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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.01.2024

Ein wahrer (Wort-)Schatz

Der Wortschatz
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Oscar findet eine prächtige Schatztruhe, doch als er diese öffnete kommen ihm nur Wörter entgegen. Enttäuscht über den scheinbar wertlosen Fund, pfeffert Oscar die Worte um sich. Als Oscar plötzlich einen ...

Oscar findet eine prächtige Schatztruhe, doch als er diese öffnete kommen ihm nur Wörter entgegen. Enttäuscht über den scheinbar wertlosen Fund, pfeffert Oscar die Worte um sich. Als Oscar plötzlich einen ‚quietschgelben‘ Igel begegnet, merkt er, dass seine Worte durchaus eine Macht besitzen. Entzückt von dieser Erkenntnis, bemüht sich Oscar die Wörter einzusetzen und schon bald ist seine Schatztruhe leer. Auf der Suche nach neuen Wörtern lernt Oscar die Sprachkünstlerin Louise kennen und mit ihr die Fähigkeit neue Worte zu kreieren und mit ihnen bedacht umzugehen.

Der Wortschatz von Rebecca Gugger und Simon Röthlisberger zeigt auf humoristische und eingehende Weise, wie viel Macht ein einzelnes Wort besitzt. Illustration und Text spielen perfekt zusammen und bieten einen großen Lesespaß und viel zum Entdecken. Die Illustrationen sind einzigartig und wunderschön, jede Seite habe ich mit Genuss betrachtet.

Besonders für die Schulanfangsphase eignet sich das Buch hervorragend. Denn mit Der Wortschatz lassen sich viele Unterrichtsstunden gestalten, sodass die Grundschulkinder spielend und entdeckend den eigenen Wortschatz erweitern können. Außerdem lassen sich einzelne Worte zusammen analysieren (bspw. zusammengesetzte Adjektive) und bieten daher eine tolle Möglichkeit um die Kostbarkeit von Worten/der Sprache aufzuzeigen.

Für mich ist Der Wortzschatz definitiv ein Schatz auf 48 Seiten - wunderbar und eindrucksvoll!

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Veröffentlicht am 11.01.2024

Lesespaß für Erstleser

Teufelskicker, Bücherhelden 1. Klasse, Moritz macht das Spiel
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Moritz’ Eltern haben sich getrennt, deswegen zieht seine Mutter mit ihm in eine andere Stadt. Für Moritz bedeutet dies, das alles neu ist: die Stadt, die Schule und vor allem der Fußball, denn zu seinem ...

Moritz’ Eltern haben sich getrennt, deswegen zieht seine Mutter mit ihm in eine andere Stadt. Für Moritz bedeutet dies, das alles neu ist: die Stadt, die Schule und vor allem der Fußball, denn zu seinem SV kann er zukünftig nicht mehr gehen. Zum Glück findet Moritz schnell Freunde, die genauso verrückt sind wie er und die ihn in seinem Team haben wollen, zusammen sind sie die Teufelskicker. Doch kann Moritz einfach den Verein wechseln? Was wird sein Vater von ihm halten?

Teufelskicker: Moritz macht das Spiel von Frauke Nahrgang ist ein tolles Buch für Erstleser. In kurzen, prägnanten Sätzen erleben wir Moritz’ Weg in einen neuen Fußballverein und wie Fußball vereinen kann. Für Erstleser perfekt geeignet, die Rätsel am Ende eines Kapitels sorgen meist dafür, dass die Kinder nochmal über das Gelesene reflektieren können und sich zeigt, ob das Textverständnis gegeben war.
Die gewählten Namen und das Mädchen sorgen für eine Aktualität, was für Bücher im Grundschulalter wichtig ist, damit sich die Kinder mit Protagonisten identifizieren können. Besonders gefallen hat mir, dass dabei gar nicht thematisiert wurde, dass mit Catrina ein Mädchen dabei ist, es ist einfach selbstverständlich!
Die schönen Illustrationen von Michael Böhm machen das Buch rund und sorgen für tolle (Erst-)Lesestunden! 



Teufelskicker: Moritz macht das Spiel kann ich zum Erstlesen absolut empfehlen und wird mit Sicherheit jedem fußballbegeisterten Kind eine Freude bereiten.

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Veröffentlicht am 09.01.2024

Beklemmendes Familiengeheimnis

Hope's End
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Die 17-jährige Lenora Hope soll 1929 ihre Eltern und ihre Schwester grausam ermordet haben, seitdem nehmen viele Gruselgeschichten in Maine ihren Umlauf und sollen noch Jahre später nicht in Versessenheiten ...

Die 17-jährige Lenora Hope soll 1929 ihre Eltern und ihre Schwester grausam ermordet haben, seitdem nehmen viele Gruselgeschichten in Maine ihren Umlauf und sollen noch Jahre später nicht in Versessenheiten geraten. Fünfzig Jahre später wird die Pflegerin Kit McDeere aus ihrer Suspendierung geholt und zum Ort der damaligen Tragödie geschickt: Hope’s End. Dort soll Kit sich um Lenora Hope kümmern, die nur noch mit einer Schreibmaschine kommunizieren kann. Bald darauf möchte Lenora sich Kit anvertrauen, doch das birgt einige Gefahren für die junge Pflegerin.

Hope’s End von Riley Sager war mein erster Thriller des Autors und wird mit Sicherheit nicht der Letzte bleiben! Sager reißt einen mit der ersten Seite mitten ins Geschehen und erschafft eine so packende Story, die in ihrer Dichtheit kaum Luft zum atmen lässt. Dabei erleben wir die Geschichte aus zwei Perspektiven: die der jungen Pflegerin Kit McDeere und die Geschichte von Lenora Hope, welche sie auf der Schreibmaschine verfasst und sich für uns Leser optisch von Kits Perspektive leicht unterscheiden lässt. Diese Perspektivwechsel geben dem Thriller eine besondere Tiefe und sorgen ebenso für eine hohe Dramaturgie.

Spannung wird aber nicht nur über die Perspektiven erzeugt, sondern auch über die grandiose Geschichte, die Sager hier erschaffen hat. Nicht alles wird am Ende überraschen und einige Twists waren mir persönlich zu viel und dennoch bleibt es letztendlich ein überragende Idee, die genauso gut umgesetzt wurde und mich einnehmen konnte.
Mit Kit McDeere können wir die Familiengeschichte aufschlüsseln, eigene Gedankengänge zu einem möglichen Geschehen entwickeln und am Ende niemanden mehr trauen, weil jeder auf seine Weise verdächtigt wirkt.

Daher kann ich Hope’s End nur jedem ans Herz legen, der spannend und düstere Lesestunden bevorzugt.

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Veröffentlicht am 04.01.2024

Wenn die Flucht zur Jagd wird!

Zero Days
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Jack und ihr Ehemann Gabe sind Pentester, als solche testen sie große Unternehmen auf Sicherheitslücken. Nach einem Job, wird Jack mal wieder auf die Polizeistelle geordert. Als sie einige Stunden später ...

Jack und ihr Ehemann Gabe sind Pentester, als solche testen sie große Unternehmen auf Sicherheitslücken. Nach einem Job, wird Jack mal wieder auf die Polizeistelle geordert. Als sie einige Stunden später zuhause ankommt, findet sie Gabe ermordet vor seinem Computer vor und steht unter Schock. Wer kann das ihrem Mann angetan haben? Schnell wird ihr klar, dass die Polizei sie unter Verdacht stellt. Jack begibt sich auf die Flucht vor der Polizei und auf die Jagd nach einem gefährlichen Mörder. Gelingt es Jack ihre Unschuld zu beweisen und die wahren Täter zu finden?

Zero Days von Ruth Ware ist ein überragender Thriller. Kaum ein Buch hat mich in den letzten Wochen so in den Bann gezogen und mitgerissen. Jede Seite flog nur so durch meine Hände und ließ meinen Atem gefrieren.

Ruth Ware hat zu Beginn die Protagonistin Jack gekonnt eingeführt, sodass ich schnell mit ihr mitfühlen konnte und ich ihre Gefühle fast am eigenen Leib wahrgenommen habe. Die Beklemmung stieg mit jeder Seite und hat mich in einen wahnsinnigen Sog gezogen, sodass ich das Buch innerhalb kürzester Zeit sprachlos beendete.

Die Geschichte geht nur bedingt über Überraschungseffekte, Vielleser des Genres werden schnell einen Verdacht haben, doch die Beklemmung, das Tempo und die pure Angst der Protagonistin werden unfassbar gut transportiert und am Ende ist auch nicht alles so, wie es zu Beginn scheint.

Interessant fand ich auch die Jobbeschreibungen des Pentesters, die immer wieder eingebaut wurden, ohne Überhand zu nehmen. Ein perfektes Maß, um einen Einblick in den Beruf der Protagonistin zu werfen und die Hintergründe nachvollziehen zu können und doch nicht so viel, dass das Thema einen müde machen könnte.

Ruth Wares temporeicher Schreibstil hat perfekt zu diesem nervenaufreibenden Inhalt gepasst und obwohl mir ein paar Aspekte etwas zu unrealistisch waren, hat mich dieser Punkt im Gesamtbild nicht gestört und Zero Days zu einem perfekten Leseerlebnis werden lassen.

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Veröffentlicht am 25.12.2023

Einfach Weltklasse!

Wir sind (die) Weltklasse
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Adams Familie ist von Polen nach Deutschland gezogen, für Adam bedeutet das: Deutsch lernen, sich in einer neuen Umgebung zurecht finden und eine neue Klasse kennenlernen. Glücklicherweise kommt Adam in ...

Adams Familie ist von Polen nach Deutschland gezogen, für Adam bedeutet das: Deutsch lernen, sich in einer neuen Umgebung zurecht finden und eine neue Klasse kennenlernen. Glücklicherweise kommt Adam in die Igelklasse, dort findet er schnell Anschluss, denn alle haben etwas gemeinsam: Sie kommen alle nicht aus dieser Stadt und egal auf welches Abenteuer die Klasse geschickt wird: Sie hält zusammen.

Wir sind (die) Weltklasse von Tanya Lieske und Sybille Hein konnte mich durch den Klappentext direkt ansprechen und hat große Hoffnungen auf ein integratives Buch gemacht, das über lustige Abenteuer Werte vermittelt und diesen Hoffnungen wurde es gerecht.

Das Buch wird für Kindern ab acht Jahren empfohlen, doch auch als Erwachsene hatte ich von der ersten Sekunde Spaß an der Geschichte, die wir aus der Sicht des polnischen Jungen Adam erleben. Adam lebt in einer Klecksfamilie und erzählt über seine Zeit in der zweiten Klasse. Dabei spricht Adam die Leser direkt an und erzeugt so das Gefühl, dass man mittendrin ist und die Abenteuer mit der Klasse miterlebt. Ein Stilmittel, dass vor allem für Leseanfänger gut geeignet ist.

Die Geschichte ist in viele kurze Kapitel eingeteilt, die in sich abgeschlossen sind. Dennoch ergeben alle Kapitel zusammen eine komplette Geschichte, die Geschichte der 2. Jahrgangsstufe der Igelklasse. Außerdem gibt es drei Tagebucheinträge von verschiedenen Igelkindern, die einen Perspektivwechsel ermöglichen. Diese Tagebucheinträge finde ich besonders gelungen, da die Charaktere durch diese und Adams Perspektive eine Tiefe erhalten. Außerdem zeigt es den lesenden Kindern die unterschiedlichen Betrachtungsweisen auf und das nicht alles so ist, wie es auf den ersten Blick erscheint.

De Klasse selbst überzeugt durch ihre Heterogenität, die in den meisten Klassen heute zum Alltag gehört und daher realitätsnah ist. Daher ist die Weltklasse mit Sicherheit ein gutes Vorbild für Integration, Zusammenhalt und den Umgang miteinander.

Die Zeichnungen sind individuell, sehr gut eingesetzt und passen hervorragend zum Text. Dieser ist auch für Kinder leicht verständlich und gut zu lesen. Nebenbei lernt man noch ein paar polnische Worte kennen, deren Übersetzung auf den letzten Seiten zu finden sind.

Alles in allem konnte Wir sind (die) Weltklasse mich in allen Belangen überzeugen und stellt eine tolle Lektüre für Groß und Klein dar, die in jedes Klassenzimmer gehört.

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