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Veröffentlicht am 16.04.2022

Mumienfund in Wien

Das Mädchen und der Totengräber (Die Totengräber-Serie 2)
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Der Klappentext: „Wien 1894: Totengräber Augustin Rothmayer wird von Inspektor Leopold von Herzfeldt um einen ungewöhnlichen Gefallen gebeten: Der kauzige Totengräber vom Wiener Zentralfriedhof, der jede ...

Der Klappentext: „Wien 1894: Totengräber Augustin Rothmayer wird von Inspektor Leopold von Herzfeldt um einen ungewöhnlichen Gefallen gebeten: Der kauzige Totengräber vom Wiener Zentralfriedhof, der jede Spielart des Todes kennt, soll ihm alles über das Konservieren von Verstorbenen erzählen. Es geht um Leopolds neuen Fall: Im Kunsthistorischen Museum wurde ein Sarkophag mit einer Leiche gefunden. Doch es handelt sich nicht um eine jahrtausendealte Mumie. Der Tote ist ein berühmter Professor für Ägyptologie, dessen Leichnam erst vor Kurzem nach altem Ritus präpariert wurde. Schnell wird spekuliert, der Professor sei einem uralten Fluch zum Opfer gefallen. Doch weder Rothmayer noch von Herzfeldt glauben an eine übersinnliche Erklärung. Sie sind sich sicher: Es war Mord!“
Zum Inhalt: „Das Mädchen und der Totengräber“ ist der zweite Fall von Inspektor Leopold von Herzfeldt in Wien, man kann die Fälle aber gut unabhängig voneinander lesen, die Fälle sind in sich abgeschlossen, aber natürlich gibt es eine fortlaufende Rahmenhandlung aus dem Privatleben der Protagonisten. Im Klappentext wird nur ein Fall angesprochen, um den sich Leopold diesmal kümmern muss: ein angesehener Professor wird mumifiziert im Kunsthistorischen Museum entdeckt. Doch wer hat seine Leiche dort versteckt? Und wer kann die Kunst des Mumifizierens überhaupt noch? Während Leopold unter höchster Geheimhaltung in diesem Fall ermittelt, geschieht ein Mord im Tierpark, hier steht der Täter zumindest fest: ein Löwe. Außerdem gehen seine Kollegen den Morden an jungen Strichern nach und auch dieser Fall ist nicht so einfach, wie er zuerst erscheint. Es gibt also gleich drei Fälle in denen sich Leopold beweisen muss. Unterstützt wird er dabei wieder vom Totengräber Rothmayer und auch Leopolds Geliebte Julia mischt sich tatkräftig ein.
Meine Meinung: Wie schon beim ersten Band zeichnet auch „Das Mädchen und der Totengräber“ ein interessantes Bild der Stadt Wien kurz vor der Jahrhundertwende, es werden hier vor allen das neueröffnete Kunsthistorische Museum und der Tierpark mit Völkerschau zum Schauplatz, aber auch die Unterwelt und selbstverständlich der Friedhof. Die wichtigsten Charaktere wurden bereits im ersten Band eingeführt, die Eckpunkte zu den Personen werden aber für Neueinsteiger nochmals kurz umrissen, auch wenn ohne Vorkenntnisse einige Feinheiten vermutlich verloren gehen, sind alle Charaktere sehr lebendig und mehrschichtig angelegt.
Da der Schreibstil des Autoren Oliver Pötzsch einfach so flüssig und mitreißend ist, lässt sich das Buch auch wenn es fast 500 Seiten umfasst innerhalb kürzester Zeit verschlingen. Mir persönlich hat auch die Sprache sehr gut gefallen, denn einige Personen sprechen Wienerisch, auch wenn Leopold immer noch Hochdeutschen spricht. Es war vor allem der konstante Spannungsbogen, der mich immer weiterlesen ließ: es gibt das Rätsel der Mumie, die Morde an den jungen Männern und den Tiergartenmord, bei allen rätselt man mit. Und es sind vor allem die Unterschiede im Umfeld der Toten, die verschiedenen Hürden, die bei den Ermittlungen überwunden werden müssen, die für Spannung sorgen.
Mein Fazit: Wieder ein spannender und packender Fall aus den Anfangsjahren der modernen Ermittlungsarbeiten, der auch einen kleinen Einblick in die Anfänge der Ägyptologie gewährt.

