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Veröffentlicht am 05.06.2018

Eine warmherzige und humorvolle Geschichte

Miss Gladys und ihr Astronaut
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Die Familie Ormerod hat es nicht leicht. Oma Gladys soll auf die 15jährige Ellie und den 10jährigen James aufpassen. Durch ihre beginnende Demenz passieren aber immer wieder Dinge, welche die drei in arge ...

Die Familie Ormerod hat es nicht leicht. Oma Gladys soll auf die 15jährige Ellie und den 10jährigen James aufpassen. Durch ihre beginnende Demenz passieren aber immer wieder Dinge, welche die drei in arge Bedrängnis bringen. Um Hilfe können sie niemanden bitten, denn sie befürchten, dass Gladys dann ins Heim kommt und die Kinder in Pflegefamilien. Und so übernimmt Ellie die Verantwortung, welche immer schwerer auf ihren Schultern lastet. Es wird deutlich wie belastend es für sie ist, sich wie eine Erwachsene um die Familie zu kümmern.

Durch Zufall (oder ist es Schicksal?) ruft Tom Major auf Gladys’ Handy an. Er ist Astronaut und unterwegs zum Mars – eine Mission ohne Wiederkehr. Er ist nicht der Vorzeige-Astronaut, den die British-Space-Agency gerne hätte, denn er ist griesgrämig, unfreundlich und löst lieber Kreuzworträtsel als Interviews zu geben.
Er hat seine Gründe, warum er der Erde und den Menschen den Rücken zukehren will und im Verlauf der Geschichte erfährt man welche Schicksalsschläge zu dieser Einstellung geführt haben.
Und obwohl er beim ersten Kontakt am liebsten aufgelegt hätte, versucht er in seiner knurrigen Art den Ormerods zu helfen.

Mit diesem Buch ist dem Autor eine warmherzige Geschichte gelungen. Von Anfang an hat mich die meist ruhige Handlung gefesselt, berührt und humorvoll unterhalten. Ich habe beim Lesen oft geschmunzelt und auch wenn das Ende etwas dick aufgetragen war, hat es mir sehr gut gefallen.

Fazit: Eine warmherzige und humorvolle Geschichte über eine Familie in Not, der unerwartet ein Astronaut mit Rat und Tat zur Seite steht.

Veröffentlicht am 04.06.2018

Leichte Sommerlektüre

Verliebt bis in die Fingerspitzen
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Gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester Harriet betreibt Fliss den Gassiservice „Die Bark Rangers“ in Manhattan. Als unerwartet ihr Ex-Mann Seth als Tierarzt in der örtlichen Tierklinik anfängt, werden ...

Gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester Harriet betreibt Fliss den Gassiservice „Die Bark Rangers“ in Manhattan. Als unerwartet ihr Ex-Mann Seth als Tierarzt in der örtlichen Tierklinik anfängt, werden in Fliss die Erinnerung an ihre Beziehung und ihre Vergangenheit wach. Um Seth aus dem Weg zu gehen, flieht sie zu ihrer Großmutter in die Hamptons. Doch sie hat die Rechnung ohne Seth und das Schicksal gemacht, denn er taucht unerwartet dort auf. Total verwirrt gibt Fliss sich spontan als Harriet aus. Wie lange das wohl gutgeht?

Fliss ist kein einfacher Charakter. Sie ist die Starke der beiden Zwillinge und stellt sich schon seit ihrer Kindheit vor die schüchterne Harriet. Die beiden haben sehr unter ihrem aggressiven Vater gelitten, dem sich Fliss immer mutig entgegengestellt hat. Damals hat sie gelernt ihre Gefühle zu verbergen und niemanden in ihr Inneres schauen zu lassen, damit sie nicht verletzt wird. Dieses Verhalten hat sie so verinnerlicht, dass Seth bis heute nicht genau weiß, was damals zu ihrer Trennung geführt hat, bzw. was in Fliss vorgegangen ist.
Genau wie Seth war ich neugierig auf die Antwort zu dieser Frage.

10 Jahre lang haben die beiden sich nicht gesehen und als sie sich wieder begegnen flammen die alten Gefühle wieder auf. Als Fliss sich für Harriet ausgibt, hat das einige Folgen, die für den Leser unterhaltsamer sind, als für Fliss. Es war realistisch, wie sie sich immer mehr im Netz ihrer Lüge verfängt und es ist gar nicht so einfach für sie die schüchterne Harriet zu spielen.

Seth, als attraktiver Tierarzt, ist geduldig und verständnisvoll. Er ist ein richtiger Traummann. Sein größter Wunsch ist es zu Fliss durchzudringen und sie dazu zu bringen, sich ihm zu öffnen. Eigentlich sollte ihm das gelingen, denn die Herzen seiner weiblichen Kundinnen fliegen ihm zu und vor allem seine dunklen Wimpern haben es den Damen angetan. Doch Fliss ist anders als alle Frauen die er kennt und genau das ist das Besondere an ihr.

