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Veröffentlicht am 14.01.2024

Achterbahnfahrt der Gefühle

Like words on our skin
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Worte zu finden zu einem Buch, das gefühlt mein ganzes Bild von Sprache verändert hat, ist schwer. Like words on our skin hat mein Bild verändert von der Sprache der Liebe und irgendwie auch der des Seins. ...

Worte zu finden zu einem Buch, das gefühlt mein ganzes Bild von Sprache verändert hat, ist schwer. Like words on our skin hat mein Bild verändert von der Sprache der Liebe und irgendwie auch der des Seins.
Mehwish Sohail dachte sich wirklich: “wie lasse ich meine Leser*innen am besten leiden?” and I love her for that.

Like words on our skin ist ein Buch für alle die, die bisher keine Stimme auf dem deutschen Buchmarkt bekommen haben oder wenn nur in einem tadelnden Ton. Das Buch ist keine leichte Kost, sondern lässt einen so mitfühlen, als würde man den Schmerz der Charaktere selbst fühlen.

Sadia und Ibrahim haben mich während dem Lesen nicht losgelassen und werden es wahrscheinlich sobald auch nicht. Dafür haben sie zu viel bewegt, bei mir und in ihrer Geschichte. Beide haben Karusellköpfe, die der Geschichte ihre besondere Note gegeben haben.
Und ihre Liebesgeschichte?? HELLOOOO?? ich war noch nie verliebt, aber genauso habe ich mir Liebe immer vorgestellt. Die Schmetterlinge in meinem Bauch waren aktiv wie sonst was.

In Band 1 haben wir die Familie der Sadeems erstmals kennengelernt und diese Familie, besonders die Sadeem Geschwister haben mein Herz. Die Familie, die wir aus Band 1 kennen, wird hier komplett auf den Kopf gestellt und zeigt dadurch wie komplex Geschwisterbeziehungen sind. Dass Geschwister zwar ähnliche Wunden haben, die aber komplett anders heilen. Menschen sind komplex, Beziehungen sind komplex und das wird in dem Buch super eingefangen. Band 3 kann nicht früh genug kommen und trotzdem werde ich wohl nie ready sein, dass mein Bild dieser Familie aus einer anderen Perspektive wieder auf den Kopf gestellt wird. (Bitte ein Maya-buch, wobei ich Nuh auch liebe und Uzair eh mein Herz hat)

Mein liebster Part an dem Buch ist definitiv die Kritik an unserem Schulsystem, das nur die bereichert, die bereits bereichert auf unsere Welt kommen. Ibrahims Wut hat sich so auf mich abgefärbt, dass ich sie gerade am liebsten selbst in einem Essay rausgelassen hätte.

Das Buch wird überall als Achterbahnfahrt beschrieben und diese Beschreibung ist perfekt. Es ist eine Achterbahnfahrt voller Gefühle, mit gefährlichen Abfahrten, rasanten Loopings, Herzstillstandmomente und dem Hinterfragen, ob das Herzrasen das Adrenalin wert ist, nur um am Ziel aufzuatmen und zu wissen, dass man es genauso nochmal machen würde.

Like words on our skin ist mehr als ein Highlight und der perfekte Start in dieses Lesejahr 2024

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Veröffentlicht am 12.08.2023

Childhood friends to lovers meets Hotel Zack and Cody meets Heartbreak

All My Golden Memories
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Wie der Name meiner Rezension schon vermuten lässt, war dieses Buch eine Achterbahnfahrt der Gefühle!
Ellis und Ryan lernen sich als Kinder kennen und machen das Hotel, was Ryans Familie gehört und indem ...

Wie der Name meiner Rezension schon vermuten lässt, war dieses Buch eine Achterbahnfahrt der Gefühle!
Ellis und Ryan lernen sich als Kinder kennen und machen das Hotel, was Ryans Familie gehört und indem Ellis arbeitet, unsicher.
Ich habe bei den Flashbacks von der Kindheit der Beiden wirklich Flashbacks von Hotel Zack und Cody bekommen:) Dieser Vibe in der Vergangenheit hat perfekt in Harmonie mit der etwas melancholischen und erwachsener Stimmung der Gegenwart gespielt.
Ich habe es geliebt beide Handlungsstränge zu verfolgen und zusehen, wie sie sich zu einem zusammengesetzt haben.

Ryan und Ellis sind tolle Charaktere und haben mich stark an "midnight rain" von Taylor Swift erinnert!!(was besseres gibt es nicht?) Zusehen, wie beide sich entwickelt haben im Laufe der Jahre war sehr schön zu lesen. Besonders Ryans Konflikt damit zu lernen für sich und andere einzustehen und seine Meinung zu äußern.

