Profilbild von AnnaMagareta

AnnaMagareta

Lesejury Star
offline

AnnaMagareta ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit AnnaMagareta über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.07.2023

Analyse eines Verbrechens – erschütternd & erschreckend

Die Stadt der Lebenden
1

„Die Stadt der Lebenden“ ist ein gut recherchiertes Buch des in Rom lebenden Autors Nicola Lagioia.

Die Ereignisse basieren auf einem Kriminalfall aus dem Jahr 2016. Manuel Foffo und Marco Prato - zwei ...

„Die Stadt der Lebenden“ ist ein gut recherchiertes Buch des in Rom lebenden Autors Nicola Lagioia.

Die Ereignisse basieren auf einem Kriminalfall aus dem Jahr 2016. Manuel Foffo und Marco Prato - zwei junge Männer aus guten Verhältnissen – massakrieren den 23-jährigen Luca Varani zu Tode. Der Fall geht durch die Presse und das Land ist geschockt.
Hier versucht der Autor diesen Fall zu analysieren. Er sucht nach Antworten. Manuel und Marco konsumieren Drogen und haben keinen Halt im Leben. Neben dem Fall gibt es Einblicke in das Leben der Stadt Rom und das ist nicht das malerische Rom, das ich als Tourist vor Augen habe, sondern eine Großstadt voller Dreck, Kriminalität und mit vielen dunklen Seiten.

Ich fand das Buch aus mehrerlei Gründen nicht leicht zu lesen. Da ist die Hohe Anzahl der Charaktere, die es mir schwer gemacht haben den Überblick zu behalten, die vielen Details, die ich nicht unbedingt gebraucht hätte, als zu abschweifend empfunden habe und auch weil ich die hier dargestellte unnötige Brutalität des Falls einfach erschütternd fand. Dennoch hat mich die Analyse des Falls gefesselt und mich hat es beeindruckt wie ausgiebig Nicola Lagioia hier recherchiert haben muss, um über so viele Details zu berichten. Sicherlich sollen seine ausschweifenden Erläuterungen auch zum Verständnis der gesamten Umstände beitragen.

Leichter Stoff ist dies nicht, aber dennoch finde ich das Buch durchaus lesenswert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.07.2023

Ein Stück deutsche Zeitgeschichte – gut recherchiert

Wir träumten vom Sommer
1

In dem Roman „Wir träumten vom Sommer“ von der Journalistin und Autorin Heidi Rehn wird das Leben der Studentin Amrei beschrieben.

Die Handlung beginnt im April 1972 in Florenz. Amrei hat das große Glück ...

In dem Roman „Wir träumten vom Sommer“ von der Journalistin und Autorin Heidi Rehn wird das Leben der Studentin Amrei beschrieben.

Die Handlung beginnt im April 1972 in Florenz. Amrei hat das große Glück einen Hostessenjob bei den Olympischen Spielen in München erhalten zu haben. München ist die Stadt, die sie vier Jahre zuvor verlassen hat. Damals war sie aus der Oberpfalz zu ihrer Großtante Annamirl nach München gezogen, um zu studieren. Zwischen den Studentenprotesten lernt sie den Kunststudenten David und den Polizist Wastl kennen. Unschlüssig für wen ihr Herz lauter schlägt, flieht sie nach Paris, um nun zu den Olympischen Spielen zurückzukehren.

Die Handlung wird nicht chronologisch, sondern im Wechsel zwischen der Zeit 1967/68 und 1972 erzählt. Durch diese Wechsel liest sich das Buch abwechslungsreich und es wird deutlich welche Entwicklung Amrei durchläuft, da sie im Verlauf der Jahre an Selbstbewusstsein gewinnt. Die Charaktere werden authentisch beschrieben und mir gefiel vor allem Amreis Großtante Annamirl sehr gut, die einen sympathischen, liberalen und aufgeschlossenen Eindruck macht.

Heidi Rehn hat hier wahre Begebenheiten mit einer fiktiven Geschichte verflochten und das ist ihr ausgesprochen gut gelungen. Das Attentat im Olympiastadion, die Unruhen unter den Studenten, politische Diskussionen, die Atmosphäre und der Zeitgeist der 1970er Jahre, das alles kam direkt bei mir an. Auch der Handlungsort München wird lebendig. Wer sich in München auskennt, wird alles direkt vor Augen haben.

Mit ihrem Nachwort rundet Heidi Rehn ihren Roman gelungen ab. Sie bietet sogar einen Romanspaziergang an, bei dem sie zu ausgewählten Schauplätzen führt und über historische Hintergründe informiert. Bei meinem nächsten Besuch in München wird dies auf jeden Fall eines meiner Ziele sein.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.07.2023

Eine abenteuerliche Schatzsuche

Animal Jack - Der verwunschene Berg
1

"Animal Jack - Der verwunschene Berg" ist nach „Animal Jack - Das Herz des Waldes“ der zweite Band mit dem Gestaltenwandler Jack des französischen Comic-Szenarist Kid Toussaint. Die Illustration der Seiten ...

"Animal Jack - Der verwunschene Berg" ist nach „Animal Jack - Das Herz des Waldes“ der zweite Band mit dem Gestaltenwandler Jack des französischen Comic-Szenarist Kid Toussaint. Die Illustration der Seiten hat die französische Zeichnerin Isabelle Mandrou - die auch als Miss Prickly bekannt ist - übernommen.

