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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.01.2022

Wie gut kennst du deinen Vater wirklich?

Perfect Day
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Immer wieder verschwinden in der Umgebung von Berlin Mädchen zwischen sechs und zehn Jahren und das schon seit 14 Jahren. Die Besonderheit ist, dass bei jedem Mädchen rote Schleifenbänder den Weg zu ihren ...

Immer wieder verschwinden in der Umgebung von Berlin Mädchen zwischen sechs und zehn Jahren und das schon seit 14 Jahren. Die Besonderheit ist, dass bei jedem Mädchen rote Schleifenbänder den Weg zu ihren Leichen weisen. Vom Täter fehlt jede Spur, doch eines Abends wird der bekannte Philosophieprofessor Walter Lesniak verhaftet. Seine Tochter Ann muss alles mit ansehen. Sie will nicht glauben, dass ihr Vater der "Schleifenmörder" ist und will nun den wahren Täter finden.

Romy Hausmanns Schreibstil ist sehr kühl und distanziert. Für einen Psychothriller wie "Perfect Day" ist es eigentlich grade zu perfekt, doch ich konnte dadurch irgendwie keine Bindung zum Buch aufbauen. So hat sich der Start ins Buch auch recht holprig gestaltet. Hinzu kam, dass die Handlung zu Beginn auch sehr zäh war. Erst nach und nach hat sich langsam die Spannung aufgebaut.

Ann fand ich sehr unnahbar, auch grade durch den kühlen und abweisenden Schreibstil. Sie konnte bei mir leider keine Sympathien wecken und auch die anderen handelnden Charakteren blieben eher kühl.

Die Handlung ist aufgebaut in verschiedenen Perspektiven. Der hauptsächliche Perspketive war eigentlich Ann in der Gegenwart. Zwischendurch wurden Gefühlsdokumentationen von ihr als Kind eingeworfen. Mit den kleinen eingebauten Rechschreibfehlern fand ich es sehr niedlich und es wirkte auf jeden Fall auch authentisch. Dann gab es noch die Perspektive "Wir" mit Unbekannten Charakteren und Aufnahmen mit einem Unbekannten. Erst gegen Ende wird aufgedeckt wer hinter dem Unbekannten steckt.

Der ein oder andere Cliffhänger hat die Handlung sehr spannend gemacht und war fesselnd. Auch die Handlung an sich war sehr undurchsichtig und erst zum Schluss wurde alles schlüssig aufgelöst. Aber der größe Nervenkitzel blieb für mich leider aus.

Mein Fazit:
Ein eher durschnittlicher Thriller. An ihr Debüt "Liebes Kind" kommt leider auch "Perfect Day" nicht dran. Die undurchsichtige Handlung war super und spannend, doch mir fehlte eindeutig der Nervenkitzel. Daher leider keine klare Leseempfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 12.12.2021

Bisschen enttäuscht

Der Herzgräber
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Nach dem Suizid-Tod ihrer Mutter findet Heather unzählige Briefe eines verurteilten Serienkillers in ihrem Nachlass. Michael Reave hat damals unzählige Frauen ermordet und sitzt nun bereits seit 20 Jahren ...

Nach dem Suizid-Tod ihrer Mutter findet Heather unzählige Briefe eines verurteilten Serienkillers in ihrem Nachlass. Michael Reave hat damals unzählige Frauen ermordet und sitzt nun bereits seit 20 Jahren in einem Hochsicherheitsgefängnis. Doch jetzt werden wieder junge Frauen ermordet auf die selbe Art und Weise. Zweifel kommen auf, war Reave es wirklich. Heather und Detective Parker entschließen sich zu einem gefährlichen Schritt. Sie soll mit Reave persönlich sprechen. Seine Antworten werden für Heather zum Wettlauf mit der Zeit.

Ich bin etwas enttäuscht von dem Buch. Nach dem Klappentext habe ich einen blutrünstigen und grausamen Thriller, der die Morde haarklein beschreibt, erwartet. Leider ist das ausgeblieben. Hauptsächlich ging es hier um Heather, ihrer Mutter und deren Vergangenheit.

Anfangs war es auch sehr spannend, grausam und gruselig. doch dann ist es sehr schnell, sehr stark abgeflacht und in der Mitte plätscherte die Handlung nur vor sich hin. Für mich wurde es auch schnell vorhersehbar, denn ich hatte schon früh eine Ahnung wie die Auflösung ist und hatte dann auch recht.

Heather wirkte mit ihrem Verhalten sehr authentisch, auch wenn sie wohl keine starke Sympathie mehr bei mir weckt.

Gut gelungen fand ich die kleine "Märchenstunde". Die Autorin hat ihr Teile von Grimms Märchen einfließen lassen, was der Story ein wenig das grausame und mystische eingehaucht hat.

Mein Fazit:
Schlecht war es überhaupt nicht, aber ich war enttäuscht, weil ich etwas anderes erwartet habe. Wenn man den Klappentext liest darf man einfach keinen blutrünstigen Thriller erwarten, dann kann es sogar sehr gut sein.

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Veröffentlicht am 12.11.2021

Bizzare Mordpräparationen

Eis. Kalt. Tot.
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Grausame Morde geschehen in den Gassen von Kopenhagen. Eine Leiche ohne Kopf wird aus dem Wasser gefischt. Kurz darauf findet eine Frau am Strand einen toten Seehund. Durch die bizzaren Präparationen beider ...

Grausame Morde geschehen in den Gassen von Kopenhagen. Eine Leiche ohne Kopf wird aus dem Wasser gefischt. Kurz darauf findet eine Frau am Strand einen toten Seehund. Durch die bizzaren Präparationen beider Leichen, scheint es hier einen Zusammenhang zu geben. Nur welchen und welchen Hintergrund haben die Tode? Super-Recognizerin Marit Rauch Iversen und ihre Kollegen vom Kopenhagener Morddezernat nehmen die Ermittlungen auf.

"Eis. Kalt. Tot." ist der erste Band der Serie mit der Recognizerin Marit Rauch Iversen.

Ehrlich gesagt habe ich mich sehr schwer getan in die Story einzufinden. Es hatte irgendwie nichts Fesselndes an sich und so schweiften meine Gedanken immer wieder ab. So schnell wie Spannung aufkam so schnell war sie auch gleich wieder verschwunden. Ich musste dann ein wenig kämpfen und das Durchhalten hat sich dann doch noch gelohnt. Es wurde spannend und interessant, auch wenn man dann schon recht früh erahnen konnte welchen Hintergrund die Taten haben.

Zu den Protagonisten muss ich sagen, dass ich sie recht unsympathisch fand. Jesper kann man als männliches Weichei bezeichnen. Ihn fand ich noch halbwegs sympathisch, aber wirklich anfangen konnte ich mit ihm nichts. Kirsten ist burschikos, vorpreschend, sehr Ich-bezogen, selbstüberzeugt und macht andere nieder. Sie konnte ich absolut nicht leiden. Marit fand ich dann noch recht interessant, aber doch noch recht blass.

Die Mordmethoden und Präparationen der Tatorte waren schon sehr bizzar. Wer keine blutrünstigen Thriller / Krimis gewohnt ist, für den ist es vielleicht nichts, vor allem wenn man einen schwachen Magen hat. Aber ehrlich gesagt, hab ich schon heftigere Sachen gelesen, die mehr unter die Haut gingen. Das war noch recht harmlos von den Beschreibungen hier in der Story.

Durch die Beschreibungen wurde aber super die dunkle und düstere Atmosphäre der Winter in Kopenhagen sowie auf Grönland rübergebracht.

Mein Fazit:
Habe mich anfangs recht schwer getan, wurde dann etwas besser und interessanter, aber habe schon bessere Thriller der Art gelesen. Man kann es lesen, aber man verpasst auch nichts wenn man es nicht liest.

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Veröffentlicht am 11.10.2021

So lala

Wer das Feuer entfacht - Keine Tat ist je vergessen
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In London wird auf einem Hausboot die Leiche eines jungen Mannes gefunden. Drei Frauen geraten ins Visier der Ermittler. Jeder von ihnen stand mit einer ganz unterschiedlichen Beziehung zum Opfer. Laura ...

In London wird auf einem Hausboot die Leiche eines jungen Mannes gefunden. Drei Frauen geraten ins Visier der Ermittler. Jeder von ihnen stand mit einer ganz unterschiedlichen Beziehung zum Opfer. Laura ist psychisch labil und hatte ein One-Night-Stand mit ihm, Clara seine Tante hat erst vor kurzem schon eine Angehörige verloren und dann noch Miriam die neugierige Nachbarin, die die blutige Leiche gefunden hat und scheinbar auch etwas zu verbergen hat. Aber ist wirklich eine von ihnen fähig ein Mord zu begehen?

Ich habe sehr lange gebraucht, um wirklich mit dem Schreibstil klar zu kommen und mich in die Handlung einzufühlen. Den Schreibstil möchte ich als sehr gewöhnungsbedürftig beschreiben. Es gibt viele Einschübe und Aneinanderreiungen getrennt mit Kommatas und dazu auch noch Einfügungen in Klammern. Manchmal wusste ich am Ende eines Satzes nicht mehr, wie der Satz begonnen hatte.

Jeder Charakter hatte seine eigene persönliche Schicksalsgeschichte. Es hatte also jeder eine negative Vergangenheit, woraus sich ein Motiv hätte bilden können. Die Autorin hat die Charaktere ziemlich negativ dargstellt und dadurch wollte sich bei mir keine Verbindung aufbauen. Ich konnte mich mitfühlen oder die Handlungen verstehen, eher im Gegenteil, ich fand die Charaktere einfach nur nervig und unsympathisch. Mir wurde da auch zu sehr die Mitleidsschiene gefahren.

Das Buch wird beworben mit "Temporeich". Leider muss ich gestehen, dass es mir zu lahm war. Es gab sehr viele Wiederholungen. Der Perspektivwechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit war manchmal nicht so ersichtlich und dadurch wurde der Lesefluss wieder gebremst.

Die Aufklärung des Mordfalls durch die Ermittler gerät durch die Schicksale der Charaktere eher ins Hintertreffen. Ich hatte aber sehr lange keinen Verdacht, wer die Tat begangen haben könnte, erst als im letzten Drittel der entscheidene Hinweis kam. Für mein Empfinden hätte dies auch noch etwas später sein können. Am Ende wurde aber alles schlüssig aufgelöst.

Mein Fazit:
Es war okay. Man verpasst aber auch nichts, wenn man das Buch nicht liest.

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Veröffentlicht am 08.08.2021

War okay

Hundstage für Beck
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Nach einem traumatischen Einsatz lässt sich der gefallene LKA-Ermittler Nick Beck in die Provinz versetzen, genauer gesagt nach Nordbek im Norden Hamburgs. Nick ertränkt jeden Abend seine Sorgen im Alkohol. ...

Nach einem traumatischen Einsatz lässt sich der gefallene LKA-Ermittler Nick Beck in die Provinz versetzen, genauer gesagt nach Nordbek im Norden Hamburgs. Nick ertränkt jeden Abend seine Sorgen im Alkohol. Als er dann eines Nachts über die Landstraße fährt, überfährt er eine junge Frau, die nur mit einem BH bekleidet war. Er gerät in Panik und lässt ihre Leiche verschwinden. Als ihm dann Zweifel plagen, dass die Frau schon tot sein musste, denn keine Schäden an seinem Auto deuten darauf hin, dass er Schuld ist, holt er die Leiche wieder hervor und platziert sie so, dass sie gefunden wird. Welche Umstände haben zu ihrem Tod geführt? Zusammen mit Cleo Torner vom LKA Hamburg versucht Nick Beck dem Verbrechen auf die Spur zu kommen.

"Hundstage für Beck" ist der erste gemeinsame Fall für das ungewöhnliche Ermittler-Duo Nick Beck und Cleo Torner.

Teilweise fand ich es sehr klischeehaftig. Ein Polizist, der ein tragischen Einsatz hatte, darüber nicht hinweg kommt und sich nun im Alkohol ertränkt, spiegelt für mich schon arg das Klischee wieder.

Den Plot widerum, wie Nick Beck im Suff erst die Frau überfährt, sie verschwinden lässt und sie später wieder hervor holt, um gegen sich selbst zu ermitteln fand ich gut und außergewöhnlich. Allerdings fand ich es an der Stelle unpassend, dass Nick ehemaliger LKA-Ermittler ist. Besser hätte ich hier einen Hobbydeketiv gefunden.

Nick Beck ist ein interessanter Charakter. Ist als Polizist alkoholabhängig und sehr eigenbrötlerisch, aber wenn er einen klaren Kopf hat, macht er eine tolle Ermittlungsarbeit. Wirklich sympatisch war er mir durch seine Art und Weise aber nicht. Cleo Torner war mir schon etwas sympatischer, aber dennoch blieb sie recht blass. Von ihr lernt man quasi nur die Eckpunkte kennen wohingegen man von Nick seine halbe Lebensgeschichte erfährt.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Er ist angenehm und flüssig zu lesen. Die Perspektivwechsel haben die Story abwechslungsreich und spannend gemacht, auch wenn ich schon relativ früh eine Ahnung hatte, wo die Reise hingehen wird.

Ab und zu war es für mich auch etwas sexistisch und autolastig. Wenn es autolastig wurde hatte ich das Gefühl der Krimi spielt nicht in Hamburg sondern irgendwo auf weiter Strecke in den USA. Bei dem Sexistischen hatte ich ein wenig das Geführ als wenn das Geschlecht "Frau" etwas nieder dargestellt wurde. Einige Szenen waren mir daher etwas too much und hätten ruhig weggelassen werden können.

Mein Fazit:
Für mich war es eher durchschnittlich. Nicht schlecht, aber jetzt auch kein Highlight. Trotzdem bin ich gespannt, wie es mit Nick und Cleo weitergeht. Eine klare Leseempfehlung gibt es von mir jetzt nicht, aber man kann es gerne mal ausprobieren.

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