Profilbild von Ann-Sophie

Ann-Sophie

Lesejury Star
offline

Ann-Sophie ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Ann-Sophie über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.11.2017

Das erste Mal enttäuscht

Das Fundament der Ewigkeit
1

Cover:
Ich mag auch das Cover des neuen Werkes von Ken Follett sehr gerne! ich liebe den schlichten, aber doch beeindruckenden Stil, der Wiederkennungswert hat und in gewisser Weise auch auf Geschichte ...

Cover:
Ich mag auch das Cover des neuen Werkes von Ken Follett sehr gerne! ich liebe den schlichten, aber doch beeindruckenden Stil, der Wiederkennungswert hat und in gewisser Weise auch auf Geschichte einstimmt. Zumindest ist das mein persönliches Empfinden.

Inhalt:
"Das Fundament der Ewigkeit" entführte mich wirklich in die damaligen geschichtlichen Ereignisse. Man merkt die intensive Recherche dahinter und wer sich auf unterhaltsamere Art und Weise, will ich es mal nennen, mit diesem Zeitalter und Konflikt befassen will, sollte zu diesem Buch greifen.
Ich wollte sowohl das Geschichtliche als auch ein spannendes, mitreißendes Buch erleben und dabei wurde ich leider enttäuscht. Ich war ein großer Fan von "Die Säulen der Erde", doch das neue Werk des Autors kann in meinen Augen damit nicht mithalten. 


Er gestaltete die Handlung mit sehr vielen verschiedenen Handlungssträngen, sodass auch viele Themen aufgegriffen wurden. Dabei aber keines so wirklich intensiv, kam es mir vor. Es ließ sich für mich kein roter Faden finden und dieses Fehlen machte sich auch bei meiner Lesefreude bemerkbar. 
Dieses Buch ist für mich ein historischer Roman, der in Ordnung ist. Sicher nicht für jeden etwas, aber doch für Geschichtsliebhaber, um Historie mal anders zu erleben.

Charaktere:
Die Charaktere waren ein Punkt, mit dem ich meine Schwierigkeiten hatte. In seinen bisherigen Werken konnte mich nicht nur die historische Seite begeistern, sondern auch die Figuren, mit denen der Autor sie ausgestattet hat. 
In seinem neuen Werk kamen sie mir in der Ausarbeitung viel zu kurz. Sie wirkten auf mich alle oberflächlich, was für mich eine große Schwäche darstellt. Die Geschichten des Autors lebten bisher unter anderem besonders durch die spannend gestalteten Charaktere, was hier leider nicht der Fall war. Nicht nur die Nebencharaktere erfüllten für mich einfach nur ihre Aufgaben, ohne genügend Raum bekommen zu haben, um im meinem Kopf zu leben, sondern Auch die Figur Ned Willard, die besonders im Fokus steht, konnte mich absolut nicht überzeugen. So viele Punkte seines Lebens blieben für mich unklar, seine Persönlichkeit für mich nicht greifbar, ... Alles in allem war ich hier sehr enttäuscht, da es aus meiner Sicht gerade für seine historischen Romane besonders wichtig ist, dadurch zu bestechen.

Schreibstil:
Ich mag den Schreibstil des Autors prinzipiell ganz gerne, denn er versteht sich definitiv darin, Spannung reinzubringen - zumindest größtenteils. 
Ken Follett schafft es, Geschichte spannend zu erzählen und auch mein Interesse für das Geschehen zu wecken. 
Doch in seinem neuen Werk driftet er teilweise sehr in Langatmigkeit ab, wo relativ unbedeutende Szenen sehr lang und breit beschrieben werden, was mich als Leser doch ziemlich anstrengte. 
Ich mag es, wie er Geschichte erzählt, doch hier war es nicht ganz perfekt.

Fazit:
"Das Fundament der Ewigkeit" war für mich kein leichtes Werk. Ich mochte die Bücher von Ken Follett bisher sehr gerne, vor allem "Die Säulen der Erde" fand ich wirklich großartig. Mit seinem neuen Werk tat ich mich aufgrund der Konzeption sehr schwer. Es waren mir zu viele Handlungsstränge und zu viele Personen, sodass ich nicht wirklich in die Geschichte rein kam und auch nicht warm mit ihr wurde. Es mag historisch richtig und auch wertvoll sein, doch für einen guten Roman brauch es mehr als das und umso enttäuschter bin ich, da Ken Follett mich schon einmal wahrlich begeistern konnte und damit bewiesen hat, dass er mehr aus Geschichte machen kann.
Dennoch hielt die Geschichte mich fest, weswegen ich sie dennoch empfehlen kann, auch wenn definitiv Luft nach oben gegeben ist. Man kann es lesen, aber man muss nicht.

