund, aber ein außergewöhnlicher!

Der Tod und andere Höhepunkte meines Lebens
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Man kann sich seine Freunde nicht immer selber aussuchen. Es ist schwer zu sagen wer am Sterbebett von Martins Oma überraschter war, Martin oder der Tod. Tod ist es gewohnt unsichtbar zu sein, aber plötzlich ...

Man kann sich seine Freunde nicht immer selber aussuchen. Es ist schwer zu sagen wer am Sterbebett von Martins Oma überraschter war, Martin oder der Tod. Tod ist es gewohnt unsichtbar zu sein, aber plötzlich wird er vom kleinen Martin angesprochen. Und Martin meint wirklich ihn, Martin sieht ihn! Martin muss sich daran gewöhnen, dass Tod in den unmöglichsten Situationen auftaucht. Außerdem muss Martin aufpassen, dass man ihn nicht für verrückt hält, wenn er mit seinem unsichtbaren Freund spricht.

Das Buch hat für mich alles gehalten, was ich mir erwünscht habe. Lustig, ironisch, sarkastisch und einfach herrlich zu lesen. Ich fühlte mich wunderbar unterhalten von dieser außergewöhnlichen Geschichte. Es hat richtig Spaß gemacht Martin beim Heranwachsen zu begleiten. Zu beobachten wie seine Freundschaft mit dem Tod sich entwickelt und wie sich die Leben beider unter dem Einfluss dieser Freundschaft verändert.
Der einzige Vorwurf, den ich dem Buch machen kann ist der, dass es einfach viel zu schnell zu Ende ist ;)

Veröffentlicht am 18.04.2017

Nicht meine Lieblingsübersetzung

Krieg der Welten
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„Als sich außerirdische Flugobjekte der Erde nähern, erfahren die Menschen, dass sie nicht allein im Universum sind. Die Fremden sind den Erdbewohnern technisch weit überlegen und machen schnell klar: ...

„Als sich außerirdische Flugobjekte der Erde nähern, erfahren die Menschen, dass sie nicht allein im Universum sind. Die Fremden sind den Erdbewohnern technisch weit überlegen und machen schnell klar: sie kommen nicht in Frieden. Als die Invasion der Erde beginnt, entbrennt ein Krieg, bei dem nicht weniger auf dem Spiel steht, als das Überleben der gesamten Menschheit…“

Das Buch hat ein sehr interessantes Vorwort, dass die Literarische Stellung und Vorreiterrolle des Buches „Krieg der Welten“ von H.G. Wells eindrucksvoll hervorstellt.
Es war der erste Roman Science-Fiction Roman überhaupt, geschrieben im Jahr1898. Er diente vielen weiteren Romanen als Vorlage und auch anderen Klassikern wie dem berühmten Hörspiel von Orson Wells 1938, dass eine Panik auslöste und Menschen dazu veranlasste fluchtartig die Städte zu verlassen.

Ich habe mich mit der Bewertung dieses Klassikers sehr schwer getan.
Nach dem Vorwort war ich noch neugieriger auf diesen Klassiker, als ich vorher sowieso schon war.
Nachdem ich die ersten Sätze gelesen hatte, musste ich leider feststellen, dass ich mich sehr schwer damit getan habe, in die Geschichte einzutauchen. Die Sätze sind extrem lang und verschachtelt. Die Wortwahl wechselt zwischen modernen und gängigen Wörtern und alten, heutige nicht mehr gängigen Worten (bei einem Buch von 1898 nicht sehr verwunderlich).
Trotzdem war ich der Meinung, dass ich mich nur an den unüblichen Satzbau und Schreibstil gewöhnen musste. Leider gelang mir dies nicht. Ich bin über einige offensichtliche Übersetzungsfehler gestolpert, die einfach keinen Sinn machten (z.B. Seite 79 “Ich gab dem Pferd einen Schmitz mit der Peitsche” ). Dadurch und durch die Länge der Sätze habe ich die Orientierung innerhalb der Geschichte verloren und auch den Spaß am lesen.

Nun blieb für mich die Frage offen, ob der Roman „Krieg der Welten“ an sich nichts für mich ist, oder ob die Neuübersetzung für mich nicht die richtige Version ist. Um dies beurteilen zu können habe ich mir in der Bücherei eine ältere Übersetzung ausgeliehen. Im Vergleich dieser beiden Übersetzungen sind mir doch einige Unterschiede aufgefallen. In der älteren Version sind die Sätze deutlich kürzer (zum Teil aus einem Satz der Neuübersetzung wurden 3 Sätze in der älteren Übersetzung), was mir persönlich das ganze leichter gemacht hat. Ich konnte der älteren Version besser folgen.
Die Neugierde trieb mich zuletzt dazu, beide Versionen mit dem englischen Original zu vergleichen. Dabei fällt auf, dass die Neuübersetzung wörtlich genauer am Original ist (wobei einige Sätze komplett ausgelassen werden). Die ältere Version die mir vorliegt, ist freier übersetzt was sowohl die Satzlänge als auch den deutschen Satzbau betrifft.

