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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.08.2017

Eine außergewöhnliche Geschichte über die Schuld

Drei Tage und ein Leben
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Der 12-jährige Antoine lebt mit seiner Mutter in der beschaulichen Kleinstadt Beauval in Frankreich. Eines Tages geschieht jedoch eine schreckliche Tragödie. In einem Wutausbruch erschlägt er den 6-jährigen ...

Der 12-jährige Antoine lebt mit seiner Mutter in der beschaulichen Kleinstadt Beauval in Frankreich. Eines Tages geschieht jedoch eine schreckliche Tragödie. In einem Wutausbruch erschlägt er den 6-jährigen Rémi, der an den Folgen verstirbt. Aus Panik versteckt Antoine den Leichnam, sodass er als vermisst gilt. Ab diesem Moment beginnt eine wahre Odyssee für Antoine, der nicht nur die drei darauffolgenden Tage mit einschließt, sondern sein ganzes Leben. Denn die Schuld verjährt nicht...

Ein außergewöhnliches und ungewöhnliches Meisterwerk hat der Autor Pierre Lemaitre hier geschaffen. Mich hat der Fortgang der Geschichte in Erstaunen und teils in Unglauben versetzt. Der Autor schafft es meisterlich die Gefühle, Ängste, Sorgen und Gedanken des jungen Täters glaubhaft, sensibel und berührend darzustellen und dabei die Auswirkungen einer folgenschweren Tat eines noch so jungen und unschuldigen Protagonisten auf sein ganzes Leben zu darzustellen. Die kindliche Welt gerät vollkommen aus den Fugen und diese Erfahrungen verfolgen ihn sein ganzes Leben lang. Alles wird hinsichtlich seiner Tat und der Schuld untergeordnet, denn die Angst und das ständige Gedankenkarussel beherrschen sein Leben bis ins Erwachsenenalter. Ein sonderbarer Roman über das Überdauern der Schuld und seinen Auswirkungen. Ein toller Roman!

Veröffentlicht am 29.08.2017

Überzeugender Thriller

Der Totensucher
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Adrian Speer hat vieles verloren. Seit der spurlosen Entführung seiner Tochter Lucy zwei Jahre zuvor, hat er Frau und Sohn verloren und wird zunehmend von Verzweiflung und Schuldzuweisungen geplagt, die ...

Adrian Speer hat vieles verloren. Seit der spurlosen Entführung seiner Tochter Lucy zwei Jahre zuvor, hat er Frau und Sohn verloren und wird zunehmend von Verzweiflung und Schuldzuweisungen geplagt, die ihm einen vermasselten Drogeneinsatz und die darauffolgende Suspendierung eingebracht haben. Fortan arbeitet er in einer neu eingerichteten Mordkomission unter der Leitung von Robert Bogner. Schnell bekommen sie es mit einem bizarren Mörder zu tun, der seine Opfer auf besondere Weise foltert und tötet, bis ein erschütterndes und zugleich hoffnungsvolles Foto gefunden wird, das Adrian wieder hoffen lässt.

Der Thriller beginnt gleich mit einem packenden Anfang, die Entführung Lucys betreffend, die einen als Leser schon ziemlich mitnimmt. Dann vergehen zwei Jahre und man erfährt wenig über die Entführung. Erst nach und nach werden die Seiten mit neuen Informationen dazu gefüllt. Dennoch tritt diese Geschichte erstmal in den Hintergrund und die Mordserie mit immer wieder neuen Details wird zum Hauptgeschehen. Die Ermittlungsschritte und die Progression sind sehr interessant, realistisch und machen neugierig. Auch das dahintersteckende Netzwerk der Kriminellen wird glaubhaft dargestellt und ausgebaut. Auf überraschende und mitfiebernde Art werden Neben,- und Hauptstrang miteinander verbunden und dadurch erreichen die Handlungen nach und nach einen spannungeladenen Höhepunkt, der bis zum Schluss anhält und mit einem bösen Cliffhanger endet. Die Hauptgeschichte wird trotzdem abgeschlossen, nur die Nebengeschichte findet kein Ende. Bogner und Speer waren mir sympathisch,sind schön ausgearbeitete Charaktere mit Ecken und Kanten und echten Geschichten dahinter. Konnte mich absolut überzeugen und ich kann den zweiten Band kaum erwarten.

Veröffentlicht am 25.08.2017

Der Autor weiß zu begeistern

Das Erbe der Macht - Schattenchronik 3: Ascheatem (Bände 7-9)
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Band 7:

Nach den schockierenden Enthüllungen um die Identität der Schattenfrau, scheint nichts mehr so wie es einmal war. Jen verschwindet spurlos und Alex wird schwer verletzt zurückgelassen. Währenddessen ...

Band 7:

Nach den schockierenden Enthüllungen um die Identität der Schattenfrau, scheint nichts mehr so wie es einmal war. Jen verschwindet spurlos und Alex wird schwer verletzt zurückgelassen. Währenddessen machen die Zwillinge eine grausige Entdeckung und das Castillo steht schwer unter Beschuss. Wiederholt sich die Geschichte, die vor gut 166 Jahren begann? Was hat die Schattenfrau als nächstes geplant?

Es geht beinahe nahtlos weiter und die in der Vergangenheit liegenden Geschehnisse rund um die Schattenfrau werden gut erklärt. Rückblickend fallen einem einige Situationen ein, die kleine Hinweise auf die Herkunft gegeben haben und auch die Handlungen der Schattenfrau ergeben durchaus Sinn. Diesen Aspekt so zurückliegend zu betrachten, hat mir sehr gut gefallen. Etwas schade fand ich, dass Alex und Jen mehr im Hintergrund agieren als in den anderen Bänden. Mal wieder gibt es überraschende Wendungen, folgenschwere Geheimnisse und viel Spannung und Action. Teilweise habe ich mich gefragt wie man so tolle Ideen und Überaschungsmomente einbauen kann und wie man überhaupt auf sowas kommt. Das errät kein Leser und die Freude darüber ist umso größer. Dennoch fehlte mir etwas in diesem Band und deswegen gefällt er mir nicht so gut wie die Vorgänger, wobei ich nicht genau benennen kann, warum das so ist. Trotzdem eine klare Leseempfehlung. Der nächste Band wird bestimmt wieder mehr mein Fall :)



Band 8:

Nach den turbulenten Kämpfen gegen die Schattenkrieger werden die Verluste auf beiden Seiten deutlich. Während viele Lichtkämpfer im Bernstein konserviert wurden und Leonardo in die Hände der Gegner gefallen ist, müssen die Übrigen alles tun um sich dieser Probleme anzunehmen und auf die Spur des letzten Sigilsplitters zu kommen, ehe die Schattenfrau ihre Hände nach dem letzten Teil der vollkommenen Macht ausstreckt. Dabei helfen ihnen alte Aufzeichnungen der Schattenfrau, die Jahrhunderte überdauerten.

Endlich stehen wieder Jen und Alex im Zentrum, die ich im vorherigen Band vermisste. Dazu lernt man eine Unsterbliche, nämlich Kleopatra, näher kennen, mit der es ins sagenumwobene Ägypten geht. Durch ihre charmante und jugendliche Art verdreht sie allen (Männern) den Kopf und führt zu sehr unterhaltsamen und unterhaltenden Diskussionen. Die ganzen kleinen Beschreibungen neuer Personen und ihre Geheimnisse, die unbemerkt geblieben sind, werden ans Licht gebracht und konnten mich total durch ihren Überraschungsmoment überzeugen und begeistern. Gerade durch den Feinschliff und die Vernetzung all dieser kleinen Details wirkt die Geschichte realistischer und authentischer und das hat mir besonders in diesem Band gefallen. Einige Fragen bleiben noch unbeantwortet, aber das macht es umso spannender. Die Szene kurz vor dem Ende mit Jen bindet die "andere" , nicht magische Welt mit ein und bietet Abwechslung, ganz liebevoll beschrieben. Das Ende verspricht Unheilvolles und macht neugierig auf den kommenden Band.



Band 9:

Jen, Alex, Chris, Suni, Nikki und Chloe werden in die Unterwasserwelt zu Kapitän Nemo geschickt, der ihnen bei der Suche nach den geheimnisumwobenen Silberknochen helfen soll. Doch dort angekommen müssen sie feststellen, dass etwas Schreckliches passiert ist und eine uralte Macht des Bösen ihr Unwesen treibt. Währenddessen wird die Loyalität eines Lichtkämpfers in Frage gestellt und er gelangt ins Visier des Rates, bis es zu einer folgenschweren Entscheidung kommt, die in einem fatalen Ende mündet.

Dieses Mal hat die Geschichte ein tolles neues Setting, nämlich die Unterwasserwelt mit gruseligen Monstern, die viel Spannung und Gänsehaut einbauen. Die Lichtkämpfer geraten wieder in Gefahr und müssen sich aufs Neue beweisen. Die Geheimnisse und vergangenen Geschehnisse rund um Nemo haben mir supergut gefallen und mir viele atemberaubende Stunden beschert. Die Schattenfrau weilt eher im Hintergrund, aber langsam spitzt sich die Situation doch zu und bald schon kommt es zum finalen Kampf. Am schockierendsten und spannungsgeladensten fand ich die Ereignisse im Castillo mit Max, Eliot, Johanna, Edison und Patricia, weil ich einfach nicht glauben konnte und wollte was da wirklich passiert ist. Ich habe so mit Kevin gelitten und mir fiel ein Stein vom Herzen als sich alles zum Guten aufgeklärt hat. Der Schluss endet sehr überraschend und mit dieser Waffe hätte ich nie gerechnet. Das verspricht spannend und ungemütlich für Alex zu werden. Was es damit auf sich hat, möchte ich gerne erfahren. Wieder mal ein toller und starker Band!

Veröffentlicht am 22.08.2017

Leider nichts für mich

Wer Furcht sät
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Der Club der Henker, eine Zivilistengruppe, hat es sich zur Aufgabe gemacht Gerechtigkeit zu schaffen, die nach ihrer Ansicht im Rechtssystem verloren gegangen ist. Sie suchen sich Schuldige aus, die für ...

Der Club der Henker, eine Zivilistengruppe, hat es sich zur Aufgabe gemacht Gerechtigkeit zu schaffen, die nach ihrer Ansicht im Rechtssystem verloren gegangen ist. Sie suchen sich Schuldige aus, die für ihre kriminellen Taten eine zu geringe Strafe erhalten haben und führen ihnen ihre gerechte Strafe, den Tod durch Erhängen, zu. Max Wolf und sein Team müssen der Lynchjustiz entgegen kommen und sie aufhalten. Das stellt sich leider als schwieriger heraus als angenommen, bis Max plötzlich selbst in die Schusslinie des Clubs kommt.

Die Idee dahinter klingt sehr interessant und wirft einige moralische Fragen auf bezüglich des Strafmaßes des Rechtssystems. Leider war die Umsetzung teils langatmig, gefüllt mit vielen unnötigen Details und Handlungen, oft arm an Spannung und die Progression war mir zu langsam und nichtssagend. Die Aufdeckung der Täter war zwar etwas überraschend, aber insgesamt doch nicht spannend geschrieben. Das "Klick" des Ermittlers war für mich nicht nachvollziehbar und das Ende wirkte an den Haaren herbeigezogen, damit das Buch überhaupt ein Ende findet. Die Charaktere haben mich nicht berühren können und waren mir zu unsympathisch, flach und kalt. Nicht einmal die Opfer fand ich bemitleidenswert oder konnte da mitfühlen. Leider wurde ich ziemlich enttäuscht, hatte ich doch nach den positiven Rückmeldungen mehr erwartet, vor allem mehr Spannung und emotionale Rührung des Lesers. Schade um die Idee.

Veröffentlicht am 18.08.2017

Kurzweilig und verwirrend

Töte mich
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Es beginnt alles damit, dass der angesehene Graf Neville seine jüngste Tochter Sérieuse bei einer Wahrsagerin vorfindet, die ihm prophezeit, er würde bei seiner nächsten Garden Party einen Gast töten. ...

Es beginnt alles damit, dass der angesehene Graf Neville seine jüngste Tochter Sérieuse bei einer Wahrsagerin vorfindet, die ihm prophezeit, er würde bei seiner nächsten Garden Party einen Gast töten. Völlig verstört zerbricht sich Neville den Kopf darüber inwiefern sich dies bewahrheiten könnte. Fortan sucht er sich einen sehr unliebsamen Gast aus, den er töten kann, anstatt dies dem unglücklichen Schicksal zu überlassen. Ganz angetan von der Prophezeiung, versucht seine Tochter Sérieuse ihn davon zu überzeugen, sie als seinen Gast zu töten, weil es so sein muss. Neville ist hin und her gerissen ob dieser abscheulichen Tat. Doch das Ende überrascht und alles endet gut, besser als gedacht.

Die Idee klingt sehr innovativ und neuartig, wenn auch sehr seltsam. Aber gerade das macht den Reiz aus. Ich hatte das Gefühl, alles spielte sich in einer früheren Zeit ab und nicht in 2014, weil die Sprache sehr vornehm und gehoben ist, so auch die Sitten und Traditionen. Dieser Eindruck wird durchbrochen von einigen vulgären Ausdrücken, die dem Grafen und seinen Vorstellungen nicht ziemen. Sprachlich ist es also ein hin und her, zwischen altmodischen, den sozialen Stand entsprechenden Ausdrücken und den modernen, teils vulgären Ausdrücken. Die Handlungen sind kurios und oft nicht nachvollziehbar. Vor allem die Beziehung zwischen dem Grafen und seiner Tochter finde ich sehr verstörend und ist mir bisher so noch nicht untergekommen. Die großen Fragen am Ende waren dann: Was will die Autorin mit diesem Buch sagen? Was sagt das Buch aus? Welchen Sinn hat es? Das war und ist mir schleierhaft und berücksichtigend, dass das Buch stolze 20€ für nur 111 Seiten kostet, lohnt es sich nicht es zu kaufen. Ehrlich gesagt weiß ich nicht wie ich das Buch einschätzen soll, es hat mich eher leer und unberührt zurückgelassen, sodass ich nicht einmal weiß ob ich es mag oder nicht, weil man es nicht mit anderen Büchern vergleichen kann, überhaupt nicht. Das ist eine Klasse für sich.