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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.02.2020

Spannende Geschichte mit einigen wenigen Längen

DNA
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DNA - Yrsa Sigurdardóttir
⭐️Rezension⭐️
Kurzmeinung :
Spannende Lektüre zum Miträtseln mit einigen Längen.

📚📚📚📚
🛑Meine Rezensionen enthalten KEINE Spoiler, sind aber sehr umfangreich.🛑
___________________
Den ...

DNA - Yrsa Sigurdardóttir
⭐️Rezension⭐️
Kurzmeinung :
Spannende Lektüre zum Miträtseln mit einigen Längen.

📚📚📚📚
🛑Meine Rezensionen enthalten KEINE Spoiler, sind aber sehr umfangreich.🛑
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Den Inhalt bei Bedarf bitte selbst recherchieren
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⭐️Schreibstil und Verständnis⭐️
Der Schreibstil ist von Anfang an sehr spannend! Die kurzen Kapitel halten den Spannungsbogen sehr weit oben und ermöglichen ein schnelles Weiterlesen.
Bei Thrillern und Krimis sollte man als Leser immer gut mitdenken, hier ist es aber nicht so, dass die Konzentration komplett auf der Geschichte liegen muss. Auch wenn man zwischendurch mal aufhört, findet man immer einen reibungslosen Anschluss, weil die Geschichte sehr verständlich geschrieben ist!
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⭐️Meine Meinung⭐️
Zu den Charakteren :
Ich hatte anfangs kleine Probleme mit den vielen Charakteren, die in kürzester Zeit auf mich zukamen. Dann hatten diese meistens auch noch so schwere Namen, sodass ich sie oft nicht richtig einordnen konnte. (Die Autorin kommt aus Island, daher sind es auch isländische Namen.)
Im Vordergrund stehen die Psychologin Freyja und der Kommissar Huldar, wobei ich beide Charaktere dennoch nicht wirklich einschätzen kann. Vielleicht erfahren wir mehr darüber im nächsten Band.

Die Geschichte ist wirklich spannend geschrieben. Direkt am Anfang war ich komplett gedanklich darin versunken, weil mit viel Spannung geschrieben wurde und die Geschichte einen perfekten Anfang geboten hat!
Sehr gekonnt hat die Autorin viele Kapitel mit einem Satz beendet, der zum direkten Weiterlesen animiert.

Zwischenzeitlich gibt es einige Längen, die es mir schwer gemacht haben, gedanklich komplett bei der Geschichte zu bleiben.
Manchmal lag es an den Beschreibungen der privaten Angelegenheiten der Charaktere, dass ich mit den Gedanken abgedriftet bin.
Glücklicherweise ging es aber die meiste Zeit wirklich um den Mordfall, was mir sehr gut gefallen hat. Ich kenne einige Autoren, die viel mehr Wert auf Hintergründe legen, sodass die eigentliche Handlung verloren geht.
Das ist hier nicht der Fall!

Das Ende war für mich schon unerwartet. Ich hatte im Laufe der Geschichte immer wieder neue Verdächtige im Sinn, doch der wirkliche Mörder / die wirkliche Mörderin hat mir erst kurz vor Ende einen verdächtigen Eindruck geliefert.
Ich denke, dass die Auflösung für den einen oder anderen Leser keine Überraschung sein wird, doch ich als leidenschaftliche Leserin von spannenden Büchern wurde überrascht!
Nicht unbedingt, was den Täter / die Täterin angeht, sondern aufgrund des Motivs.
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⭐️Mein Fazit und meine Bewertung⭐️
Eine sehr spannende und fesselnde Geschichte über eine wirklich grausame Mordserie, die jedoch leider durch einige Längen einige wenige Male Suchtpotenzial verloren hat.
Von mir gibt es 4 von 5 Sternen und eine klare Empfehlung an alle Krimi und Thriller Liebhaber📚

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.02.2020

Humorvolle Geschichte zum Thema Selbstfindung

The Plus One - Sie baut sich Mr. Right einfach selbst
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The Plus One - Sarah Archer

⭐️Rezension⭐️ ❌OHNE SPOILER!❌

📚📚📚📚

⭐️ Erstmal vielen Dank, dass ich ein kostenloses Rezensionsexemplar von Lovelybooks zur Verfügung gestellt bekommen habe!
Dieses beeinflusst ...

