Profilbild von Annis-Buecherstapel

Annis-Buecherstapel

Lesejury Star
offline

Annis-Buecherstapel ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Annis-Buecherstapel über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.01.2022

Ein ganz besonderer New Adult Roman und keine leichte Kost…

Drowning in Stars
1

Das Cover ist wunderschön und passt prima zur Geschichte, doch erst am Ende hat es für mich seine ganze Schönheit entfaltet.

Pixie und Gaze lernen sich als Kinder kennen und mögen. Beide leben in sehr ...

Das Cover ist wunderschön und passt prima zur Geschichte, doch erst am Ende hat es für mich seine ganze Schönheit entfaltet.

Pixie und Gaze lernen sich als Kinder kennen und mögen. Beide leben in sehr schwierigen Verhältnissen, versuchen aber das Beste für sich daraus zu machen und stehen füreinander ein. Das schweißt sie zusammen und mir sind so sofort ans Herz gewachsen.

Pixie ist ein absoluter Sonnenschein, die immer guter Laune hat und positiv in die Zukunft sieht und mann kann sie nur mögen.
Gaze ist durch seine Erziehung sehr schüchtern und ängstlich, doch Pixie hilft ihm, mehr und mehr aus sich heraus zu kommen und Selbstbewusstsein zu entwickeln.
Pixie ist mutig und stark und würde Gaze nie im Stich lassen und so trifft sie zum Schutz von Gaze eine Entscheidung, die er aber als Verrat versteht.
Damit hat Pixie aber auch für sich selbst entschieden und nimmt einiges auf sich. Der Sonnenschein vergeht und dunkle Wolken ziehen auf… sehr dunkle.
Gaze darf dafür endlich erfahren, was es heißt, liebevoll erzogen zu werden und eine Familie zu haben.

Natürlich führt das Schicksal die beiden wieder zusammen und fortan ist es Gaze, der für Pixie kämpft und damit meine ich um jeden Preis.
Was hat Gaze in diesem Roman für eine tolle Entwicklung genommen. Man ist richtig stolz auf ihn.
Beide Hauptfiguren sind wirklich großartig gelungen, super sympathisch, authentisch, aktiv, haben ein Ziel und machen eine nachvollziehbare und wunderbare Entwicklung durch.
Auch die Nebenfiguren sind sehr gut durchdacht und entwickelt, egal oben es Bruce oder Bic (die Bösewichte) sind oder aber Austin bzw. die ganze Familie um Austin.

Die Handlung war auch ganz nach meinem Geschmack und durchweg spannend. Es gab größere und kleinere Konflikte und überraschende Wendungen, so dass ich nicht aufhören konnte zu lesen. Die bearbeiteten Themen sind durchweg schwierige Themen und auch sehr aufwühlend. Und auch wenn man durch die Medien derartige Themen kennt, ist es schockierend, dann so darüber zu lesen.
Manche Wendungen bzw. Entscheidungen waren für mich ein wenig schwierig nachvollziehbar, wie z.B. der Einzug Pixies und der Rauswurf von Bruce, nachdem was dem Ganzen voran gegangen war, aber es hat trotzdem zur Geschichte gepasst. Und auch der neue „Sorgeberechtigte“ für die beiden Minderjährigen Gaze und Pixie war irgendwie speziell, doch die beiden mussten ja auch mal Glück haben. Das Ende hat mir dann sehr gut gefallen und mich sehr zufrieden und vor allem glücklich für die beiden zurückgelassen.

Auch der Schreibstil ist etwas ganz Besonderes. Debra Anastasia schreibt sehr flüssig, sehr einfühlsam und sehr harmonisch, trotz der schwierigen Themen. Man wird sofort gefangen genommen und gehört zur Geschichte dazu. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen haben die ganze Geschichte sehr lebendig werden lassen und man wurde dadurch eben ein Teil davon. Die Dialoge sind sehr realistisch und auch der gesamte Ausdruck passt prima zur Geschichte, zu den Figuren und in dieses Genre. Aber ganz besonders hat mir die Beschreibung der emotionalen Ebene gefallen. Ich habe alles mit durchlebt, mich mit den Figuren gefreut, mit ihnen gelitten und mit ihnen getrauert. Ganz besonders hat mich die Szene bewegt, in der es um die Zugehörigkeit von Gaze zu seiner Pflegefamilie geht. (Mehr möchte ich dazu nicht schreiben, um nicht zu spoilern.) Wirklich sehr bewegend.