Veröffentlicht am 20.07.2020

Das erste Kinderbuch des Autors! Genial!

Flüsterwald - Das Abenteuer beginnt (Flüsterwald, Staffel I, Bd. 1)
0

Cover:
Das Cover ist wirklich super gelungen! Es wurde von dem Illustrator entworfen, der auch das Innere des Buches ausschmückte. Es spricht genau die richtige Zielgruppe, weckt aber nicht nur das Interesse ...

Cover:
Das Cover ist wirklich super gelungen! Es wurde von dem Illustrator entworfen, der auch das Innere des Buches ausschmückte. Es spricht genau die richtige Zielgruppe, weckt aber nicht nur das Interesse der Jüngeren, meiner Meinung nach. Ein tolles, liebevolles und stimmungsvolles Bild, passend zum Inhalt!

Inhalt:
Ein unverhofftes Abenteuer beginnt in Lukas' neuer Heimatstadt. Anfangs ist er alles andere als begeistert, doch dann entdeckt er ein Geheimnis des Vorbesitzer der alten Villa, das ihn in eine ganz andere Welt entführt. Ich empfand den Reihenauftakt als sehr gelungen. Von Anfang an kan ich gut in die Geschichte rein und verfolge Lukas' spannende Entdeckungen um den Flüsterwald. Für mich war es zu keinem Zeitpunkt langweilig, aber auch nicht übermäßig viel dramatisch, sodass es für ein Kinderbuch zu überladen war. Schön fand ich auch die kleinen Wendungen, die bereits im Auftakt versteckt waren. Vor allem das Ende hat mich richtig neugierig auf die Fortsetzung gemacht! Ich bin gespannt, was der Autor noch daraus machen wird.

Charaktere:
"Flüsterwald - Das Abenteuer beginnt" ist nicht nur hinsichtlich des Handlungsverlaufs liebevoll gestaltet, sondern auch die Charaktere konnte mich von sich überzeugen. Allen voran die Hauptfigur Lukas wirkte sehr authentisch, sodass man sich gerade im Alter 9-13 gut in ihn hineinversetzen kann. Aber ich konnte auch so sein Handeln und Denken sehr gut nachvollziehen. Ich fand es auch spannend, wie sich seine Neugierde auf die Welt des Flüsterwalds entwickelt hat. Seine fantasievollen Mitstreiter fand ich ebenso super gestaltet! Vielseitig, unterhaltsam und liebevoll detailliert auf wenigen Seiten.

Schreibstil:
Dass Andreas Suchanek sehr gut schreiben kann, ist mir als Vielleser seiner Bücher nicht neu. Bisher konnte er mich mit seiner dramatischen und spannenden Art zu erzählen, immer begeistern. Mit seinem ersten Kinderbuch hat er die Gradwanderung geschafft, dem einerseits gerecht zu werden und es andererseits auf Kinder als Zielgruppe anzupassen, sodass es für sie genauso gut lesbar und vorstellbar ist. Und mir kam es dabei zu keinem Zeitpunkt zu kindlich im Stil vor. Insgesamt war ich stilistisch wirklich überrascht und kann das Buch nur weiterempfehlen.

Fazit:
Insgesamt war ich vom Auftakt der "Flüsterwald"-Reihe wirklich überrascht. Zum einen von der spannenden Geschichte, die auch mich als älteren Leser wirklich mitgerissen und neugierig auf mehr gemacht hat. Zum anderen, weil es sehr schön zu lesen war und auch hier wieder: für Jüngere und Ältere passend, was meiner Meinung nach echt eine Kunst ist. Ich freue mich in jedem Fall auf mehr und muss sagen, dass dem Autor sein erstes Kinderbuch wirklich gelungen ist. Vor allem zum gemeinsamen Lesen und Vorlesen eignet es sich perfekt!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.03.2020

Eine der beeindruckendsten Geschichten des Jahres!

Second Horizon
0

Cover:
Ich liebe die Cover des Desingers! Sie sind immer einzigartig und kleiden die Geschichte unglaublich passend! Treffender hätte man es nicht gestalten können. Außerdem ist es zeitgleich noch ein ...

