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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.10.2020

Hin und her gerissen

Capitana
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Ich habe den ersten Band mit Lola nicht gelesen. Das hat sich für mich nicht als großes Problem dargestellt. Ich konnte schnell in das Buch hineinfinden und war nach nur wenigen Seiten direkt in der ...



Ich habe den ersten Band mit Lola nicht gelesen. Das hat sich für mich nicht als großes Problem dargestellt. Ich konnte schnell in das Buch hineinfinden und war nach nur wenigen Seiten direkt in der Geschichte drin. Das Buch ist unfassbar spannend geschrieben und ich kann mir Capitana auch als einen Actionfilm sehr gut vorstellen. Man hat Herzklopfen, man fiebert mit und zwischendurch, bringt einem der Roman einfach nur zum schmunzeln. Die perfekte Atmosphäre, meiner Meinung nach.
Allerdings merkt man aber auch, aus welchem Bereich die Autorin kommt. Wenn man ein wenig zu der Scricner recherchiert, merkt man, dass sie aus den typischen Produktionen von CSI kommt. Und da sehe ich auch viele parallelen. Es werden bewusst Plotelemente eingesetzt, die auch in den typischen CSI-Serien gesetzt werden. Das kann vielen Menschen gefallen - mir allerdings nicht so wirklich.
Ein Problem verursacht bei mir jedoch Bauchschmerzen: Lola ist kein moderner Robin Hood. Sie nimmt nicht das Geld und schenkt es an die Armen. Sie dealt mit starken Drogen, die Menschen töten können. Auch wenn Lola an sich als sympathisch dargestellt wird, ändert das nichts an ihrem Beruf. Für mich ist das ein kleiner Haken, der während des gesamten Buches in meinem Kopf herumschwirrte. Auf der anderen Seite wäre dieses Buch nur halb so spannend gewesen, wenn es „nett“ zugegangen wäre. Ich bin also unterm Strich hin und her gerissen, was ich von dem Buch halten soll. Auf der einen Seite ist es wahnsinnig spannend und sehr actiongeladen. Auf der anderen Seite missfällt mir einfach die Art, wie Lola Geld verdient.

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Veröffentlicht am 09.10.2020

Ein Geheimtipp

Abgetaucht
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„Abgetaucht“ ist der zweite Teil der Atlee-Pine-Reihe. Ich habe den ersten Teil nicht gelesen, was man beim Lesen des zweiten Buches nicht großartig gemerkt hat. Es wird alles noch einmal gut verdeutlicht, ...

„Abgetaucht“ ist der zweite Teil der Atlee-Pine-Reihe. Ich habe den ersten Teil nicht gelesen, was man beim Lesen des zweiten Buches nicht großartig gemerkt hat. Es wird alles noch einmal gut verdeutlicht, dass Atlee auf der Suche nach ihrer Zwillingsschwester ist und wie es dazu gekommen ist. Man hat nicht den Eindruck, etwas verpasst zu haben. Dennoch ist es schön, wenn man den ersten Teil bereits im Vorfeld gelesen hat – so lernt man Atlee auch noch ein wenig besser kennen.
Der Schreibstil von David Baldacci gewählt mir sehr gut. Es wundert mich nicht, dass seine Bücher in so viele Sprachen übersetzt worden ist. Die Cliffhanger sind wahnsinnig strategisch gesetzt. Man hat nie das Gefühl, dass das Buch langatmig ist. Man möchte es am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen. Gut gefällt es mir auch, dass die Gedankengänge von Atlee mitbedacht worden ist. Wenn ich sehr gerne mag, ist Carol Blum. Ich hätte mir gewünscht, dass sie ein wenig mehr Sendezeit bekommen würde. Die Charaktere sind alle durchgängig ausgearbeitet und man hat zu keiner Zeit das Gefühl, dass es irgendwelche Charakterlücken gibt.
Ich werde definitiv noch einige weitere Bücher von Baldacci lesen. Definitiv ein Autor, den man immer im Hinterkopf behalten sollte.

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Veröffentlicht am 09.10.2020

Gelungenes Buch mit toller Message

Nur wer sichtbar ist, findet auch statt
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Man merkt, dass Tijen Onaran in den letzten Jahren zu einer Marke geworden ist. Selbst die Menschen, die nichts mit Personal Branding zu tun haben, haben irgendwo irgendwie schon einmal diesen Namen gehört. ...