Von mir erhält dieser Roman eine ganz klare Kaufempfehlung (5/5 Sternen), weil es eine sehr bewegende Geschichte mit zwei ganz besonders sympathischen Hauptfiguren ist, die sehr einfühlsam geschrieben wurde. Die Handlung ist durchweg spannend und es liest sich einfach wunderbar. Trotzdem möchte ich anmerken, dass es keine leichte Kost ist.

Vielen Dank an Debra Anastasia und den LYX Verlag für diese Geschichte.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 11.12.2021

Eines der besten Bücher die ich gelesen habe…

Like Snow We Fall
0

… und das meine ich wirklich so. Die Geschichte ist aufwühlend, sehr einfühlsam und emotional geschrieben und strahlt trotzdem eine gewisse Harmonie aus, so dass eine überaus angenehme Leseatmosphäre entsteht.

Paisley ...

… und das meine ich wirklich so. Die Geschichte ist aufwühlend, sehr einfühlsam und emotional geschrieben und strahlt trotzdem eine gewisse Harmonie aus, so dass eine überaus angenehme Leseatmosphäre entsteht.

Paisley wurde von der Skate in Aspen angenommen und damit geht einer ihrer größten Träume in Erfüllung, doch sie hat große Angst, dass ihre Vergangenheit sie einholt. Sie hatte eine wirklich schwere Kindheit, deren Beschreibungen mich echt innerlich aufgewühlt haben und auch in ihrer Jugend wurde es nicht wirklich besser. Paisley versucht ihre Traumata zu überwinden, doch das ist eine enorme Herausforderung, doch allein wird das ziemlich schwierig. Trotz all ihrer Erfahrungen ist Paisley für mich ein Sonnenschein und ich mochte sie von der ersten Minute an. Sie ist in ihrer Art einfach niedlich und so sympathisch. Ich finde sie sehr authentisch und kämpft für ihre Ziele. In Aspen scheint aber nicht nur ihr sportliches Glück zu liegen.

Kurz nach ihrer Ankunft lernt sie Knox kennen, den erfolgreichen Snowboardstar, dessen eigentlicher Traum aber leider ein anderer ist. Doch er hat Angst seinen Vater zu enttäuschen und zu verlieren. Auch er hat sein Päckchen zu tragen, was anfänglich dazu führt, dass er sich eigentlich von Paisley fernhalten möchte, aber es gelingt ihm einfach nicht. Und ganz ehrlich, die beiden gehören einfach zusammen. Auch Knox ist super sympathisch und authentisch.

Beide Hauptfiguren machen für meinen Geschmack eine nachvollziehbare und sehr gelungene Entwicklung durch.

Die Nebenfiguren haben mir ebenfalls alle sehr gut gefallen und ich kann es gar nicht erwarten, mehr von Aria und Wyatt zu lesen. Aber auch Gwen ist ein äußerst interessanter Charakter. Und Kate und Ruth sind einfach zum Knuddeln. Für mich ist das ein rundum gelungenes Ensemble.

Die Handlung war auch ganz nach meinem Geschmack. Es liest sich durchweg spannend, mit vielen kleineren und größeren Konflikten und überraschenden Wendungen und ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen. Auch die Themen fand ich super gewählt und in ihrer Darstellung sehr gelungen. Das Thema „Doping“ finde ich super und sehr wichtig. Das Ende hat mich dann umgehauen. Es war so schön romantisch und auch herzerwärmend… Ich liebe es !!!


Der Schreibstil von Ayla Dade ist für mich etwas ganz Besonderes. Alles liest sich locker und flüssig, an manchen Stellen ein wenig poetisch, aber auch nicht zu viel. Die Dialoge sind sehr unterhaltsam und realistisch. Trotz der Schwere der Themen gelingt es Ayla Dade aber manche Stellen und Dialoge mit so viel Humor zu schreiben, dass ich zum Teil laut auflachen musste. An anderen hat sie mich dann aber eben auch zu Tränen gerührt. Ganz besonders beeindruckend fand ich die Beschreibungen der Settings und die atmosphärische Beschreibungen. Das hat mich gleich am Anfang sofort in das Buch gezogen und so konnte ich zu einem Teil der Geschichte werden. Auch die Darstellung der emotionalen Ebene ist großartig. Die Geschichte hat mich aufgewühlt und zum Nachdenken gebracht. Ein weiterer Punkt, den ich absolut genial fand, ist, dass Ayla Dade es schafft mit ihrem Schreibstil eine Wohlfühl-Atmosphäre zu schaffen und dass es trotz der schwierigen Themen so viel Harmonie ausstrahlt. Ich habe mich gefühlt wie in einem Kokon und ich war wirklich traurig, als die Geschichte vorbei war, dass damit auch dieses wunderbare Gefühl erstmal geendet hat.