The Plus One - Sarah Archer

⭐️Rezension⭐️ ❌OHNE SPOILER!❌

📚📚📚📚

⭐️ Erstmal vielen Dank, dass ich ein kostenloses Rezensionsexemplar von Lovelybooks zur Verfügung gestellt bekommen habe!
Dieses beeinflusst nicht meine Meinung.⭐️
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Den Klappentext bei Bedarf bitte selbst recherchieren. Ich gehe davon aus, dass dieser bekannt ist.
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Schreibstil / Verständnis :
Der Schreibstil in diesem Buch ist sehr angenehm! Von der ersten Zeile an habe ich mich wohl gefühlt und konnte mich direkt in die Geschichte hineindenken.
Verständlich ist die Handlung ebenfalls! Es gibt keine Stellen, die ich öfter lesen musste, um sie zu verstehen.
Sarah Archer schreibt in dieser Geschichte sehr humorvoll, was mir äußerst gut gefallen hat. Dadurch verläuft das Lesen sehr flott!
Außerdem erinnere ich mich an keine Stelle, die sich unnötig lang gezogen hat, was für mich immer besonders wichtig ist.
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Meine Gedanken zur Geschichte :
Der Klappentext klang für mich schon sehr lustig, aber dass der Schreibstil wirklich derart humorvoll ist, hat mich sehr positiv gestimmt.
Bereits am Anfang gab es einige Stellen über die Protagonistin Kelly, die mich schmunzeln ließen und dadurch war diese mir direkt sympathisch. Durch ihre so verpeilte und gleichzeitig selbstkritische Art hat sie sich direkt in mein Herz geschlossen.
Der Leser bekommt sehr genaue Einblicke in Kellys Leben und vor allem in ihre familiäre Situation, was es viel einfacher macht, ihre Lage nachzuempfinden.
Die Charaktere werden alle sehr authentisch beschrieben, jeder hat seinen Charme und besonders Kellys Freundin Priya hat es mir angetan. Trotzdem kam mir die Beziehung zwischen den beiden ein wenig zu kurz. Ich hätte Priya lieber noch viel mehr als Hauptcharakter gesehen, weil sie den perfekten Gegensatz zu Kelly darstellt, doch für mein Empfinden ist sie eher ein Nebencharakter, der noch weiter hätte ausgebaut werden können. Ihre so offene Art hat oft frischen Wind in die Geschichte gebracht.
Kellys Mutter hat in mir einen stark bleibenden Eindruck hinterlassen. Ihre auffällige Art ist wirklich nervenaufreibend und ich kann Kellys Verhalten demnach komplett nachvollziehen. Wie anstrengend ihre Mutter ist, kann nur das Buch allein berichten, dafür gibt es keine weiteren Worte, ohne zu spoilern.
Natürlich muss ich auch über Ethan berichten - Kellys selbst gebauten Roboter. Mir fiel es schwer, ihn mir wirklich menschlich vorzustellen. In meinem Kopf hat er stückchenweise gesprochen, nie in fortlaufenden Sätzen und genauso habe ich mir seinen Gang vorgestellt. Nicht in einer fließenden Bewegung, sondern in kleinen Schritten, wie Roboter bekannt sind. Diese Vorstellung bekam ich leider nicht aus dem Kopf, egal wie lange ich gelesen habe. Vielleicht hätte der Aufbau vom Roboter zum wirklich menschlichen Wesen noch präziser beschrieben werden können, um das in den Köpfen der Leser besser zu verankern.
Das einzig realistische Bild eines Menschen im Kopf hatte ich bei Ethans Erscheinungsbild, weil wirklich oft beschrieben wird, dass sein Äußeres menschlich und echt aussieht, sodass niemand Verdacht gehegt hat.
Die Art von Ethan ist wirklich ein Traum! Er weiß genau, was Kelly mag, was sie nicht mag und wie er sie behandeln muss. ( Sie hat ihn schließlich nach ihren Wünschen gebaut )
Doch ob die Beziehung zwischen Mensch und Roboter wirklich bestehen kann und was Kelly und Ethan gemeinsam erleben, solltest du lieber selbst herausfinden!
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Das Ende :
Leider war für mich das Ende nicht so positiv. Auf einmal lief alles so harmonisch, als wäre nie etwas gewesen, das fand ich nicht authentisch.
Den Charakterzug einer Person komplett zu verändern ist auf wenigen Seiten einfach nicht möglich. Dazu hätte man diese Überlegung früher in Anspruch nehmen und in kleinen Schritten heranführen sollen.
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Mein Fazit / Meine Bewertung :
Ein gelungenes, humorvolles Buch, das mich mit einer sehr erfrischenden Geschichte und authentischen Charakteren überzeugt hat!