Die Frage, die sich jeder selbst beantworten muss ist nun welche Version er bevorzugt.
Die Neuübersetzung die näher am Original Text ist, oder eine ältere Version.
Ich persönlich wähle die ältere Übersetzung, da diese für mich leichter verständlich ist.

Die schönen Illustrationen aus der Neuübersetzung gehen mir damit leider verloren.
Sie sind sehr passend, stilecht und schön als schwarz-weiß Skizzierung umgesetzt.

Veröffentlicht am 18.04.2017

Geglückte Zeitreise anhand von Erinnerungsstücken

So groß wie deine Träume
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Don pflegt seit Jahren seine an ALS erkrankte Frau Mattie. Nun ist der Zeitpunkt gekommen, an dem die beiden ihr geliebtes Haus am See aufgeben müssen, da Matties Krankheit zu weit fortgeschritten ist. ...

Don pflegt seit Jahren seine an ALS erkrankte Frau Mattie. Nun ist der Zeitpunkt gekommen, an dem die beiden ihr geliebtes Haus am See aufgeben müssen, da Matties Krankheit zu weit fortgeschritten ist. In dem verschachtelten Haus kommt Mattie mit ihrem Rollstuhl einfach nicht mehr zurecht. Nach und nach raubt die Krankheit den beiden den letzten Rest ihres bisherigen Lebens und Don gesteht sich selbst ein, dass er ohne Hilfe Mattie nicht mehr alleine pflegen kann. Schweren Herzens suchen sie sich Hilfe und finden sie in Rose. Schnell wird aus der Aushilfe eine Freundin und auch Roses Tochter Jerri wird mit offenen Armen aufgenommen. Jerri entdeckt die Hochzeitstruhe von Mattie und mit Hilfe der einzelnen Erinnerungsstücke in dieser gibt es eine Zeitreise zu den schönsten Erlebnissen aus Matties und Dons Leben.

Das Buch „So groß wie deine Träume“ zeigt wie groß die Belastung einer chronischen Erkrankung auch für die Angehörigen ist. Don pflegt jahrelang seine Frau alleine und muss sich trotz aller Liebe und Hingabe eingestehen, dass er ohne Hilfe nicht weiterkommt.
Mir hat die Idee einer Hochzeitstruhe in der die wichtigsten Erinnerungsstücke aufbewahrt werden sehr gefallen. Auch die Umsetzung anhand dieser Erinnerungsstücke Matties Leben wie in einer Zeitreise Stück für Stück miterleben zu dürfen fand ich sehr schön.
Im gesamten hat mir das Buch sehr gut gefallen.

Veröffentlicht am 10.04.2017

Arme schwarze afrikanische Einwanderer treffen auf reiche weiße Bänkerfamilie.

Das geträumte Land
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Jende Jonga verlässt sein Heimatland um in Amerika sich und seiner Familie den „American Dream“ zu erfüllen. Es gelingt ihm nach zwei Jahren genug Geld zu sparen, um seiner Frau Neni und seinem Sohn Liomi ...

Jende Jonga verlässt sein Heimatland um in Amerika sich und seiner Familie den „American Dream“ zu erfüllen. Es gelingt ihm nach zwei Jahren genug Geld zu sparen, um seiner Frau Neni und seinem Sohn Liomi auch die Einreise zu ermöglichen.
Schließlich bekommt er sogar einen Job als Chauffeur, in dem er gut verdient. Auf diese Weise trifft der afrikanische Einwanderer den amerikanischen Bankier Mr. Edwards, bei dem er nun angestellt ist. Der Leser kann die Entwicklung beider Familien im Laufe des Buches mitverfolgen, in dem beide Familien sich gegenseitig beeinflussen.

Den Grundgedanken des Buches fand ich sehr interessant. Zwei Kulturen, zwei Gesellschaftsschichten treffen aufeinander. Durch die Lehman-Krise wird das Leben beider Familien auf den Kopf gestellt. Allein in dieser Kombination habe ich eine Menge Sprengstoff gesehen und einen hochaktuellen Roman erwartet.
Leider wurden meine Erwartungen nicht erfüllt. Die Familien sind in meinen Augen beide zu stereotyp. Auf der einen Seite die schwer arbeitenden Einwanderer, die sich vor allem Wohlstand wünschen und eine bessere Zukunft für ihre Kinder. Auf der anderen Seite die reiche Bankerfamilie mit dem exzessiv arbeitenden Mann der nie zu Hause ist, die Frau, die Drogenprobleme hat und einem Sohn, der alles andere möchte, nur nicht so zu werden wie sein Vater.
Auch das Frauenbild passt in die jeweiligen „Schubladen“. Die afrikanische Frau ordnet sich dem Mann unter, hat nichts zu sagen und folgt. Die amerikanische Frau weiß genau wie sie ihren Mann lenkt, damit dieser das macht was sie möchte.

Mir fehlte der Bezug zu den Protagonisten, da sie in meinen Augen zu sehr bekannte Klischees erfüllen und mich nicht überrascht, sondern eher genervt haben.
Auch den Einfluss der Finanzkrise hätte ich mir persönlich noch größer vorgestellt.

Die Geschichte konnte mich nicht mitreißen oder berühren, daher von mir nur 3 von 5 Sternen.