Cover:
Ich liebe die Cover des Desingers! Sie sind immer einzigartig und kleiden die Geschichte unglaublich passend! Treffender hätte man es nicht gestalten können. Außerdem ist es zeitgleich noch ein totaler Blickfang! Und das gilt auch für die atemberaubenden Innenillustrationen, mit denen das Buch reichlich versehen ist! Richtig tolle Arbeit.

Inhalt:
Was ist das perfekte Wesen? Ist es existent? Muss es geschaffen werden? Kann der Mensch es schaffen? Ist es aufzuhalten? Wo beginnt und endet Freiheit? Philosophische Fragen, denen sich ganze Studiengänge widmen, wurde hier in einer spannenden und unglaublich faszinierenden wie komplexen Geschcihte aufgegriffen. Wolf und Babe sind frei ohne ihre Namen. Doch ein Auftrag weckt die Aufmerksamkeit der Herrschenden und die Gefahr findet ihren Anfang. Es ist eine Geschichte, die nur so vor Humor, Fantasy und Sci-Fi sprießt, genau wie es beschrieben wird. Der Autor entführt den Leser in eine sehr komplexe Welt, in der Technik und Magie unwiderruflich verbunden und Teil des Lebens aller sind. Ich war fasziniert, welche gesellschaftlichen Züge, technischen Entwicklungen und philosophischen Problematiken der Autor in einer Geschichte aufgreift, die vor allem auch von den Charakteren und den dazugehörigen Überraschungen lebt. Bis zum Ende fieberte ich mit, dachte angestrengt mit und war neugierig, wie alles ausgehen würde. Auch das Ende war typisch "anders" für den Autor und stimmte für mich sehr gut zum Gesamtbild.

Charaktere:
Wie können Figuren teilweise so wenig über sich selbst verraten und einem dabei trotzdem so echt und greifbar erscheinen? Wolf und Babe sind Charaktere, über die man lange Zeit nichts weiß, denn das bedeutet Freiheit, oder nicht? Doch ich habe sie trotzdem von der ersten Seite an wahrgenommen. Sie zu begleiten, fühlte sich spannend an. Ihre Überlegungen und Entwicklungen im Verlauf der Geschichte erst recht. Als sich ihr Grüppchen vergrößert, war ich noch stärker hin und weg. Ich kann gar nicht beschreiben, was die Charaktere in mir ausgelöst haben, sondern ich kann lediglich sagen: Ich habe sie wahrgenommen und ich habe sie leben sehen.

Schreibstil:
Bisher habe ich alle Bücher des Autors gelesen und war immer wieder beeindruckt. Besonders faszinierend finde ich dabei die unterschiedlichen Stimmungen, die er erzeugt. "Second Horizon" ist vom Lesegefühl her genauso anders wie sein vorheriges Buch "Cyberempathy" es war. Wer E.F. von Hainwald lesen will, sollte auf jeden Fall einen hohen Anspruch an sich selbst und Lust auf Lektüre haben, die es in sich hat. Ich kann die Geschichte nur als kognitiv herausfordernd bezeichnen, was allein sie schon zu etwas anderem gemacht hat. Andererseits kam ich beim Lesen wahnsinnig gut voran und spürte keine Längen. Beides hinzubekommen ist beeindruckend, weswegen ich es auf jeden Fall seitens des Stils sehr empfehlen kann zu lesen.



Fazit:
E.F. v. Hainwald ist etwas Besonderes. Seine Art zu erzählen kann man nur als Kunst bezeichnen. Und Kunst ist bekanntlich ja nicht immer einfach. "Second Horizon" ist ein unbeschreibliches Abenteuer. Und das sage ich nicht, weil es so unglaublich genial ist. Das ist es auch, aber es lässt sich wirklich nicht beschreiben, weil in der Geschichte von Wolf und Babe so viel Tiefe, so viel Philosophie, so viele Fragen des Lebens stecken, die die eigenen Gedanken sehr stark mitreißen. Es ist keine Geschichte, die man wegliest, kurz genießt und das wars. Es ist eine Geschichte, die bleibt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.10.2019

Leseempfehlung für Fantasy-Fans!

Ailcos Fluch
0

Cover:
Das Cover hat mir auf den ersten Blick richtig gut gefallen. Als Fantasyliebhaber wusste ich aufgrund der düsteren, geheimnisvollen Gestaltung sofort, dass das Buch für mich geeignet ist. Es passt ...

