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Veröffentlicht am 16.11.2020

Der Funke sprang leider nicht über

Making Faces
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"Making Faces" hat mir vom Klappentext und von der Leseprobe sehr gut gefallen und ich habe mich sehr gefreut, als ich über NetGalley ein Rezensionsexemplar vom Verlag erhalten habe.

Der Anfang der Geschichte ...

"Making Faces" hat mir vom Klappentext und von der Leseprobe sehr gut gefallen und ich habe mich sehr gefreut, als ich über NetGalley ein Rezensionsexemplar vom Verlag erhalten habe.

Der Anfang der Geschichte hat mir noch gut gefallen, ich hatte eine ungefähre Vorstellung, wohin das Buch laufen könnte und war sehr überrascht, welche Richtung es dann eingeschlagen hat.

Für mich plätscherte die Handlung leider ab einen bestimmten Zeitpunkt nur noch so vor sich hin und ich wusste nicht worauf die Geschichte hinausgehen wollte. Zwischendurch verlor ich auch ein bisschen den Überblick, da auch die Nebencharaktere stark in den Vordergrund gehoben wurden und auch über deren Leben geschrieben wurde. Die Haupthandlung wurde dadurch so unterbrochen und lief so nebenbei mit.

Der Schreibstil der Autorin hat mir nur mäßig gut gefallen, was aber vor allem an der Erzählperspektive lag.
Auch die oftmals kurz hintereinander einsetzenden Perspektivwechsel der Protagonisten hat mir nicht so gut gefallen. Mehrmals hatte ich Probleme sie den Charakteren zuzuordnen, da nicht sehr offensichtlich war, über wen jetzt gerade gesprochen wurde.

Durch die Erzählperspektive fiel es mir auch schwer einen direkten Bezug zu den Charakteren zu bekommen. Sie waren für mich nicht wirklich greifbar.
Auch die Gefühle zwischen Fern und Ambrose konnten mich nicht überzeugen und auch nicht berühren.
Der Funke wollte hier nicht überspringen.

Die eingebauten Rückblenden in die Vergangenheit zogen das Buch leider auch nur in die Länge und meist erschloss sich mir der Sinn hinter ihnen nicht. Ich hatte meist nicht das Gefühl, dass sie die Handlung voranbringen bzw. sie unterstützen.

Ein weiteres Problem in diesem Buch sind die vielen verschiedenen Themen, die die Autorin versucht hat unterzubringen. Hier ein paar Beispiele um dies zu verdeutlichen: Krankheit, innere vs. äußere Schönheit, Krieg, häusliche Gewalt. Es sind viele sensible Themen dabei, die meiner Meinung nach nicht genügend Raum bekommen haben, um sich richtig zu entfalten

Leider konnte mich das Buch im Gesamten nicht von sich überzeugen, obwohl mir der Anfang noch gut gefallen hat.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.11.2020

Geschichte ist Erinnerung

Ihr sollt wissen, dass wir noch da sind
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Esther Safran Foer, die Mutter vom bekannten Autor Jonathan Safran Foer, versucht in "Ihr sollt wissen, dass wir noch da sind", die Geschichte ihrer Familie, die ebenfalls Opfer des Nationalsozialismus ...

Esther Safran Foer, die Mutter vom bekannten Autor Jonathan Safran Foer, versucht in "Ihr sollt wissen, dass wir noch da sind", die Geschichte ihrer Familie, die ebenfalls Opfer des Nationalsozialismus gewesen sind, zu rekonstruieren.
Sie recherchiert in Datenbanken, veranlasst DNA-Analysen und begibt sich, gemeinsam mit ihrem Sohn Frank auf die Reise in die Ukraine, zu den beiden Schetls, Trochenbrod und Kolky, in denen ihre Eltern gelebt haben und ihre Verwandten ermordet wurden.

An sich hat mir das Buch gut gefallen und ich fand es sehr interessant bei den Nachforschungen dabei zu sein. Besonders gelungen empfand ich die Schilderungen ihrer Reise in die Ukraine. Diese war sehr gut beschrieben und die Ereignisse dort haben mich auch sehr berührt.
Einzig der Schreibstil der Autorin machte es mir, vor allem am Anfang schwer, richtig ins Buch reinzukommen.
Ebenfalls habe ich mich mit den vielen Familienmitgliedern und ihrer komplizierten Familienkonstellation schwer getan. Trotz dem beigefügten Stammbaums konnte ich die einzelnen Personen nur schwer zuornden. Für mich wäre hier ein Glossar sehr hilfreich gewesen.

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Veröffentlicht am 03.11.2020

Perfekt für einen kalten Novembertag

What if we Drown
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Noch immer traumatisiert von dem Tod ihres geliebten Bruders Austin, wagt Laurie einen Neuanfang in Vancouver. Dort beginnt sie ihr Medizinstudium, mit dem sie in die Fußstapfen von ihrem Bruder treten ...

Noch immer traumatisiert von dem Tod ihres geliebten Bruders Austin, wagt Laurie einen Neuanfang in Vancouver. Dort beginnt sie ihr Medizinstudium, mit dem sie in die Fußstapfen von ihrem Bruder treten will.
Gleich zu Beginn lernt sie Sam kennen, der ebenfalls Medizin studiert und eine enorme Anziehung auf sie hat. Doch schon sehr bald erfährt sie, dass er wohlmöglich mehr in die Geschehnisse von Austin's Tod verwickelt ist, als ihr lieb ist.

Sarah Sprinz hat mit "What if we drown" einen sehr gelungenen Auftakt zu ihrer neuen Reihe geschaffen. Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und flüssig zu lesen. Er war wie eine warme Decke zum einkuscheln. Sanft, tiefgründig, emotional.

Der Anfang des Buches konnte mich leider nicht richtig von sich überzeugen, da Laurie's Neuanfang in Vancouver einfach viel zu glatt vonstatten ging. Sie findet sofort neue Freunde, versteht sich mit allen gleich auf Anhieb. Als sie einen Job braucht, fällt er ihr förmlich in den Schoß. Das war mir dann doch etwas zu viel des Guten.
Trotz des für mich eher klischeehaften Anfangs hat es das Buch dennoch geschafft, mich zu fesseln und zu überzeugen.
In vielen New Adult Romanen erfährt man das Geheimnis eines Protagonisten eher spät. Nicht so bei What if we drown, was ich als wirklich erfrischend erlebt habe. Fast zu Beginn wird der Twist eingebaut und ab da erleben wir Laurie's Zwiespalt und dieser ist, bis auf ein paar kleine Ausnahmen, wirklich sehr gut nachzuvollziehen.

Die Protagonisten Laurie und Sam waren mir wirklich sympathisch und ich mochte die Stimmung zwischen ihnen sehr. Die Gefühle und die Spannung zwischen ihnen war manchmal fast greifbar.

Auch das Medizinstudium wird überzeugend und auch sehr bildhaft mit eingebaut. Das hat mich als großer Grey's Anatomy-Fan sehr gefreut.

Schade fand ich, dass auf bestimmte Dinge, die im Laufe des Buches eine Rolle gespielt haben, nicht mehr weiter eingegangen wurde. Ich hätte mir hier ein paar weitere Erklärungen oder Ausführungen gewünscht, um auch den Hintergrund etwas besser nachvollziehen zu können.

Was mir an diesem Buch aber am meisten gefallen hat, war tatsächlich das Ende. Es ist eines der am besten inzinierten Enden, die ich je gelesen habe. Es hat perfekt zum gesamten Buch gepasst und war einfach nur wundervoll. Ich hatte beim Lesen einen Kloß im Hals und musste sehr mit den Tränen kämpfen.

Trotz des gelungenen Endes hätte ich mir dennoch einen Epilog als Ausblick in die Zukunft gewünscht. Besonders in Hinblick auf Laurie. Aber zum Glück wird es noch zwei weitere Teile der Reihe geben und da habe ich die große Hoffnung auf ein Wiedersehen mit Sam und Laurie.

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Veröffentlicht am 31.10.2020

Cursed

Cursed – Die Hoffnung liegt hinter der Dunkelheit
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In Cursed lernen wir die 17-jährige Ember kennen, die bei einem Autounfall ihr Leben verliert, aber durch die seltene Gabe ihrer kleinen Schwester Olivia wieder zum Leben erweckt wird. Dabei erhält sie ...

In Cursed lernen wir die 17-jährige Ember kennen, die bei einem Autounfall ihr Leben verliert, aber durch die seltene Gabe ihrer kleinen Schwester Olivia wieder zum Leben erweckt wird. Dabei erhält sie die Fähigkeit, jemanden oder etwas allein durch eine Berührung zu töten. Fortan muss sie ständig auf der Hut sein und kann nicht mal mehr ihre kleine Schwester an der Hand fassen.
Durch einen Vorfall lernt sie Hayden Cromwell und seine Familie kennen und die Geschichte nimmt seinen Lauf.

Die Story zu Cursed hat mich von der ersten Seite an richtig in seinen Bann gezogen, ich war wirklich sehr gefesselt und habe die Kapitel nur so verschlungen.

Ember mochte ich auf Anhieb sehr, sie hat immer wieder gezeigt wie stark und tapfer sie ist und das sie nichts unterkriegen kann. Doch im Laufe des Buches hatte ich plötzlich das Gefühl, dass von dieser starken Person nicht mehr viel da ist. Sie weinte viel und manchmal konnte ich diese Gefühlsausbrüche auch nicht nachvollziehen.

Hayden war ein interessanter Charakter, ich mochte seine hilfsbereite Art Ember gegenüber. Auch die aufkeimenden Gefühle zwischen den beiden waren gut eingebaut. Was mich allerdings gestört hat war, dass ich seine Handlungen manchmal nicht nachvollziehen konnte. In Momenten, in denen ich gedacht hätte, dass er zu Ember halten würde und sie unterstützen und ihr glauben würde, hat er sie stehen lassen.

Die Charaktere und vor allem die Nebencharaktere hätten hier einfach mehr Raum gebraucht, um die nötige Tiefe zu erhalten. Denn ich glaube, es hätte noch mehr zu den einzelnen Figuren und ihrer Vergangenheit und ihren Gaben erzählt werden können.

Für einen Einzelband war die Thematik einfach zu umfangreich und konnte so nur oberflächlich angeschnitten werden.

Das Ende fühlte sich leider nicht wie ein Ende an, für mich war da noch zu vieles offen und ich war einfach nur erstaunt, dass das Buch an dieser Stelle schon vorbei war.
Ich hätte mir hier noch einen Epilog oder etwas ähnliches gewünscht.

Das Buch war trotzdem spannend zu lesen, die Handlung war für mich nie vorhersehbar und überraschte mich auch immer wieder.

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Veröffentlicht am 29.10.2020

Die Hoffnung bleibt

Der letzte Papierkranich - Eine Geschichte aus Hiroshima
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Im Rahmen einer Leserunde durfte ich dieses wundervolle Buch von Kerry Drewery lesen. Es hat mich von der ersten Seite bis zum Schluss gepackt und mitgerissen. Ich stand beim Lesen regelrecht unter Strom ...

Im Rahmen einer Leserunde durfte ich dieses wundervolle Buch von Kerry Drewery lesen. Es hat mich von der ersten Seite bis zum Schluss gepackt und mitgerissen. Ich stand beim Lesen regelrecht unter Strom und war gefesselt von den unvorstellbaren Ereignissen, die von der Autorin ausgesprochen realistisch und bildhaft beschrieben werden.

Mehrmals hatte ich einen Kloß im Hals und ich musste mit den Tränen kämpfen, weil mich die Geschichte um Ichiro und Keiko einfach so sehr berührt hat.

Sowohl die Vers- als auch die Erzählform lassen sich wunderbar lesen, ich habe das Buch förmlich verschlungen.

Der Autorin ist ein sehr emotionaler aber auch hoffnungsvoller Roman gelungen, der schon jetzt zu meinen Lieblingen zählt. Ich möchte dieses Buch in meinem Regal nicht mehr missen.

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