Für mich überwiegt nicht die „Liebesgeschichte“ sondern die Familiengeschichte und das Finden der eigenen Persönlichkeit. Das Buch vermittelt viele wichtige Werte, wenn man an den richtigen Stellen nachdenkt.

Es gibt von mir 4 von 5 Sternen
⭐️⭐️⭐️⭐️

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.01.2020

Erschreckend!

Der Märchenerzähler
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Der Märchenerzähler
⭐️ Rezension ⭐️

Autori/in : Antonia Michaelis
Format : Ebook Epub
Seitenzahl : 448 Seiten

Gliederung :
1. Darum geht es
2. Cover / Optischer Eindruck
3. Schreibstil
4. Charaktere ...

Der Märchenerzähler
⭐️ Rezension ⭐️

Autori/in : Antonia Michaelis
Format : Ebook Epub
Seitenzahl : 448 Seiten

Gliederung :
1. Darum geht es
2. Cover / Optischer Eindruck
3. Schreibstil
4. Charaktere
5. So hat es mir gefallen
6. Empfehlung wirklich ab 14 Jahren?
7. Fazit / Kaufempfehlung?! / Sterne

Darum geht es :
Abel Tannatek, auch „der polnische Kurzwarenhändler“ genannt, ist ein Außenseiter in der Schule. Er ist ein Dealer, zieht schräge Klamotten an und kapselt sich vom Rest der Welt völlig ab. Einige Gerüchte kursieren über Abel bereits an der Schule herum, sodass er sich keine Mühe macht, um diese zu bekämpfen. Könnten sie wahr sein?
Anna lernt eine neue Seite an dem einst so erschreckenden Abel kennen. Eine weiche, sensible und fürsorgliche Seite. Denn Abel übernimmt die Vaterrolle für seine kleine Schwester und erzählt ihr Märchen. Doch was wäre, wenn diese Märchen nicht ausgedacht, sondern bittere Realität wären? Und was wäre, wenn Anna dadurch in Gefahr gerät?

Cover / Optischer Eindruck :
Das Cover zeigt unter einem grünen Hintergrund eine Person mit dem Rücken zum Leser. Die Person schaut auf einen Fluss hinaus und ist umgeben von den Zweigen einiger Bäume.
Ich denke, dass die Person die Hauptperson, Abel Tannatek, ist.
Das Cover gefällt mir sehr gut!

Schreibstil :
Der Schreibstil ist sehr angenehm und verständlich. Die Charaktere sind genau und gut nachzuvollziehen beschrieben und sind, jeder für sich, sehr authentisch.
Ich kam durch den Schreibstil sehr schnell voran mit dem Lesen!

Charaktere :
Anna - Protagonistin, ziemlich naiv und übt oft Handlungen aus, die ich nicht nachvollziehen kann.