Cover:
Das Cover hat mir auf den ersten Blick richtig gut gefallen. Als Fantasyliebhaber wusste ich aufgrund der düsteren, geheimnisvollen Gestaltung sofort, dass das Buch für mich geeignet ist. Es passt mit der Atmosphäre auch wirklich gut zu der Geschichte und ist damit ein äußerst gelungenes Cover!

Inhalt:
Vom Hauptmann der Stadtwache, einer machtvollen Position, hin zum Geächteten in der Gefängnisstadt Kal Hadun. Ailcos Leben durchzieht eine Wende, die nicht weniger Gefahren, Konflikte und Abenteuer mit sich bringt. Mit "Ailcos Fluch" hat Kai Kemnitz wirklich eine beeindruckende Geschichte in die Buchwelt entlassen. Sie basiert nicht nur auf einem interessanten Weltenbau, der für mich als Leser deutlich spürbar wurde, sondern auch auf einer gut durchdachten Handlung, die wirklich einiges zu bieten hat! Anfangs habe ich ein wenig Zeit gebraucht, um in die Geschichte reinzukommen, aber recht zügig hat sie mich dann doch gepackt. Ich habe mit den Figuren echt jede Herausforderung mitgefühlt, weil der Spannungsbogen wirklich gut gehalten wurde und das trotz ausreichender Beschreibungen, damit ich mir auch alles gut vorstellen konnte. Ohne zu viel zu verraten, kann ich euch nur sagen, dass es eine tolle, aspektreiche Geschichte war, die mir wirklich Spaß gemacht hat und Vorfreude auf die Fortsetzung weckte.

Charaktere:
Oftmals lebt eine Geschichte von einem gut durchdachten Plot, der die Leser fesselt und begeistert. In "Ailcos Fluch" haben die Charaktere der Geschichte ebenso sehr dazu beigetragen, wie sie selbst! Mich hat es wirklich erstaunt, wie schnell ich die Protagonisten einerseits ins Herz geschlossen habe und wie stark in andererseits mit ihnen mitgefühlt habe. Das hat für mich den Lesespaß an der Geschichte nochmal richtig gesteigert. Ailcos und sein innerer Kampf waren für mich einfach interessant, sowohl hinsichtlich des Inhalts auch als der Darstellung. Das machte ihn für mich zu einem sehr spannenden Charakter, was vor allem auch an seiner Entwicklung im Rahmen der Geschichte lag. Ich fand es toll, dass in dieser Hinsicht Bewegung in der Geschichte war und die Charaktere die Geschehnisse damit auch mehr erlebten, wenn man so möchte. Neben Ailcos kommen zunehmend mehr Charaktere hinzu, die alle ihre Eigenarten haben, könnte man sagen. Ich empfand sie in ihrer Vielseitigkeit als gut und authentisch gestaltet. Mir gefiel vor allem, dass auch diejenigen, die ich schnell ins Herz schloss, sich veränderten und neue Seiten zeigte. Das sorgte für Spannung und Abwechslung und gefiel mir wirklich sehr!

Schreibstil:
Bei mehr als 500 Seiten bin ich oftmals eher zurückhaltend, was meine Erwartungen angeht. Oftmals drohen unnötige Längen, die die Geschichte eher zäh werden lassen. Doch überraschenderweise konnte mich Kai Kemnitz mit seinem gut zu lesenden, beschreibungs-starken aber auch mitreißenden Schreibstil begeistern. Auch wenn ich die Kapitel teilweise als zu lang empfand, insbesondere da die Perspektiven wechseln, was ich immer ziemlich cool finde, muss ich trotzdem sagen, hat sich das Buch für mich nicht wirklich gezogen. Ich habe die Seiten zwar auch nicht verschlungen, weil es dafür eine zu umfangreiche, tiefgründige Fantasygeschichte ist, aber Längen gab es wie gesagt auch nicht. Stilistisch war ich positiv überrascht!

Fazit:
Manchmal können Bücher einen überraschen. "Ailcos Fluch" war für mich so ein Buch, einfach weil sie mich erstaunlich schnell für sich gewinnen konnte. Bei deutlich umfangreicheren Geschichten, die noch dazu einen eigenständigen Weltenbau umfassen, bin ich immer etwas skeptisch, ob mich die Geschichte nicht stellenweise langweilt. Doch das war hier absolut nicht der Fall - die Geschichte war spannend, die Figuren unterhaltsam und der Schreibstil angenehm. Ich empfand die Kapitel teilweise als recht lang, aber ansonsten hat mich die Geschichte in jedem Punkt überzeugen können, weswegen es von mir eine Leseempfehlung für dieses Fantasy-Abenteuer gibt!

