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Veröffentlicht am 14.08.2021

Viele Kleinigkeiten, wodurch ich nicht ganz warm mit dem Buch wurde

Wenn jedes Wort nur Liebe ist
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Das Buch „Wenn jedes Wort nur Liebe ist“ von Lotte R. Wöss hat mir vom Klapptext her wirklich zugesagt, aber leider wurde ich die gesamte Geschichte über nicht ganz warm damit.
Die 29-jährige Clea wünscht ...

Das Buch „Wenn jedes Wort nur Liebe ist“ von Lotte R. Wöss hat mir vom Klapptext her wirklich zugesagt, aber leider wurde ich die gesamte Geschichte über nicht ganz warm damit.
Die 29-jährige Clea wünscht sich mit ihrem Ehemann ein Kind. Zu ihrem fünften Hochzeitstag will sie es ihm sagen, doch es kommt alles anders. Statt einem schönen Essen trennt sich Jonas von ihr, weil er sich von ihr nicht genug gewürdigt und unterstützt fühlt. Zudem gibt es eine andere Frau. Jonas zieht aus und Clea fällt in ein Loch. Auf den Rat ihrer besten Freundin Lulu versucht sie es schließlich mit Tinder und ein Reinfall nach dem anderen reiht sich an, zudem terrorisiert ihre Mutter sie ständig auf dem Handy, sodass Clea schließlich auf einer Brücke steht und ihr Handy ins Wasser wirft. Für Emil sieht es so aus, als würde Clea springen wollen und hält sie auf. Der Anfang etwas Neuem? Doch das ist gar nicht so einfach, auch weil Emil ein Geheimnis vor ihr hütet.
Mir hat das total zugesagt, vor allem weil die beiden sich durch ein Missverständnis unter ziemlich kuriosen Umständen kennenlernen. Leider konnte mich die Story aber nicht mitreißen, was an verschiedenen Dingen lag. Anfangs gab es leider einige Wiederholungen, was sich zum Glück aber schnell wieder gelegt hat. Dann kam mir Clea sehr naiv vor im Umgang mit den Männern. Sie lässt sich teilweise über den Tisch ziehen, lernt aber nicht draus und nimmt blauäugig gleich einen anderen Mann mit zu sich. Allgemein hat sie sich auch sehr viel von ihrer Mutter herumschupsen und sich sehr viel gefallen lassen. Natürlich ist es ihre Mutter und man soll auch zu der Familie halten, aber die Mutter hat sich immer wieder absolut unmöglich benommen, kritisiert sie nur, sieht sie quasi als ihren Sklaven an und Clea lässt das weitestgehend mit sich machen. Nur selten wiedersetzt sie sich, aber dann knickt sie am Ende doch immer ein. Ganz langsam macht sie allerdings eine kleine Entwicklung, ich hätte mir da nur eine größere gewünscht, aber ich verstehe, dass das nicht so schnell funktioniert, wenn es all die Jahre so lief. Clea fehlte einfach das Selbstbewusstsein und die Durchsetzungskraft, aber das geht vielen Menschen leider auch so. Emil fühlt sich minderwertig, was seine Familie, also seine Eltern und sein Cousin Vincent, ihm leider immer wieder eingebläut haben. Das spürt man das gesamte Buch über, auch wenn Clea ihm immer mal wieder einen kleinen Selbstbewusstseinsschub gibt. Das fand ich dann immer gut gelungen, nur leider kamen seine Zweifel recht schnell zurück.
Leider ging es im dem Buch alles sehr schnell. Die beiden haben sich schon beim zweiten Treffen gedacht, dass sie sich verliebt haben und beim dritten gestehen sie sich das sogar schon. Emil denkt sich, dass er Clea längst von seinem Geheimnis hätte erzählen müssen, wo ich mir dann aber dachte, dass sie sich nur wenige Stunden gesehen haben und davon waren sie etwa die Hälfte im Bett, dass an sich gar nicht die Zeit gewesen wäre. Denn es klingt bei ihm oft so, als würden sie sich Monate kennen und macht sich deswegen Gedanken. Später stimmt dies natürlich, allerdings nicht am Anfang. Dann gab es immer wieder Kleinigkeiten, wie eine Erwähnung einer Person, über die Clea mit Lulu redet, die Lulu wenige Sätze später aber noch gar nicht kennt, obwohl man vorher schon über diese geredet hat. Außerdem wurden Sachen angesprochen, die dann aber nicht ganz aufgeklärt wurden. Es gab somit leider viele Kleinigkeiten, die es mir aber zusammen nicht ganz leichtgemacht haben. Auch die Entwicklung von Vincent fand ich nicht sonderlich gelungen. Ich verstehe, wieso es diese gab, aber sie haben für mich nicht gepasst durch die ganzen Ereignisse und durch das ganze Gesagte.
Alles in allem gebe ich dem Buch solide drei Sterne, da es natürlich auch schöne Szenen gab, wie Emils Talent, ich aber eben nie ganz warm damit geworden bin.

