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Veröffentlicht am 06.02.2021

Kindheitstraumata

Trauma – Kein Entkommen
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In einem See wird eine Leiche gefunden, scheinbar ertrunken. Kurze Zeit später wird die nächste Leiche gefunden, erstickt in einem Kühlschrank im Wald. In beiden Fällen ist ein schwer traumatisierter Mann ...

In einem See wird eine Leiche gefunden, scheinbar ertrunken. Kurze Zeit später wird die nächste Leiche gefunden, erstickt in einem Kühlschrank im Wald. In beiden Fällen ist ein schwer traumatisierter Mann ums Leben gekommen. Die Obduktion ergibt Suizid, doch die Münchener Mordermittlerin Katja Sand bezweifelt dies. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Rudi Dorfmüller begibt sie sich auf Spurensuche. Sie stoßen auf einen Skandal der Bundesmarine und je mehr sie graben, desto mehr wächst der Druck von oben. Schon bald wird ihnen der Fall entzogen, doch Katja gibt nicht auf...

"Trauma - Kein Entkommen" ist der Auftakt einer neuen Trilogie.

Der Schreibstil ist fesselnd und die Handlungen und Orte sehr gut und detailreich beschrieben. Man hat quasi das Gefühl, dass man mit vor Ort ist.

Es gibt immer wieder Perspektivwechsel zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit. In der Vergangenheit begleitet man ein namenloses Kind. Es erfährt mit drei Jahren schwerste häusliche Gewalt. Als Leser versucht man immer herauszufinden, wer dieses Kind in der Gegenwart heute ist. Man wird lange im Dunkeln gelassen, bis endlich die Lösung kommt.

Das Buch ist ein guter Misch aus Ermittlungarbeit und einem Psychothriller. Es läd zum Miträtseln ein, gibt aber auch gleichzeitig die tiefen Abgründe der menschlichen Psyche auf.

Die Hauptprotagonisten sind gut ausgearbeitet. Ihre Emotionen und sie als Person werden greifbar dargestellt. Bei Katja Sand begleitet man sie auch sehr stark in ihrem Privatleben. Sie ist geheimnisvoll. Irgendetwas ist auch in ihrer Kindheit vorgefallen, aber da wird der Leser bislang noch im Dunkeln gelassen.

Teilweise war es mir aber auch etwas zu viel von dem Privatleben. Das hat dann ein bisschen die Spannung weggenommen.
Ansonsten war das Buch mit Cliffhängern an Kapitelenden von Anfang an spannend und unterhaltsam zu lesen. Zum Ende wurde die Spannung mit einem krassen Showdown nochmals gesteigert. Da habe ich richtig mitgefiebert.

Mein Fazit:
Ein toller Auftakt in eine neue Trilogie mit einem Misch aus Psychothriller und Ermittlungsarbeit. Ich bin schon ganz gespannt auf die nächsten Teile.

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Veröffentlicht am 23.01.2021

Abels persönlichster Fall

Zerbrochen
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Ein Jahr ist vergangen seit dem beinahe tödlichen Überfall auf Rechtsmediziner Fred Abel. Abel hat sich zurück ins Leben gekämpft und tritt nun wieder in den Dienst. Sofort hält der altbekannte Alltag ...

Ein Jahr ist vergangen seit dem beinahe tödlichen Überfall auf Rechtsmediziner Fred Abel. Abel hat sich zurück ins Leben gekämpft und tritt nun wieder in den Dienst. Sofort hält der altbekannte Alltag Einzug und er wird von der BKA-Einheit "Extremdelikte" in Beschlag genommen. In Berlin treibt der "Darkroom-Killer" sein Unwesen und Abels fachmännischer Rat ist gefragt. Der Fall verblasst jedoch, als sein neugefundenes Familienglück auf dem Spiel steht. Seine zwei Kinder aus einer längstvergangenen Affäre sind zu Besuch aus Guadeloupe bei ihm und werden Opfer einer Entführung. Wer hat hier noch eine Rechnung mit Abel offen?

Bei "Zerbrochen" handelt es sich um den 3. Teil der Fred Abel - Reihe. Er kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden, aber es ist dennoch vorteilhafter zuerst die vorherigen Teile zu lesen, da man sonst gespoilert wird.

Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig und lässt sich gut lesen. Auch der bekannte Aufbau ist zu finden. Über den Kapitelanfängen stehen Orts- und Zeitangaben, sodass man als Leser sofort erkennt wann und wo die Handlung spielt.

Tsokos lässt in seine Handlung wahre Kriminalfälle mit einfließen, was ich äußerst interessant finde, weil man eigentlich gar nicht dran denkt, dass so etwas auch im realen Leben passiert.

Die Handlung bezieht sich auch nochmal auf die beiden Vorgängerbände und so beschreibt Tsokos alles recht ausführlich. Für diejenigen, die die Vorgängerbände noch nicht gelesen haben und auch für diejenigen, die die Vorgänger vor etwas längerer Zeit gelesen haben, ist dies sehr hilfreich.

Dennoch hatte das Buch an einigen Stellen Längen und es konnte keine Spannung aufgebaut werden. Wenn Spannung da war, war sie oftmals schnell wieder vorbei.

Mein Fazit:
Im Gegensatz zu den Vorgängerbänden fehlte mir leider bei diesem Teil der Nervenkitzel, aber dennoch ist es sehr interessant.

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Veröffentlicht am 03.01.2021

Ein Denkmal erschaffen

Der Bruder
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Die junge angehende Architektin Sloane Conolly trifft der Schlag, als ihre exzentrische Mutter auf einmal spurlos verschwunden ist. Alles deutet darauf hin, dass sie sich selbst umgebracht hat. Vorher ...

Die junge angehende Architektin Sloane Conolly trifft der Schlag, als ihre exzentrische Mutter auf einmal spurlos verschwunden ist. Alles deutet darauf hin, dass sie sich selbst umgebracht hat. Vorher hat sie Sloane noch einen merkwürdigen Brief geschrieben und ihr Geld und Dokumente als Geburtstagsgeschenk hinterlassen. Zur selben Zeit wird sie von einen anonymen Auftraggeber angeheuert. Er möchte, dass Sloane für ihn ein Denkmal für sechs, ihm wichtige, Personen erschafft. Ihre Aufgabe dabei: herauszufinden welche Rolle diese Personen im Leben des Auftraggebers gespielt haben. Um sich von der Sorge um ihrer Mutter abzulenken, nimmt Sloane den Auftrag an. Sie stellt fest, dass alle sechs Personen bereits verstorben sind und dass nicht an Altersschwäche. Sie ahnt gar nicht auf welch perfides Spiel sie sich eingelassen hat...

Anfangs habe ich den Psychothriller gesucht aber nicht wirklich gefunden. Es dreht sich alles um die sechs Personen, die eine wichtige Rolle im Leben des Auftraggebers gespielt haben. Sloane recherchiert jede Person ausgiebig. Die ein oder andere Szene kann dann schon mal etwas länger werden, aber es bleibt trotzdem interessant.

Ungefähr ab Seite 200 wird das Ganze dann etwas spannender und der Leser bekommt hier eine unerwartete Wendung, die die Handlung in eine ganz andere Richtung führt. Man wird als Leser quasi an der Nase herumgeführt.

Sloane war mir von Anfang an sympatisch und ich habe eine Verbindung zu ihr aufbauen können. Auch wenn mir vielleicht manche Handlungen von ihr nicht gefallen haben oder ich sie nicht ganz nachvollziehen konnte, habe ich dennoch mit ihr mitfühlen können.

Katzenbachs Schreibstil ist schön flüssig und lässt sich angenehm lesen. So waren auch die etwas in die Länge gezogenenen Szenen gut lesbar.

Mein Fazit:
Unerwartete Wendungen haben es doch noch zu einem guten Psychothriller gemacht, nur leider ist das Finale etwas zu kurz gekommen. Trotzdem ist es empfehlenswert zu lesen.

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Veröffentlicht am 21.12.2020

Persönlicher Cold Case & eine Mordserie

Abgetaucht
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Vor dreißig Jahren wurde Atlee Pines Zwillingsschwester Mercy entführt. Atlee ist eine einzelgängerische FBI-Agentin und ihr Schicksal hat sie nie losgelassen. Nach einem Vorfall bekommt sie Urlaub um ...

Vor dreißig Jahren wurde Atlee Pines Zwillingsschwester Mercy entführt. Atlee ist eine einzelgängerische FBI-Agentin und ihr Schicksal hat sie nie losgelassen. Nach einem Vorfall bekommt sie Urlaub um ihren persönlichen Cold Case zu ergründen. So macht sie sich auf in ihr Heimatstädtchen im ländlichen Georgia. Kurz nach ihrer Ankunft wird eine bestialisch ermordete Frau geschmückt mit einem Brautschleier aufgefunden und das soll nicht die einzige Leiche bleiben... Atlee wird in den mysteriösen Fall mit reingezogen und es könnte eine Verbindung zu Mercys Verschwinden geben.

"Abgetaucht" ist der zweite Fall in der Reihe mit FBI-Agentin Atlee Pine und er ist auch ohne Vorkenntnisse lesbar. Ich kenne den ersten Teil noch nicht und bin gut zurecht gekommen. Nur anfangs fiel es mir etwas schwer reinzukommen, weil ich alles als etwas wirr empfunden habe und nicht wusste, wie alles zusammenhängen soll.

Das Buch beginnt recht spannend, aber die Spannung ist im Mittelteil etwas gedämpft. Alles zieht sich ein wenig. Die Ermittlungsarbeit ist interessant, aber an einigen Stellen wird es mehrfach wiederholt und einige Szenen sind vielleicht auch überflüssig, weil sie einen nicht weiterbringen. Der Schluss ist dann wieder Dramatik pur und hat mir gut gefallen.

Der Schreibstil ist angenehm und lässt sich flüssig lesen.

Sehr gut gefallen hat mir, dass es zwei Fälle waren. Zum einen der persönliche Cold Case von Atlee Pine und die neue Mordserie. Man tanzt quasi auf zwei Hochzeiten. Man beschäftigt sich mit dem Cold Case, der dann aber wieder pausiert um in der aktuellen Mordserie weiter zu ermitteln. Schadde finde ich, dass der Cold Case nicht komplett aufgeklärt wurde. Für mein Empfinden wurde nicht alles aufgeklärt und es sind noch Antworten offen.

Mein Fazit:
Ein ruhiger Thriller, wo die Hauptprotagonistin persönlich betroffen ist. Hat mir ganz gut gefallen, auch wenn es zwischendurch etwas langatmig war.
Lässt sich ganz gut lesen.

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Veröffentlicht am 18.12.2020

Gefährliches Weihnachtsfest

Inseldämmerung
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Ein schlimmer Sturm zieht auf. Trotzdem macht sich die junge Familie Tender auf den Weg nach Amrum, um dort ihren Weihnachtsurlaub zu verbringen. Zu gleichen Zeit machen sich drei Männer nach ihrem Raubüberfall ...

Ein schlimmer Sturm zieht auf. Trotzdem macht sich die junge Familie Tender auf den Weg nach Amrum, um dort ihren Weihnachtsurlaub zu verbringen. Zu gleichen Zeit machen sich drei Männer nach ihrem Raubüberfall mit dem Motorboot auf dem Weg nach Norden. Ihr Boot kentert und sie stranden auf Amrum. Dann nimmt das Unheil seinen Lauf...

Bei "Inseldämmerung" handelt es sich um den 4. Teil der Nils Petersen-Reihe. Wenn man die anderen Teile noch nicht kennt, so wie ich, fehlt einem ein wenig die private Geschichte von Nils. Aber für den eigentlichen Fall ist Nils seine private Geschichte auch unrelevant. Der Fall ist in sich abgeschlossen.

Das Buch fängt sehr spannend an, aber für mein Empfinden, ist es in der Mitte etwas abgeflacht. Dafür gab es dann am Ende wieder einen spannenden Showdown, der einen das Buch nicht aus der Hand legen lässt.

Unter dem Klappentext habe ich mir ehrlich gesagt ein wenig was anderes vorgestellt. Ich habe hier auf einen ruhigen Insel-Krimi gehofft. Bekommen habe ich aber einen Psychothriller. Die Ermittlungsarbeit der Polizisten war hier eher nebensächlich.

Bei dem schönen flüssigen, leichten Schreibtstil habe ich mich sofort wohlgefühlt. Trotz der Spannung gab es hier und da auch ein paar Szenen, wo ich schmunzeln musste. Als Leser fiebert man richtig mit der Familie mit und hofft bis zum Schluss.

Mein Fazit:
Thriller statt ruhigem Krimi, mit einer Hochspannung zum Schluss. Sollte man gelesen haben.

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