Gitta - Annas Freundin, sie ist ein halbes Jahr älter als Anna, verliebt sich ständig neu, das komplette Gegenteil von Anna

Hennes - Klassenkamerad von Gitta, jemand, den ich als Clown und Player bezeichnen würde

Bertil - Klassenkamerad von Anna, der ständig Zettel verliert und sehr auf die Protagonistin fixiert ist

Abel Tannatek- „Polnischer Kurzwarenhändler“ wird er genannt. In der Schule ist er still, im Privatleben kümmert er sich liebevoll um seine Schwester und gilt dort als der Märchenerzähler

So hat es mir gefallen :
Ich hatte selten so hohe Erwartungen an ein Buch, wie an dieses! Derzeit lese ich sehr häufig positive Meinungen darüber und musste es daher einfach direkt lesen. Viele schrieben, dass die das gesamte Werk verarbeiten müssen, dass es ihrer Meinung nach nicht ab Vierzehn Jahren geeignet wäre und die Handlung teilweise sehr verstörend sei.
Kurz gesagt : Ich teile diese Meinungen teilweise, jedoch keineswegs komplett!
Der Anfang hat mir sehr sehr gut gefallen. Die Charaktere wurden gut eingeleitet. Allerdings habe ich zu Anfang nie wirklich verstanden, ob Gitta und Anna Geschwister oder Freundinnen sind. Das ergab sich erst mit der Zeit.
Einige Charaktere waren mir direkt seit Beginn total unsympathisch und ich denke, das war auch die Intention, die die Autorin bei den Lesern herbeirufen wollte.
Anna jedoch konnte ich nie wirklich einschätzen. Einerseits war ihre so naive Art sympathisch und echt. Andererseits ging mir genau diese Art schnell auf die Nerven und hat zu Unauthentizität geführt.
Wenn etwas passiert ist, was wirklich negativ war ( Stelle auf dem Boot!! ) hat sie es einfach so geschluckt und weiter gemacht, als wäre nichts gewesen. Das macht keinen Sinn, vor allem nicht nach solch einer Tat. Ich hätte mir mehr Stärke von ihr gewünscht.
Auch, dass alle Personen ihre Eltern mit den Vornamen ansprechen, finde ich komisch.
Die Handlung, also die Idee dahinter, finde ich gut und sehr spannend. Man hat zwei Geschichten, welche aus verschiedenen Sichten erzählt werden. Einmal die Handlung über den Märchenerzähler an sich und dann noch die Geschichte, die dieser erzählt. Ich finde beides wirklich sehr stimmig und auch die Spannung bleibt bestehen.
Allerdings wurde mir ab der Mitte die Handlung sehr eintönig und langatmig. Die Geschichte, die der Märchenerzähler erzählt, ging nicht weiter, es hat sich nur noch gezogen, sodass ich die Stellen der Geschichte irgendwann nur noch überflogen habe.
Ich dachte immer, ich wüsste, wer die Person ist, die für alles verantwortlich ist. Das Ende allerdings hat mich sehr überrascht und wirklich schockiert zurückgelassen! In diesem Punkt kann ich der Mehrheit wirklich zustimmen und muss sagen, dass ich das alles auch erstmal verarbeiten muss.

Wirklich zu empfehlen ab 14 Jahren?
Das Buch ist ab 14 Jahren empfohlen, das finde ich nicht ganz abwegig. Das Thema, welches angeschnitten wird, ist bereits in diesem Alter bekannt. Ich fänd es eher falsch, dieses Thema in der Altersklasse zu verheimlichen, denn es ist so aktuell, wie selten zuvor. Außerdem zählt für mich nicht das Alter, sondern die Reife des Lesers.
Für mich ist eher die Art, wie damit umgegangen wird, ein Grund, dieses Buch niemandem zu empfehlen, der noch nicht wirklich reif genug dafür ist und die Handlung nicht hinterfragen kann.
Anna, die Hauptperson, nimmt das, was geschehen ist ( Stelle auf dem Boot ) wirklich viel zu leicht hin und unternimmt nichts. Sie vermittelt, dass das Thema normal ist und es jeder tun darf, ohne Konsequenzen zu fürchten. Lediglich eine Entschuldigung sollte bei dieser Tat nicht genügen!

