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Veröffentlicht am 06.07.2023

Ein solider Reihenauftakt

Apfelmädchen
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Der erste Fall für Idun Lind hat es in sich. Eine Frau hängt tot an einem Deckenhaken. Was auf den ersten Blick wie Suizid aussieht, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als brutaler Mord. Denn der Toten ...

Der erste Fall für Idun Lind hat es in sich. Eine Frau hängt tot an einem Deckenhaken. Was auf den ersten Blick wie Suizid aussieht, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als brutaler Mord. Denn der Toten wurden zwei dicke Nägel durch die Hände getrieben. Als ein seltsamer Bibelvers auftaucht, stehen Idun und ihr Partner Calle Brandt vor einem Rätsel, dessen Auflösung beide in Lebensgefahr bringt.

„Apfelmädchen“, der Debütroman von Tina N. Martin, beginnt als eher ruhiger Kriminalroman, der von Kapitel zu Kapitel immer brutaler und spannender wird. Die Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit sorgen, trotz der über 500 Seiten, für ein kurzweiliges Lesevergnügen. Man fliegt nur so durch die Seiten und kann, gerade gegen Ende, das Buch kaum noch aus der Hand legen. Denn zum Schluss fügen sich die verschiedenen Handlungsstränge ineinander und gipfeln in einem gut durchdachten Finale. Nur das Schweden-Feeling kommt hier etwas kurz. Der Krimi könnte auch an einem beliebigen anderen Ort spielen. Mich hat es nicht gestört, denn die Story konnte mich auf jeden Fall packen. Da ich nicht spoilern möchte, kann ich euch nicht viel mehr berichten. Lasst euch überraschen. Hier werden Themen aufgegriffen, die man zu Beginn nicht kommen sieht.

Kurz: Ein solider Reihenauftakt, der am Anfang ruhig schon etwas mehr Tempo hätte haben dürfen, ab der Hälfte dann aber doch sehr spannend ist. Durchaus lesenswert!

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Veröffentlicht am 02.06.2023

Ein spannender Thriller mit einem interessanten Ermittlerteam

Das Profil
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Du könntest die Nächste sein!
Habt ihr schon einmal darüber nachgedacht, was ihr alles auf Instagram von euch preisgebt? Ein unbedarfter Post, ein arglos veröffentlichtes Foto, und schon hat man der Welt ...

Du könntest die Nächste sein!
Habt ihr schon einmal darüber nachgedacht, was ihr alles auf Instagram von euch preisgebt? Ein unbedarfter Post, ein arglos veröffentlichtes Foto, und schon hat man der Welt Dinge von sich verraten, die lieber im Verborgenen geblieben wären.
In „Das Profil“ von Hubertus Borck kommt diese Erkenntnis für einige Bloggerinnen zu spät, denn hier geht ein Serienmörder in Hamburg auf Influencerinnen-Jagd.
Nach einem makabren Leichenfund auf einem Spielplatz setzt die erfahrene Kriminalkommissarin Franka Erdmann alles daran, den Killer zu schnappen und weitere Morde zu verhindern. Doch als Unterstützung stellt man ihr ausgerechnet Alpay Eloglu zur Seite, ein Greenhorn, der frisch nach seinem Abschluss etwas Praxisluft schnuppern soll. Die beiden haben nicht viel Zeit, sich aneinander zu gewöhnen, denn der Mörder sucht auf Instagram bereits nach seinem nächsten Opfer.
Was den Leser erwartet 👇
🧐 Ein ungleiches Ermittlerduo, das bei ihrem ersten gemeinsamen Fall an fachliche und persönliche Grenzen stößt. Auf der einen Seite die toughe, etwas eigenwillige Franka Erdmann, die mit einer immensen Erfahrung aufwarten kann und die sich von ihren männlichen Kollegen nicht die Butter vom Brot nehmen lässt.
Auf der anderen Seite der blutjunge, noch etwas verspielte Assistent Alpay Eloglu, der - auf den ersten Blick – außer Charme nicht viel zu bieten hat.
🔪 Ein Serienmörder, der den Lesern einen tiefen Einblick in seine Gefühlswelt und seine Vergangenheit gewährt.
💣 Ein komplizierter Fall, bei dem das Ermittlerteam auf einen ebenbürtigen Gegner trifft. Die Perspektivwechsel zwischen Ermittler und Täter machen das Buch zu einer interessanten Mischung aus Krimi und Thriller.
🏢 Und last, but not least etwas Hamburg-Feeling.
Meine persönliche Lesermeinung 👇
Mir hat das Zusammenspiel von Franka und Alpay sehr gut gefallen. Ich mag ausgefallene Charaktere. Und Alpay und Frankas Dialoge sind total erfrischend und sympathisch. Der Fall an sich hätte ruhig schon zu Beginn mehr Tempo haben dürfen. Die Ermittlungsarbeiten ziehen sich etwas in die Länge. Da sind die kurzen Einschübe aus Sicht des Serienmörders eine willkommene und spannende Abwechslung. Und auch das Ende war dann wieder ganz nach meinem Geschmack.
Ein solider Thriller, der mich gut unterhalten hat. Ich freue mich schon jetzt auf den zweiten Fall „Die Klinik“.
Kurz: „Das Profil“ von Hubertus Borck ist ein spannender Thriller mit einem interessanten Ermittlerteam, der eher ruhig beginnt, zum Ende aber ordentlich an Spannung zulegt. Ein tolles Lesevergnügen, bei dem „blutrünstige“ und „zart besaitete“ Spannungsleser gleichermaßen auf ihre Kosten kommen.

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Veröffentlicht am 30.05.2023

Verrückter Alltag im Seniorenheim

Sie haben Ihr Gebiss auf der Hüpfburg verloren
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Rüdiger Otterle, Erbe des Seniorenheims Sonnenuntergang, hat große Pläne. Obwohl er sich für Senioren und Pflege genauso wenig erwärmen kann, wie ein Veganer für ein saftiges Steak, möchte er sein Pflegeheim ...

Rüdiger Otterle, Erbe des Seniorenheims Sonnenuntergang, hat große Pläne. Obwohl er sich für Senioren und Pflege genauso wenig erwärmen kann, wie ein Veganer für ein saftiges Steak, möchte er sein Pflegeheim zum „Heim des Jahres“ machen. Doch sein völlig überarbeitetes Team hat ganz andere Sorgen.
Besonders Pflegerin Sybille kämpft jeden Tag an mehreren Fronten gleichzeitig, um den Betrieb am Laufen zu halten. Schließlich herrscht wieder Krieg zwischen den Seniorengangs Bandidos und Rollator Angels und der verwirrte Herr Bellies muss aus dem Moulin Rouge abgeholt werden. Da bleibt nun wirklich keine Zeit für Herrn Otterles verrückte Marketingideen. Als Sybille dann auch noch die Senioren mit auf ein Speeddating nimmt, ist das Chaos perfekt...
Ich mache es kurz: „Sie haben ihr Gebiss auf der Hüpfburg verloren“ von Sybille Bullatschek ist ein lustiger und kurzweiliger Roman für zwischendurch, der sicherlich seine Leser finden wird. Meinen Humor hat er leider nicht ganz getroffen, was aber nichts über die Qualität des Buches aussagt. Stellenweise war es schon zum schmunzeln, aber doch stark überzogen (natürlich beabsichtigt, für mich aber einfach zu albern). Auch führte die Story zu nichts, es gab keinen Höhepunkt. Allerdings ist der Alltag im Seniorenheim Sonnenuntergang wohl auch schon erzählenswert genug.
Macht euch einfach euer eigenes Bild. Wer den Humor von Sybille Bullatschek teilt, wird dieses Buch sicherlich lieben.

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Veröffentlicht am 29.05.2023

„Elternabend“ ist ein toller, humorvoller Roman für zwischendurch

Elternabend
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Es soll sie ja geben, die Eltern, die ganz scharf auf die „Schulveranstaltung des Grauens“ sind. Man munkelt, es habe vor allem etwas mit Selbstdarstellung zu tun, aber das ist natürlich nur ein Gerücht.
Für ...

Es soll sie ja geben, die Eltern, die ganz scharf auf die „Schulveranstaltung des Grauens“ sind. Man munkelt, es habe vor allem etwas mit Selbstdarstellung zu tun, aber das ist natürlich nur ein Gerücht.
Für die weniger „pflichtbewussten“ Eltern unter uns, hat Sebastian Fitzek einen unterhaltsamen Roman geschrieben.
In „Elternabend – kein Thriller (auch wenn der Titel nach Horror klingt!)“ nimmt er unser aller „Lieblingsschulveranstaltung“ gehörig auf die Schippe.

Und darum geht es
Sascha Nebel möchte eigentlich nur ein Auto klauen. Doch schon kurz darauf findet er sich – ohne Auto, dafür aber mit einer durchgeknallten Klimaaktivistin - auf dem Elternabend einer 5. Klasse wieder. Da die Polizei die beiden hier wohl kaum suchen wird, schlüpfen sie kurzerhand in die Rolle des Ehepaares Christin und Lutz Schmolke. Doch die vermeintliche Sicherheit währt nicht lange, denn ihr angeblicher Sohn Hector ist nicht gerade der Klassenliebling und soll der Schule verwiesen werden.

Klingt lustig, oder? Ist es auch! Obwohl es für mich nichts langweiligeres als Elternabende gibt, habe ich völlig freiwillig zu diesem Buch gegriffen. Und ich habe es nicht bereut. Denn mir war klar, eine Schulveranstaltung mit dem Fitzek muss einfach amüsant werden.
Auf seine sympathische und witzige Art erzählt Sebastian Fitzek eine spannende Geschichte rund um den Abend des Grauens, die es in sich hat. Denn hier ist nicht alles, wie es anfangs scheint! Macht euch auf einige überraschende Wendungen gefasst.
„Elternabend“ ist ein toller, humorvoller Roman für zwischendurch, leicht und locker geschrieben, aber dennoch mit einer gewissen Ernsthaftigkeit. Ganz so, wie man es von Sebastian Fitzeks Romanen gewohnt ist...

Kurz: „Elternabend“ von Sebastian Fitzek ist der bisher einzige Elternabend, den ich gerne miterlebt habe.

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Veröffentlicht am 29.05.2023

Ein bewegender Roman, der hinter die geschlossenen Türen einer australischen Kleinstadt blickt.

Dinge, die wir brennen sahen
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An einem ganz normalen Freitagnachmittag im australischen Durton verschwindet die kleine Esther spurlos. Detective Sarah Michaels startet sofort eine groß angelegte Suchaktion. Doch es wird nur noch Esthers ...

An einem ganz normalen Freitagnachmittag im australischen Durton verschwindet die kleine Esther spurlos. Detective Sarah Michaels startet sofort eine groß angelegte Suchaktion. Doch es wird nur noch Esthers Leiche gefunden. Die geschockten Dorfbewohner kämpfen mit Angst und Trauer. Auch gegenseitige Verdächtigungen lassen nicht lange auf sich warten. Und im Laufe der Ermittlungen wird so manches Geheimnis aufgedeckt, dass lieber im Verborgenen geblieben wäre.

„Dinge, die wir brennen sahen“ von Hayley Scrivenor hat mich kalt erwischt. Die Autorin schafft in ihrem Roman über die australische Dorfgemeinschaft eine bedrückende und düstere Atmosphäre, die ihresgleichen sucht.
In Kontrast zu der eher dunklen Grundstimmung steht wiederum eine Leichtigkeit, die den Hörer auffängt und ihn vor der puren Verzweiflung bewahrt. Obwohl es ein sehr ruhiger Roman ist, langweilt man sich an keiner Stelle. Grandios gelesen von Maximiliane Häcke, die den Hörer durch ihre einfühlsame Stimme noch tiefer in der Geschichte versinken lässt.

Kurz: Ein bewegender Roman, der hinter die geschlossenen Türen einer australischen Kleinstadt blickt. Der leise Geheimnisse erzählt, die keiner laut aussprechen mag. Letztendlich ein Roman über Menschen in all ihren Facetten.

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