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Veröffentlicht am 08.04.2022

Der Tote in den Dünen

Düsteres Watt
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„Düsteres Watt“ ist der sechste Fall der Liv-Lammers-Reihe und ich würde sagen, sehr gut ohne Vorkenntnisse zu lesen, mit der Rahmenhandlung rund um das Privatleben von Liv kommt man zurecht und die einzelnen ...

„Düsteres Watt“ ist der sechste Fall der Liv-Lammers-Reihe und ich würde sagen, sehr gut ohne Vorkenntnisse zu lesen, mit der Rahmenhandlung rund um das Privatleben von Liv kommt man zurecht und die einzelnen Fälle sind abgeschlossen. Für mich war es der erste Fall und wird sicherlich nicht der letzte bleiben.
Schauplatz ist die Insel Sylt, hier wird die Leiche eines Mannes in den Dünen gefunden. Allerdings ist der Tote ertrunken. Nicht das einzige Rätsel um den Toten, aber zumindest seine Identität ist schnell geklärt: Karl von Raboisen, ein steinreicher Spross einer Adelsfamilie und Mann einer Politikerin. Klar, dass sich die Medien auf diesen Mordfall stürzen. Vor allem als auch noch eine weibliche Leiche aus dem Wasser gefischt wird, eine Frau die verdurstet ist. Wie hängen die beiden Todesfälle zusammen? Wer hat die Taten verübt, gerade bei Karl von Raboisen gibt es genügend Motive und Verdächtige, jetzt müssen Liv und ihr Team nur noch das richtige finden und natürlich den Täter. Kein leichter Fall und man darf sich als Leser so richtig den Kopf zerbrechen.
Der Autorin Sabine Weiss ist es gelungen einen spannenden Krimi zu kreieren, der einen so richtig fesselt und mitfiebern lässt. Dank des flüssigen Schreibstils merkt man gar nicht wie rasch man die Seiten verschlingt, vor allem, weil der Spannungsbogen bis zur letzten Seite gehalten wird. Die beteiligten Charaktere sind bei weitem nicht alle sympathisch, vor allem das Mordopfer, aber alle auch die Nebenfiguren sind sehr komplex und gut beschrieben. Genauso sorgfältig ist die Umgebung und sind die einzelnen Situationen beschrieben. Ich kann für diesen Sylt-Krimi nur eine klare Leseempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 05.04.2022

Neuanfang in der Neuen Welt

Das Lied des Himmels und der Meere
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Der historische Roman „Das Lied des Himmels und der Meere“ erzählt die Geschichte der jungen Emma, die 1872 vom deutschen Schleswig nach Amerika auswandert. Sie wagt den mutigen Schritt in die Fremde und ...