Die Bücher von Sarah Morgan lese ich sehr gerne, denn sie sind wunderbar leicht und unterhaltsam. Auch dieses Buch hat mich anfangs begeistert, da es einige Punkte gab, die ein spannendes Leseerlebnis mit einer Prise Humor versprachen. Das Geschehen in der Vergangenheit ist interessant, doch leider wird vieles nur angedeutet, sodass es mir schwergefallen ist mitzufühlen. Das ist sehr schade, vor allem weil die Autorin nicht müde wird immer wieder zu betonen, wie schlimm Fliss’ Kindheit war und welche Auswirkungen dies auf ihr Verhalten und ihre Selbstwahrnehmung hatte.
Es wird deutlich welchen Schaden es anrichtet wenn Kinder von einem Elternteil nur Verachtung und aggressives Verhalten erleben.

Das Setting und die Nebenfiguren haben mir sehr gut gefallen. Hier hat die Autorin einen Ideenreichtum bewiesen, dem sie gerne mehr Raum hätte geben können. Wie so vieles andere kommt auch Harriet etwas zu kurz, aber vielleicht ist sie im Folgeband die Hauptfigur, was mich sehr freuen würde.

Obwohl das Buch Teil einer Reihe ist, kann man es problemlos unabhängig von den anderen lesen, denn die Handlung ist in sich abgeschlossen.

Fazit: Ein leichter Sommerroman um eine Frau die lernen muss ihre Gefühle zu zeigen.

Veröffentlicht am 21.05.2018

Zerstörerische Leidenschaft

Alles Begehren
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Callum MacGregor führt mit seiner Frau Belinda eine glückliche Ehe und sie freuen sich auf ihr drittes Kind. Als ihm die 17 Jahre jüngere Kate in der Bar seines Bruders begegnet fühlt er sich sofort zu ...

Callum MacGregor führt mit seiner Frau Belinda eine glückliche Ehe und sie freuen sich auf ihr drittes Kind. Als ihm die 17 Jahre jüngere Kate in der Bar seines Bruders begegnet fühlt er sich sofort zu ihr hingezogen und noch am gleichen Abend schlafen die beiden miteinander. Es bleibt nicht bei diesem einen Mal und so beginnt eine zerstörerische Affäre.
17 Jahre später reist die erfolgreiche Schauspielerin Kate Andrews in ihre Heimatstadt und begegnet dort zufällig wieder Callum. Beide sind ihren Weg gegangen, haben ihr Leben mit anderen Partnern gelebt. Und doch haben sie einander nicht vergessen. Wie könnten sie auch?
Was ist vor 17 Jahren passiert und wie wird die Geschichte dieses Mal enden?

Der Titel des Buches trifft es sehr gut. Es geht um Begehren, denn Kate und Callum können einfach nicht die Finger voneinander lassen. Vor allem Callum ist bewusst, dass er sich wie ein richtiger Scheißkerl benimmt und trotzdem kann er der 17 Jahre jüngeren Frau nicht widerstehen. Für Kate geht es nicht nur um Sex. Nein, für sie ist Callum ihre große Liebe und sie liebt ihn mit einer intensiven Obsession, welche die beiden und ihre Familien zu zerstören droht. Denn genau das sind die Leidtragenden, die Menschen, die ihnen nahe stehen. Und so verletzen sie ihre Partner und Kinder, die sie lieben, am meisten.

Kate war mir nicht besonders sympathisch und mein Mitgefühl für Callum hielt sich in Grenzen. Auf die leidenschaftlichen Szenen wird so gut wie gar nicht näher eingegangen. Ich habe zwar viel über das Begehren der beiden gelesen, aber gespürt habe ich es nicht. Vielleicht blieb es für mich deshalb so schwer greifbar.
Dafür haben mir die Nebenfiguren umso besser gefallen. Sie sind liebenswert und verleihen der Geschichte eine gewisse Bodenhaftung.

Die Autorin hat bei Callum die Mischung aus Selbsthass und Verlangen glaubwürdig geschildert und auch Kates Besessenheit hat sie gut getroffen. Es wird deutlich, dass ein Teil des Reizes im Risiko liegt und dass Verlangen eine Sucht sein kann, gegen die man nur schwer ankommt.

Die Seiten sind nur so dahingeflogen, aber nicht, weil ich die Geschichte so schön fand, sondern vielmehr weil ich wissen wollte wann und wie die beiden auffliegen und was danach passiert.
Und so hatte ich beim Lesen dauernd ein ungutes Gefühl und Bedenken, wo das alles hinführt. Umso überraschter war ich vom Ende, das mir sehr gut gefallen hat.

Fazit: Die spannende Geschichte einer zerstörerischen Leidenschaft.

Veröffentlicht am 16.05.2018

Die erschütternde Lebensgeschichte einer Koreanerin

Das Schicksal der Drachentöchter
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Die 20jährige Anna wurde in Korea geboren und mit 5 Monaten von einem amerikanischen Ehepaar adoptiert. Sie wächst in Amerika in einem liebevollen Zuhause auf, doch als ihre Mutter stirbt hinterlässt sie ...

Die 20jährige Anna wurde in Korea geboren und mit 5 Monaten von einem amerikanischen Ehepaar adoptiert. Sie wächst in Amerika in einem liebevollen Zuhause auf, doch als ihre Mutter stirbt hinterlässt sie eine Lücke, die Anna gerne füllen würde. Sie reist nach Korea um dort nach ihren Wurzeln zu suchen. Ganz unerwartet findet sie ihre Großmutter Jae-hee in Seoul, die Anna nach und nach ihre Lebensgeschichte erzählt...

Jae-hees Geschichte ist die Haupthandlung des Buches und beginnt im September 1943 in Nordkorea als sie im Alter von 14 Jahren vom japanischen Militär mit einer List von Zuhause weggelockt wird. Sie wird mit vielen anderen Mädchen in die Mandschurei verschleppt, wo sie gezwungen werden als Trostfrauen den japanischen Soldaten zu dienen. Dieser Abschnitt war für mich sehr schwer zu lesen. Es wird geschildert, wie oft sie täglich vergewaltigt werden und wie die Mädchen mit Gewalt zum Gehorsam gezwungen werden. Am erschreckendsten ist, dass es sich hier um Tatsachen handelt und wie Japan mit diesem Kriegsverbrechen umgeht.

Jae-hees Schicksal führt sie an weitere wichtige Orte, an denen sich Koreas Geschichte entscheidend ändert und anhand ihres Lebens bekommt der Leser einen groben Einblick in die jüngste Historie Koreas bis hin zum Jahr 2008. Es ist kein einfaches Leben und ein ständiger Kampf ums Überleben und um Anerkennung.

Der Schreibstil des Autors war manchmal etwas spröde, fast schon schlicht und alle Figuren außer Jae-hee sind relativ blass. Dadurch fehlte mir ab und zu die emotionale Tiefe, die diese Geschichte verdient hätte. Trotzdem habe ich das Buch gerne gelesen und die Seiten sind nur so dahingeflogen. Auf jeden Fall habe ich einiges über ein wichtiges Thema und über Koreas Entwicklung erfahren.

Veröffentlicht am 10.05.2018

Spannendes und wendungsreiches Fantasyabenteuer

Die drei Opale 1: Über das tiefe Meer
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Die 13jährige Maus gehört zum Volk der Seestämme und lebt mit ihrer Familie auf einem Schiff. Sie sammeln die Schätze des Meeres, leben im Einklang mit den Wellen und haben eine ganz besondere Beziehung ...

Die 13jährige Maus gehört zum Volk der Seestämme und lebt mit ihrer Familie auf einem Schiff. Sie sammeln die Schätze des Meeres, leben im Einklang mit den Wellen und haben eine ganz besondere Beziehung zu Walen.
Maus liebt ihr Leben und ist sich sicher, dass sie nach ihrer Oma Kapitän der „Jägerin“ wird. Doch als ihr Vater verschwindet gerät ihre heile Welt ins Wanken und nachdem sich der merkwürdige Elk ihrer Mannschaft anschließt, nimmt das Unheil seinen Lauf.
Maus muss unbedingt die drei Opale und die goldene Krone des letzten Königs finden, denn ihr Besitz bedeutet große Macht und in den falschen Händen könnte das schlimme Folgen für alle Völker haben.

Auf ihrer Suche nach ihrem Vater und den Opalen muss Maus viele Abenteuer und Kämpfe bestehen, denen sie mutig entgegentritt. Gerne habe ich Maus auf dieser Reise begleitet und dabei das Land, böse und gute magische Wesen und die Geschichten und Mythen dieser Welt kennengelernt.
Ein Ereignis jagt das nächste und kaum ist Maus irgendwo angekommen, geht die Reise auch schon wieder weiter. Dadurch ist das Lesen sehr kurzweilig, aber man hat kaum Gelegenheit sich tiefer in die jeweilige Situation hineinzuversetzen.

Für ihre Geschichte hat sich die Autorin eine fantasievolle Welt voller Magie und unheimlicher Wesen ausgedacht. Alle Menschen haben Tiernamen und viele haben eine besondere Beziehung zu Tieren. So hat z.B. Maus zu ihrem 13. Geburtstag ein Adlerweibchen bekommen, das künftig ihre treue Begleiterin sein wird. Die beiden sind ein tolles Gespann und haben mich ab und zu an Lyra und ihren Dämon aus „Der goldene Kompass“ erinnert.

Es hat mir viel Spaß gemacht dieses spannende Fantasy-Abenteuer zu lesen, das vor allem für junge Leser ab 12 Jahren ein Lesevergnügen sein dürfte und für alle die gerne eine neue magische Welt, an der Seite einer jugendlichen Heldin, kennenlernen.

Fazit: Ein spannendes und wendungsreiches Fantasy-Abenteuer mit einer jugendlichen Heldin.