Wie auch schon bei der anderen New Adult Reihe der Autorin, habe ich es an diesem Buch geliebt, wie aktuell und schlau sie schreibt. Themen wie Privilegien und Diskriminierung wurden behandelt und sind trotz der Liebesgeschichte nicht untergangen. Die Autorin hat es geschafft sie mit Feinfühligkeit und aber auch Wut zu behandeln und damit eine perfekte Mischung gefunden.
Die Thematik zwei childhood best friends zu haben, die in so verschiedenen Verhältnissen aufwachsen und mit den Schwierigkeiten dieser Unterschiede versuchen zurecht zu kommen und auch einander zu verstehen, war einfach herzzerreißend, aber gleichzeitig auch irgendwie herzerwärmend.

Das Ende vom Buch hat mich etwas verwirrt, weshalb ich es kaum erwarten kann Band 2 zulesen und mich wieder vom Hotel Van Day begeistern zulassen!!

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Veröffentlicht am 03.06.2023

genial, aber zeitweise langweilig.

Babel
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babel, babel, babel.

um diesen Titel kam man in den letzten Wochen & Monaten nicht drum herum und natürlich war ich gespannt, wie mir das Buch gefallen wird, besonders da es von vielen als “sprachliches ...

babel, babel, babel.

um diesen Titel kam man in den letzten Wochen & Monaten nicht drum herum und natürlich war ich gespannt, wie mir das Buch gefallen wird, besonders da es von vielen als “sprachliches Meisterwerk” betitelt wurde.

und sagen wir so…ich kann dem zustimmen, bis zu einem gewissen Punkt.

Babel ist eine Kritik an Rassismus, Kolonialisierung, Elitism, Sexismus und irgendwie der Leben an sich. Diese Themen wurden nicht feinfühlig behandelt, keines Wegs. Stattdessen werden sie schonungslos und brutal ehrlich behandelt. Babel lässt einen uncomfortable fühlen, das ist das Ziel des Buches und es ist genial, wie die Autorin das ausnutzt.

Außerdem ist das Buch schlau geschrieben. Man merkt die Intelligenz der Autorin auf jeder einzelnen Seite. Durch die Anmerkungen in der Fußzeile und auch durch die einzelnen Charaktere und Erzählungsstränge.

Robin, Ramy, Victoire & Letty bilden eine Freundesgruppe, die wirklich ihre ups and downs durchlebt hat, schlimme Dinge getan hat und trotzdem einander unbeschreiblich sehr geliebt haben. Sie waren sich immer nah aber doch fern.

Ihre Charaktere einzeln haben sich meiner Meinung nach aber nicht wie Charaktere angefühlt, sondern wie Meinungen in einer Diskussion. Jede Person steht für eine andere Sichtweise in der riesigen gesellschaftlichen Diskussion zu den oben genannten Themen.
Aber das hat mich keineswegs gestört, ich fand es eher passend, vorallem dass man auch diese Entfernung zu den Charakteren/Meinungen behalten hat, um alles rational zu betrachten.

Was mich jedoch gestört hat war die fehlende Emotinalität. Für mich leben von show don’t tell auf dieser Ebene und das hatte das Buch keineswegs. Dadurch fand ich das Buch leider öfters flach & langweilig, was meine Leseerfahrung doch sehr beeinträchtigt hat, weil mir oft der Spaß beim Lesen gefehlt hat.

Babel ist ein Meisterwerk, keine Frage, aber meins war es leider nicht zu 100%. Manchmal reicht Genialität alleine eben nicht aus.

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Veröffentlicht am 13.04.2023

gar nicht mein Fall...

Letztendlich sind wir dem Universum egal
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SPOILERWARNUNG!!

Wir alle hatten wahrscheinlich diese eine Schullektüre in unserem Leben, die uns nicht nur gequält hat, sondern uns auch heftig hinterfragen gelassen hat, weshalb ausgerechnet dieses ...

SPOILERWARNUNG!!

Wir alle hatten wahrscheinlich diese eine Schullektüre in unserem Leben, die uns nicht nur gequält hat, sondern uns auch heftig hinterfragen gelassen hat, weshalb ausgerechnet dieses Buch für Schulklassen geeignet sein soll. Dass das bei mir aber "every day" von David Levithan, ein relativ modernes und beliebtes Buch sein wird, hat mich einfach nur schockiert.

Die Idee des Buches fand ich äußerst interessant. Ein genderloser, gesichtsloser Charakter, der jeden Tag in dem Körper einer anderen Person aufwacht klingt einfach nach einer originellen Idee und das war auch das einzige an dem Buch was ich mochte. A, main character des Buches, war nicht nur furchtbar naiv sondern hat von A geredet und B gemacht, das ganze Buch über. "Ich verändere nicht das Leben von Leuten" und vier Seiten weiter manipuliert er Leute, damit they den Tag mit Rhiannon, der Liebe seines Lebens mit der they höchstens zehn Sätze gewechselt hat. A kennt keine Grenzen und they hatte einfach eine unfassbare Doppelmoral.

