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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.08.2023

Sehr atmosphärisch

Schatten über der Casa Speranza
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„Schatten über der Casa Speranza“ ist ein atmosphärischer und spannender Familienroman der in Hamburg lebenden Autorin Mia Löw.

Das Buch beginnt dramatisch im Jahr 2008 in Porto Venre. Das Au-Pair-Jahr ...

„Schatten über der Casa Speranza“ ist ein atmosphärischer und spannender Familienroman der in Hamburg lebenden Autorin Mia Löw.

Das Buch beginnt dramatisch im Jahr 2008 in Porto Venre. Das Au-Pair-Jahr von Amrei Peters ist vorbei und es findet eine Abschiedsparty statt. Der Abend endet damit, dass ihr Schützling Salvi tot ist und die beiden Schwestern Inga und Leni, die ebenfalls ein Au-Pair-Jahr gemacht haben - sowie ihr Gastbruder Alfredo wollen, dass sie schnellstens abreist, da sie an den Ereignissen der vergangenen Nacht die Schuld trage. Aber Amrei erinnert sich an nichts.

Das Buch ist in zwei Teile gegliedert – vor und nach der Hochzeit. In 51 kurzen Kapiteln werden die Ereignisse im ersten Abschnitt im Wechsel in der Vergangenheit – der Zeit um 2008 – und der Gegenwart im Jahr 2022 erzählt. Im zweiten Teil befinden wir uns komplett im Jahr 2022.

Der Schreibstil ist sehr lebendig. Die Atmosphäre Italiens kam beim Lesen direkt bei mir an und die „Casa Speranza“ wird so detailliert und bildhaft geschildert, dass ich sie direkt vor Augen hatte.

Mia Löw hat ihre Charaktere authentisch gezeichnet. Amreis fehlende Erinnerung und ihr Wunsch die Vergangenheit aufzuklären, all das ist nachvollziehbar und fesselnd.
Nach und nach werden hier die Puzzlestückchen der Vergangenheit zusammengesetzt. Die dramatischen Ereignisse waren für mich keineswegs vorhersehbar und ich habe gebannt Seite um Seite gelesen.

Das Buch bietet beste Unterhaltung. Wer Familiengeheimnisse mag und in die Welt Italiens abtauchen möchte, dem bietet dieser Roman fesselnde Lesestunden.

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Veröffentlicht am 06.08.2023

Chicago 1910

Die Davenports – Liebe und andere Vorfälle
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„Die Davenports – Liebe und andere Vorfälle“ ist ein historischer Roman der Autorin Krystal Marquis mit dem ich in eine andere Welt abgetaucht bin.

Die Handlung beginnt in Chicago im Jahre 1910. Im Mittelpunkt ...

„Die Davenports – Liebe und andere Vorfälle“ ist ein historischer Roman der Autorin Krystal Marquis mit dem ich in eine andere Welt abgetaucht bin.

Die Handlung beginnt in Chicago im Jahre 1910. Im Mittelpunkt stehen vier schwarze Frauen: Olivia, Helen, Amy-Rose und Ruby. Helen und Amy-Rose sind die Töchter der Davenports, einer angesehenen wohlhabenden Familie. Amy-Rose ist Dienstmädchen bei ihnen und Ruby ist ihre beste Freundin.

Die Story wird im Wechsel aus der Perspektive der vier Frauen geschildert. Mit ihnen hat die Autorin vollkommen unterschiedliche und liebenswerte Charaktere erschaffen.
Helen interessiert sich für Autos, Olivia ist sehr gewissenhaft und politisch aktiv, Amy-Rose träumt vom eigenem Geschäft und Ruby ist einfach eine Träumerin, die gerne temperamentvoll reagiert. Aber eines haben sie alle gemeinsam, leicht haben sie es in ihrem Leben und mit der Liebe nicht.

Der Schreibstil von Krystal Marquis ist einfach toll. Schon nach wenigen Seiten hatte ich den Eindruck mitten im Setting zu sein. Das Flair der Zeit kam direkt bei mir an. Die stetigen Perspektivwechsel haben eine Menge Abwechslung in die Handlung gebracht und haben dafür gesorgt, dass ich gar nicht mehr aufhören wollte zu lesen.
Vorab gibt es ein hilfreiches Personenverzeichnis, was ich aufgrund der hohen Anzahl der Charaktere gerne genutzt habe.

Die Autorin wurde zu diesem Buch von einer wahren Geschichte inspiriert und mit diesem Wissen hat mir das Buch nochmals besser gefallen.

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Veröffentlicht am 06.08.2023

Bedrückend und sehr intensiv

Rattensommer
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„Rattensommer“ ist nach „Krummer Hund“ das zweite Jugendbuch der Autorin Juliane Pickel.

Lou und Sonny sind beste Freundinnen. Ihr Lieblingsort ist das Schwimmbad mit seinem leeren Schwimmbecken, das ...

„Rattensommer“ ist nach „Krummer Hund“ das zweite Jugendbuch der Autorin Juliane Pickel.

