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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.01.2017

Spannender Anfang der in der Mitte leider etwas an Fahrt verliert

Glashaus
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Da die Gefahr von Cyberattacken immer größer wird und die Bundesregierung Deutschlands festgestellt hat, dass sie im Ernstfall nicht ausreichend reagieren kann, wird eine neue Behörde ins Leben gerufen ...

Da die Gefahr von Cyberattacken immer größer wird und die Bundesregierung Deutschlands festgestellt hat, dass sie im Ernstfall nicht ausreichend reagieren kann, wird eine neue Behörde ins Leben gerufen - das Glashaus. Beim Glashaus handelt es sich um eine Behördenübergreifende Einheit aus LKA, BND, Verfassungsschutz, MAD, Cyber-Abwehr Zentrum und der Staatsanwaltschaft. Offiziell untersteht das Glashaus dem Innenministerium und damit auch dem Parlament, doch unter den Politikern dort hat sich die Gründung der Einheit noch gar nicht rumgesprochen. Zum Vorteil des Glashauses, denn dieses will schnell und unbürokratisch handeln können.
Die Mitglieder des Glashauses (insg. 24 Angestellte) haben nichtmal ihr Equipment komplett aufgebaut, da werden sie auch schon gebraucht. Ein Hacker Namens Godspeed startet seine erste Attacke und macht die Notwendigkeit des Glashauses offensichtlich. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt - Aktion und Reaktion - Godspeed hat nur einen entscheidenen Vorteil, er hatte jahrelang Zeit für die Planung. Ihm Gegenüber steht ein sich noch nicht eingearbeitetes Team, das auch zu entscheiden hat, wie weit der Staat gehen darf um die Attacken abzuwehren ? Wo ist die Grenze ? Was ist vertretbar ?

Die Gefahr von Cyberkriminalität ist ein hochaktuelles Thema und wird wohl auch noch über eine sehr lange Zeit aktuell bleiben. Im Buch wird eines der schlimmsten Szenarien durchgespiel, Cyberterroristen versuchen ganz Deutschland zu destabilisieren. Um nicht zu viel vorweg zu nehmen möchte ich mich zum Verlauf und Steigerung gar nicht weiter äußern. Das soll jeder der möchte selber herausfinden und beurteilen.
Ich für meinen Teil fand den Anfang sehr gelungen. Der Autor springt ein wenig zwischen verschiedenen Handlungssträngen und Personen, die sich aber in einem schlüssigen Bild zusammensetzten. Auf diese Weise baut sich eine gute Spannung auf, die sich bis zur Mitte des Buches hält. Dann verliert sich die Spannung für mich, es wirkt etwas langgezogen und der Fokus wird auf Handlungsstränge gesetzt, die in meinen Augen nicht so entscheidend und auch nicht zwingend notwendig wären. Am Ende nimmt es wieder an Fahrt auf, allerdings wird einiges auch sehr schnell und vielleicht zu nebensachlich, schlaksig aufgelöst. Für mich wäre es noch interessanter, wenn man sich mehr auf den Kern der Geschichte konzentriert hätte.

Im Gesamten ist das Buch für mich dennoch gelungen und das Lesen hat Spaß gemacht. Es ist schade, dass die Spannung des Beginns nicht gehalten werden konnte. Die Charakter sind interessant und gut durchdacht. Außerdem bleibt die ethische Frage die aufgebracht wird, wie weit darf man gehen um Cyberattacken abzuwehren. Wo ist die Grenze zwischen vertretbar und nicht vertretbar ?

Veröffentlicht am 13.01.2017

Im Meer schwimmen Krokodile

Im Meer schwimmen Krokodile
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Enaiat wird von seiner Mutte aus Afghanistan nach Parkistan gebracht. Sie will ihrem Sohn ein besseres Leben ermöglichen, sie will ihn schützen. Denn sie sind Hazara und werden von den Taliban verfolgt. ...

Enaiat wird von seiner Mutte aus Afghanistan nach Parkistan gebracht. Sie will ihrem Sohn ein besseres Leben ermöglichen, sie will ihn schützen. Denn sie sind Hazara und werden von den Taliban verfolgt. Die Mutter sieht keinen anderen Ausweg als Enaiat nach Parkistan zu bringen und ihn dort, auf sich allein gestellt, zurückzulassen. Sie sieht für ihren Sohn keine bessere Chance als sich alleine durchzuschlagen, denn sie muss zurück und sich um ihre anderen Kinder kümmern. Bevor sie Enaiat verlässt muss er ihr drei Dinge versprechen: 1. Er darf nie Drogen nehmen 2. Er darf keine Waffen benutzen (sei es nur ein Kochlöffel, mit dem Ziel einen anderen wehzutun) 3. Er darf nie stehlen.
So wacht Enaiat in Prakistan auf und seine Mutter ist verschwunden. Ab diesem Zeitpunkt muss er sich alleine durchschlagen.