Fazit / Kaufempfehlung / Sterne

Fazit : Spannende Lektüre mit erschreckendem Thema, welches den Leser am Ende wirklich zum Nachdenken bringt!

Kaufempfehlung: Ich empfehle dieses Buch definitiv weiter, denn es ist schlichtweg spannend mit sehr authentischen Charakteren; bis auf wenige Ausnahmen. Lediglich sollte der Käufer reif genug sein, das Gelesene verarbeiten und negativ hinterfragen zu können.

Sterne :
Aufgrund der Handlung, die sich mittig sehr gezogen hat, gibt es 4 Sterne ⭐️

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.12.2019

Aufregende Literatur mit spannender Atmosphäre

Melmoth
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Melmoth

Autor/in : Sarah Perry
Format : Ebook Epub
Seitenzahl : 336

Gliederung :
1. Darum geht es
2. Cover / Optischer Eindruck
3. Schreibstil
4. Charaktere
5. So hat es mir gefallen
6. Fazit ...

Melmoth

Autor/in : Sarah Perry
Format : Ebook Epub
Seitenzahl : 336

Gliederung :
1. Darum geht es
2. Cover / Optischer Eindruck
3. Schreibstil
4. Charaktere
5. So hat es mir gefallen
6. Fazit / Empfehlung?! / Sterne

1. Darum geht es :
Die 42 Jährige Helen Franklin bekommt von einem Bekannten ein altes Manuskript, welches sie unbedingt lesen soll und welches ihrem Bekannten solche Angst beschert.
In dem Manuskript geht es um Melmoth, die Zeugin, eine schwarze Frau, die über Leid und Schmerz wacht und immer dort ist, wo solches ausbricht. Menschen berichten über ihre Begegnungen mit Melmoth, die zwar nie richtig da ist, deren Anwesenheit aber deutlich spürbar zu sein scheint. Und auch Helen fühlt sich immer mehr beobachtet und ihr wird bewusst, dass hinter dieser biblischen Gestalt mehr steckt, als nur Sagen und Geschichten...

2. Cover / Optischer Eindruck :
Das gesamte Titelbild ist voller Blätter in Dunkelblau und Dunkelgrün. Der wenige Hintergrund, der zu sehen ist, ist schwarz und auf diesem sind Vögel zu sehen. Wahrscheinlich sollen dies die Vögel sein, die auch im Buch beschrieben werden. ( Dort sind es Dohlen ) .
Den Sinn der Blätter, die anscheinend sehr präsent sein sollen, habe ich im Bezug zur Handlung nicht verstanden. Die Vögel ergeben darauf bezogen mehr Sinn und hätten für meinen Geschmack eher im Vordergrund stehen sollen.
Das Cover erzählt nicht wirklich etwas über die Geschichte, weil die Vögel nicht die hauptsächliche Handlung darstellen. In diesem Fall finde ich das aber nicht schlimm, denn das sorgt für Spannung, da ich beim Anblick des Covers keine solche Handlung erwartet hätte.
Da heißt es wieder einmal :
Lass dich nicht vom Cover täuschen!