Von mir erhält dieses Buch eine ganz klare Kaufempfehlung (5/5 Sterne), weil die Figuren wirklich etwas ganz Besonderes sind, weil die Handlung abwechslungsreich und unterhaltsam ist, weil es Themen gibt, die mal etwas anders sind, aber vor allem weil man in die Geschichte gezogen wird wird und man sich wirklich als ein Teil davon fühlt. Kritikpunkte habe ich keine.

Vielen Dank an Ayla Dade und den Pinguin Verlag für diese wundervolle Geschichte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.11.2021

Aufwühlender New Adult Roman…

April & Storm - Stärker als die Nacht
0

April ist eine junge Frau, die selbstbewusst ihren Weg geht. Nachdem sie eine schwere Krankheit besiegt hat, versucht sie nun ihren Traum zu verwirklichen. Sie möchte Osteopathin werden und absolviert ...

April ist eine junge Frau, die selbstbewusst ihren Weg geht. Nachdem sie eine schwere Krankheit besiegt hat, versucht sie nun ihren Traum zu verwirklichen. Sie möchte Osteopathin werden und absolviert dazu ein Praktikum in den USA. Anfänglich lief auch alles so, wie sie es sich vorgestellt hatte, aber dann verließ sie ihr langjähriger Freund und ihre Mitbewohnerin musste vorerst nach Hause. April musste sich also überlegen, wie sie die teure Wohnung halten kann und so kommt sie recht schnell zu einem neuen Mitbewohner, den sie eigentlich nicht wollte. Und dann stirbt auch noch ihre Nachbarin und sie muss sich jetzt um deren Hund kümmern. (Sky - ein ganz süßes Kerlchen) April nimmt auch alle Hürden, die sich auf ihrem Weg ergeben, aber für meinen Geschmack geht das alles ein bisschen zu einfach. Ich finde, es gibt keine wirklichen Konflikte. Natürlich hat sie eine schwere Krankheit hinter sich und ich verstehe ihre Ängste, diese Krankheit könnte zurückkommen, aber sie ist mir irgendwie zu perfekt und macht für meinen Geschmack eine zu geringe Entwicklung durch. Dadurch fiel es mir schwer, eine Bindung zu ihr aufzubauen. Insgesamt hätte ich mir bei April mehr Tiefe gewünscht.

Deutlich interessanter fand ich da Storm. Er ist für mich eine wirkliche Persönlichkeit. Man fragt sich die ganze Zeit, was ihm widerfahren ist und naja… ohne spoilern zu wollen, das ist schon krass. Der hat echt was hinter sich und wird auch daran zu knabbern haben. Aber er stellt sich seinen Problemen und lernt, ehrlich damit umzugehen. Sich selbst eine neue Chance zu geben, damit es auch andere können. Nur kommt diese Einsicht in Band 1 etwas zu spät, so dass man einen prima Cliffhanger hat. Storm finde ich total authentisch und trotz seiner Vergangenheit irgendwie sympathisch. Er hat aber auch wirkliche Hürden zu überwinden, an denen er am Ende auch wächst.

Die Nebenfiguren fand ich alle großartig und in ihrer Art einzigartig und erfrischend. April’s Tante ist so eine besondere und liebe Person, die kann man nur ins Herz schließen. Auch die Nachbarin Mrs. Wolowitz ist irgendwie zum Knuddeln. Jede der Nebenfiguren hatte eine bestimmte Aufgabe im Roman und diese Umsetzung ist super gelungen. Die Trauerbewältigung nach Mrs. Wolowitz Tod bzw. die Auseinandersetzung mit diesem Thema hat mir ganz besonders gefallen.