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Veröffentlicht am 14.08.2021

Konnte mich nicht wirklich fesseln, aber süße Einblicke eines Corgis

Kleiner Hund und große Liebe
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„Kleiner Hund und große Liebe“ von Rosie Adams ist ein Liebesroman, von dem ich allerdings ein wenig etwas Anderes erwartet hatte. Vielleicht wurde ich deswegen nicht ganz warm damit.
Nachdem Sara von ...

„Kleiner Hund und große Liebe“ von Rosie Adams ist ein Liebesroman, von dem ich allerdings ein wenig etwas Anderes erwartet hatte. Vielleicht wurde ich deswegen nicht ganz warm damit.
Nachdem Sara von ihrem Lebensgefährten Victor betrogen wurde, reist sie zu ihrer Tante Marjorie ins Dörfchen Lyme Regis, um ihr bei ihren Corgis und im Haushalt zu helfen, nachdem diese sich am Fuß verletzt hat, und um über den Betrug hinweg zu kommen. Dabei schließt sie neue Freundschaften und findet mehr zu sich selbst. Ihre Tante versucht sie während ihres Aufenthalts mit dem Londoner Dean zu verkuppeln, der momentan dort zu Gast ist. Und dann gibt es noch den verschrobenen Colin, der jeden Tag im Häuschen ihrer Tante auftaucht, um dort etwas zu reparieren, da er sich für den verstauchten Fuß verantwortlich fühlt. Saras Gefühlschaos wird perfekt, als Victor versucht, sie zurück zu gewinnen.
Ich fand die Grundidee super. Es ist nichts Neues, aber das muss es ja auch nicht sein. Aber ich habe erwartet, dass es vor allem um Sara geht und man ihre Geschichte mitverfolgt. Das war auch größtenteils der Fall, aber es gab nicht nur Kapitel aus ihrer Sicht, sondern auch von ihrer Tante, Colin und Dean. Ich bin nicht unbedingt ein Freund von vielen verschiedenen Sichtweisen, zwei finde ich in Ordnung, drei würden auch gerade noch gehen, sofern diese gut ausgearbeitet sind. Ich finde nämlich, dass man somit immer nur kurz in den Charakter eintaucht, aber nicht sonderlich tiefgeht. Das hatte man natürlich bei Sara nicht, weil das größte Geschehen um sie herumläuft, aber bei den anderen war es leider der Fall. Gerade auch, weil mehrere Liebesgeschichten in dieses Buch gepackt wurden. So muss sich Marjorie mit einer alten Liebe herumschlagen, die ihre einzelnen Kapitel und Sichtweisen bekommt, Deans Gefühle rund um seine gescheiterte Ehe, die erst noch geschieden werden muss und um Colins Jugendliebe, mit der er befreundet ist und er sich über all die Jahre nicht getraut hat, irgendwas zu sagen und die mit ihrem Mann auch Beziehungsprobleme hat. Natürlich werden öfters verschiedene Geschichten ineinander verflochten, aber diese nahmen mir zu viel Raum ein, gerade die der Tante. Vielleicht hätte ich es anders gesehen, wenn ich von Anfang an durch den Klapptext gewusst hätte, dass dies so sein wird, aber so bin ich alleine von Saras Geschichte ausgegangen, die von kleinen Nebengeschichten zwar begleitet, aber von der nicht durch diese manchmal abgelenkt wird. Aber das ist natürlich Geschmackssache, ich bin mir sicher, dass es vielen so aber durchaus gefallen wird. Ich persönlich hätte es nur besser gefunden, wenn die Liebesgeschichten der anderen eher nebenbei erzählt worden wären und keine eigenen Kapitel bekommen hätten.
Süß fand ich die kleinen Kapitel des Corgi Harry. Vor jedem Kapitel bekommt man einen kleinen Einblick von den Gedanken und Gefühlen des kleinen Vierbeiners, der die ganze Truppe im Griff hat. Diese fand ich immer sehr niedlich und erheiternd. Manchmal gibt es zwischen den Kapiteln zu große zeitliche Sprünge, wodurch ich das Gefühl hatte, einiges zu verpassen, gerade nach bestimmten Ereignissen. Das Ende des Buches hat mich ein wenig versöhnt. Auch wenn ich mir das ganze Buch über denken konnte, was passiert und wie es endet, was ich aber nicht weiter schlimm finde, war das Ende doch schön geschrieben und konnte mich am besten unterhalten.
Insgesamt war das Buch durchaus gut, allerdings wurde ich nie ganz warm damit, was eben an den ganzen unterschiedlichen Geschichten und Sichtweisen lag. Zudem konnte es mich einfach nicht wirklich fesseln. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass vielen das Buch wirklich gefallen wird, gerade weil mehrere Liebesgeschichten in ihm vereint sind. Von mir gibt es drei Sterne.

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Veröffentlicht am 29.07.2021

Nicht so wie erhofft, unnötige Geistergeschichten vorhanden

Beyond the Sea
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Da ich verbotene beziehungsweise nicht gern gesehene Beziehungen in Büchern und Filmen liebe, klang „Beyond the sea“ von L. H. Cosway für mich unglaublich gut. Der Klapptext und auch die Leseprobe haben ...

Da ich verbotene beziehungsweise nicht gern gesehene Beziehungen in Büchern und Filmen liebe, klang „Beyond the sea“ von L. H. Cosway für mich unglaublich gut. Der Klapptext und auch die Leseprobe haben ein interessantes Buch versprochen, leider konnten diese das nicht halten.
Die 18-jährige Estella lebt nach dem Tod ihres Vaters mit ihrer Stiefmutter Vee zusammen, die andauernd nur trinkt und Estelle wie ein Dienstmädchen behandelt. Eines Tages kommt Vees Bruder Noah zu ihnen, den Estella mehr als anziehend findet, weil er anders ist als die Jungs, die sie aus ihrem Ort kennt. Doch Noah ist aus einem bestimmten Grund zurückgekommen, der nicht nur ihr Leben auf den Kopf stellen könnte…
Ich habe eine schöne Liebesgeschichte mit ein wenig Drama erwartet, wie es für New und Young Adult üblich ist. Eine modernere Cinderellageschichte. Leider war da mehr Drama als Liebe. Aber nicht nur davon. Religion war ein sehr präsentes Thema, da Estella von Nonnen auf einer Mädchenschule unterrichtet wird und ihr Vater sehr gläubig war. Dies war aber soweit nicht weiter schlimm. Aber es kamen noch Geistergeschichten und Visionen dazu, was einfach viel zu viel war und einfach oft unpassend wirkte. Wenn diese aus dem Buch gestrichen worden wäre, wäre es vielleicht angenehmer gewesen, aber so war das Gesamtpaket mit den ganzen Dramen und der Religion einfach viel zu viel.
Die Charaktere waren sehr unterschiedlich, was ich an sich gut fand. Estella mit ihrem unerschütterlichen Glauben, die Jungs gegenüber eher schüchtern ist und in der Schule von einem anderen Mädchen gemobbt wird, Vee, die Alkoholikerin, die ihre Stieftochter wie Dreck behandelt, bei der man aber auch merkt, dass tief in ihr einiges kaputt ist. Und dann gibt es noch Noah. An sich ist er, wenn man es ganz genau nimmt, Estellas Stiefonkel, daher fand ich diese Kombination auch super. Er ist paar Jahre älter als Estella, ist vom Charakter aber ganz anders. Er war früher gläubig, hat seinen Glauben aber verloren, er besitzt verschiedene Identitäten und ist mit 15 von Zuhause abgehauen. Er ist düster und Estella sieht ihn als tough und mysteriös an, weswegen er sie so reizt. Mir war er oft zu creepy. Er hat sich an keine Gesetze gehalten, scheint sehr auf Estella fixiert zu sein, manchmal schon etwas zu krankhaft, und allgemein hat er etwas Finsteres an sich. Wieso das so ist, wird natürlich am Ende erklärt, aber ich weiß nicht wieso er auf Estella so anziehend wirkt. Er ist nicht mehr der typische Bad Boy wie aus anderen Geschichten, sondern deutlich schlimmer. Aber wahrscheinlich ist er so anziehend, weil sie nur diese Jungs aus der anderen Schule kennt und selbst mit diesen kaum Kontakt hat. Außerdem war eine wirkliche Chemie nicht wirklich zu erkennen. Eine Besessenheit von Noah ja, ein Interesse von Estella für etwas Neues und unbekanntes Düsteres auch, aber so wirklich tiefere Gefühle kamen für mich nie rüber.
Dem Buch hätten paar Seiten weniger auch nicht geschadet, da es manchmal etwas langatmig wurde. Zudem hätten die Geistergeschichten und Visionen gestrichen und anders gelöst werden können. Dafür war der Schreibstil aber sehr angenehm und gerade auch die Charakterentwicklung von Vee hat mir gut gefallen. Daher gebe ich dem Buch noch drei Sterne.

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Veröffentlicht am 18.07.2021

Zu viele Sichtweisen und fehlende Charaktertiefe

Das Reich der Asche - Realm Breaker 1
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„Das Reich der Asche - Realm Breaker 1“ von Victoria Aveyard ist der Auftakt einer Fantasy-Reihe, auf die ich durchaus schon sehr gespannt war, weil ich den Klapptext sehr spannend fand. Leider wurde ich ...

„Das Reich der Asche - Realm Breaker 1“ von Victoria Aveyard ist der Auftakt einer Fantasy-Reihe, auf die ich durchaus schon sehr gespannt war, weil ich den Klapptext sehr spannend fand. Leider wurde ich enttäuscht.
Dabei klang es sehr vielversprechend: Nach dem Tod ihres Vaters, mit dem sie nichts zu tun haben wollte, weil diesem Heldentaten stets wichtiger waren als seine Tochter, liegt die Hoffnung der Wacht bei Corayne. Mit dem Schwert ihres Vaters soll sie eine Armee aus Aschekämpfern besiegen, die ihr Onkel, der auch für den Tod ihres Vaters verantwortlich ist, freigelassen hat und die nun ihre Welt bedrohen. Helfen soll ihr ein bunter Trupp aus sechs Gefährten.
Mir hat gefallen, das ein junges Mädchen die Aufgabe von Helden übernehmen soll, die gescheitert sind. Was soll ein junges Mädchen also gegen ihren Onkel, einen Zauberer und Aschekämpfern ausrichten können? Die Frage habe ich mir direkt nach dem Prolog gestellt, der den Kampf der Brüder behandelt und bei denen die ganzen Helden besiegt wurden. Danach ging die Story richtig los. Aufgrund des Klapptextes hatte ich an sich erwartet, dass sich Corayne und ihr Vater kennen, aber das war gar nicht der Fall. Er wusste von ihrer Existenz, aber sie hatte ihn niemals getroffen. Zudem hatte ich angenommen, dass sich die Geschichte vorrangig um sie dreht und somit auch aus ihrer Sicht geschrieben wird. Aber auch das war nicht der Fall. Stattdessen wurde jedes Kapitel aus einer anderen Sicht geschrieben, von gefühlt jedem Charakter, der einmal namentlich erwähnt wurde, was sehr anstrengend war. Aufgrund dessen ist man, gerade anfangs bis etwa einem Drittel des Buches, in der Zeit fröhlich herumgesprungen. So ist der Leser in der Gegenwart, dann wird erzählt, wie eine Person dorthin gekommen ist, wodurch in die Vergangenheit gewechselt wird, um zu dem Zeitpunkt zurück zu kommen, nur um danach einen anderen Charakter zu haben, der noch nicht im aktuellen Zeitgeschehen ist und somit spielt die Handlung wieder in der Vergangenheit. Das war mühsam und nervig. Ich habe mich die Hälfte des Buches wirklich gequält. Ich musste mich zwingen, das Buch wieder zur Hand zu nehmen. Es hätte gereicht, wenn die Autorin sich auf zwei oder vielleicht noch drei Charaktere spezialisiert hätte und nicht auf so viele. Dadurch wurde ich mit den Charakteren auch nicht ganz warm, weil man sie kaum kennenlernen durfte. Es blieb alles recht oberflächlich durch die ganzen Wechsel. Das lag aber auch daran, dass sich die Autorin viel an Beschreibungen der Gegend, wie alles aussah und so weiter aufgehalten hat. Sie hat mehr in diese Beschreibungen als in die Charaktertiefe gelegt, was ich sehr schade fand. Dadurch wurde es auch oft ziemlich überladen und langweilig, einfach weil eine Beschreibung nach der anderen kam, auch bei Aufzählungen war es oft zu viel. Dadurch haben sich aber auch kleine Fehler eingeschlichen, sodass ein Charakter seinen Umhang mit Kapuze aufhat, diesen schließlich verliert, dennoch die Kapuze über den Kopf ziehen kann, nur um sich kurz darauf einen Mantel zu klauen, damit sie wieder eine Kapuze besitzt…
Was ich aber von den Charakteren her mitbekommen habe, hat mir durchaus gefallen. Sei es Corayne, die durchaus abenteuerlustig und mutig ist, Andry, der Knapper, der im Prolog überlebt hatte und sich dafür durchaus schuldig fühlt oder auch Sorasa, eine Meuchlerin, die sich trotz ihres Lebens als Auftragsmörderin durchaus um gewisse Personen sorgt und eine freundliche und beschützende Seite hat. Ich mochte die Charaktervielfalt sehr gerne und die ganzen verschiedenen Geschichten um sie fand ich faszinierend, daher hätte ich mir da wirklich mehr gewünscht, was durch die ganzen Ereignisse, Beschreibungen, Charakter- und Zeitwechsel eben leider nicht passierte.
Alles in allem fand ich die Geschichte durchaus interessant, aber leider war die Umsetzung nicht gut. Zu viele Sichtweisen und die Zeitsprünge haben es wirklich zäh und anstrengend gemacht, auch wenn es ab der Mitte deutlich angenehmer wurde. Dazu kommt noch die fehlende Charaktertiefe. Daher gebe ich dem Buch drei Sterne.

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Veröffentlicht am 29.06.2021

Kaum Chemie zwischen den Protagonisten

Still into you (Moonflower Bay 1)
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In „Still into you – Moonflower Bay 1“ von Jenny Holiday kehrt Eve Abott nach zehn Jahren nach Moonflower Bay zurück, um das Mermaid Inn zu verkaufen, dass ihre Tante ihr vererbt und in dem sie über viele ...

