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Veröffentlicht am 06.06.2022

Gute Lektüre für Einsteiger in Fantasieromane

Sisters of the Sword - Wie zwei Schneiden einer Klinge
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Die beiden Schwestern Ziva und Temra mussten bisher viel in ihrem Leben durchmachen und haben letztendlich nur sich. Während Temra ihr Leben als Jugendliche genießt, schmiedet und verkaut Ziva ihre besonderen ...

Die beiden Schwestern Ziva und Temra mussten bisher viel in ihrem Leben durchmachen und haben letztendlich nur sich. Während Temra ihr Leben als Jugendliche genießt, schmiedet und verkaut Ziva ihre besonderen Waffen, ausgestattet mit individueller Magie. Doch als sie eines Tages eine sehr mächtige Waffe schmiedet und diese droht in falsche Hände zu geraten, muss sie sich zwischen der Sicherheit ihrer kleinen Familie und ihrem bisherigen Leben in ihrem Heimatdorf entscheiden...

Sehr erfrischend fand ich den abwechslungsreichen Charakter Ziva, die als Protagonistin sehr schüchtern und ängstlich ist. Einzig ihre charmante und überzeugende Schwester Temra gibt ihr Rückendeckung und ficht ihre Kämpfe für sie aus. Doch das ändert sich im Verlauf der Handlung deutlich und Ziva wächst über sich hinaus, indem sie für sich einsteht und sich aus ihrem Schneckenhau wagt. Diese Entwicklung gefiel mir sehr und war für mich auch überzeugend dargestellt, wenngleich sie mir manchmal etwas zu zickig und unfreundlich erschien, weil ihre Reaktionen etwas aufbrausend und übertrieben waren.

Die Handlung spiegelt im Wesentlichen den Klappentext wider und es gibt eine wendungsreiche Verfolgungsjagd durch mehrere Ländereien der Welt. Hier hätte ich mir wesentlich mehr Informationen zu den einzelnen Orten und dem Magiesystem bzw. den Magischbegabten gewünscht. Letztendlich hetzen die beiden Schwestern mitsamt ihrer Gefolgschaft von Stadt zu Stadt. Dadurch konnten sich viele Situationen/Szenen kaum entwickeln, sondern wurden auf das Notwendigste beschränkt. Das ging mir zu schnell und hätte durchaus umfangreicher sein können, damit man mehr über die Welt und Charaktere erfährt. Insgesamt jedoch empfand ich die Geschichte als rund und überwiegend schlüssig, wenngleich etwas zu gehetzt und inhaltsüberladen. Die spannenden Momente waren rar gesät und konnten mich nicht überzeugen oder mitfiebern lassen, genauso wie das Ende. Der Ausgang war mir davor schon klar und auch der reibungslose Endkampf ziemlich langweilig und fad.

Der Cliffhanger am Ende macht Lust auf mehr, allerdings werde ich den 2. Band dennoch nicht lesen, da es deutlich bessere Fantasyromane gibt, die mehr Tiefe in jeglicher Hinsicht haben. Damit möchte ich nicht sagen, dass es schlecht ist. Gerade (jungen) Einsteigern in Fantasyromane kann ich das Buch wärmstens empfehlen, da man aufgrund der Einfachheit der Welt gut mit dieser klarkommt und sich einfinden kann, bevor man sich an komplexere Werke macht.

Veröffentlicht am 28.05.2022

Zäher schleppender Verlauf der Handlungen

Der große Fehler
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Der betagte Mann Andrew Green wird plötzlich auf offener Straße erschossen und die ganze Stadt rätselt wer es auf den Außenseiter Andrew, der einen großen Stellenwert und hohes Prestige in New York genießt, ...

Der betagte Mann Andrew Green wird plötzlich auf offener Straße erschossen und die ganze Stadt rätselt wer es auf den Außenseiter Andrew, der einen großen Stellenwert und hohes Prestige in New York genießt, abgesehen haben könnte. Unglückliche Umstände und einige Fehler in der Vergangenheit begünstigen diese unglückselige Tat.

Die Geschichte wird sowohl in der Gegenwart wie auch in der Vergangenheit erzählt. Dabei geht es in den gegenwärtigen Abschnitten vor allem um die Auflösung des plötzlichen Todes von Andrew, während sich die vergangenen Teil um das frühere Aufwachsen und Leben von Andrew drehen. Langsam nähern sich beide Zeitebenen aneinender an und ergeben am Ende ein schlüssiges Bild, welches die Hintergründe der begangenen Tat beleuchtet.