Der Protagonist in der Story ist Jack, ein Kind, das nicht spricht aber die Fähigkeit besitzt sich in jedes beliebige Tier zu verwandeln. Diese Eigenschaft erweist sich immer wieder als ausgesprochen nützlich.
Jacks Mutter sucht einen neuen Job, was sich als schwierig darstellt wodurch die Familie in finanzielle Nöte gerät. Jack möchte seinen Eltern helfen und begibt sich gemeinsam mit seiner Freundin Gladys auf die Suche nach einem Schatz in den Bergen. Dieses Unterfangen wird schnell gefährlich, da ihnen ein Jäger auf den Fersen ist und sie in den Bergen so einige brenzlige Situationen erwarten.

Jede einzelne Seite wurde liebevoll und mit vielen Details gelungen illustriert. Teilweise erstrecken sich die bunten, farbenfrohen Zeichnungen sogar über ganze Doppelseiten auf denen es dann eine Menge zu entdecken gibt. Die Mimik der Charaktere – egal ob es sich um Jack, seine Eltern, Gladys, den Jäger oder irgendwelche Fantasiewesen handelt – hat mir hier besonders gut gefallen.

Die Story selbst steckt voller Überraschungen und ist keineswegs vorhersehbar. Während im ersten Band der Fokus auf unserer Natur und deren Schutz lag, geht es in diesem in erster Linie um Jack und sein Geheimnis. Durch seine Fähigkeit sich verwandeln, gibt es auch wieder so einige Informationen über die Eigenschaften unterschiedlicher Tiere.

Uns hat auch dieser Band wieder richtig gut gefallen. Zum Verständnis sind Vorkenntnisse aus dem vorherigen nicht notwendig und ich kann dieses abenteuerlichen Comic nur empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.07.2023

Zwei spannende Batman-Abenteuer für die Kleinsten

DC Superhelden: Batman im Kampf für Gerechtigkeit
1

In „Batman im Kampf für Gerechtigkeit“ befinden sich zwei spannende Abenteuer mit dem beliebten Superhelden aus Gotham City.

In „Arktischer Angriff“ und „Tödlicher Garten“ stellen sich Batman und Robin ...

In „Batman im Kampf für Gerechtigkeit“ befinden sich zwei spannende Abenteuer mit dem beliebten Superhelden aus Gotham City.

In „Arktischer Angriff“ und „Tödlicher Garten“ stellen sich Batman und Robin gegen das Böse und kämpfen für die Gerechtigkeit. Beide Geschichten bestehe aus fünf kurzen Kapitel mit zahlreichen schwarz-weiß Illustrationen. Diese runden die Ereignisse gut ab und passen in die Handlung. Die Schrift ist groß und die Sätze sind kurz und einfach, so dass das Buch auch für Leseanfänger leicht zu lesen ist. Einzelne Wörter werden im Comicstil dargestellt, wodurch die Seiten optisch aufgelockert werden. Die actionreiche und turbulente Handlung ist typisch für Batman.

Thematisch bieten die beiden Abenteuer gute Ansatzpunkte für weitere Gespräche über Umweltschutz, Klimawandel oder das Artensterben. Das hatte ich so nicht erwartet und war positiv überrascht. Weitere Abenteuer des Superhelden, die sich thematisch wichtige Themen unserer Zeit streifen, würden mich freuen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.07.2023

Ein Stück deutsche Zeitgeschichte

Der Frühling ist in den Bäumen
1

In ihrem Roman „Der Frühling ist in den Bäumen“ schreibt die Autorin Jana Revedin über das Leben ihrer Mutter Renina.

Die 24-jährige Renina leidet physisch und psychisch unter ihrem Mann Fred. Fred ist ...

In ihrem Roman „Der Frühling ist in den Bäumen“ schreibt die Autorin Jana Revedin über das Leben ihrer Mutter Renina.

Die 24-jährige Renina leidet physisch und psychisch unter ihrem Mann Fred. Fred ist Physiker und gleichzeitig auch der Neffe von Marlene Dietrich. Obwohl sich Renina mit ihrer Heirat in eine gefährliche Abhängigkeit begeben hat, ist sie eine Frau, die weiß, was sie will. Mit der Gründung der ersten Frauenzeitschrift Deutschlands möchte sie ein neues Rollenverständnis für die Frauen erwirken.

Nicht alles in diesem Buch liest sich leicht. Die geschilderte Gewalt, die Renina erlebt, fand ich schon beim Lesen nur schwer zu ertragen und abstoßend. Umso drastischer und erschreckender ist das Ganze, da es in einer Gesellschaftsschicht stattfindet, in der man nicht damit rechnet. Für mich kam das unerwartet, da ich durch den Klappentext etwas anderes erwartet hatte.

Mir gefiel es wie die Autorin die Nachkriegszeit mit ihren positiven und negativen Aspekten zum Leben erweckt hat. Durch bekannte historische Persönlichkeiten, die zu dieser Zeit gelebt haben, wird die Handlung authentisch und lebendig.
Die Autorin schildert in ihrem Roman eine starke Frau, die sich für ihresgleichen einsetzt und eine neue Rolle für die Frauen in unserer Gesellschaft erwirken möchte.

Dies ist kein Buch, das sich nebenbei lesen lässt, sondern eines, das zum Nachdenken anregt und in dem ein Stück deutsche Geschichte lebendig wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere