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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.10.2024

Ein gut konstruierter und packender Spannungsroman

Das Haus in dem Gudelia stirbt
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Als eine Sturmflut über das kleine Dorf Unterlingen hereinbricht, müssen die Bewohner vor den Wassermassen fliehen und ihre Häuser verlassen. Nur Gudelia versteckt sich vor den Rettungskräften und weigert ...

Als eine Sturmflut über das kleine Dorf Unterlingen hereinbricht, müssen die Bewohner vor den Wassermassen fliehen und ihre Häuser verlassen. Nur Gudelia versteckt sich vor den Rettungskräften und weigert sich, ihr Zuhause zu verlassen, selbst als ihr Haus in den Fluten einzustürzen droht. Denn ihr Zuhause birgt ein dunkles Geheimnis, das sie um jeden Preis schützen muss.
Das Haus in dem Gudelia stirbt ist ein düsterer Krimi und ein packendes Familiendrama. Auf drei Zeitebenen entfaltet sich die Geschichte von Gudelia, die trotz Sturmflut in ihrem Haus ausharrt, von jeglicher Versorgung abgeschnitten ist und erbittert gegen Wassermassen, Verfall und Plünderung kämpft. Während das Wasser steigt und das Leben immer schwieriger wird, kommen verdrängte Erinnerungen und Geheimnisse ans Licht und offenbaren die ganze Tragik eines bewegten Lebens.
Thomas Knüwer erzählt von Familie, Verlust, Schuld und Vergeltung. Seine klare, wertfreie Sprache verleiht der Geschichte eine gewisse Melancholie, während das Geschehen ebenso mitreißt und in den Grundfesten erschüttert wie die allgegenwärtige Sturmflut.
Ein gut konstruierter Spannungsroman, atmosphärisch und packend bis zum Schluss.

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Veröffentlicht am 06.10.2024

Die Faszination von Verbrechen

Love Letters to a Serial Killer
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Hannah stößt in einem True Crime-Forum im Internet auf einen interessanten Fall. Die Community versucht die Morde an vier Frauen aufzuklären, die in einer Schlucht in der Nähe von Atlanta abgelegt wurden. ...

Hannah stößt in einem True Crime-Forum im Internet auf einen interessanten Fall. Die Community versucht die Morde an vier Frauen aufzuklären, die in einer Schlucht in der Nähe von Atlanta abgelegt wurden. Als ein Verdächtiger verhaftet wird, beginnt Hannah ihm voller Wut Briefe zu schreiben und erhält plötzlich eine Antwort...
Love Letters to a Serial Killer ist eine spannende Geschichte über die Faszination des Verbrechens und den Reiz der Gefahr, die leider mit einer eher unsympathischen Protagonistin aufwartet. Hannah ist frustriert von ihrem eigenen Leben und dem Eheglück ihrer Freundinnen. Die Mordfälle lenken sie von ihren Problemen ab, doch sie verliert sich immer mehr in den Verbrechen, taucht tief in das Leid anderer Menschen ein und ist geradezu besessen von der Aufklärung. In ihren Briefen lässt sie ihre Wut und ihren Frust an dem möglichen Täter aus und ist mehr als überrascht, als dieser zurückschreibt und einen völlig normalen und ausgeglichenen Eindruck macht. Fasziniert von der Möglichkeit, dass der gut aussehende William eine dunkle Seite haben könnte, trifft sie einige fragwürdige Entscheidungen.
Tasha Coryell ist es gut gelungen, eine Frau zu beschreiben, die eine ungesunde Besessenheit entwickelt und sich in einen Mörder verliebt, wobei Hannah oft zu bedürftig und hysterisch agiert, als dass man ihr Sympathie oder Verständnis entgegenbringen könnte. Der Verlauf der Geschichte ist recht vorhersehbar, aber dennoch kann man sich nicht vom Geschehen abwenden und verfolgt gebannt, wie die Dinge aus dem Ruder laufen.
Eine durchaus spannende Geschichte über eine gefährliche Obsession, die gleichermaßen fasziniert und verstört, aber aufgrund der unsympathischen Charaktere nur bedingt unterhält.

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Veröffentlicht am 01.10.2024

Eine zauberhafte Geschichte zum Wohlfühlen

Spellshop
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Kiela ist Bibliothekarin in der Hauptstadt des Reiches. Als eine Revolution ausbricht und fast die gesamte Bibliothek niederbrennt, flieht sie mit einigen Bücherkisten auf die abgelegene Insel, auf der ...

Kiela ist Bibliothekarin in der Hauptstadt des Reiches. Als eine Revolution ausbricht und fast die gesamte Bibliothek niederbrennt, flieht sie mit einigen Bücherkisten auf die abgelegene Insel, auf der sie aufgewachsen ist. Im verlassenen Cottage ihrer Eltern will sie noch einmal ganz von vorne anfangen. Doch seit die Zauberer aus der Hauptstadt die Insel nicht mehr besuchen, ist sie aus dem Gleichgewicht geraten und Flora und Fauna verkümmern. Kiela will helfen, schließlich hat sie einige nützliche Zauberbücher in ihren Bücherkisten, aber als Bibliothekarin darf sie keine Magie anwenden...

Spellshop ist eine herzerwärmende und magische Geschichte über Familie, Zusammenhalt und die Suche nach einem Zuhause. Kiela ist eine zauberhafte Protagonistin, mutig, kreativ und hilfsbereit. Wie sie sich langsam öffnet, Magie ausprobiert, sich mit den Inselbewohnern anfreundet und Gefühle für Larran entwickelt, ist absolut liebenswert und bisweilen herrlich chaotisch, zumal sie in zwischenmenschlichen Dingen nicht besonders geschickt ist. Aber man spürt ihre Sehnsucht nach Nähe und hofft, dass sich alles zum Guten wendet. Auch die Nebencharaktere sind gut ausgearbeitet und bis auf den Inselgriesgram allesamt sympathisch, aber das Highlight des Buches sind sicherlich die fantastischen Wesen. Die Pflanze Caz ist großartig und ein treuer und fürsorglicher Begleiter. Seine treffsicheren Bemerkungen und sein liebevoller Umgang mit Kiela bringen einen immer wieder zum Schmunzeln, aber Sarah Beth Durst hat die Insel so kreativ gestaltet und bevölkert, dass man aus dem Staunen und Entzücken gar nicht mehr herauskommt und am Ende feststellt, dass man sogar das zickige Huhn irgendwie niedlich findet.

Alles in allem eine fantasievolle und unterhaltsame Geschichte mit Wohlfühlfaktor, die einen auf eine abenteuerliche, emotionale und magische Reise mitnimmt und definitiv ein Buch, das man mit einem Lächeln zuklappt.

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Veröffentlicht am 30.09.2024

Eine einfühlsame und anregende Selbstfindungsgeschichte

Der Tempel in den Bergen und das Geheimnis der Selbstliebe
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Als Lisa kurz vor ihrem sechzigsten Geburtstag überraschend gekündigt wird, beschließt sie, sich eine Auszeit zu nehmen und einige Zeit in einem Meditationsretreat in Sri Lanka zu verbringen, bevor sie ...

Als Lisa kurz vor ihrem sechzigsten Geburtstag überraschend gekündigt wird, beschließt sie, sich eine Auszeit zu nehmen und einige Zeit in einem Meditationsretreat in Sri Lanka zu verbringen, bevor sie entscheidet, wie es weitergehen soll. Dort erkennt sie, wie sehr sie sich über ihre Arbeit definiert hat und lernt, sich selbst und anderen gegenüber mitfühlender zu sein.

Der Tempel in den Bergen und das Geheimnis der Selbstliebe ist eine berührende und inspirierende Geschichte über Selbstwert und Akzeptanz, die zeigt, wie sehr wir uns das Leben oft selbst schwer machen, indem wir ständig nach Leistung und Perfektion streben. Für Lisa war ihre Arbeit sehr wichtig, sie gab ihr Selbstvertrauen und Anerkennung, aber ohne Tätigkeit fühlt sie sich unproduktiv und weiß nichts mit ihrer Zeit anzufangen. An das einfache und entschleunigte Leben im Retreat kann sie sich nur schwer gewöhnen, doch je mehr sie sich auf die buddhistische Lebensweise einlässt, desto mehr lernt sie über sich selbst und erkennt, dass sie sich Zeit für sich nehmen darf und nichts leisten muss, um geschätzt zu werden.

Eine Geschichte, die zu mehr Selbstmitgefühl und Achtsamkeit anregt, voller hilfreicher Gedanken und nicht nur für Frauen in Umbruchsituationen lesenswert.

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Veröffentlicht am 26.09.2024

Ein magisches Abenteuer mitten in Paris

Birds of Paris – Das magische Pendel
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Birds of Paris ist ein fantasievolles Abenteuer für Mädchen und Jungen ab 10 Jahren
Lea trifft im Garten von Notre Dame auf ein geheimnisvolles Mädchen, das sie um einen Gefallen bittet. Nach anfänglichem ...

Birds of Paris ist ein fantasievolles Abenteuer für Mädchen und Jungen ab 10 Jahren
Lea trifft im Garten von Notre Dame auf ein geheimnisvolles Mädchen, das sie um einen Gefallen bittet. Nach anfänglichem Zögern stimmt Lea zu und befindet sich plötzlich mittendrin in einem magischen Abenteuer.
Kathrin Tordasi erzählt eine wunderbare Geschichte über Freundschaft, Verbundenheit, den Mut das Richtige zu tun und die Suche nach dem Außergewöhnlichen und nimmt ihre Leser/innen mit auf eine spannende Spurensuche über die Dächer von Paris, durch verwinkelte Straßen und geheimnisvolle Gärten und bis hinab in die düsteren Katakomben. Auf der Suche nach einem geheimnisvollen Gegenstand müssen die Kinder allerhand knifflige Aufgaben lösen und gefährliche Hindernisse überwinden.

Die Figuren sind liebevoll gezeichnet und authentisch. Lea ist ein sympathisches, kluges und verantwortungsvolles Mädchen mit einer genauen Beobachtungsgabe. Sie ist oft umgezogen und war nie lange genug an einem Ort um Freundschaften zu schließen. Daher ist sie es gewöhnt, auf sich alleine gestellt zu sein, knüpft nur schwer Kontakt und möchte einfach nur irgendwie dazugehören. Die Bande von Straßenkindern schließt man als Leser/in sofort ins Herz. Auch wenn man nicht allzuviel über ihre Lebensgeschichten erfährt, so ist ihr Zusammenhalt, die Art wie sie füreinander sorgen und aufeinander aufpassen und die Freundlichkeit, mit der sie Lea begegnen, zutiefst herzerwärmend. Sie haben sicherlich viel durchgemacht, doch gemeinsam sind sie stark und schöpfen Kraft aus ihrer Aufgabe, die ihnen das Gefühl gibt, besonders zu sein.

Ein fantastisches und spannendes Abenteuer voller Magie, Rätsel und Gefahren, dem hoffentlich noch viele folgen werden.

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