In „Still into you – Moonflower Bay 1“ von Jenny Holiday kehrt Eve Abott nach zehn Jahren nach Moonflower Bay zurück, um das Mermaid Inn zu verkaufen, dass ihre Tante ihr vererbt und in dem sie über viele Jahre die Sommerferien verbracht hat. Doch das gestaltet sich schwieriger als gedacht, denn ihre Tante Lucille hat bestimmt, dass Eve es erst in einem Jahr verkaufen darf. Daher nimmt sich Eve eine Auszeit aus ihrem Job als Bibliothekarin in Toronto, um das Inn zu renovieren, damit es beim Verkauf mehr Geld bringt, auch wenn sie am liebsten sofort das Weite gesucht hätte. Denn so schöne Erinnerungen sie auch an das Mermaid Inn hat, so will sie eine Person nie wiedersehen: Sawyer Collins, der ihr das Herz gebrochen hat. Doch das Schicksal – und die alteingesessenen Bewohner der Stadt – haben andere Pläne.
Ich fand die Idee wirklich schön und ich habe mich gefragt, was Sawyer angestellt hat, damit Eve Moonflower Bay den Rücken kehrt und die Sommer nicht mehr bei ihrer Tante verbringt und war einerseits ein wenig enttäuscht über den Grund, andererseits fand ich ihn aber auch irgendwie passend, da Eve teilweise wirklich naiv und stur als Jugendliche rüberkam. Als Erwachsene ist sie durchaus gereifter und selbstreflektierter, was mir gut gefallen hat. Außerdem habe ich den Verlust über ihre Tante und die Vorwürfe, dass sie sich nicht mehr richtig um sie gekümmert hat, sehr gut gespürt. Sawyer fand ich auch unglaublich gut. Er musste für seine kleine Schwester Clara sehr früh erwachsen werden und hat viel Verantwortung übernommen, was auch gut zu seinem Job als Police Chief passt. Er ist fair, sehr hilfsbereit und fühlt sich für jeden verantwortlich, was leider manchmal auch dazu führt, dass er sich über den Kopf einer Person hinwegsetzt. Alleine als Charaktere haben mir beide also super gefallen, aber die Chemie zusammen war leider nicht so gut. Als Freunde fand ich sie durchaus passend, aber sobald mehr war da hat mir vieles gefehlt und gerade später fand ich deren Unterhaltungen und SMS-Kontakt mehr als merkwürdig. Eine Anziehung, die Chemie, die Tiefe war nicht vorhanden, was ich schade fand. Die Nebencharaktere fand ich teilweise sehr schön gestaltet und teilweise echt anstrengend. So war Clara sehr süß und aufgeweckt, Maya, eine Freundin von Eve, hatte etwas Ansteckendes an sich, ihre Liebe zum Theater hat man in jedem Satz gemerkt. Und dann waren da die älteren Herrschaften, die sich in alles einmischen, ständig versuchen zu verkuppeln, weswegen Maya schon sagt, dass die Stadt inzwischen auch Matchmaker Bay heißt, und dadurch oft sehr anstrengend und nervig waren, was teilweise von einem Pärchen getoppt wurde, was noch überall immer wieder Sex haben musste…
Den Schreibstil fand ich für so ein Buch oftmals sehr unpassend, denn es war eher so, als würde man mit einem Freund sprechen, so lapidar und einfach war dieser teilweise. Da kenne ich anderes aus Büchern und hätte ich auch passender gefunden. Zudem kommen so viele Zeitsprünge, sodass die Handlungen oftmals unterbrochen werden und man gar nicht weiß, was in der Zeit passiert ist, wodurch es abgehackt wirkt und ich teilweise das Gefühl hatte, sehr viel zu verpassen. Positiv muss ich aber hervorheben, dass es nicht dieses extrem künstliche Drama gibt, was in New und Young Adult inzwischen immer zu finden ist. Das fand ich sehr erfrischend, auch wenn bestimmte Dinge, gerade am Ende, auch nicht hätten passieren müssen, aber das war noch in Ordnung, gerade wenn ich immer an die künstlichen Dramen denke.
Alles in allem war das Buch in Ordnung. Man kann es lesen, aber man verpasst auch nichts, wenn man es nicht tut. Vor allem die fehlende Chemie zwischen Sawyer und Eve ist ausschlaggebend, daher gebe ich dem Buch drei Sterne.

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