Der Schreibstil wurde entsprechend der Zeit angepasst, genauso wie die Wortwahl. Einerseits passt es zur Geschichte und macht die Geschehnisse deutlich authentischer, andererseits fand ich ihn eher langweilend und unspektakulär. Nicht zuletzt, weil sich der Autor, wie in vielen Romanen üblich, mit unnützen Kleinigkeiten aufhält und ein Gegenstand aus mehrere Perspektiven beleuchtet wird, die allerdings vollkommen irrelevant für den weitern Verlauf der Handlung sind, sodass man meiner Meinung nach viel hätte rausstreichen können und das Buch kompakter und stringenter einem roten Faden hätten folgen lassen können.

Manche Charaktere sind vielschichtig und spannend, andere eher eintönig und einfältig, ohne erkennbare Möglichkeit auf Entwicklung. Andrews Leben fand ich überwiegend ganz interessant und ansprechend. Einige Schlüsselmomente und Bekannte haben ihn wachsen und sich entwickeln lassen und dadurch maßgeblich den Ausgang der Geschichte beeinflusst.

Fazit: Eine durchaus lesenwerte Geschichte mit wahren historischen Begebenheiten. Die teilweise vorhandenen Längen und das Fehlen von Spannung sind mir negativ aufgefallen. Deswegen beende ich das Buch mit gemischten Gefühlen.

Veröffentlicht am 20.05.2022

Eine Welt voller Lügen...

Die Lügendiebin - Spannungsgeladene Fantasy mit opulenter Ausstattung: Hardcover mit Schutzumschlag, Metallic-Folienveredelung und Lesebändchen!
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Die junge Fawn hat ein besonderes Talent: Sie kann Lügen anderer erkennen, wenn sie nicht die Fähigkeit haben diese abzuschirmen. Denn sie besitzt rote Magie und nutzt diese, um abseits des sie einengenden ...

Die junge Fawn hat ein besonderes Talent: Sie kann Lügen anderer erkennen, wenn sie nicht die Fähigkeit haben diese abzuschirmen. Denn sie besitzt rote Magie und nutzt diese, um abseits des sie einengenden Systems, Geld zu verdienen und sich gegen die starren Regeln aufzulehnen. Bei einem riskanten Einbruch wird sie erwischt und ist kurz davor alles zu verlieren, was sie sich mühsam erarbeitet hat...

Die Idee mit den verschiedenen Farben der Lügen und Fawns Gabe finde ich wunderschön und es hat mir viel Spaß gemacht die Arten der Magie kennenzulernen.

Dieses Doppelspiel und die ganzen Verstrickungen in die Fawn gerät bauen viel Spannung mit ungewissem Ausgang auf. Vor allem die lauernden Gefahren in der Adelsfamilie und die Erpressung schaffen eine eigene Dynamik, die sich wirklich in alle möglichen Richtungen entwickeln kann und mich ziemlich in ihren Bann ziehen konnte.

Fawn wirkt zwischendurch selbstsicher, manchmal störte mich jedoch ihre Unsicherheit. Verständlicherweise verunsichern einen Wahrheiten, die sich am Ende als Lüge herausstellen und die Reaktion ist ihrem Alter entsprechend, dennoch hätte ich mir da mehr Stärke gewünscht. Schockiert haben mich einige ihrer Familienmitglieder mit ihrer abwertenden und hochmütigen Art. Bei so einer Familie braucht man wirklich keine Feinde mehr.

Das Ende hat mich fassungslos zurückgelassen ob dieses schrecklichen Verrats aus den eigenen Reihen. Vermutungen wer dahinter stecken könnte habe ich mehr als genug und ich muss einfach weiterlesen oder -hören bei diesem fiesen Cliffhanger!

Fazit: Das Worldbuilding konnte mich absolut verzaubern, auch wenn es noch ausbaufähig ist. Die ganzen Lügen und Halbwahrheiten machen mich ganz neugierig auf den Folgeband.

Veröffentlicht am 01.05.2022

Etwas enttäuschend

Schwarzlicht
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Da ich bisher einige Bücher von Camilla Läckberg gelesen hatte und diese mich überwiegend überzeugen konnten, hatte ich hohe Erwartungen an das Buch. Vor allem auch, weil die Charakterisierung der Protagonisten ...

Da ich bisher einige Bücher von Camilla Läckberg gelesen hatte und diese mich überwiegend überzeugen konnten, hatte ich hohe Erwartungen an das Buch. Vor allem auch, weil die Charakterisierung der Protagonisten sehr abwechslungsreich klang und mich neugierig gemacht hat. Leider hat mich dieses Buch von ihr enttäuscht. Aber erstmal der Reihe nach.

Der Anfang ist sehr ergreifend und schrecklich geschildert. Allein wenn ich nur daran denke in einer solch beengten Situation wie die des "ersten" Opfers zu sein, überkommt mich das Grauen. Das Motiv scheint kein bisschen greifbar und alles bleibt im Dunkeln.

Die beiden Protagonisten Mina und Vincent sind sehr eigen und außergewöhnlich in ihrem Verhalten, dass ich mich sofort in sie verliebt habe! Ihre Perspektiven und Eigenheiten bringen frischen Wind in einen solchen Krimi und bereichern die Geschichte ungemein. Ehrlich gesagt waren die beiden auch der Grund, dass ich durchgehalten und weitergelesen haben.

Der Kriminalfall beginnt fesselnd, nahm aber schnell an Spannung auf. Das liegt meiner Meinung nach daran, dass die Ermittlungen sich sehr ziehen und nur schleppend vorankommen. Viele Lücken werden mit unwichtigen Informationen gefüllt, die zwar okay zu lesen, aber nicht relevant für die Story sind. So hatte ich zwischendurch Schwierigkeiten mich dazu aufzuraffen weiter zu lesen. Auch die anfängliche Begeisterung der Charaktere konnte mich nur schwer motivieren.

Fazit: Tolle Charaktere, angenehmer Schreibstil, nur die Kriminalhandlung ist langweilig und zu spannungsarm erzählt.

Veröffentlicht am 28.04.2022

Casablanca - zwischen arm und reich

So reich wie der König
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Sarah hat nur ein Ziel: Sich einen möglichst reichen Mann suchen, ihn heiraten und für immer in Reichtum mit all seinem Luxus leben. Wären da nicht die steilen Hierarchien und das Prestige der Wohlhabenden ...

Sarah hat nur ein Ziel: Sich einen möglichst reichen Mann suchen, ihn heiraten und für immer in Reichtum mit all seinem Luxus leben. Wären da nicht die steilen Hierarchien und das Prestige der Wohlhabenden in Casablanca der 90er Jahre. Trotz aller Widrigkeiten kann Sarah den jungen Mann Driss, der so reich wie der König sein soll, um den Finger wickeln. Doch wird auch seine Familie ihre Bindung akzeptieren?

Die Kontraste zwischen arm und reich werden sehr ausführlich, detalliert und facettenreich dargestellt. Auf diesem Aspekt liegt eindeutig der Schwerpunkt dieser Geschichte. Dadurch werden die Charaktere und Beziehungen eher blass und oberflächlich beschrieben, sodass ich mich nicht mit ihnen identifizieren konnte. Die zwischen Sarah und den Männern vorhandene Beziehung basiert vor allem aus Geschenken und Gefälligkeiten, die sie ihnen mit ihrer Aufmerksamkeit und anderen Taten "bezahlt", dabei träumt sie in Saus und Braus zu leben, ohne sich jemals wieder Gedanken um Geld zu machen. Insofern sind ihre Beziehungen rein materieller Art. Zwischendurch fragte ich mich warum die jungen Männer es zulassen, so von Sarah "benutzt"/ausgenutzt zu werden, da es mehr als offensichtlich war, dass sie nur auf das Geld und die Geschenke aus war. Dazu muss gesagt werden, dass Sarah als außergewöhnlich hübsch bezeichnet wird. Vermutlich wird das einer der Gründe sein, dass die Jungs bei ihr Schlange stehen, wenngleich diese sehr klischeehaft ist.

Die Atmosphäre ist einzigartig und auch wenn es kaum wörtliche Rede in dem gesamten Buch gibt, so konnte mich der Schreibstil dazu bringen immer weiter lesen zu wollen, da ich es dann doch spannend fand. Manchmal wurden mir zu viele Nebensächlichkeiten, die sich auf das Lokalkolorit von Casablanca beziehen und mit denen ich nichts anfangen konnte, beschreiben. Insgesamt wurde der Zeitgeist gut eingefangen und präsentiert.

Insgesamt: Die Geschichte bietet blasse Charaktere und kaum Charakterentwicklung. Dafür wurde der Zeitgeist perfekt getroffen und die Differenten zwischen den Ärmsten und Reichsten facettenreich dargestellt.