Die Handlung fand ich insgesamt gut. Karen Ashley hat eine ansteigende Spannungskurve entwickelt, die mich immer im Buch gehalten hat. Es gab kleine und größere Konflikte und überraschende Wendungen. Was mir wirklich gefehlt hat, war der Beziehungsaufbau zwischen April und Storm, das Knistern, die Verliebtheit, die rosarote Wolke. Damit wäre es für mich einfacher gewesen, die Beziehung als etwas Besonderes zu sehen und mich in die Hauptfiguren hineinversetzen zu können. Die bearbeiteten Themen sind für meinen Geschmack wichtig und auch sehr gut umgesetzt worden, aber auch an der Stelle hätte ich mir mehr Gefühle bei April gewünscht.

Der Schreibstil ist wunderbar. Alles liest sich locker und flüssig. Der Ausdruck passt zum Genre. Die Dialoge sind äußerst unterhaltsam, insbesondere zwischen April und Storm. Die Beschreibungen des Settings und die atmosphärischen Beschreibungen haben ein Bild vor meinem inneren Auge entstehen lassen. Nur die Beschreibung der emotionalen Ebene hätte ich mir etwas intensiver gewünscht.

Von mir erhält diese Buch eine klare Kaufempfehlung (4/5 Sternen), weil die Geschichte um Storm wirklich fesselnd ist und Aprils Schicksal schon auch bewegend. Die Handlung ist sehr abwechslungsreich und der Schreibstil mal etwas anderes. Ein Sternchen ziehe ich ab für Aprils fehlende Konflikte bzw. die fehlende Tiefe und das für meinen Geschmack fehlende Knistern zwischen den Hauptfiguren.

Vielen Dank an Karen Ashley für diese Geschichte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.09.2021

New Adult Roman mit wichtigem Thema…

Mit dir falle ich
0

Robyn ist eine selbstbewusste junge Frau und Vorzeigestudentin. Sie weiß genau, was sie will und zwar, ihr Machinenbaustudium erfolgreich abschließen, um danach Karriere zu machen. Nur läuft das Leben ...

Robyn ist eine selbstbewusste junge Frau und Vorzeigestudentin. Sie weiß genau, was sie will und zwar, ihr Machinenbaustudium erfolgreich abschließen, um danach Karriere zu machen. Nur läuft das Leben eben nicht immer wie geplant. Robyn hat nämlich Geldsorgen und muss sich nun Gedanken machen, wie sie ihre Schulden abbezahlen kann. Da ist ihr jeder Job recht, doch besonders gut ist es, wenn sie einfach nur ihr Wissen im Rahmen von Nachhilfestunden weitergeben braucht und dafür auch noch bezahlt wird. Nur leider ist ihr erster Schüler Finn schwieriger, als gedacht, denn sein Interesse scheint nicht der Nachhilfe, sondern ihr zu gelten. Und so sehr Robyn sich auch versucht dagegen zu wehren, er zieht sie in seinen Bann, auch wenn ihr sein Ruf als Bad Boy bewusst ist.

Robyn fand ich anfangs sympathisch und wirklich cool, doch leider hat sie sich recht schnell in eine der typischen Hauptfiguren verwandelt. Wo war plötzlich ihr Selbstbewusstsein/ ihre Stärke hin? Ihr Ziel ist von Anfang an klar und sie arbeitet aktiv darauf hin, doch dann lässt sie sich gleich von der ersten Hürde völlig aus der Bahn werfen? Mir ist bewusst, dass gezeigt werden soll, wie schnell jemand manipuliert werden und wie schnell sich eine Person dann auch anpassen kann. Mir persönlich war das aber einfach zu schnell und insbesondere in Anbetracht dessen, dass sie eine starke Hauptfigur sein sollte. Dafür hat mir dann ihre Entwicklung am Ende aber ganz besonders gut gefallen. Robyn hat nach dem entscheidenden Erlebnis erkannt, dass etwas falsch läuft und sie hat für sich Konsequenzen daraus gezogen. Dabei hätte ich mir aber noch etwas mehr Entschlossenheit gewünscht, denn während der Aussprache dachte ich anfänglich, das geht in eine andere Richtung. Es wirkt immer ein bisschen, als bestimmen alle anderen Robins Leben und sie läuft nur in die aufgezeigten Richtungen.

