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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.09.2019

Zurück ins Leben

Laufen
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„Laufen“ ist nach „Der Pfau“ das zweite Buch, das ich von Isabel Bogdan gelesen habe. Das Kontrastprogramm hätte kaum größer sein können. Während mich die Autorin mit ihrem ersten Buch durch feine Ironie ...

„Laufen“ ist nach „Der Pfau“ das zweite Buch, das ich von Isabel Bogdan gelesen habe. Das Kontrastprogramm hätte kaum größer sein können. Während mich die Autorin mit ihrem ersten Buch durch feine Ironie und ihre wundervollen Charaktere begeistert hat, war dieses Buch intensiv, tiefsinnig, einfühlsam und ging mir unter die Haut.

Geschrieben ist das Buch aus der Ich-Perspektive der Protagonistin. Sie ist um die 40 Jahre und beginnt nach Jahren wieder mit dem Laufen. Sie läuft nicht, weil sie abnehmen und fitter werden möchte, sondern weil sie ihren Gedanken und dem Leben davonlaufen will.

„ Laufen ist super, so schön stumpf, man muss gar nicht denken, ich kann sowieso nur über das Laufen nachdenken und über meinen Körper und gar nicht über den ganzen anderen Mist, weil das alles viel zu anstrengend ist, ich laufe mir die Grübelei weg, andere Leute laufen angeblich, weil sie dabei gut nachdenken können, ich kann an gar nichts anderes denken als an meinen Körper, ob er funktioniert, wie er funktioniert, wie das Laufen sich anfühlt, ob ich noch kann, und wenn ja, wie weit, und ob mir gerade etwas wehtut, oder was am meisten wehtut, ……“

Sie versucht den Gedanken über den Verlust ihres Partners zu entkommen, leidet unter den Erinnerungen und kämpft sich langsam zurück ins Leben.

Immer wieder nimmt die Protagonistin den Leser beim Laufen mit und lässt diesen an ihren Gedanken teilhaben. Dabei erhält man Einblicke in das, was sie sieht, was sich um sie herum ereignet und auch in ihr Leben. Ihre Gedanken verlieren sich immer wieder in Erinnerungen. Nebenbei erfährt man noch einiges aus ihrem Umfeld, da ist ihre Freundin Rike, ihre Psychologin und ihre Familie, die sie unterstützen.

Die Autorin passt ihren Schreibstil gekonnt an die jeweilige Situation an, mal sind es kurze gehetzte Sätze beim Laufen und dann wieder lange intensive und eindringliche Satzkonstruktionen, die man auf sich wirken lassen muss. Das ist nicht immer einfach zu lesen und erfordert ein wenig Konzentration, aber ich denke, dass genau das beabsichtigt ist. Die Gedanken und Gefühle der Protagonistin sind nachvollziehbar und ihr Verlust und der Schmerz gehen unter die Haut.

Ich habe diesen Roman als sehr intensiv und emotional empfunden. Es wird eine Frau beschrieben, die leidet und sich zurück ins Leben kämpft. Insgesamt ist es ein ungewöhnlicher aber sehr lesenswerter Roman, der mir gut gefallen hat und mich nachdenklich zurücklässt.

Veröffentlicht am 01.09.2019

Vielschichtig und absolut lesenswert

Der Sprung
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Der Sprung“ ist nach „Wurfschatten“ der zweite Roman der Autorin Simone Lappert. Für mich war dieses Buch ein echtes Highlight, das mich emotional mitgenommen hat.

Die Gärtnerin Manu steht am Rande eines ...

Der Sprung“ ist nach „Wurfschatten“ der zweite Roman der Autorin Simone Lappert. Für mich war dieses Buch ein echtes Highlight, das mich emotional mitgenommen hat.

Die Gärtnerin Manu steht am Rande eines Daches. Die Polizei und die Feuerwehr gehen davon aus, dass sie springen will und treffen Vorbereitungen für eine Rettung. Vor dem Haus versammeln sich Schaulustige, die das ganze Spektakel beobachten und deren Leben durch die Ereignisse beeinflusst wird.

Der Schreibstil der Autorin ist einfach, angenehm zu lesen und tiefgründig. Nacheinander lernt man die verschiedenen Charaktere kennen, die alle irgendwie in die Ereignisse verknüpft und mit Manu verbunden sind. Dabei erfährt man nach und nach welchen Einfluss Manus Handlung auf sie hat und welche Erinnerungen und Gefühle bei ihnen dadurch hervorgerufen werden. Die verschiedenen Einzelschicksale sind jedes für sich etwas Besonderes und gleichzeitig ein Querschnitt durch die Bevölkerung. Jede Person wird facettenreich beschrieben. Ihre Gefühle sind nachvollziehbar und authentisch. Das interessante an dem Buch ist, dass nicht Manu, die Person, die auf dem Dach steht und springen will, im Vordergrund steht, sondern die Menschen um sie herum, die von außen betrachtet eigentlich erst in zweiter Linie von ihrem Sprung betroffen sind.

Der Roman ist einfach genial beschrieben. Simone Lappert trifft genau den richtigen Ton - gefühlvoll und tiefgründig – so dass man auch nach Abschluss des Buches gedanklich hängen bleibt. Obwohl nicht alle Handlungsstränge abgeschlossen werden, ist das Buch in sich stimmig und rund. Vielleicht auch gerade deshalb, da das Leben weitergeht und es nicht immer einen Abschluss geben kann.

Für mich ist das Buch ein echtes Lesehighlight, das ich nur empfehlen kann.

Veröffentlicht am 01.09.2019

Aufschlussreich

Im Herzen berührt
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Mit ihrem Ratgeber „Im Herzen berührt“ ist es der Autorin Isabelle Schumacher gelungen meine Sichtweise zu verändern. Sie verbindet medizinisches Wissen und Spirituelles miteinander, es gibt interessante ...

Mit ihrem Ratgeber „Im Herzen berührt“ ist es der Autorin Isabelle Schumacher gelungen meine Sichtweise zu verändern. Sie verbindet medizinisches Wissen und Spirituelles miteinander, es gibt interessante Fakten über das Herz und Übungen, die zu mehr Lebensenergie, Glück und Zufriedenheit führen sollen.

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen und ohne medizinische Vorkenntnisse gut verständlich. Ich habe mich während des Lesens direkt angesprochen gefühlt und fand die Möglichkeiten der Herzmediation gut erklärt, wenn ich auch denke, dass es da einiger Übung bedarf.

Das Herz ist äußerst sensibel, reagiert empfindlich und verschließt sich. Es sind Kleinigkeiten, die uns – wenn wir nicht aufpassen – krank machen, aber es möglich dies zu verhindern und durch ein wenig Aufmerksamkeit seinem Herzen etwas Gutes zu tun.

Es ist kein Buch, das man einmal durchliest und zur Seite stellt, sondern eines, das man immer mal wieder zu Hand nimmt und das eine Menge Inspirationen enthält, die zum Nachdenken anregen.

Veröffentlicht am 28.08.2019

Vielschichtig & emotional

Die Gärten von Monte Spina
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„Die Gärten von Monte Spina“ ist der Debütroman der Landschaftsgärtnerin Henrike Scriverius, mit dem sie mich überrascht und begeistert hat. Niemals hätte ich hinter dem fröhlichen und bunten Cover eine ...

„Die Gärten von Monte Spina“ ist der Debütroman der Landschaftsgärtnerin Henrike Scriverius, mit dem sie mich überrascht und begeistert hat. Niemals hätte ich hinter dem fröhlichen und bunten Cover eine so emotionale und düstere Geschichte vermutet.

Die 30-jährige Gärtnerin Toni hat bei einem Autounfall ihren Mann Leon verloren. Leon war ihre große Liebe und mit ihm ist auch ihr Lebensmut verschwunden, die Sehnsucht nach ihm zerreißt sie jeden Tag aufs Neue. Als sie das Angebot bekommt als Gärtnerin auf der Privatinsel Monte Spinta zu arbeiten, nimmt sie dieses an. Die kleine Insel vor Lanzarote bietet nichts außer Stille, Felsen und einen verwilderten Garten, der dringend einen Gärtner benötigt. Für Toni ist dies genau das Richtige – viel Arbeit, nur wenige Angestellten, die alle ihre eigene Geschichte und Geheimnisse haben und Max Bror, der Besitzer der Insel, der diese nur äußerst selten besucht, was seinen Angestellten entgegenkommt. Mit viel Enthusiasmus und Engagement macht sich Toni an die Arbeit und gestaltet die Gärten neu. Als Max Bror auftaucht, lernt sie mit ihm einen äußerst unsympathischen und kalten Menschen kennen, der nur wenig Rücksicht auf andere Menschen und deren Gefühle nimmt. Obwohl Toni für ihre Arbeit nur Kritik erhält, ist sie neugierig geworden und möchte erfahren, was hinter diesem Mann steckt.

Der Schreibstil der Autorin ist leicht und locker und sehr angenehm zu lesen. Sie beschreibt ihre Charaktere facettenreich und vielschichtig. Bror wirkt sehr unsympathisch und sein Verhalten ist einfach unmöglich, trotzdem kommen auch immer wieder Seiten an ihm durch, dass ich Tonis Interesse an seiner Person durchaus nachvollziehen konnte. Toni macht im Verlauf der Handlung eine erstaunliche Entwicklung durch. Zu Beginn ist sie von Trauer durchzogen, aber mit jedem Tag auf der Insel und ihrer Arbeit mit den Pflanzen scheint sie besser über den Verlust ihres Mannes hinwegzukommen und wird richtig kämpferisch. Da das Buch aus der Ich-Perspektive von Toni geschrieben ist, konnte ich mich gut in sie hineinversetzen und ihre Emotionen nachvollziehen, so dass sie mir richtig ans Herz gewachsen ist.

Außerdem gibt es ganz wundervolle Landschaftsbeschreibungen, die Natur, das Wetter, der Strand, das alles wird so atmosphärisch beschrieben, dass ich tolle Bilder im Kopf hatte.

Mich hat das Buch überrascht und gefesselt. Selten habe ich beim Lesen so viel Wut, Ärger und Entsetzen empfunden und mich dann wieder bei den Beschreibungen der Gärten entspannt. Es gab zahlreiche Wendungen, die mich gefesselt haben und es mir schwer machten, es zur Seite zu legen. Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt auf weitere Bücher der Autorin.

Veröffentlicht am 25.08.2019

Die Schätze der Natur - tolle Bilder & umfangreiche Informationen – eine echte Bereicherung

Heilkräuter - Überliefertes Wissen für Hausapotheke und Küche
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„Heilkräuter - Überliefertes Wissen für Hausapotheke und Küche“ ist ein umfangreicher Ratgeber der Autorin Elfie Courtenay, die auch Kräuterpädagogin, Natur- und Landschaftsführerin ist.

Es werden über ...

„Heilkräuter - Überliefertes Wissen für Hausapotheke und Küche“ ist ein umfangreicher Ratgeber der Autorin Elfie Courtenay, die auch Kräuterpädagogin, Natur- und Landschaftsführerin ist.

Es werden über 70 Heilpflanzen vorgestellt, über die man jeweils alles Wissenswerte zu den Verwendungsmöglichkeiten, Brauchtum, Wirkungen, Nebenwirkungen, Sammelzeit und Informationen zu den Pflanzenteile, die man verwenden kann, erfährt. Zu jeder Pflanze gibt es farbige Fotos.

Die optische Gestaltung ist einfach gelungen, da die Informationen übersichtlich angeordnet sind und die Abbildungen der Pflanzen einfach Spaß machen. Ich nehme das Buch gerne zur Hand und es begeistert immer wieder neu zu schauen und zu suchen, welche Pflanzen ich kenne und zu entdecken, was bei uns wächst.
Neben dem umfangreichen Hauptteil über die Heilpflanzen beginnt das Buch mit einem Einblick in das Leben der Autorin und ihre Verbindung zur Natur. Im Anschluss folgt ein kurzer Überblick über die Geschichte der Kräuter in der Medizin, Bräuche und Traditionen.

Im Anhang gibt es wichtige Informationen über giftige und geschützte Pflanzen sowie Begriffserklärungen und eine kurze Übersicht über die Bedeutung von pflanzlichen Inhaltsstoffen.

Meiner Meinung nach darf das Buch in keinem Haushalt fehlen, da sich mit seiner Hilfe so einiges entdecken lässt und zeigt wo sich die Möglichkeit bietet, die Schätze der Natur zu nutzen.