Veröffentlicht am 26.10.2019

Die Grenze zweier Welten ...

Blowing across
0

Cover:
Das Cover spiegelt den Inhalt der Geschichte wirklich gut wieder. Auf den ersten Blick wirkte es auf mich recht voll und sprach mich nicht sofort an, aber auf den zweiten Blick fand ich es gut aufgebaut ...

Cover:
Das Cover spiegelt den Inhalt der Geschichte wirklich gut wieder. Auf den ersten Blick wirkte es auf mich recht voll und sprach mich nicht sofort an, aber auf den zweiten Blick fand ich es gut aufgebaut und aussagekräftig. Insgesamt ein gelungenes Cover, das einen darauf einstimmt, was einen erwartet.

Inhalt:
"Blowing Across" ist eine facettenreiche Geschichte zweiter Welten, die wieder zueinander finden., obwohl sie schon immer zusammen gehörten.
Es ist eine Geschichte, die viele bedeutsame Themen unserer Zeit aufgreift wie die Schädigung der Umwelt oder mögliche Gefahren künstlicher Intelligenz. Die Autorin verpackte diese Thematiken in einem spannenden Plot um eine Romance, den sie wiederum in einem Setting der Genres Fantasy und Dystopie/Science Fiction ansiedelte. Man merkt: facettenreich. Mir hat die Handlung insgesamt gut gefallen. Der Einstieg gelang mir problemlos und darüber hinaus fand ich vor allem den wissenschaftlichen, philosophischen Teil des Buches sehr gut ausgearbeitet. Ingesamt eine tolle Geschichte, die vor allem gegen Ende nochmal fahrt aufnimmt.
Schwächen lagen für mich jedoch unter anderem in der inkonsistenten Benennung der Kapitel, wovon ich persönlich kein Fan bin. Manchmal waren es die Perspektiven bzw. Leben der Figuren, also wen man begleitete. Dann waren es Orte oder beides oder Themen. Mich persönlich störte das.
Außerdem ging es mir am Ende ein klein wenig zu schnell, sodass ich mich etwas überfordert fühlte. Das Tempo kam überraschend, da die Geschichte eher langsam an Fahrt aufnahm. Beide Kritikpunkte sind jedoch sehr Geschmackssache.

Charaktere:
Die Figuren der Geschichte fand ich auf jeden Fall ziemlich cool gestaltet. Ich fand es cool, dass fast alle von Anfang an auf mich authentisch wirkten und greifbar waren. Dadurch konnte mich die Geschichte gut für sich gewinnen. Die Hauptfiguren River und Avo waren natürlich am aussagekräftigsten. Ich mochte ihre zurückhaltenden, neugierigen Persönlichkeiten wirklich gern. Einzige Mankos waren für mich der plötzliche Streit und die damit einhergehenden Gefühle sowie dass sofort wieder alles gut war. Den kurzzeitigen Wandel habe ich nich nachvollziehen können. Außerdem war mir manchmal nicht klar, wie alt River ist, weil sie manchmal wie 16 handelte, manchmal wie 30. Das empfand ich persönlich als etwas komisch. Ansonsten war es von den Nebenfiguren her, den anderen Wesen, wirklich gut und bereichernd gemacht.

Schreibstil:
Christine Keller hat meines Erachtens einen recht angenehmen Schreibstil, denn die Geschichte ließ sich im Großen und Ganzen wirklich gut lesen und nachvollziehen. Manchmal fand ich, dass sich die 280 Seiten etwas zogen, aber dafür fand ich die Perspektiven- und Ortswechsel umso passender.
Besonders toll fand ich, dass der Stil beispielsweise bei den Droiden super angepasst wurde. Einziger Kritikpunkte hier: Es sind eine sehr einfache, aber auffällige Rechtschreibfehler drin.

Fazit:
Insgesamt trotz vereinzelten kleinen Schwächen eine interessante Geschichte, die einen zum Mit- und Nachdenken anregt. Den Leser erwartet hier eine fantasiereiche Auseinandersetzung mit wichtigen Themen unserer Zeit, wenn er über kleine Mängel in der Umsetzung hinwegsehen kann.
Von mir gibt es 3.5 (aufgerundet zu 4) Sternen!