Finn mochte ich leider gar nicht. Ich fand ihn von Anfang an unsympathisch und ich konnte mich auch leider gar nicht in ihn hineinversetzen. Vielleicht war das aber auch so gewollt. Er scheint ein Ziel zu haben, das ist mir aber nicht deutlich genug herausgearbeitet worden. Und es ist für meinen Geschmack auch keine Entwicklung in der Figur erkennbar. Das mag aber auch der Ernsthaftigkeit des Themas bzw. den zu ziehenden Konsequenzen der weiblichen Hauptfigur geschuldet sein. Irgendwie muss sie ja zu ihrer Entscheidung kommen, die der Leser/die Leserin dann auch nachvollziehen kann. Ich konnte wirklich überhaupt nicht verstehen, was Robyn an ihm findet und so viel es mir auch schwer, nachzuvollziehen, wie sie so schnell Gefühle für so einen Typen entwickeln konnte, nachdem es ihr anfänglich ja eher wie mir selbst ging. Aber Geschmäcker sind eben verschieden.

Als Nebenfigur fand ich Mia ganz sympathisch. Sie ist ne tolle Freundin und in ihrer Art erfrischend und unterhaltsam. Tim fand ich (nach anfänglichen Schwierigkeiten) auch okay und seine Entwicklung fand ich sehr gelungen. Insgesamt muss ich aber leider für mich feststellen, dass die Figuren alle doch etwas klischeebehaftet sind. Die Reaktion von Finns Mutter, als sie Robyn das erste Mal sieht, fand ich absolut überzeichnet. Ich hätte mir bei allen Figuren mehr Einzigartigkeit, Tiefe und Authentizität gewünscht.

Die Handlung hat mir insgesamt gut gefallen, obwohl es im zweiten Teil, wie ich finde, ein paar Längen gab. Hier hätte es für meinen Geschmack mehr überraschende Wendungen und auch mehr Konflikte geben könne, die auch mal ausgehalten werden. Vieles ist leider vorhersehbar und Konflikte werden zum Teil schon in ihrer Entstehung wieder aufgelöst. Das passiert insbesondere Robyn, die dadurch für mich zum Teil etwas naiv rüberkommt. Schade. Das Thema dieser Geschichte fand ich nämlich richtig gut, nur hätte ich mir mehr Tiefe erhofft. Das Thema um Mia fand ich zum Teil etwas überspitzt und in Anbetracht ihres Alters unreif dargestellt und fand auch manche Äußerungen Robyns dazu etwas befremdlich.

Richtig gut hat mir die Sprecherin Dagmar Bittner gefallen. Ihr habe ich die Rolle als Robyn total abgekauft. Sprechgeschwindigkeit und Betonung waren sowohl der Geschichte , als auch den Ereignissen entsprechend angepasst. Und ihre Stimme fand ich äußerst angenehm.

Der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen. Mir persönlich waren es aber einfach zu viele Anglizismen, die nicht unbedingt die Zielgruppe ansprechen, die meines Erachtens erreicht werden sollte. Überhaupt gibt es leider Stellen, die eher für ein jüngeres Publikum geeignet sind. Aber das ist nur mein persönlicher Geschmack. Die Dialoge fand ich insgesamt unterhaltsam, manche waren mir persönlich aber zu steif und zu konstruiert. So hatte ich einige Male das Gefühl, dass Robyn etwas ganz besonders Cooles sagen sollte, was bei mir dann aber so gar nicht ankam. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen haben ein Bild vor meinem inneren Auge entstehen lassen. Das fand ich sehr gut. Und wie bereits erwähnt, hätte ich mir die Darstellung der emotionalen Ebene ausführlicher und mir mehr Tiefe gewünscht. Trotzdem fand ich es beim Hören locker und flüssig.

Von mir erhält dieses Buch eine Kaufempfehlung (3,5/5 Sterne), weil dieses Buch eine äußerste wichtige Thematik bearbeitet und weil mir das Ende dazu sehr gut gefallen hat. Ein halbes Sternchen ziehe ich ab für die fehlende Tiefe der Figuren, ein weiteres für die fehlenden bzw. zu schnell aufgelösten Konflikte und noch ein halbes für die zum Teil doch etwas konstruiert wirkenden Dialoge. Trotzdem ist das Buch aus meiner Sicht hörens- bzw. lesenswert.

Vielen Dank an Inka Lindberg für diese Geschichte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.09.2021

Wunderschöner historischer Liebesroman und eines Lesehighlights überhaupt…

Der Himmel über Amerika - Rebekkas Weg
0

Andreas muss nach einem Verbrechen untertauchen und desertiert von der Armee. Auf seiner Flucht lernt er den jungen Amish-Mann Daniel kennen, der ihm anbietet, dass er seine Identität annehmen und ein ...