Ich finde dieses Buch erzählt eine ergreifende Geschichte. Enaiat beschreibt in einem erstaunlich ruhigen, schon fast sachlichen Ton wie er sich durchs Leben kämpft. Er jammert nicht, bemitleidet sich nicht, sondern kämpft sich durch. Mit wahrscheinlich zehn Jahren (er weiß selber nicht wie alt er ist) auf sich alleine gestellt macht er das beste aus seiner Situation. Er hält sich stets an die Versprechen, die er seiner Mutter gegeben hat. Er arbeitet und lässt sich von keinem Rückschlag entmutigen und kommt immer wieder auf die Beine. Er schafft es mit Hilfe von Freunden sich als illegaler Flüchtling, bzw. illegaler Einwanderer durchzuschlagen und über verschiedene Länder bis nach Italien zu gelangen. Ist dabei aber auch immer wieder auf sich selbst gestellt.

Von mir eine klare Leseempfehlung.
Eine erstaunliche Geschichte über einen bewundernswerten kleinen Jungen.
Mit einem noch immer hochaktuellem Politischen Hintergrund. Wie viele sich wohl gerade auf einem ähnlichen Weg befinden ???

Veröffentlicht am 13.01.2017

Immer Montags beste Freunde

Immer montags beste Freunde
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Man kann nicht immer alles planen.
Planbar wäre diese Geschichte nie gewesen.
Es beginnt recht zufällig.
Maurice steht zufällig an der Ecke, an der Laura vorbeigeht.
Normalerweise würde sie einfach weiterlaufen. ...

Man kann nicht immer alles planen.
Planbar wäre diese Geschichte nie gewesen.
Es beginnt recht zufällig.
Maurice steht zufällig an der Ecke, an der Laura vorbeigeht.
Normalerweise würde sie einfach weiterlaufen. Wie auch an diesem Tag, doch an diesem Tag entscheidet sie sich anders und dreht nocheinmal um.
Es entsteht ein Gespräch. Es folgt eine Essenseinladung. Es folgen sehr viele weitere Treffen. Es folgt eine Freundschaft mit der keiner gerechnet hat.

Laura Schroff lässt uns an ihrer persöhnlichen Geschichte teilhaben. Eine Geschichte die uns zeigt, dass es sich lohnt anderen Menschen offen zu Begegnen. Es zeigt sich wie von einer echten Freundschaft beide Seiten profitieren und das jeder etwas vom anderen lernen kann.

Man lernt beide Protagoniosten gut kennen.Sowohl Maurice und seine Lebenssituation, als auch Lauras Leben und nicht perfekte Kindheit wird erzählt.

Es ist eine Geschichte mit ihren Höhen und Tiefen. Gerade dadurch hat man den Eindruck, dass es eine authentische, ungeschönte und ehrliche Geschichte ist.

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm.

Empfehlenswert.

Veröffentlicht am 13.01.2017

Das Buch hält was es verspricht

Hartmut und ich
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Im Buch wird aus der Ich-Perspektive das gemeinsame Leben in der Männer-WG von dem Autor mit Hartmut beschrieben.
Gestartet wird mit der Gründung der WG, in einer Wohnung, in einem heruntergekommenen ...

Im Buch wird aus der Ich-Perspektive das gemeinsame Leben in der Männer-WG von dem Autor mit Hartmut beschrieben.
Gestartet wird mit der Gründung der WG, in einer Wohnung, in einem heruntergekommenen Haus, baufällig, dafür aber günstig und mit 120qm. Wir erfahren das Hartmut Student ist und der Ich Protagonist Packer bei UPS. Im weiteren Verlauf wird der Leser im WG-Alltag mitgenommen, wobei es nie langweilig wird da der Weltverbesserer Hartmut immer wieder auf sehr eigenwillige und abtruse Ideen kommt.
Um nicht zu viel vorweg zu nehmen gehe ich auf Hartmuts Ideen nicht weiter ein, nur so viel dem Autor ist einiges eingefallen.

Ich finde das Buch ist gut geschrieben, lässt sich flüssig lesen und wird nicht langweilig.
Die Protagoonisten sind sehr eigen, aber dabei durchaus liebenswert und sehr lustig.

Einfach mal ausprobieren.