3. Schreibstil :
Das Buch ist definitiv keines für Zwischendurch, welches man mal kurz nebenbei lesen kann, denn der Schreibstil ist recht anspruchsvoll und die Sprache teilweise sehr gewählt.
Die Autorin schreibt aus Sicht eines Außenstehenden, der die gesamte Handlung unvoreingenommen überblickt und den Leser
oft persönlich anspricht. Beispielsweise „Wenn Sie genauer hinsehen, erkennen Sie...“ oder „Schauen Sie! Haben Sie dort auch den Schatten gesehen?“
Sie bindet durch diesen Erzählstil den Leser persönlich mit ein, was für mich eine komplett neue Atmosphäre dargestellt hat, diese aber gleichzeitig auch so spannend gestalten konnte.
Es wird nicht nur der Inhalt an sich beschrieben, sondern es gibt auch Briefe oder das Manuskript, in die der Leser Einblicke gewährt bekommt.
Teilweise fand ich den Schreibstil schwierig zu verstehen, weil ich derzeit wenige Bücher lese, bei denen ich einfach mal mitdenken muss. Das würde ich daher nicht als negativ auslegen, weil mir dafür einfach die Erfahrung fehlt.
Sonst ist mir die Spannung sehr positiv aufgefallen, die, obwohl nie wirklich etwas besonderes geschehen ist, von Anfang bis Ende präsent war. Durch den sehr düsteren Schreibstil hatte ich dauerhaft das Gefühl, als würde ich einen Horrorfilm sehen, in dem stetig Jumpscares passieren. Ich weiß zwar nicht, wie die Autorin diese Atmosphäre geschaffen hat, aber es funktioniert!

4. Charaktere :
Hier sind nur die für mich präsentesten Charaktere gelistet. Es gibt weitaus mehr

Helen Franklin - Protagonistin, deren Persönlichkeit ich nicht recht beschreiben kann. Sie mag Geheimnisse und geht ihnen gern auf den Grund. Außerdem scheint sie neugierig und wissbegierig zu sein.

Karel Prazan - Ist ein guter Bekannter und Freund von Helen. Er ist verängstigt und ziemlich verstört durch das Manuskript, das er von jemandem bekommen hat und gibt es an Helen weiter.

Thea - Die Frau von Karel. Sie sitzt im Rollstuhl. Ihre Persönlichkeit ist eher zurückhaltend, sie ist auf Karel angewiesen und man merkt, dass sie das stört. Außerdem hat sie Angst, dass ihr Mann sie nicht mehr liebt, weil sich ihr Leben so stark geändert hat.

Josef Hoffmann - Er hat das Manuskript angefertigt und an Karel weitergegeben. Seine Geschichte erfährt man nur anhand des Manuskripts.

Albina - Helens Mitbewohnerin. Sie ist über Neunzig und hat eine ziemlich grimmige Persönlichkeit, die allerdings nicht böse gemeint ist.

Adaya - Theas neue Hilfskraft. Sie lernen sich über Helen kennen.

5. So hat es mir gefallen :
Positiv :
Jetzt, nachdem ich das Buch zu Ende gelesen habe, muss ich gestehen, dass ich nicht genau weiß, was ich davon halten soll. Die erste Hälfte des Buches hat mich, trotz des recht anspruchsvollen Schreibstils, in seinen Bann gezogen und es hat mir sehr gut gefallen, weil ein stetiger Wechsel der Perspektiven stattgefunden hat.
Obwohl nicht wirklich aufregende Situationen passiert sind, hatte ich dauerhaft das Gefühl, unter Spannung zu stehen, weil das Gefühl beim Lesen trotzdem so düster und mystisch war, dass die Spannung nicht verloren ging. Auch wenn einige Stellen recht trocken waren, besonders im Manuskript, hat die Autorin es geschafft, eine dauerhafte Spannung aufrecht zu erhalten, die nicht abgebaut hat. Das Gefühl, ich würde einen Horrorfilm sehen, mit ständigen Jumpscares, hatte ich so gut wie dauerhaft! Ich finde es wirklich faszinierend, wie Sarah Perry eine solche Atmosphäre schaffen konnte, ohne wirkliche Horror Elemente einzubauen!
Ebenfalls positiv ist mir der Einbau neuer Charaktere aufgefallen. Ich habe nie wirklich den Gedanken gehabt „Jetzt versucht die Autorin jemand neues ins Buch zu bringen und muss ihn erstmal vorstellen...“, denn sie schafft es sehr „hinterlistig“ die Charaktere in das Geschehen einzubinden und trotzdem super zu umschreiben, ohne die Geschichte an sich zu unterbrechen.