Andreas muss nach einem Verbrechen untertauchen und desertiert von der Armee. Auf seiner Flucht lernt er den jungen Amish-Mann Daniel kennen, der ihm anbietet, dass er seine Identität annehmen und ein neues Leben bei den Amish beginnen könne. Andreas willigt ein und macht sich sogleich auf den Weg. Er wird freundlich aufgenommen, auch wenn ihm etwas Misstrauen entgegenschlägt. Aus seinem Plan, nur für eine gewisse Zeit unterzutauchen, wird bald mehr, als er die bezaubernde Rebekka kennenlernt. Daniel erkennt außerdem die Vorzüge an seinem neuen Lebensstil, die er im weltlichen Leben nicht finden würde und beginnt sein Leben und seine bisherigen Lebensziele zu überdenken.

Rebekka ist bereits mit Josua verlobt, als sie Daniel das erste Mal gegenübersteht, doch sie fühlt sich gleich von ihm angezogen. Immer, wenn sie aufeinandertreffen, knistert es und so gerät Rebekka schnell in einen Zwiespalt, doch ihr Vater würde der Auflösung ihrer Verlobung mit Josua nie zustimmen.

Vom ersten Moment an mochte ich beide Hauptfiguren. Auch wenn man Andreas als Soldaten kennenlernt, der ein Verbrechen begeht, konnte ich seine Handlung nachvollziehen und es hat der Sympathie keinen Abbruch getan. Er ist sehr aktiv und arbeitet auf sein Ziel hin, Müller seiner eigenen Mühle zu werden, das er in seinem vorherigen Leben so hätte niemals erreichen können. Jede Hürde wird von ihm überwunden und man spürt regelrecht seine Motivation. Es ist wirklich so schön zu beobachten, wie er an seinen Herausforderungen wächst und sich entwickelt.

Auch Rebekka ist zu jedem Zeitpunkt aktiv und tut alles, um sich gesteckte Ziel zu erreichen. Sie gibt nie auf, so schwierig die Situationen manchmal auch sind. Und sie bleibt sich selbst treu. Das fand ich wirklich bewundernswert. In der vorherrschenden Zeit ist sie wirklich eine starke Frau, die für ihre Wünsche und Ziele einsteht und die absolut loyal ist. Für ihre Familie tut sie alles.

Die beiden passen perfekt zusammen und ich finde, das hat man sofort gespürt. Das erste Aufeinandertreffen, das Kennenlernen, das Knistern und vor allem das langsame Werben um Rebekka haben mir super gefallen.

Auch alle anderen Figuren haben mir äußerst gut gefallen. Es sind alles Persönlichkeiten für sich, die für meinen Geschmack frei von Klischees sind. Jede/r ist etwas Besonderes und ich konnte mich in alle Figuren hineinversetzen und war ihnen nahe.

Die Handlung hat mich vom ersten Moment an mitgerissen. Ich konnte dieses Buch tatsächlich nicht mehr aus der Hand legen. Es gab kleinere und größere Konflikte, überraschende Wendungen, wodurch ich es als durchweg spannend empfand. Seite an Seite mit den Figuren habe ich mitgekämpft, mitgelitten, mitgelacht und mitgeweint. Außerdem fand ich das Thema „Amish“ sehr interessant, weil ich um ehrlich zu sein, bisher nicht viel davon wusste.

Den Schreibstil finde ich einmalig. Alles liest sich flüssig und so harmonisch. Der Ausdruck passt perfekt in dieses Genre. Die Dialoge sind authentisch. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen haben diese Geschichte für mich lebendig werden lassen. Die Darstellung der emotionalen Ebene fand ich super gelungen, denn dadurch konnte ich in diese Geschichte eintauchen. Aber ganz besonders gefallen hat mir die Lesestimmung. Ich war, trotz aller Konflikte und Schwierigkeiten in dieser Geschichte, in einer Art Wohlfühl-Kokon und ich war wirklich traurig, als ich das Buch beendet hatte. Für mich hätte es gern noch weitergehen können.

Von mir erhält dieser Roman eine ganz klare Kaufempfehlung (5/5 Sterne). Die Geschichte ist etwas Besonderes und eben auch thematisch mal etwas Anderes. Die Figuren sind einzigartig und einfach nur liebenswert und der Schreibstil ist unbeschreiblich schön. Mich hat dieses Buch mehr als begeistert und es ist definitiv eines meiner Lesehighlights überhaupt. Kritikpunkte habe ich keine.

Vielen Dank an Karin Seemayer für diese Geschichte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere