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Ari_Morrison

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.10.2020

Eine unglaublich schöne Geschichte

Nalas Welt
2

Klappentext:

Als Dean von seiner Heimat Schottland aus zu einer Weltreise aufbrach, wollte er so viel wie möglich über den Zustand unseres unruhigen Planeten erfahren. Er war schon eine Weile unterwegs, ...

Klappentext:

Als Dean von seiner Heimat Schottland aus zu einer Weltreise aufbrach, wollte er so viel wie möglich über den Zustand unseres unruhigen Planeten erfahren. Er war schon eine Weile unterwegs, als er auf einem Berg zwischen Bosnien und Montenegro auf ein zerrupftes Kätzchen mit klaren Augen und struppigem Fell traf. Dean nahm das kleine Bündel an Bord, nannte es Nala, und seitdem sind die beiden unzertrennlich. Ihre Erlebnisse verbreiten sie auf TheDodo und Youtube und bezaubern so die Menschen auf der ganzen Welt.

Meinung:

Der rund 30-jährige Dean Nicholson ist am Anfang des Buches unreif und verantwortungslos; ein typischer Draufgänger halt. Doch mit Nala ändert sich für ihn alles…

Plötzlich geht es nicht mehr nur um sein eigenes Leben sondern auch um ihres. Er wird schlagartig zu einem besseren Menschen.
Anfangs ist er noch etwas unbeholfen und weiß nicht, wie man mit so einem kleinen Kätzchen umgeht, aber er lernt schnell dazu und es entwickelt sich eine wirklich tolle Freundschaft zwischen einem Mann und seiner Katze.

Es ist schon erstaunlich, was für eine riesige Veränderung Dean innerhalb von zwei Jahren durchgemacht hat; vom Partylöwen zu einem verantwortungsvollen Erwachsenen, der seine zunehmende Berühmtheit nicht etwa zu seinem Vorteil ausnutzt sondern versucht, anderen Menschen die Augen zu öffnen und die Welt auf Umwelt- und Tierschutz aufmerksam zu machen.
Er sammelt Geld, um Straßenhunden zu helfen und spendet viele tausend Euro an kleine Organisationen.

Dass es so viele Menschen da draußen gibt, die ihm und Nala immer wieder geholfen haben, zeigt, dass man, wenn man etwas gibt, oft auch etwas zurückbekommt. Und das gibt einem auch als Leser ein gutes Gefühl.

Stilistisch muss ich sagen, dass der Schreibstil sehr angenehm war und ich das Buch geradezu verschlungen habe.
Ich fand es wirklich toll, dass Deans Biographie anfangs nur kurz zusammengefasst wird und die kleine Nala schon auf den ersten Seiten ihren großen Auftritt hat. Dean drängt sich nicht in den Vordergrund und gibt auch zu, wenn er Fehler macht.
Dadurch wird das Buch zu einer sehr persönlichen und emotionalen Geschichte und man erlebt die Höhen und Tiefen der beiden hautnah mit.

Die Karte mit der eingezeichneten Route auf dem Buchumschlag hat mir sehr dabei geholfen mich zurecht zu finden, obwohl ich bei den vielen Länder- und Städtenamen schnell durcheinander gekommen bin. Auch die Bilder in der Mitte des Buches haben mir gut gefallen und besonders die Fotos von Nala, Balou und Ghost sind einfach nur goldig.

Cover:

Das Cover ist recht schlicht gehalten und zeigt Nala in ihrer Fahrradtasche, passt aber perfekt zu der Geschichte.

Fazit:

Dean hat in seinem Buch nicht nur über die vielen tollen Menschen berichtet, die ihm geholfen haben, sondern auch von den Rückschlägen, die er und Nala erleiden mussten. „Nalas Welt“ steckt voller lustiger, trauriger und wunderschöner Geschichten, die jedem Weltenbummler und Tierfreund gefallen werden. Ich hoffe, Nalas und Deans Weltreise bald weitergehen kann und wir wieder die Möglichkeit bekommen, sie dabei zu begleiten.

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Veröffentlicht am 08.09.2020

Großartiger Reihenauftakt

Izara 1: Das ewige Feuer
1

Klappentext:

Ari hält sich für ein ganz normales Scheidungskind: Sie lebt bei ihrer labilen Mutter, verabscheut ihren reichen Vater und jobbt neben der Schule, um sich ein Auto leisten zu können. Doch ...

Klappentext:

Ari hält sich für ein ganz normales Scheidungskind: Sie lebt bei ihrer labilen Mutter, verabscheut ihren reichen Vater und jobbt neben der Schule, um sich ein Auto leisten zu können. Doch all ihre durchschnittlichen Sorgen rücken schlagartig in den Hintergrund, als übernatürliche Wesen – Primus – versuchen, sie zu töten. Einer von ihnen ist Lucian, für den Ari als Tochter seines Erzfeindes ganz weit oben auf der Abschussliste steht. Als er jedoch erkennt, wie sehr er sich getäuscht hat, begeben sich die beiden auf die gefährliche Suche nach Antworten. Vor ihnen tut sich ein Abgrund aus Intrigen, Verrat und den Machtspielen einer verborgenen Gesellschaft auf, in der Ari ihren Platz finden und vor allem überleben muss.

Meinung:

Ich habe lange überlegt, ob ich mir Izara kaufen sollte. Letztlich haben die vielen positiven Bewertungen im Internet mich überzeugt. Mittlerweile kann ich sagen, dass das definitiv kein Fehler war; Izara gehört zu meinen Lieblingsbüchern und ist auf jeden Fall ein Jahreshighlight!
Julia Dippels Schreibstil ist toll und lässt sich sehr flüssig lesen. Man ist sofort in der Geschichte drin und die Charaktere sind authentisch. Ari mochte ich von der ersten Seite an. Sie ist intelligent, sympathisch und mutig. Auch Lucian gefällt mir gut, da er zwar ein attraktiver, humorvoller „Bad Boy“ ist, aber trotzdem nicht zu klischeehaft wirkt, sondern mich mit seinen Taten immer wieder überraschen konnte. Auch die Nebencharaktere sind unglaublich: Aris beste Freundin Lizzy, die immer ein Auge auf sie hat und für sie da ist; der Paradiesvogel Victorious mit seinen fantasievollen Spitznamen oder auch Bel, der mächtige Teufel, der für Ari im Laufe der Geschichte ein treuer Freund wird. Aber nicht nur die Charaktere sind toll, das ganze Worldbuilding ist einfach nur großartig. Die verschiedenen Wesen und Orte sind kreativ gestaltet und super interessant und detailreich beschrieben worden, sodass man sie am liebsten selbst einmal besuchen würde.

Cover:

Das Cover ist ein echter Hingucker. Das Gesicht sieht ziemlich genau so aus, wie ich mir Ari vorgestellt hatte. Die Farben passen gut zueinander und selbst der Buchrücken sieht im Regal sehr hübsch aus.

Fazit:

Julia Dippel hat mit Izara ein wahres Meisterwerk geschaffen. Die Charaktere sind sympathisch und überzeugend, der Schreibstil flüssig und die Geschichte so viel mehr als ein typisches klischeehaftes Jugendbuch für zwischendurch. Die Handlungen der Figuren sind verständlich und nachvollziehbar, trotzdem gibt es ständig unerwartete Plot twists.
Izara ist ein wunderbares Jugendbuch, das man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte.

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  • Cover
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Veröffentlicht am 22.11.2020

Ein spannendes und informatives Jugendbuch

Verraten
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Inhalt:

Als seine Großmutter ins Altenheim muss, zieht Sebastian zu seinem Vater, der die Familie verlassen hat, als er noch ein Kind war. Nichts verbindet ihn mit diesem Mann, der eine Haftstrafe verbüßen ...

Inhalt:

Als seine Großmutter ins Altenheim muss, zieht Sebastian zu seinem Vater, der die Familie verlassen hat, als er noch ein Kind war. Nichts verbindet ihn mit diesem Mann, der eine Haftstrafe verbüßen musste und kaum mit ihm spricht.
Aber immer noch besser, als wieder in diesem schrecklichen Heim zu landen, in das er zunächst von der Jugendhilfe gebracht wurde - und aus dem Katja geflohen ist, um die er sich jetzt heimlich kümmert.

Doch eines Tages taucht ein Mann in seiner Schule auf und drängt ihn, Lehrer und Mitschüler zu beobachten. Er macht ihn zum IM der Stasi und bringt ihn dazu, seinen eigenen Vater zu bespitzeln._

Meinung:

Der Schreibstil von Grit Poppe ist flüssig und wirklich leicht und schnell zu lesen. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und musste einfach immer weiterlesen. Alles wird so bildhaft beschrieben, dass man das Gefühl hat, man wäre nicht nur der Leser, sondern im Geschehen mittendrin. Das war für mich besonders spannend, da ich die Zeit der DDR bisher nur aus dem Geschichtsunterricht kannte.

Die Geschichte wird aus Sicht der beiden Protagonisten Sebastian und Katja erzählt. Gleich zu Anfang lernt man den 16-jährigen Sebastian kennen.
Dieser muss einige grausame Schicksalsschläge verkraften und landet zuerst in einem Jugendheim und danach bei seinem Vater, der die Familie vor Jahren verlassen hatte. Sebastians schlimme Erfahrungen machen ihn zu dem perfekten Opfer für die Staatssicherheit und nun soll er seinen eigenen Vater ausspionieren.
Sebastian wird von allen Seiten so sehr unter Druck gesetzt, dass ich manchmal echt Mitleid mit dem armen Kerl hatte. Dabei hat er das gar nicht nötig. Sebastian ist ein unglaublich starker Charakter, der nach jedem Rückschlag einfach wieder aufsteht und weiter macht.
Das hat mich wirklich beeindruckt. Außerdem macht er eine enorme Charakterentwicklung durch, was bei den Dingen, die er erlebt, nur verständlich ist.

Auch Katja ist eine interessante Figur. Sie ist immer wieder aus Heimen ausgebrochen und wird nun von Sebastian auf dem Dachboden versteckt. Katja ist temperamentvoll und wild, sie lässt sich nicht unterdrücken oder bevormunden, wodurch sie mir sofort sympathisch war.
Die Entwicklung ihrer Beziehung zu Sebastian und ihre eigene Charakterentwicklung gefallen mir auch sehr gut.

Die Geschichte ist unglaublich rasant geschrieben und gleichzeitig so informativ. Es ist wirklich toll recherchiert und man lernt eine Menge dazu. Gleichzeitig hat man aber gar nicht das Gefühl, etwas zu lernen, weil es total viel Spaß macht, das Buch zu lesen. Meiner Meinung nach sollte es Schullektüre werden!

Den Anhang sollte man sich übrigens nicht entgehen lassen; die Zeitzeugenberichte und Dokumente sind interessant und runden das Ganze nochmal ab.

Cover:

Das Cover gefällt mir persönlich nicht so gut. Ich mag Gesichter auf Covern generell nicht und dabei macht „Verraten“ leider auch keine Ausnahme.
Die Gestaltung an sich finde ich allerdings ziemlich gut; sie passt zu der Geschichte und dem historischen Kontext.
Auch die Farbgestaltung finde ich nicht schlecht, da man durch den auffälligen Gelbton sofort auf das Buch aufmerksam wird und es zwischen den anderen im Regal hervorsticht.

Fazit:

„Verraten“ ist ein toll recherchiertes und gut geschriebenes Buch, das jeder, der sich für Geschichte oder die Zeit der DDR interessiert, gelesen haben sollte. Man bekommt viele Einblicke in das Leben der Leute damals, weshalb man es meiner Meinung nach auch im Geschichtsunterricht durchnehmen sollte. Ein absolutes Must-Read!

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Veröffentlicht am 07.11.2020

Ein packender Thriller

Der Heimweg
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Klappentext:

Es ist Samstag, kurz nach 22.00 Uhr. Jules Tannberg sitzt am Begleittelefon. Ein ehrenamtlicher Telefonservice für Frauen, die zu später Stunde auf ihrem Heimweg Angst bekommen und sich einen ...

Klappentext:

Es ist Samstag, kurz nach 22.00 Uhr. Jules Tannberg sitzt am Begleittelefon. Ein ehrenamtlicher Telefonservice für Frauen, die zu später Stunde auf ihrem Heimweg Angst bekommen und sich einen telefonischen Begleiter wünschen, dessen beruhigende Stimme sie sicher durch die Nacht nach Hause führt - oder im Notfall Hilfe ruft.

Noch nie gab es eine wirklich lebensgefährliche Situation. Bis heute, als Jules mit Klara spricht.
Die junge Frau hat entsetzliche Angst. Sie glaubt, von einem Mann verfolgt zu werden, der sie schon einmal überfallen hat und der mit Blut ein Datum auf ihre Schlafzimmerwand malte: Klaras Todestag! Und dieser Tag bricht in nicht einmal zwei Stunden an ..._

Meinung:

Ich habe in den letzten Jahren alle neuen Bücher von Sebastian Fitzek gelesen und war jedes Mal aufs Neue beeindruckt. Auch dieses Buch hat mich trotz meiner hohen Erwartungshaltung vollkommen überzeugen können.

Der Schreibstil des Autors ist gewohnt flüssig und man kann der Handlung gut folgen. Die kurzen Kapitel, die abwechselnd aus Jules und Klaras Sicht geschrieben sind und alle mit einem Cliffhanger enden, sorgen dafür, dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen kann und einfach immer weiterlesen muss.

Die Charaktere sind toll ausgearbeitet und authentisch. Klara war mir von Anfang an sympathisch und ich hatte Mitleid mit ihr. Sie ist eine so starke Frau und doch lässt sie sich von ihrem Ehemann Martin unterdrücken und missbrauchen.
Sie erlebt durch ihn verschiedenste Formen von Gewalt - sowohl physische als auch psychische – und möchte ihrem Leben ein Ende setzen. Ich finde es spannend, wie sich ihre Erfahrungen und Erlebnisse auf ihr Handeln auswirken. Im Laufe der Geschichte wird sie selbstbewusster und lernt, für ihre Ziele zu kämpfen.

Jules ist ein so vielschichtiger Charakter und ich habe ihn das ganze Buch über falsch eingeschätzt. Auch er hat schlimme Erfahrungen mit Gewalt machen müssen. Er wirkt sehr rücksichts- und liebevoll gegenüber anderen und setzt sich für diese ein.

SPOILER

Jules’ Vater war Alkoholiker und die Mutter regelmäßig seinen Aggressionen ausgesetzt. Diese traumatische Kindheit hat ihn nachhaltig geprägt und auch seine grausamen Taten begründet er mit der Sorge um die Frauen und ihre Töchter, die nach einer solchen Kindheit seiner Meinung nach ebenfalls zu unterwürfigem Verhalten neigen und sich ausnutzen lassen würden. Jules ist eine sehr komplexe Figur, die den Leser über viele hundert Seiten zu täuschen weiß. Erst ganz am Ende erfährt man, dass er der Kalender-Killer ist und trotz seines schwierigen Verhältnisses zu seinem Vater ahnt man nichts von solch großem Hass ihm gegenüber, der sogar soweit geht, dass Jules den Tod seines Vaters in Kauf nimmt beziehungsweise ihn sogar absichtlich herbeiführt.

SPOILER

„Der Heimweg“ ist meiner Meinung nach nicht nur das beste sondern auch der brutalste Buch des Autors. Sicherlich war beispielsweise „Der Insasse“ auch grausam und nichts für schwache Nerven, aber dieser Fitzek ist auf seine Art noch schlimmer. Die Handlung an sich ist zwar unrealistisch, allerdings gibt es wirklich viele Frauen, die dasselbe Schicksal wie Klara erleiden müssen – Tag für Tag. Dadurch hatte ich eine ganz andere Sichtweise auf die Geschehnisse und das Leseerlebnis war umso erschreckender.

Cover:

Das Cover ist vollständig schwarz und sieht wirklich hübsch aus und auch der schwarze Buchschnitt ist unglaublich schön. Die Gestaltung mit dem silbernen Papier und der Person ist eine tolle und kreative Idee, die die unheimliche Atmosphäre des Buches noch unterstützt.

Fazit:

„Der Heimweg“ ist wieder einmal ein packender Fitzek, der den Leser nicht mehr loslässt. Er ist erschreckend und grausam – besonders wegen der ernsten Thematik – und definitiv nichts für zart besaitete Leser. Trotzdem (oder gerade deshalb ) ein unglaublich guter Thriller mit Gänsehauteffekt und eines meiner Jahreshighlights!

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Veröffentlicht am 19.10.2020

Spannende Geschichte

Die Tribute von Panem 1
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Klappentext:

Die Welt, wie wir sie kennen, existiert nicht mehr. Kriege und Naturkatastrophen haben das Land zerstört. Aus den Trümmern ist Panem entstanden, geführt von einer unerbittlichen Regierung. ...

Klappentext:

Die Welt, wie wir sie kennen, existiert nicht mehr. Kriege und Naturkatastrophen haben das Land zerstört. Aus den Trümmern ist Panem entstanden, geführt von einer unerbittlichen Regierung. Alljährlich finden grausame Hungerspiele statt, bei denen nur ein Einziger überleben darf.

Als die sechzehnjährige Katniss erfährt, dass ihre kleine Schwester Prim als Teilnehmerin ausgelost wurde, meldet sie sich an ihrer Stelle freiwillig. Seite an Seite mit dem gleichaltrigen Peeta zieht sie in den Kampf. Wider alle Regeln rettet er ihr das Leben. Katniss beginnt zu zweifeln – kann es wirklich nur einen Sieger geben?

Meinung:

Der Schreibstil von Suzanne Collins ist flüssig und einfach zu lesen; ein typisches Jugendbuch halt. Nach ein paar Seiten ist man durch ihren lockeren Schreibstil in der Geschichte drin und fliegt geradezu durch die Seiten.Die Spannung steigert sich immer weiter und man kann das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

Die Geschichte wird aus Katniss` Sicht erzählt, wodurch der Leser sich gut in sie hineinversetzen kann. Immer wieder werden Teile ihrer Vergangenheit in Rückblicken erzählt und es wird immer klarer, wie mutig, stark aber auch sturköpfig sie sein kann.

Schon zu Anfang hat ihr Mut mich überrascht. Sie riskiert ihr eigenes Leben, um das ihrer Schwester zu retten. Das ist auf den ersten Blick wirklich erstaunlich, aber im Endeffekt hat Katniss all die Jahre nichts anderes getan, als sie jagen gegangen ist und ihre Beute auf dem Schwarzmarkt verkauft hat. Sie war schon daran gewöhnt, ihr Leben für das der anderen aufs Spiel zu setzen, was ihre Entschlossenheit in einem Moment erklärt, in dem jeder andere wohl gezögert hätte.

Peeta war teilweise recht unentschlossen und unsicher. Als er Katniss seine Liebe gestanden hat, habe ich zuerst überlegt, ob das nur eine Taktik ist, um die Hungerspiele zu gewinnen. Auch während der Spiele war ich mir nicht sicher, ob er Katniss nicht doch an Cato und die anderen verraten würde. Ich konnte ihn gerade dadurch, dass er einerseits unsicher und irgendwie verloren wirkte, andererseits aber genau zu wissen schien, was er tat, nicht richtig einschätzen.

Die Dreiecksbeziehung zwischen Peeta, Katniss und ihrem Jugendfreund Gale hat mich ein wenig genervt. Ich wusste über beide nicht genug, um wirklich Team Peeta oder Team Gale zu sein. Besonders über Gale weiß ich nach dem Lesen des ersten Bandes irgendwie kaum etwas.

Die Nebencharaktere hingegen finde ich sehr vielfältig und interessant. Über Effie, Haymitch, Cinna und die anderen Tribute hätte ich gern noch mehr erfahren. Das Abschlachten der Teenager hätte allerdings für den Leser fast schon traumatisierend sein können, wenn man zu den Namen auch noch eine Geschichte, einen vollständigen Charakter gehabt hätte, um den man hätte trauern können.

Der einzige Tod, der mich während der gesamten Spiele wirklich berührt hat, war der von Rue.
Alle anderen waren zwar oft brutal und abstoßend, aber ich habe nicht wirklich um den Charakter selbst getrauert (insofern das in Büchern möglich ist).

Fazit:

Eine spannende Geschichte mit viel Potential, das meiner Meinung nach aber nicht ganz ausgeschöpft wurde.

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