Negativ :
Leider fand ich die letzten 120 Seiten recht langatmig. Für meinen Geschmack wurde dort viel zu viel Wert auf die Gespräche unter den Charakteren gelegt und die eigentliche Handlung über Melmoth ging unter.
Auch die letzten Seiten des Manuskripts haben an Wissen verloren. Anfangs fand ich die Auszüge wirklich interessant und auch die Sprache hat mir sehr zugesagt, obwohl diese für mich neu war.
Meines Erachtens nach hätte das Manuskript abgekürzt sein sollen, sodass die Berichte einiger Personen nicht so langatmig geworden wären.
Ebenfalls negativ sind mir die sehr langen Kapitel aufgefallen, die ein dauerhaftes Lesen ziemlich schwer machen. So geht es mir persönlich zumindest.

Das Ende hat mir recht gut gefallen. Das hätte, im Gegensatz zu den 100 Seiten davor, ruhig etwas detaillierter ausfallen können.
Mit der Auflösung hätte ich niemals gerechnet, das hat das Buch für mich super abgerundet!
Leider wurde oft zu viel Sprache für den Hintergrund von den dortigen Personen verwendet ( Was natürlich auch wichtig für die Handlung ist ) und die Situationen, die für den Leser spannend sind, wurden recht kurz gehalten.
Gewünscht hätte ich mir, dass die Szenen, in denen Melmoth wirklich präsent ist, weiter ausgebaut worden wären.

6. Fazit / Empfehlung?! / Sterne

Fazit :
„Melmoth“ ist kein Buch für zwischendurch, denn die Sprache ist recht anspruchsvoll und erfordert stetiges Mitdenken. Trotzdem wird der Leser fast durchgängig unterhalten und spürt die Anwesenheit von Melmoth förmlich am eigenen Leibe.
Gewählte Sprache trifft auf spannende Lektüre voller Hintergrundwissen!

Empfehlung?
Ja, ich kann dieses Buch auf jeden Fall empfehlen! Die Atmosphäre, die die Autorin geschaffen hat, sollten viel mehr Leser erfahren. Das ist grandiose Literatur!
Über die minimalen negativen Aspekte kann ich gut hinweg sehen und daher einfach nur eine klare Empfehlung aussprechen!

Sterne :
4 Sterne für dieses Werk, das mir weiterhin im Kopf spuken wird!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.12.2019

Außen hart, innen weich. Das ist Ove.

Ein Mann namens Ove
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Ein Mann namens Ove

Format : eBook

Darum geht es :
Ove ist 59 Jahre alt. Er ist ein Griesgram, wie ihn sich jeder vorstellt. Morgens dreht er täglich seine Runde, um Falschparker aufzuschreiben oder ...

Ein Mann namens Ove

Format : eBook

Darum geht es :
Ove ist 59 Jahre alt. Er ist ein Griesgram, wie ihn sich jeder vorstellt. Morgens dreht er täglich seine Runde, um Falschparker aufzuschreiben oder sonstige „Verbrechen“ zu enthüllen. In seiner Nachbarschaft versucht er für Ordnung zu sorgen und ist dabei alles andere als freundlich. Freunde hat er keine, denn nach dem Tod seiner geliebten Frau und dem darauf folgenden Verlust seiner Arbeit zieht er sich vollkommen aus dem sozialen Leben heraus. Seine Frau war die einzige Person, die ihn für seine Launen geliebt hat und nun, wo sie nicht mehr da ist, gibt es nichts mehr, was Ove am Leben hält. Und genau diese Gedanken bringen ihn dazu, seinen eigenen Selbstmord zu planen.
Bis eine neue Familie einzieht und Kontakt zu ihm aufbaut...

Cover / Optik :
Das Cover ist schlicht gehalten, der Titel des Buches ist in Großbuchstaben darauf zu erkennen und im Hintergrund steht die Hauptperson mit dem Rücken zum Leser. Es passt gut zur Handlung!

