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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.03.2024

Lakestone Campus: Part 1

Lakestone Campus of Seattle, Band 1: What We Fear (SPIEGEL-Bestseller | Limitierte Auflage mit Farbschnitt und Charakterkarte)
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Harlows letzter Hack, der das Leben ihres Bruders rettete, blieb nicht unentdeckt und nun steht sie kurz davor für lange Zeit ins Gefängnis zu kommen. Doch dann kommt Abbott, der Leiter des Lakestone Campus’ ...

Harlows letzter Hack, der das Leben ihres Bruders rettete, blieb nicht unentdeckt und nun steht sie kurz davor für lange Zeit ins Gefängnis zu kommen. Doch dann kommt Abbott, der Leiter des Lakestone Campus’ vorbei und möchte ihr ein Stipendium für seine Uni geben, das einzige was er von ihr dafür verlangt: sie soll das Hacken aufgeben und Sozialstunden an der Uni abarbeiten. Harlow nimmt das Angebot an und verschweigt ihre kriminelle Vergangenheit an der Universität. Doch schon bald holt sie die Vergangenheit ein und Harlows ehemaliges Hackernetzwerk meldet sich und auch der stumme Zack kommt ihr immer näher.

What We Fear von Alexandra Flint ist der erste Band der Lakestone-Campus-Trilogie, der aus der Sicht der Hackerin Harlow und des stummen Zacks geschrieben ist.
Harlow ist ein Genie wenn es um IT geht, doch alles andere fällt ihr nicht ganz so leicht. Zack hingegen kann sich vieles merken und, nicht nur weil er stumm ist, das Schreiben ist seine ganz besondere Art um sich auszudrücken.

Mit Harlow und Zack hat die Autorin zwei Charaktere erschaffen, die mir beide auf ihre Art sympathisch waren. Auch wenn Harlow natürlich fragwürdig handelt, ist sie kein schlechter Mensch. Zacks Gendefekt, weswegen er nicht sprechen kann, fand ich extrem spannend und das Einbringen der Gebärdensprache super.

Der Schreibstil der Autorin ist super und man fliegt förmlich durch das Buch. Neben den interessanten Themen, den tollen (Neben-)Charakteren und der passenden Chemie zwischen den beiden Protagonisten, fehlte mir lediglich eine andere Gewichtung. Gegen Ende ging mir alles etwas zu schnell, während im Mittelteil das Coding fast zu viel wurde. Auch Zacks schriftstellerische Begabung kam bei mir nicht wirklich rüber, weil seine Perspektive sich nicht sonderlich von Harlows unterschied und somit nicht wortgewandter wirkte.

Dennoch konnte mich What We Fear überzeugen und ich freue mich bereits jetzt auf den zweiten Teil.

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Veröffentlicht am 26.03.2024

Trophäenjäger

Trophäe
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Hunter White, ein reicher Amerikaner, der in seiner Freizeit am liebsten Trophäen sammelt und dafür um die halbe Welt reist, hat das große Ziel die Big Five zu erjagen. Sein Freund van Heeren bietet ihm ...

Hunter White, ein reicher Amerikaner, der in seiner Freizeit am liebsten Trophäen sammelt und dafür um die halbe Welt reist, hat das große Ziel die Big Five zu erjagen. Sein Freund van Heeren bietet ihm endlich ein Nashorn an und Hunter begibt sich auf die Reise nach Afrika. Doch Hunters Traum platzt durch einheimische Wilderer. Plötzlich durchflutet das Gefühl von Rache den weißen Jäger.

Trophäe von Gaea Schoeters ist aus der Perspektive des Jägers Hunter White geschrieben und treibt einen in eine extreme Gedankenwelt. Eine Welt, die etliche moralische Fragen aufwirft und die mir den Protagonisten zutiefst unsympathisch gemacht hat. Was dem Leseerlebnis aber keinen Abbruch getan hat.

Schoeters Schreibstil ist einnehmend, packend und detailreich. Die Dichte des Inhalts lässt einem am Ende mit dem Gefühl zurück, dass man keine 250, sondern 500 Seiten gelesen - Beeindruckend!

Trophäe lässt einen hoffen, dass diese Gedankenwelt nur eine Fiktion ist und doch bleibt das Gefühl, dass es genauso passieren könnte und passiert. Schockierend auf jeder Seite und doch eine absolute Empfehlung, um die eigenen Gedanken zum Thema Jagd zu reflektieren und möglicherweise zu hinterfragen.

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Veröffentlicht am 20.03.2024

Mehr Schein als Sein

Die Auszeit
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Die Influencerin Vikotria Kaplan möchte den nächsten Meilenstein ihres Accounts feiern, denn sie steht kurz davor eine Millionen Follower zu erreichen. Für die Feierlichkeiten lädt Viktoria fünf Freunde ...

Die Influencerin Vikotria Kaplan möchte den nächsten Meilenstein ihres Accounts feiern, denn sie steht kurz davor eine Millionen Follower zu erreichen. Für die Feierlichkeiten lädt Viktoria fünf Freunde zu einem Wochenende in ein luxuriöses Retreat in den Bergen ein. Doch anstatt einer großen Feier des Scheins, wird es eine Offenbarung des Seins und ein Mord erschüttert das Retreat.

Die Auszeit von Emily Rudolf ist das viel umworbene Debüt der Autorin. Der Klappentext las sich vielversprechend und spannend, besonders der Blick auf das Schein und Sein stellte ich mir spannend vor. Erzählt bekommen wir die Geschichte aus vier Perspektiven, wobei nur eine das Thrillerelement fördert und nur sehr selten zum Einsatz kommt. Außerdem gibt es zwei verschiedene Zeitebenen.

Die Umsetzung konnte mich dann leider nicht von sich überzeugen. Dreiviertel des Buches las sich das nicht wie ein Thriller, sondern wie ein Drama zwischen Jugendlichen, das mir zwischenzeitlich auf die Nerven ging. Gegen Ende geht es inhaltlich eher Richtung Thriller, doch die Spannung blieb dennoch aus. Der Täter war keine Überraschung, das Motiv hingegen für meinen Geschmack nicht stark genug ausgearbeitet, um es als solches wirklich annehmen zu können.

Gut ausgearbeitet empfand ich das Wechselspiel zwischen Schein und Sein, die Gefahren des Internets und der Welt, die nur das zeigt, was andere wirklich preisgeben wollen. Etwas, das viele bestimmt dazu anregen wird, die Instagram-Welt zu hinterfragen.

Mit den Erwartungen eines spannenden Thrillers, war es für mich jedoch leider eine Enttäuschung. Möglicherweise ist es für Thrillerneulinge eher etwas oder für alle, deren Erwartungen sich eher an einen (Spannungs-)Roman wie „One of the Girls“ orientieren.

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Veröffentlicht am 15.03.2024

Der Lehrmeister

Blutige Stufen (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 12)
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Detective Robert Hunter und Carlos Garcia machen sich auf die Suche nach dem Mentor, der seinen Opfern Angst, Schmerz und den Tod lehrt. Sein erstes Opfer ist eine Frau, die von ihm bestialisch ermordet ...

Detective Robert Hunter und Carlos Garcia machen sich auf die Suche nach dem Mentor, der seinen Opfern Angst, Schmerz und den Tod lehrt. Sein erstes Opfer ist eine Frau, die von ihm bestialisch ermordet und zur Show gestellt wird.

Blutige Stufen ist der zwölfte Fall des Ermittler-Duos Robert Hunter und Carlos Garcia von Chris Carter. Der Band lässt sich wie viele seiner Vorgänger auch als Einzelband lesen, zum besseren Verständnis für kleinere Einschübe empfiehlt sich dennoch das Lesen der vorherigen Bände.

Der zwölfte Teil der Reihe konnte mich zu Beginn nicht so fesseln, wie seine Vorgänger. Die Story war gut durchdacht, rund und gewohnt blutig. Doch für mich waren Dreiviertel des Buchs vorhersehbar, sodass ich nicht nachvollziehen konnte, dass die Ermittler nicht auf ähnliche Gedanken kamen und in ganz andere Richtungen ermittelten.

Als die beiden dann den Faden aufnahmen, wurde das Buch spannender und es kam nochmal zu einem starken Twist, der das letzte Viertel spannend und mitreißend werden ließ.

Blutige Stufen hielt zwar nicht so viel Spannung wie seine Vorgänger bereit, doch unterhalten konnte mich auch dieser Band und gegen Ende gibt es wieder einiges, über das man weit über das Buch hinaus, nachdenken kann.

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Veröffentlicht am 14.03.2024

Klakalnamanazdta

Mein ziemlich seltsamer Freund Walter
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Die neunjährige Lisa verbringt die meiste Zeit ihres Lebens alleine. In der Schule hat sie keine Freunde und zuhause sind zwar ihre Eltern, aber seit diese ihren Job verloren haben, sind sie kaum noch ...

Die neunjährige Lisa verbringt die meiste Zeit ihres Lebens alleine. In der Schule hat sie keine Freunde und zuhause sind zwar ihre Eltern, aber seit diese ihren Job verloren haben, sind sie kaum noch ansprechbar. Ihre Faszination gilt dem Weltall und sie schürt die Hoffnung, dass es irgendwo Wesen gibt, die sie verstehen können und ihre Zeit ohne Freunde beenden würden. Eines Nachts entdeckt sie an ihrem selbstgebastelten Computer jedoch ungewöhnliche Aktivitäten und rennt zum Ort des Geschehens. Dort entdeckt sie ein Raumschiff, doch die Reisegruppe wirft nur einen kurzen Blick auf die Erde und legt sofort die Rückreise ein. Dabei vergessen sie einen Mitfahrer: Klakalnamanazdta, dem Lisa den Namen Walter gibt.

Walter kommt von einem Planeten, in dem sich die Erwachsenen um die Kinder kümmern und spielen und kuscheln zur höchsten Priorität gehören. Ein Grund, weswegen er die Welt seltsam findet. Dennoch entwickelt er schnell Sympathien für Lisa und hilft ihr sich in der Welt zurechtzufinden.

Mein ziemlich seltsamer Freund Walter von Sibylle Berg und Julius Thesing ist ein Theaterstück, das zu einem Comicroman umgesetzt wurde. Die Umsetzung ist durch die Text- und Bildgestaltung perfekt gelungen, gesprochenes wird durch die Formatierung hervorgehoben und von der Erzählerstimme, die bildlich auf den ersten Seiten eingeführt wird, separiert.

Thematisch wird zu Beginn vor allem das Thema Mobbing und das Gefühl des Alleinseins in den Fokus gerückt, weswegen die ersten Seiten nicht unbedingt leicht zu lesen waren. Allerdings wurde unfassbar gut herausgestellt, dass es in dieser Geschichte zwar ‚Lisa‘ betrifft, aber dass ‚Lisa‘ viele Namen haben könnte und dass es nichts gibt, was Mobbing rechtfertigt. Außerdem zeigt es auf, dass ein Verhalten oftmals irgendwo seine Gründe hat und Vorurteile schwierig sind.
Gegen Ende wird dann vor allem die Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Eigen-/Fremdwahrnehmung ein wichtiges Thema.

Die Illustrationen von Julius Thesing unterstützen die angesprochene Problematik des Mobbings und zeigen durch die schwarz-weiß Darstellung auf, dass Mobbing viele Gesichter hat.

Mein ziemlich seltsamer Freund Walter ist ein toller Comicroman, der das Thema Mobbing und die Gefühle der Protagonistin stark transportiert. Am Ende konnte er mich jedoch nicht vollständig überzeugen, da die Auflösung für mich zu einfach war und in der Realität leider nicht so einfach zu beheben ist.

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