Man merkt, dass Tijen Onaran in den letzten Jahren zu einer Marke geworden ist. Selbst die Menschen, die nichts mit Personal Branding zu tun haben, haben irgendwo irgendwie schon einmal diesen Namen gehört. Da ich die Autorin bereits auf den sozialen Netzwerken folge, war ich ganz gespannt auf die Veröffentlichung des Buches. Onaran erklärt anhand von vielen Beispielen aus ihrem eigenen Leben, wie wichtig Personal Branding ist, um sein Ziel zu erreichen. Gut finde ich auch die Erklärung, dass man eine eigene Marke sein kann, ohne von anderen als egoistisch oder überheblich wahrgenommen zu werden. Das war im Voraus meine Befürchtung gewesen, die das Buch schnell abgewiesen hat. Besonders gut fand ich die Geschichte, wie Onaran für die falschen politischen Themen gestanden hat. Egal ob privat oder beruflich - in so eine Situation ist bestimmt jeder schon einmal gekommen. Und dann hat man doch weiter gemacht, weil der Schritt nach außen dann doch viel zu schwer war. Das Buch hat mir Mut gemacht, für mich und meine Meinung einzustehen. Der Schreibstil hat mir super gefallen und hat mich von der ersten Sekunde an abgeholt. So habe ich das Buch schnell in einem Zug durchgelesen. Ich bin gespannt, was wir noch von Tijen Onaran in der Zukunft hören werden.

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Veröffentlicht am 09.10.2020

Handlung Top, Charakter geht so

Die Frau mit den zwei Gesichtern
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„Die Frau mit den zwei Gesichtern“ von Uwe Wilhelm ist ein Buch, welches ich verschlungen habe. Doch das muss nicht unbedingt bedeuten, dass es auch wirklich gut ist. Die Handlung ist spannend, die Figuren ...

„Die Frau mit den zwei Gesichtern“ von Uwe Wilhelm ist ein Buch, welches ich verschlungen habe. Doch das muss nicht unbedingt bedeuten, dass es auch wirklich gut ist. Die Handlung ist spannend, die Figuren sind toll ausgearbeitet. Noa ist vor allem eigenwillig und kämpferisch – bei ihr ist man sich sicher, dass sie wirklich alles schaffen kann. Mit ihrem starken Charakter, stellt sie alle anderen Charaktere ein wenig in den Schatten, was ich schade finde. Normalerweise stellen weitere Charakterstarke Persönlichkeiten immer ein wenig Konfliktpotenzial dar.
Bei den Charakteren muss man dennoch sagen, dass viel mit Stereotypen gearbeitet worden ist. So ist Tiara eine typische verwöhnte Jugendliche, wie man eben dem Klischee entsprechen kann. Auch Ava, die Tochter von Noa, entspricht diesem Klischee. Mir ist bewusst, dass diese Charaktere natürlich eher „Beilast“ sind und wenig zur Handlung an sich beitragen. Dennoch wäre es mal schön gewesen, dass auch Teenager taff und reif wären. Wenn man Noa als Mutter hat, erwarte ich auch, dass die Tochter etwas von ihrem Kampfgeist geerbt hat.
Unabhängig davon, hat mich die Story sehr gefesselt. Ein Plot-Twist jagte den nächsten und sorgte immer wieder für Überraschungen. Man ist jede Art von Emotion einmal durchwandert. Das macht für mich eine besonders gute Story aus. Zusammenfassend kann ich sagen, dass mich die Handlung absolut überzeugt hat – die Charaktere allerdings nicht.

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Veröffentlicht am 09.10.2020

Umfassender Einblick in die Thematik

GOTT
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Das Thema Suizidhilfe ist seit Jahren ein sehr umstrittenes Thema. Doch genau darauf sollte der Finger gezeigt und Salz in die Wunde gestreut werden - damit es endlich eine einheitliche Regelung gibt. ...

Das Thema Suizidhilfe ist seit Jahren ein sehr umstrittenes Thema. Doch genau darauf sollte der Finger gezeigt und Salz in die Wunde gestreut werden - damit es endlich eine einheitliche Regelung gibt. Ferdinand von Schirach hat dies in „Gott“ getan. Die Diskussion wurde ganzheitlich abgebildet, mit vielen verschiedenen Meinungen aus verschiedenen Richtungen. So kann sich der Leser eine umfassende Meinung bilden, die aus der Recherche von mehreren Richtungen resultiert. Was ich besonders gut finde, ist der Ausblick auf die Zukunft. Was könnte passieren, wenn Sterbehilfe erlaubt werden sollte? Wer kontrolliert, ob es wirkliche Sterbehilfe war? Und wer könnte Profit daraus schlagen? Dieser Weitblick hat mir besonders gut gefallen. Der einzige Knackpunkt ist die Ausarbeitung der Charaktere. Es wurde lediglich deren Meinung dargestellt, die Entwicklung der Personen außen vor gelassen. Auch wenn „Gott“ keinen wirklichen Handlungsstrang hat, erscheinen sie hier doch ein wenig dünn. Dennoch ist das Werk Ferdinand von Schirach ein Meisterwerk - wie schon so gut wie jedes seiner Bücher zuvor.

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