Und als wäre das nicht schon die Kirche auf der Tote, muss die Protagonistin Rhiannon noch eine zweite darauf setzen. Sie ist von ich-will-dich-nicht zu ich-betrüge-meinen-freund-mit-dir zu ich-kann-dir-das-nicht-antun zu lass-uns-miteinander-schlafen zu ich-kann-das-doch-nicht innerhalb von wenigen Seiten gewechselt. Ich hatte Mitleid wegen Rhiannon und ihrer toxischen Beziehung zu Justin, ja, aber es hat mich komplett gestört, wie normalisiert Fremdgehen in dem Buch war.

Aber der größte Witz war wohl die Beziehung zwischen Rhiannon und A. Erstens habe ich nicht verstanden, wieso die beiden ineinander verliebt sind und vor allem WOHER diese Gefühle innerhalb von wenigen Seiten kamen. I mean, insta Liebe kann toll sein, aber das hier hat eher einer Obsession geglichen. Besonders Rhiannons Gefühle hab ich nicht verstanden. Als wäre das hin- und her nicht nervig genug gewesen, hat sie A nur Liebe und auch körperliche Annäherung gezeigt, wenn they in einem männlichen Körper war, der definitiv allen Schönheitsidealen entsprochen hat. Sie sagt sogar zu A, dass sie ihn nicht lieben kann, wenn er dick ist??? Ich meine klar, jeder hat einen anderen Typ (auch darauf bezogen, dass Rhiannon A immer abweisend behandelt hat, wenn they in dem Körper eines Mädchens waren), aber wo ist die tiefe Bindung zwischen den Beiden von der immer gesprochen wird, wenn sie they abschießt, sobald they nicht aussieht wie das männliche Schönheitsideal. Besonders von einer Schullektüre hätte ich mir bessere vermittelte Werte gewünscht, die nicht nur voller Stereotypen und problematischer Aussagen sind. Vor allem ist mir sauer aufgestoßen, wie abwertend Rhiannon A behandelt hat, sobald they in dem Körper eines Trans* Menschen waren?? Like, ihre transphoben Aussagen waren nicht nur unter aller Sau, aber sie blieben komplett unkommentiert?! A war wohl so geblendet von der großen Liebe, dass they nicht mal einen Gedanken daran verschwenden konnte, was für ein toller Mensch Rhiannon doch ist.

Abschließend frage ich mich nicht nur, wie dieses Buch eine Schullektüre sein kann, sondern auch wie dieses Buch so erfolgreich werden konnte, wenn es, meiner Meinung nach, außer einem tollen Konzept nichts vorweisen kann. Aber nochmal @deutscheSchulen: es gibt so viele tolle, englische Bücher.....wieso, WIESO dieses????

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Veröffentlicht am 04.04.2023

tolles Fantasybuch für Jugendliche!

Waraka
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Liebt ihr auch dieses Gefühl, wenn ihr beim Lesen eines Fantasybuchs komplett in die beschriebene Welt absteigen könnt? Wenn ihr denselben Wind in den Haaren spürt, wie die Protagonisten, dasselbe seht ...

Liebt ihr auch dieses Gefühl, wenn ihr beim Lesen eines Fantasybuchs komplett in die beschriebene Welt absteigen könnt? Wenn ihr denselben Wind in den Haaren spürt, wie die Protagonisten, dasselbe seht und riecht und irgendwie auch fühlt? So als würde man mit den Protagonisten die Welt erforschen? Genau so hat sich "Waraka" für mich angefühlt! Die Welt war einfach atemberaubend schön und kreativ. Besonders die vielen verschiedenen Tiere und ihre Rolle in der Geschichte haben mich überzeugt.

Dazu kam, dass in dem Buch so viele wichtige Themen angesprochen wurden, was mich definitiv positiv überrascht hat. Beispielsweise werden Themen wie Umwelt- und Tierschutz aufgegriffen, genauso wie die Wichtigkeit von Sprache und die Rolle von Angst in einer Gesellschaft. Diese Themen wurden einfach und so verständlich erklärt, weshalb das Buch für jüngere Generationen sehr lehrreich sein kann!

Arkyn, der Protagonist lernt gemeinsam mit der Leserschaft die Wichtigkeit dieser Themen kennen, während er durch die Wälder, Berge und Seen Warakas streift auf der Suche nach Antworten auf die Fragen, die ihn beschäftigen: Was hat es mit der großen Schlange auf sich? Hat Skarf nur gute Absichten? Und was ist mit seinem Vater passiert?

Auf seiner Reise trifft er auf Hurakan, einen Smilo und Saga, ein Mädchen von der anderen Seite des Ozeans, die ihn tapfer auf seiner Reise begleiten. Die Freundschaft der drei, besonders zwischen Mensch und Tier, hat mir sehr gut gefallen.

Einzig alleine fand ich teilweise die Absätze im Buch etwas deplatziert, was meinen Lesefluss leider etwas gestört hat. Ansonsten hat das Buch durch einen leichten und angenehmen Schreibstil geglänzt!

Ich kann das Buch, besonders jüngeren Leser*innen nur empfehlen, die auf der Suche nach einer fantastischen Welt sind und einer Geschichte, die auch noch wichtige Werte vermittelt.

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