Lou und Sonny sind beste Freundinnen. Ihr Lieblingsort ist das Schwimmbad mit seinem leeren Schwimmbecken, das sie für lange Gespräche nutzen und wo sie ihre Gefühle entdecken.
Es ist ein unendlich heißer Sommer, in dem die Hitze sichtbar und der Gestank der Ratten unerträglich wird, in dem Hagen Bender aus der Haft entlassen wird. Dieser ist für den Tod von Sonnys Mutter verantwortlich und Sonny will Rache. Dieser Gedanke verändert sie, nimmt sie immer mehr ein und auch wenn Lou in der Vergangenheit immer hinter ihr stand, ist sie nicht mit Sonnys Rachepläne einverstanden.

Die Gechichte wird aus der Perspektive von Lou erzählt. Dabei gelingt es Juliane Pickel sehr gut ihre Emotionen und Gedanken darzustellen. Lou ist im Zwiespalt, ihr Gefühlschaos ist ebenso authentisch wie Sonnys Wut und Verzweiflung. Beide Mädchen leiden. Sonny unter dem Verlust ihrer Mutter und Lou durch die Situation in ihrer Familie. Ihre Schwester kam tot zur Welt. Sie fühlt sich wie ein Ersatz und weiß welche Lücke der Verlust eines geliebten Menschen hinterlässt. Genau deswegen versucht sie für Sonny dazu sein und ihr zu helfen.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr intensiv und die bedrückende Situation wird greifbar. Thematisch ist das Buch sehr vielfältig. Es geht um Freundschaft, Liebe, Wut, Verlust, Familie, Hass, Rache und vieles mehr.

Das Ende ist in sich stimmig aber offen. Für mich war es in Ordnung, dass es meiner Fantasie überlassen bleibt wie es mit den Protagonistinnen weitergeht, da mir das Buch so noch länger im Gedächtnis bleiben wird.

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Veröffentlicht am 06.08.2023

Ein Fall für Eric Holler

Eric Holler: Leichen im Kanal - Eric Holler ermittelt!
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„Eric Holler: Leichen im Kanal“ ist der vierte Gelsenkrimi mit dem Privatdetektiv Eric Holler von dem Autor Roman Just. Die Bände sind in sich abgeschlossen und somit ohne Verständnisprobleme unabhängig ...

„Eric Holler: Leichen im Kanal“ ist der vierte Gelsenkrimi mit dem Privatdetektiv Eric Holler von dem Autor Roman Just. Die Bände sind in sich abgeschlossen und somit ohne Verständnisprobleme unabhängig voneinander zu lesen.

Aufgebracht stürzt die vierzigjährige Silvia Riemer in das Büro von Eric Holler, da sie zwei Leichen Im Kanal gesehen, die Polizei alarmiert und damit einen Großeinsatz samt Feuerwehr ausgelöst hat. Gefunden wurde nichts und nun soll sie für den Einsatz zahlen. Deswegen setzt sie auf die Hilfe des Privatdetektives, aber da der Vorfall bereits zwei Monate zurückliegt, gestalten sich die Nachforschungen als schwierig….

Der Schreibstil des Autors liest sich angenehm leicht. Er beschreibt seine Charaktere authentisch und hat mit Eric Holler einen sympathischen Protagonisten erschaffen. Auch seine leicht kopflose und naive Mandantin wird gelungen dargestellt. Das Setting in Gelsenkirchen ist gut gewählt und wer sich dort ein wenig auskennt, wird die Schauplätze beim Lesen vor Augen haben.

Der Fall steckt voller Überraschungen und Spannung.Ich habe mitgerätselt und auch geschmunzelt. Für mich war dieser kurze Krimi gute Unterhaltung, die ich gerne weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 04.08.2023

Der Iran in den 1950-er Jahren – eine andere Welt

Zum Schweigen verdammt
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„Zum Schweigen verdammt“ ist der vierte Band aus der „Stumme-Helden-Reihe“ von der Autorin Melanie Metzenthin. Die Bücher lassen sich vollkommen unabhängig voneinander lesen.

Gemeinsam begeben sich der ...

„Zum Schweigen verdammt“ ist der vierte Band aus der „Stumme-Helden-Reihe“ von der Autorin Melanie Metzenthin. Die Bücher lassen sich vollkommen unabhängig voneinander lesen.

Gemeinsam begeben sich der Journalist Eddy McLaine und der Fotograf Bruno Matthiesen aus Hamburg in den Iran nach Teheran um eine Reportage zu schreiben. Dort erwartet sie eine vollkommen andere Welt, in der sich alte Bräuche, langjährige Traditionen und Moderne treffen. Die beiden Männer verbindet mehr als nur ein kollegiales Verhältnis, was zu dieser Zeit dort strafbar ist.

Der Schreibstil von Melanie Metzenthin liest sich angenehm. Sie transportiert die Atmosphäre des Landes, beschreibt bildhaft die Landschaft und die Gastfreundschaft der Einwohner wird ebenso spürbar wie die Brisanz der politischen Situation. Geschickt wurden hier historische Hintergründe mit der Geschichte um Eddy und Bruno verbunden, so dass ich eine Menge Neues erfahren habe.

Mir hat das Buch einen interessanten Einblick in das Leben im Iran in den 1950er Jahren gegeben. Mit ihrem Nachwort rundet die Autorin ihren Roman gelungen ab und von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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