Profilbild von Annabell95

Annabell95

Lesejury Star
offline

Annabell95 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Annabell95 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.08.2021

Das Böse in uns

Böse Seele: Thriller
0

Der Vater von Kommissar Martyn Becker ist ein verurteilter Serienmörder und sitzt in Berlin ein. Als eine Reihe von Morden Berlin erschüttert, sucht Martyn immer wieder seinen Vater auf, wenn er nicht ...

Der Vater von Kommissar Martyn Becker ist ein verurteilter Serienmörder und sitzt in Berlin ein. Als eine Reihe von Morden Berlin erschüttert, sucht Martyn immer wieder seinen Vater auf, wenn er nicht weiter kommt. Zusammen mit seiner Partnerin Milla Rostow stößt er auf eine Gemeinsamkeit der Opfer. Sie alle stammen aus dem Umfeld von Martyns Vater. Was hat er damit zu tun und wie hängt das alles zusammen? Als eine mysteriöse Frau auftaucht, wird Milla noch tiefer in den Fall gezogen als ihr lieb ist.

Mit dem recht einfachen Schreibstil habe ich sehr schnell und leicht in die Handlung gefunden. Durch die bildhaften Beschreibungen wie der Hitzewelle und dem darauffolgenden Unwetter wurde eine düstere und spannende Atmosphäre geschaffen.

Der Leser ist man der Kripo etwas voraus. Die Täterin ist von vornherein bekannt. Nur was man noch nicht weiß ist das Motiv und was dahintersteckt. Es war zwar auch so spannend, aber ich habe es meistens lieber, wenn der / die Täter noch nicht bekannt sind, dass ich noch ein bisschen mitraten kann.

Es wurden einige Cliffhänger eingebaut, die zum Weiterlesen angeregt haben, aber die leider auch recht schnell ins Leere gingen, weil sofort aufgelöst worden ist.

Die eigentlichen Mordfälle wurden eher uninteressant, dadurch dass eben die Täterin schon bekannt war, aber dafür wurde dann die Vergangenheit der beiden Protagonisten Martyn Becker und Milla Rostow viel interessanter. Beide Hauptprotagonisten hatten eine schwere Kindheit und haben daher auch ihre Ecken und Kanten, die sie interessant machen.

Mein Fazit:
Ein gelungener Thriller, der sich nicht nur mit Mordermittlung beschäftigt sondern auch darüber hinaus die Motive, die zu den Verbrechen führen. Ich hatte unterhaltsame Stunden mit dem Thriller und deswegen empfehle ich es auch gerne weiter.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.08.2021

Das geht besser

Himmel oder Hölle?
0

Danielle ist mit ihren drei Freundinnen im Skiurlaub. Dort lernt sie den gut aussehenden Dante kennen. Dante scheint in einer anderen Liga zu spielen und trotzdem interessiert er sich für sie.
Zurück in ...

Danielle ist mit ihren drei Freundinnen im Skiurlaub. Dort lernt sie den gut aussehenden Dante kennen. Dante scheint in einer anderen Liga zu spielen und trotzdem interessiert er sich für sie.
Zurück in Amsterdam läuft Danielle ihm zufällig über den Weg. Sie kann ihr Glück kaum fassen. Sie nähern sich an und dann entdeckt sie sein dunkles Geheimnis: seine Freundin wurde ermordet und er war der Hauptverdächtige. Kann sie Dante wirklich trauen?

Normalerweise mag ich die Jugendthriller von Mel Wallis de Vries und habe auch schon einige gelesen. Doch dieses hier konne mich leider nicht ganz überzeugen.

Der Schreibstil war wie gewohnt flüssig und angenehm zu lesen. Erzählt wurde die Story in der Ich-Erzählperspektive aus Sicht von Danielle. Zwischendurch wurde auch mal in die Täterperspektive gewechselt, auch in der Ich-Erzählperspektive. Das hat zwar für Abwechslung gesorgt, doch man wusste quasi bereits am Anfang wer das Opfer ist und das hat mir die Spannung rausgenommen.

Danielle ist eine unsichere Jugendliche, die wenig Selbstbewusstsein hat und mit ihrem Körper recht unzufrieden ist. Die toxische Beziehung, die sie zu Dante hat, wurde meiner Meinung nach nicht genügend reflexiert. Es blieb etwas blass. Wenn es besser ausgeschmückt wäre, wäre es vielleicht besser gekommen.