Schreibstil / Verständnis :
Der Autor schreibt sehr verständlich, von der ersten Seite an war ich im Geschehen eingebunden und konnte ohne Probleme schnell weiterlesen. Die kurzen Kapitel haben es umso angenehmer gestaltet, weil ich dadurch verleitet wurde, weiter zu lesen, weil das nächste Kapitel ja auch nur so kurz ist. So habe ich das Buch durch den Schreibstil sehr schnell durchgelesen.
Besonders toll finde ich den recht ironischen Stil des Autors, der mir so einige Male ein Lachen entlockt hat.

So hat es mir gefallen :
Den Anfang des Buches fand ich richtig toll! Ich wurde direkt von verschiedenen Emotionen überwältigt, einerseits Trauer, andererseits Heiterkeit durch den sehr lockeren und lustigen Schreibstil.
Ich habe von Anfang an eine Person in Ove gesehen, die mir vertraut war, denn ich denke, jeder kennt jemanden, wie Ove. Jemand, der alles beobachtet, der eine Art Polizei in der Nachbarschaft spielt und einfach alles tut, um etwas zu finden, worüber er sich ärgern kann. Normalerweise kenne ich solche Persönlichkeiten im höheren Alter und daher war es für mich eher schwer, mir einen 59 jährigen Mann vorzustellen. Ich hatte meist jemanden vor mir, um die 70, mit grauen Haaren, Gehstock... . Wenn man aber den Inhalt des Buches reflektiert, wird schnell klar, warum auch ein Mann diesen Alters diese Persönlichkeit entwickeln kann.
Ove war mir direkt sympathisch, einfach weil er ein Einzelkämpfer ist. Er hat von Kind an geschuftet und war eigentlich immer auf sich allein gestellt und das finde ich bewundernswert.
Er wurde nie als wirklich liebevoll dargestellt, auch nicht in Bezug auf seine Frau. Meist war sie die Person in der Beziehung, die ihm ihre Liebe gezeigt hat und trotzdem wusste sie genau, dass er diese genauso stark erwidert.
Ich denke, dass Ove einfach diesen Charakter nach ihrem Tod entwickelt hat, weil er die einzige Person verloren hat, die ihn so geliebt hat, wie er war. Ob Miesepeter oder nicht.
kann nie wirklich seine Gefühle zeigen. In seinen Taten merkt man jedoch, dass er das Herz am rechten Fleck hat, obwohl seine Mimik und seine Stimme etwas anderes sagen.
Mit der Zeit habe ich immer mehr Sympathie für Ove entwickelt, weil ich immer mehr über seine Vergangenheit erfahren habe, die ihn schließlich zu seiner heutigen Person geformt hat.
Das finde ich sehr positiv an dem Buch, dass es immer zwischen Gegenwart und Vergangenheit wechselt. Besonders emotional fand ich die Stellen, an denen Ove am Grab seiner Frau steht. Genau diese Szenen haben es mir erleichtert, ihn aus anderer Sicht zu sehen. Nicht nur als den Miesepeter, der er nach außen hin zu sein scheint.

Bis zur Mitte des Buches hat es mir super gefallen. Allerdings wurde es ab der Hälfte ziemlich eintönig. Immer passiert das gleiche, die Handlung schreitet nicht wirklich voran. Ich erwarte nicht, dass das Buch voller Spannung ist und es mich somit mitreißt, denn das soll es ja gar nicht vermitteln. Jedoch hätte ich mir gewünscht, dass das Buch ab der Hälfte abgekürzt wäre oder durch eine andere Fortsetzung aufgewertet werden würde. Ich habe mich recht schnell gelangweilt.
Das Ende allerdings hat mir wieder sehr sehr gut gefallen und das Buch wurde dadurch gut abgerundet!

Mein Fazit :
Humorvolle, aber auch emotionale Geschichte, die einige Eindrücke hinterlässt. Einige Stellen ziehen sich ein wenig, das Weiterlesen lohnt sich jedoch!

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