Der historische Roman „Das Lied des Himmels und der Meere“ erzählt die Geschichte der jungen Emma, die 1872 vom deutschen Schleswig nach Amerika auswandert. Sie wagt den mutigen Schritt in die Fremde und lässt ihre Familie und einen ungewollten Möchtegern-Verlobten zurück um in San Francisco als Gesellschafterin für eine deutschstämmige Witwe zu arbeiten. Sie bleibt nicht lange im Dienst, sondern heiratet und gründet ihren eigenen Hausstand. Aber ganz so einfach und märchenhaft ist die Geschichte nicht. Emma stehen stürmische Zeiten bevor.
Der Autorin Anne Müller gelingt es recht gut die damaligen Verhältnisse und das Leben einzufangen und hat mit Emma eine starke, eigenwillige und durchaus ungewöhnliche Frau zu ihrer Protagonistin gemacht. Es war in der damaligen Zeit schon ein ungewöhnlicher Entschluss für eine alleinstehende Frau auszuwandern und ihr Leben in die eigene Hand zu nehmen, vor allem für eine Tochter aus gutem Haus, aber Emma setzte ihren Kopf durch, auch in anderen Belangen, wie ihr selbst lesen könnt. Erzählt wird Emmas Geschichte von einem auktorialen Erzähler, aber Emma kommt durch ihre Briefe an ihre Lieblingsschwester auch selbst zu Wort, außerdem dienen die Briefe als Zusammenfassungen und Überleitungen. Und natürlich gewinnt man dadurch einen besseren Einblick in Emmas Gefühlswelt und ihrer Sicht auf die Welt. Ich kann nicht unbedingt sagen, dass mir Emma sehr sympathisch war, oder dass ich alle ihre Entscheidungen nachvollziehen kann, aber sie ist auf jeden Fall eine interessante Protagonistin und ihr (fiktiver) Lebensweg bietet Stoff für diesen historischen Roman.

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Veröffentlicht am 04.04.2022

Etwas anders als erwartet, aber richtig gut

Risky Love: Wunden der Vergangenheit
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Der Klappentext: „Logan Hammington ist ein angesehener Elitesoldat mit dunkler Vergangenheit. Jede Nacht jagen ihn die Erinnerungen an seine erste Liebe. Ausgerechnet sie hat ihn verraten und lächelnd ...

Der Klappentext: „Logan Hammington ist ein angesehener Elitesoldat mit dunkler Vergangenheit. Jede Nacht jagen ihn die Erinnerungen an seine erste Liebe. Ausgerechnet sie hat ihn verraten und lächelnd dabei zugesehen, wie man versuchte, ihn zu ermorden. Während ein Teil von ihm damals für immer starb, kämpfte Logan sich nicht nur ins Leben zurück, sondern auch die Karriereleiter im Militär nach oben. Als er zum Ausbilder einer Spezialeinheit berufen wird und unter seinen Rekruten eine Frau vorfindet, tut er alles, damit sie sein Team freiwillig verlässt. Frauen sind - Logans Meinung nach - nicht zum Personenschutz geeignet, sondern selbst schutzbedürftig! Ab diesem Moment ist Ärger vorprogrammiert, denn bei jeder Begegnung fliegen zwischen den beiden die Fetzen. Dass Cassy Candle jedoch eine ebenso mutige wie schöne Kämpferin ist, hat Logan nicht erwartet. Widerwillig muss er sich nicht nur eingestehen, dass sie ihn beeindruckt, sondern auch, dass sie die erste Frau ist, die seinen harten Schutzpanzer durchbrechen und längst vergessene Gefühle in ihm wecken konnte. Verbotene Leidenschaft und Gefühle entflammen. Als Logan dann auch noch von seiner Vergangenheit eingeholt wird, droht er erneut in einem Sumpf aus Geldgier, Macht und Korruption zu versinken. Doch noch schlimmer ist, dass er sich plötzlich zwischen seiner einstigen großen Liebe und Cassy entscheiden muss ...“
Zum Inhalt: Schauplatz dieses Romans ist Südafrika um 1999, ein Land, dass die Apartheid zwar offiziell abgelegt hat, in den Köpfen vieler ist sie aber immer noch verankert. So kommt es auch, dass der neue Bürgermeister von Pietermaritzburg ein reicher Weißer mit fragwürdiger Vergangenheit aber viel Macht wird. Die Elitetruppe von Logan soll seinen Schutz übernehmen. In dieser Truppe findet sich auch eine Frau, die keinen leichten Stand hat. Aber Cassy kann ihren Wert beweisen und selbst Logan muss das akzeptieren. Außerdem zieht sie ihn an, wie das Licht die Motte. Es ist ein Schock, als Logan den neuen Bürgermeister erkennt, denn die beiden haben eine gemeinsame Vergangenheit und Logan endlich die Chance für Gerechtigkeit zu sorgen.
Meine Meinung: „Risky Love“ spricht für eine erotische Militärromanze viele schwere Themen an, die Apartheid, die Rassen- und Geschlechterdiskriminierung, die soziale Ungerechtigkeit in Südafrika. All das sind Themen, die hier zur Sprache kommen und dem Roman etwas seine Leichtigkeit nehmen. Dennoch versteckt sich darunter eine romantische Liebesgeschichte und ein spannender Thriller. Ausschlaggebend sind dafür Logans Erlebnisse, seine Vergangenheit wird in Rückblenden erzählt und zwischen die aktuelle Handlung geschoben. Mir persönlich hat der Erzählstil der Autorin Leah Docks sehr gut gefallen und ich konnte mir sowohl die Südafrikanische Landschaft wie auch die Handlung sehr gut vorstellen. Ihre Protagonisten haben so ihre Ecken und Kanten, das liegt schon alleine an ihren Erfahrungen und den Kämpfen, die sie austragen mussten. Es sind keine einfachen Charaktere, doch sie passen hervorragend zusammen und zur Geschichte. In meinen Augen liegt der Schwerpunkt des Romans mehr auf der Situation in Südafrika als auf der eigentlichen Liebesgeschichte, wer sich aber darauf einlassen will, wird ganz bestimmt nicht enttäuscht werden.

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Veröffentlicht am 03.04.2022

Eine Hexe auf Dämonenjagd

VooDoo - Gefährliche Lust | Erotischer Fantasy Roman
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Der Klappentext: „New Orleans, 2022: Die schöne Elisabeth Young klärt als erfolgreiche Polizistin knallharte Fälle auf. Was keiner weiß: Vor mehr als 300 Jahren hat sie einen Pakt mit Lucifer geschlossen, ...

Der Klappentext: „New Orleans, 2022: Die schöne Elisabeth Young klärt als erfolgreiche Polizistin knallharte Fälle auf. Was keiner weiß: Vor mehr als 300 Jahren hat sie einen Pakt mit Lucifer geschlossen, der ihr das Leben rettete. Plötzlich mehren sich mysteriöse Vorfälle unter den Voodoo-Anhängern der Stadt. Dabei wird Elisabeth auf eine harte Probe gestellt, die Vergangenheit scheint sie einzuholen. Schon bald befindet sie sich in einem Sog aus Leidenschaft, Begierde und erotischen Ritualen. Wird sie es schaffen, das Böse endgültig zu besiegen? Wird sie ihre wahre Liebe finden?“

Zum Inhalt: Eigentlich ist Elisabeth Detektive in New Orleans, was aber niemand weiß, sie ist eine der Frauen, die vor 300 Jahren in Salem als Hexe verurteilt wurden, ein Pakt mit Lucifer verwandelte sie in eine Seelenfresserin, die ihre Opfer unter den Kriminellen findet. Ihr neuester Fall führt sie in die Voodoo- Szene und auf die Spur eines gefährlichen Loas. Zeitgleich holt Elisabeth ihre Vergangenheit ein.

Meine Meinung: Bei „VooDoo“ von Carol Stroke handelt es sich um eine kurzweilige und erotische Geschichte, die auch mit Spannung dienen kann, immerhin müssen einige mysteriösen Vorfälle geklärt werden. Durch Lucifer persönlich, einigen Dämonen und einem süßen Höllenhund kommt auch die Fantasy nicht zu kurz. Obwohl die Geschichte mit ca. 160 Seiten (auf meinem E-Reader) relativ kurz ist, wird eine runde Geschichte erzählt, bei der nichts fehlt und auch die erotischen Szenen werden sinnvoll in die Geschichte eingebettet. Wenn ihr euch also auf eine prickelnde, spannende und durchaus auch romantische Auszeit einlassen wollt und gewissen Fantasy-Aspekten nicht abgeneigt seid, greift zu.

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