Ihre Freundinnen fand ich einfach nur nervig und unsympathisch. Am liebsten hätte ich sie an die Wand geklatscht. Wenn ich Danielle wäre, hätte ich sie auch schon längst in den Wind geschossen. Aber das Ganze kam auch sehr realistisch rüber mit ihren ganzen Themen um Alkohol, Sex und Beziehungen. So sind die meisten Jugendlichen heutzutage.

Mein Fazit:
Für mich gab es wenig Thrill-Momente. Es war zwar sehr realistisch, aber mich haben die Protagonisten einfach nur genervt. Zwischenzeitlich habe ich auch mal überlegt, das Buch zuzuklappen. Daher leider von mir nur eine 2,5 Sterne-Bewertung und keine Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.08.2021

Der Tote im Dunsumer Watt

Gischtgrab
0

Als eine grausam zugerichtete Leiche im Dunsumer Watt gefunden wird, ruft das erneut die Kommissarin Kerrin Iwersen aus Flensburg auf den Plan. Gemeinsam mit dem Inselpolizist Hark Hansen ermittelt sie ...

Als eine grausam zugerichtete Leiche im Dunsumer Watt gefunden wird, ruft das erneut die Kommissarin Kerrin Iwersen aus Flensburg auf den Plan. Gemeinsam mit dem Inselpolizist Hark Hansen ermittelt sie in ihrem neuesten Fall auf Föhr. Der Tote war grade zurück aus der Psychatrie und hat versucht seine Ehe zu retten. Trotz vieler Hinweise kommen sie dem Mörder nicht auf die Schliche und dann verschwindet auch noch seine Tochter spurlos. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

"Gischtgrab" ist der zweite Fall für Kerrin Iwersen und Hark Hansen. Man kann ihn ohne Vorkenntnisse lesen, doch es ist empfehlenswert zunächst "Dunkelmeer" zu lesen, da man sonst die schöne Vorgeschichte der Hauptprotagonisten verpasst. Aber man bekommt während der Handlung auch alle wichtigen Informationen zum Privatleben.

Wie auch im ersten Teil konnte mich die Autorin wieder mit ihrem tollen Schreibstil und dem vielen Lokalkolorit begeistern. Der Schreibstil lässt sich flüssig und angenehm lesen.

Auch in diesem Band lässt die Autorin wieder viele Föhrer Gegebenheiten einfließen. Als ich das Buch gelesen habe, habe ich grade Urlaub auf der Insel gemacht und so hat es nochmal ganz anders auf mich gewirkt.

Das ganze Ermittlerteam hat gut und engagiert gearbeitet, hat keine Überstunden gescheut. Der Ermittlungsarbeit konnte ich sehr gut folgen und habe auch selbst immer mitgerätselt, wer denn der Mörder ist. Die Autorin hat es geschafft immer wieder falsche Fährten zu legen. Doch irgendwie gab es dann einen ausschlagenden Hinweis, dass ich dann ziemlich schnell den richtigen Riecher hatte. So war das Ende dann leider keine wirkliche Überraschung mehr.

Die Mischung aus Kriminalfall und Privatleben war wieder ausgewogen und ist ihr gut gelungen. Die Charaktere haben sich schön weiterentwickelt.

Mein Fazit:
Ein super gelungener Krimi mit viel Lokalkolorit und bildhaften Beschreibungen. Er lässt einen das Urlaubsherz höher schlagen. Tolle 4,5 Sterne von mir und es gibt auf jeden Fall eine Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.08.2021

Leider nicht überzeugt

Unter dem Sturm
0

Im kleinen südschwedischen Marbäck wird 1994 die Leiche einer jungen Frau gefunden. Alles weist auf ein Verbrechen hin und der Täter scheint schnell ausgemacht: Edvard Christensson. Er hatte eine Beziehung ...

Im kleinen südschwedischen Marbäck wird 1994 die Leiche einer jungen Frau gefunden. Alles weist auf ein Verbrechen hin und der Täter scheint schnell ausgemacht: Edvard Christensson. Er hatte eine Beziehung mit ihr und hat wie sein Vater einen aufbrausenden Charakter. Er wird verurteilt und ins Dorf kehrt wieder Frieden ein. Sein siebenjähriger Neffe, Isak, hat Edvard vergöttert und für ihn ist lange noch nicht Frieden. Er ist überzeugt davon, dass auch er den Keim des Bösen in sich trägt wie sein Onkel und wie auch sein Großvater. Zeitgleich fängt der Kommissar, der damals für die Verurteilung verantwortlich war, Zweifel daran zu hegen, ob es alles seine Richtigkeit hatte.

Das Buch wird mit "Der Nummer 1 aus Schweden" beworben. Für mich aber war es überhaupt keine Nummer 1. Es konnte mich absolut nicht fesslen. Den Schreibstil fand ich grausam. Mit den abgehackten Sätzen und total gefühlslosen Erzählstil wollten einfach keine Bilder in meinem Kopf entstehen.

Einen roten Faden konnte ich ebenso wenig erkennen. Die Erzählweise hat immer wieder abrupt zwischen den einzelnen Charakteren gewechselt und hatte auch Zeitsprünge in sich. Normalerweise finde ich Perspektiv- und Zeitwechsel nicht schlecht, eher im Gegenteil sorgen sie für Abwechslung, aber hier konnte ich der Handlung nicht mehr folgen.

Dadurch waren mir die Charaktere auch sehr unssympatisch. Ich konnte einfach keine Bindung zu ihnen aufbauen.

Mein Fazit:
Die Grundidee war nicht schlecht, aber leider wurde das Potenzial nicht ausgeschöpft. Die vielen Sprünge haben die Spannung genommen und mich hat an dem Buch leider nichts fesseln können, sodass ich es dann abgebrochen habe. Ich kann es auch leider nicht weiterempfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.08.2021

Abgründige Story

Mohnblumentod
0

In Karlstad wird das neunmonatige Baby reicher Eltern entführt, doch eine Lösegeldforderung bleibt aus und vielversprechende Spuren verlaufen sich im Sand. Charlie Lager erhält dann einen Hinweis, der ...

In Karlstad wird das neunmonatige Baby reicher Eltern entführt, doch eine Lösegeldforderung bleibt aus und vielversprechende Spuren verlaufen sich im Sand. Charlie Lager erhält dann einen Hinweis, der alles verändern soll. Es scheint, als wenn der Fall mit ihrer eigenen Vergangenheit verknüpft ist. Jede Sekunde bei der Suche nach dem vermissten Baby zählt und mit jeder Stunde die verstreicht, werden die Chancen geringer das Leben zu retten. Charlie muss sich selbst an ihre eigene Grenzen treiben.

"Mohnblumentod" ist der dritte Teil mit der erfolgreichen Kommissarin Charlie Lager, die aber auch mit ihrem Kindheitstrauma zu kämpfen hat. Charlie ist zwar erfolgreich in ihrem Beruf, aber privat das komplette Gegenteil. Sie ist bindungsunfähig, sucht sich Trost im Alkohol, verkehrt immer wieder mit wechselnden Männerbekannthaften und hat einen ausgiebigen Tablettenkonsum. Das macht sie vielleicht nicht grade höchst sympathisch aber dennoch sehr interessant, denn man möchte wissen, was in ihrer Kindheit vorgefallen ist.
Es ist aber empfehlenswert die Reihe von Beginn an zu lesen, denn ich kenne den ersten Band "Löwenzahnkind" noch nicht und hatte auch hier wieder leichte Schwierigkeiten mich mit Charlie zurecht zufinden.

Die Story hat einen langsamen Spannungsaufbau und beschäftigt sich hauptsächlich mit den menschlichen Verfehlungen. So gut wie alle Protagonisten haben ihr eigenes Päckchen zu tragen und das macht sie für andere undurchschaubar.

Es ist ein verzwickter Krimifall, der aber auch sehr nah an der Realität liegt. Erzählt wird die Story in zwei Handlungssträngen, die am Ende zusammenführen. Stück für Stück erfährt der Leser hier mehr und taucht in die menschliche Seele ab und versteht dann auch die Hintergründe. So richtig Spannung hat sich dann gegen Ende aufgebaut mit einigen Überraschungen.

Manchmal stand mir der Krimifall zu weit im Hintergrund und Charlies Vergangenheit im Vordergrund. Grade weil es in dem Vorgängerband schon sehr Thema war. Aber ich glaube das soll die Reihe wohl ausmachen. Muss man halt mögen.

Mein Fazit:
Viele menschliche Abgründe prägen die Story. Interessant und realitätsnah mit einem tollen Schreibstil und einer Auflösung, die den Leser sehr betroffen macht. Ein sehr gut gelungener Kriminalroman.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere