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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.01.2021

Zu vorhersehbar

Hinter der roten Tür
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Fern hat eine eher lieblose Beziehung zu ihren Eltern. Es stand immer die Arbeit der beiden an erster Stelle. Ihr Vater Ted hat sie sogar für seine Angst-Experimente benutzt. Vor zwanzig Jahren wurde die ...

Fern hat eine eher lieblose Beziehung zu ihren Eltern. Es stand immer die Arbeit der beiden an erster Stelle. Ihr Vater Ted hat sie sogar für seine Angst-Experimente benutzt. Vor zwanzig Jahren wurde die damals 14 jährige Astrid Sullivan entführt und ist nach einer Woche plötzlich wieder aufgetaucht. Heute ist sie wieder spurlos verschwunden und als Fern ihr Gesicht in den Nachrichten sieht, glaubt sie ihr Gesicht zu kennen. Sie reist in ihre Heimatstadt um mehr über Astrid und über ihre eigene Vergangenheit herauszufinden. Fern leidet an Gedächtnislücken und hat immer wieder Erinnerungsträume. In ihrem Träumen kommt immer wieder eine rote Kellertür vor. Was ist damals mit Fern passiert und welche Bedeutung hat diese Tür?

Der Schreibstil ist zwar gut und flüssig, doch ich konnte mich mit der ICH-Erzählperspektive aus Ferns Sicht nicht wirklich anfreunden. In Fern konnte ich mich nicht wirklich hineinversetzen und ihre Handlungen auch nicht wirklich nachvollziehen.

Die Handlung war gespickt mit ständigen Wiederholungen. Bei mir kam kaum Spannung auf und alles war sehr vorhersehbar. Die Theorie, die ich mir am Anfang gebildet habe, ist auch so eingetroffen.

Die ein oder andere unerwartete Wendung hat meine Theorie vielleicht nochmal kurz in Frage gestellt, doch letzten Endes kam doch alles so wie ich vermutet habe. Es waren keine große Überraschungen in dem Buch.

Das zentrale Thema "Angst und Kindheitstraumata" wird in der Handlung intensiv und düster bearbeitet, Die Dialoge zwischen den einzelnen Protagonisten sind fast keine Dialoge mehr, das sie durch lange Erinnerungsflashbacks von Fern unterbrochen werden.

Mein Fazit:
Schade, ich habe mir hier einen richtig guten Psychothriller erhofft, aber leider nicht bekommen. Das Buch war leider nicht ganz so meins, daher gebe ich auch nur 2,5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 31.01.2021

Mordserie nach Bestseller-Trilogie

Hexenjäger
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Der Mörder hat einen Plan. Er mordet nach einer Bestseller-Trilogie. Er stellt die Morde detailgetreu nach und sie sind äußerst brutal und erinnern an mittelalterliche Foltermethoden. Ist es ein Fan der ...

Der Mörder hat einen Plan. Er mordet nach einer Bestseller-Trilogie. Er stellt die Morde detailgetreu nach und sie sind äußerst brutal und erinnern an mittelalterliche Foltermethoden. Ist es ein Fan der hinter dieser Mordserie steckt? Kommissarin Jessica Niemi und ihr Team müssen unter Hochdruck ermitteln, immer ist der Mörder ihnen ein Schritt voraus und Jessica ahnt gar nicht, dass sie selbst in Gefahr schwebt, bis das Team feststellt, dass die Opfer eine gewisse Ähnlichkeit mit Jessica haben.

"Hexenjäger" ist der Auftakt einer neuen skandinavischen Thriller-Reihe.

Mit der üblichen skandinavischen Spannung kann dieser Thriller leider noch nicht mithalten, aber er hat viel Potenzial nach oben.

Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen, ist aber nicht ganz so fesselnd wie erhofft. Meine Gedanken sind immer etwas abgeschweift.

Der Anfang ist düster und spannend. Leider flacht die Handlung und die Spannung danach ab. Erst ungefähr nach der Hälfte nimmt es dann wieder an Spannung zu. Der Autor hat sich an Cliffhängern an Kapitelenden versucht. Cliffhänger schön und gut, nur leider ist es ihm nicht ganz gelungen. Man hat sofort weitergelesen in der Hoffung auf Nervenkitzel, dass es im nächsten Kapitel richtig spannend wird, aber leider war dann schon alles gelaufen und der Nervenkitzel war wieder weg.

In der Mitte gibt es viele unnötige Lückenfüller bspw. auch die Kapitel mit Jessicas Vergangenheit, die ich anfangs gar nicht einordnen konnte. Ich habe mich gefragt welche Auswirkungen auf den eigentlichen Fall haben. Die Gegenwart und die Vergangenheit hätten in meinen Augen noch besser von einander abgerenzt werden sollen z.B. durch Orts- und Zeitangaben an den Kapitelanfängen.

Die Handlung ist in unterschiedlichen Perspektiven geschrieben, das hat mir ganz gut gefallen. Außerdem bringt es Abwechslung rein, auch wenn sich vieles dadurch wiederholt.

Zum Ende hin wurde es wieder düster und mystisch, aber das große Finale blieb aus. Irgendwie hatte ich das Gefühl, als wenn etwas gefehlt hat. Das Spannenste wurde quasi rausgeschnitten.

Mein Fazit:
Eine tolle Idee mit den mittelalterlichen Foltermethoden nur leider ist das Potenzial verloren gegangen. Da ist auf jeden Fall Luft nach oben. Wem die unnötigen Lückenfüller nichts ausmacht, der kann das Buch lesen.
Ich gebe dem "Hexenjäger" 3,5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 24.01.2021

Amsterdams Aufstieg

Krone der Welt
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Amsterdam, Ende 16. Jh. / Anfang 17. Jh.. Zusammen sind die drei Geschwister Vincent, Ruben und Betje in Amsterdam gestrandet, nachdem sie aus Antwerpen von den Spanieren vertrieben worden sind. Amsterdam ...

Amsterdam, Ende 16. Jh. / Anfang 17. Jh.. Zusammen sind die drei Geschwister Vincent, Ruben und Betje in Amsterdam gestrandet, nachdem sie aus Antwerpen von den Spanieren vertrieben worden sind. Amsterdam ist zu der Zeit der Ort der verschiedensten Möglichkeiten. Vincent möchte ein großartiger Architekt werden, Ruben will die Welt entdecken und Betje wird eine begnadete Köchin. Doch es ist auch die Zeit der Auseinandersetzungen. England und Spanien streiten sich um das Land an der See und die Katholiken und Calvinisten streiten sich um den rechten Glauben. Die drei Geschwister haben es in der Zeit sehr schwer, schaffen sie ihren Aufstieg von ganz unten?

Wer schon einmal in Amsterdam war, sieht die Stadt während des Lesens mit anderen Augen. Dank des recht flüssigen Schreibstils und der ausführlichen Beschreibungen kann man sich die Stadt zur damaligen Zeit sehr gut vorstellen. An der ein oder anderen Stelle sind mir die ausführlichen Beschreibungen etwas langatmig geworden.

Anfangs war der Sprach- bzw. Erzählstil etwas gewöhnungsbedürftig mit den holländischen Wörtern und der zeitgemessen Sprache. Aber man gewöhnt sich schnell dran und taucht ab in die damalige Zeit. Man kann das Elend, das Leid und den Schmutz so richtig spüren.

Es kommen recht viele Personen in der Handlung vor, wodurch man mal sehr leicht den Überblick verlieren kann mit den Nebencharakteren und die Beziehungen zueinander. Der Misch aus fiktiven Charakteren und wirklich mal existierenden Charakteren hat mir sehr gut gefallen. Hier bekommt man noch ein wenig Geschichtsunterricht mitgeliefert.

Doch die Hauptprotagonisten sind sehr gut ausgearbeitet worden. Man entwickelt Hass, Freude, Schadenfreude und auch Mitgefühl zu den einzelnen Protagonisten. Vincent ist mir sehr ans Herz gewachsen und ich wollte ihm nicht mehr von der Seite weichen.

Mein Fazit:
Ein wirklich toller und lesenswerter historischer Roman über den Aufstieg Amsterdams zur Weltmetropole. Man bekommt alles geliefert: Liebe, Hass, Leid und den Drang die Welt zu einem besseren Ort zu machen.

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Veröffentlicht am 23.01.2021

Abels persönlichster Fall

Zerbrochen
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Ein Jahr ist vergangen seit dem beinahe tödlichen Überfall auf Rechtsmediziner Fred Abel. Abel hat sich zurück ins Leben gekämpft und tritt nun wieder in den Dienst. Sofort hält der altbekannte Alltag ...

Ein Jahr ist vergangen seit dem beinahe tödlichen Überfall auf Rechtsmediziner Fred Abel. Abel hat sich zurück ins Leben gekämpft und tritt nun wieder in den Dienst. Sofort hält der altbekannte Alltag Einzug und er wird von der BKA-Einheit "Extremdelikte" in Beschlag genommen. In Berlin treibt der "Darkroom-Killer" sein Unwesen und Abels fachmännischer Rat ist gefragt. Der Fall verblasst jedoch, als sein neugefundenes Familienglück auf dem Spiel steht. Seine zwei Kinder aus einer längstvergangenen Affäre sind zu Besuch aus Guadeloupe bei ihm und werden Opfer einer Entführung. Wer hat hier noch eine Rechnung mit Abel offen?

Bei "Zerbrochen" handelt es sich um den 3. Teil der Fred Abel - Reihe. Er kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden, aber es ist dennoch vorteilhafter zuerst die vorherigen Teile zu lesen, da man sonst gespoilert wird.

Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig und lässt sich gut lesen. Auch der bekannte Aufbau ist zu finden. Über den Kapitelanfängen stehen Orts- und Zeitangaben, sodass man als Leser sofort erkennt wann und wo die Handlung spielt.

Tsokos lässt in seine Handlung wahre Kriminalfälle mit einfließen, was ich äußerst interessant finde, weil man eigentlich gar nicht dran denkt, dass so etwas auch im realen Leben passiert.

Die Handlung bezieht sich auch nochmal auf die beiden Vorgängerbände und so beschreibt Tsokos alles recht ausführlich. Für diejenigen, die die Vorgängerbände noch nicht gelesen haben und auch für diejenigen, die die Vorgänger vor etwas längerer Zeit gelesen haben, ist dies sehr hilfreich.

Dennoch hatte das Buch an einigen Stellen Längen und es konnte keine Spannung aufgebaut werden. Wenn Spannung da war, war sie oftmals schnell wieder vorbei.

Mein Fazit:
Im Gegensatz zu den Vorgängerbänden fehlte mir leider bei diesem Teil der Nervenkitzel, aber dennoch ist es sehr interessant.

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Veröffentlicht am 10.01.2021

Kaum Thrill

Die gefährliche Mrs. Miller
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Jeden Tag beobachtet Phoebe das blaue Auto, das in ihrer Straße steht. Sie entwickelt sogar schon Paranoia und führt ein Notizheft wann das Auto da steht. Dann ziehen eines Tages im Haus gegenüber eine ...

Jeden Tag beobachtet Phoebe das blaue Auto, das in ihrer Straße steht. Sie entwickelt sogar schon Paranoia und führt ein Notizheft wann das Auto da steht. Dann ziehen eines Tages im Haus gegenüber eine Familie ein. Zu dem 18-jährigen Sohn Jake fühlt Phoebe sich sofort angezogen. Sie kommen sich näher und Phoebe fängt an das blaue Auto zu vernachlässigen. Doch das war ein Fehler...

"Thriller" ist für dieses Buch wohl das falsche Wort. Er ist es ein Roman mit einem Hauch Thrill ab der zweiten Buchhälfte.

Das Buch teilt sich in zwei Teile. Im ersten Teil ist aus der Sicht von Phoebe erzählt. Ihr ganzes Leben, ihr Tagesablauf und über die Paranoia, die sie entwickelt zum blauen Auto, sowie ihre Nachlässigkeit als im Haus gegenüber die Familie einzieht. Ich fand das alles sehr langatmig. Hier war kaum Spannung.
Auf der Hälfte, als es in den 2. Teil des Buches ging, gab es eine unerwartete Wendung. Ab hier hat die Autorin auch immer wieder falsche Fährten gelegt um den Leser zu verwirren. Da kam dann auch mal Spannung auf.

Die Hauptprotagonistin Phoebe mag zwar sehr authentisch rüber kommen, aber mir war sie ab dem ersten Moment total unsympatisch. Durch ihre Sichtweisen, ihr Verhalten und Handlungen, auch ihrem Ehemann Wyatt gegenüber, habe ich sogar im Laufe der Handlung eine Abneigung gegen sie entwickelt. Ich konnte mich überhaupt nicht mit ihr identifizieren.

Der Schreibstil bzw. Erzählstil hat mir gut gefallen. Es ließ sich flüssig lesen.

Mein Fazit:
Ich habe nach dem Titel und Klappentext ein bisschen was anderes erwartet. Dank des zweiten Teils des Buches war es dann zum Glück doch nicht so schlecht, sonst hätte ich es wahrscheinlich doch noch abgebrochen. Man kann es lesen, aber man verpasst auch nichts wenn man es nicht tut.

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