Profilbild von Aurian

Aurian

Lesejury Profi
offline

Aurian ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Aurian über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.02.2018

Spannende Schnitzeljagd mit fantasievollen Ideen

Chroniken von York (Band 1) - Die Suche nach dem Schattencode
0

Band 1 der Reihe „Die Chroniken von York“

Zitat über New York:
„Die Stadt trug viele Spitznamen: Gotham, Metropolis, der Shining Star, der Big Apple, die Stadt, die niemals schläft. Wobei die Begriffe ...

Band 1 der Reihe „Die Chroniken von York“

Zitat über New York:
„Die Stadt trug viele Spitznamen: Gotham, Metropolis, der Shining Star, der Big Apple, die Stadt, die niemals schläft. Wobei die Begriffe nicht immer zutreffend waren. Warum sollte zum Beispiel jemand eine Stadt als ein übergroßes Stück Obst bezeichnen? Außerdem schlief die Stadt sehr wohl, allerdings so wie eine Katze – mit halb geöffneten Augen, lauernd, bereit, beim ersten Anzeichen vom Spaß oder Gefahr aufzuspringen.“

Tess und ihr Bruder Theo leben mit ihren Eltern in einem alten Gebäude der Geschwister Morningstar in New York. Doch dieses New York ist in vielen Dingen anders, fortschrittlicher als wir es kennen. Das Bild der Stadt wird von Erfindungen und Gebäuden der Morningstars geprägt, die geniale Wissenschaftler, Architekten und Visionäre waren.

Die Geschichte beginnt im Jahr 1855. Zu dieser Zeit verschwinden die Geschwister Morningstar von einem auf den anderen Tag spurlos. Sie hinterlassen jedoch ein Rätsel. Wie bei einer Schnitzeljagd sind in ganz New York Hinweise versteckt, die nach und nach gefunden und gelöst werden müssen. Am Ende würde man den größten Schatz finden, den ein Mensch sich vorstellen kann.

Bis heute wurde das Rätsel nicht endgültig gelöst und immer noch versuchen viele Menschen mit Eifer es zu lösen. Es haben sich sogar Gesellschaften gebildet, wie die „Codisten“, deren Mitglieder gemeinsam das Leben der Morningstars und das Rätsel erforschen.

Als das Gebäude, in welchem Tess und Theo leben, verkauft wird und sie deshalb wahrscheinlich ausziehen müssen, erhalten die beiden durch Zufall einen Hinweis, der ganz neue Ansätze zur Lösung des Rätsels bietet. Warum erhalten sie den Hinweis gerade jetzt? Und können sie vielleicht in ihrem Zuhause bleiben, wenn sie den Schatz finden?

Eine spannende Schnitzeljagd und ein Wettlauf mit der Zeit beginnt. Während der Leser die Kinder auf ihrer Suche begleitet, erfährt er von den Erfindungen der Morningstars, die überall in New York ein fester Bestandteil des Lebens sind. Die fantasievollen Ideen und Beschreibungen der Autorin haben das Lesen für mich zum Vergnügen gemacht.

Die unruhige Tess und ihr hochbegabter Bruder Theo ergeben zusammen mit Jamie ein tolles Team. Jeder hat seine Eigenheiten und Talente und die drei sind mir schnell ans Herz gewachsen. Auch die Nebenpersonen sind mit einem liebevollen Augenzwinkern so gut ausgearbeitet, wie man es in einem Jugendbuch erwarten kann.

Mir war nicht bewusst, dass es sich um den Auftakt einer neuen Reihe handelt. Doch nun bin ich froh, dass ich den drei Spürnasen wieder begegnen darf. Nach dem überraschenden Ende bin ich auf die Fortsetzung gespannt, die ich auf jeden Fall lesen werde.

Fazit: Ein spannender und humorvoller Abenteuerroman mit vielen originellen und fantasievollen Ideen und einem herrlich schrägen Humor.

Veröffentlicht am 03.02.2018

Postapokalyptische Dystopie

Wie Wölfe im Winter
0

Die 23jährige Lynn lebt mit ihrer Mutter, ihrem Bruder, ihrem Onkel und einem Jungen in der Einsamkeit des Yukons. Ihr Leben wird vom ewigen Winter beherrscht, der nur durch kurze Frühlingsperioden unterbrochen ...

Die 23jährige Lynn lebt mit ihrer Mutter, ihrem Bruder, ihrem Onkel und einem Jungen in der Einsamkeit des Yukons. Ihr Leben wird vom ewigen Winter beherrscht, der nur durch kurze Frühlingsperioden unterbrochen wird. Es ist sieben Jahre her, seit es keinen Strom, keine Heizung, fließendes warmes Wasser und keinerlei Technik mehr gibt.
An den Geschmack von Schokolade und Eiscreme kann sie sich kaum noch erinnern, aber dafür umso besser wie schön es war, als ihr Dad noch lebte. Er starb an der Grippe, die fast die gesamte Menschheit ausgerottet hat und Lynn vermisst ihn jeden Tag.
Nun ist ihr Alltag von der Jagd geprägt, die zum Überleben der kleinen Gruppe beiträgt. Doch reicht es einfach nur zu überleben – zu leben? Sie möchte etwas erleben, die Welt erforschen und herausfinden was der Krieg und die Grippe übriggelassen haben.
Als eines Tages ein Fremder auftaucht, bringt er nicht nur Abwechslung in ihr Leben, sondern auch die gefährlichen Seiten einer neuen Welt ohne Regeln, in der es nur ums Überleben geht.

Lynns Leben macht deutlich wie hart es ist in dieser Welt des Winters zu überleben. Die Natur und die Tiere passen sich scheinbar schneller an, als es den Menschen möglich ist. Das harte und einfache Leben in der Wildnis wird gut beschrieben, ohne zu sehr ins Detail zu gehen.
In Rückblicken erinnert sich Lynn an ihren Vater und es wird nicht nur gezeigt, wie innig die Verbindung dieser beiden war, sondern auch wie anders das Leben vor der Grippe war und wie sich nach und nach alles verändert hat.

Das Buch ist eine leicht zu lesende und teilweise spannende Mischung aus dystopischem Abenteuerroman und Coming of Age, denn obwohl Lynn bereits 23 Jahre alt ist, wirkte sie auf mich mehr wie eine Jugendliche als wie eine junge Frau, was ihr Handeln und ihre Gedanken betrifft. Ob dies eine Auswirkung des Lebens in der Einsamkeit ist?

Nach dem Lesen des Klappentextes hatte ich eine ungefähre Vorstellung davon, wie die Handlung wahrscheinlich verläuft und bis auf wenige Überraschungen ist alles genau so eingetroffen. Es sind hier nicht die Ideen, die neu sind bzw. überzeugen, sondern es ist das winterliche Setting, wenn sich Lynn z.B. durch einen Schneesturm kämpft und man das Gefühl hat die eisigen Flocken im Gesicht zu spüren.

Es wird mal wieder deutlich wie erbarmungslos Menschen sein können, manche aus der Not heraus, manche nur weil sie sich von allen Regeln befreit fühlen. Zum Glück deutet der Autor vieles nur an und ergeht sich nicht in grausamen Details.

Besonders gut gefallen hat mir Lynns Onkel Jeryl. Er ist ein starker Charakter, den man sich in einer solch postapokalyptischen Situation an seiner Seite wünscht.

Eigentlich bin ich davon ausgegangen, dass es sich hier um einen Einzelband handelt, aber nach dem Ende kann es gut sein, dass es eine Fortsetzung gibt. Lassen wir uns überraschen.

Fazit: Eine leicht zu lesende und teilweise spannende Mischung aus postapokalyptischer Dystopie und Coming of Age Roman in der es ums Überleben im eiskalten Winter geht.

Veröffentlicht am 26.12.2017

Rosarote Liebeskomödie mit einem Schuss Drama

Wir sehen uns beim Happy End
0

Charlotte Lucas ist das Pseudonym von Wiebke Lorenz. Unter diesem Pseudonym ist bereits der Titel „Dein perfektes Jahr“ erschienen.

Das Lebensmotto von Emilia „Ella“ Faust ist: "Am Ende wird alles gut. ...

Charlotte Lucas ist das Pseudonym von Wiebke Lorenz. Unter diesem Pseudonym ist bereits der Titel „Dein perfektes Jahr“ erschienen.

Das Lebensmotto von Emilia „Ella“ Faust ist: "Am Ende wird alles gut. Wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende." Und getreu diesem Motto betreibt sie einen Blog mit dem Namen „Better Endings“ in welchem sie Erzählungen, Büchern, Filmen oder Serien mit einem unglücklichen Ausgang ein eigenes Happy End verpasst. Von Anfang an fand ich diesen Blog und die Idee wunderbar. Die Namen der User und die Kommentare waren auf unterhaltsame Art realistisch. Ella lässt hier auch ihre User an der Planung ihrer bevorstehenden Hochzeit mit ihrem Freund Philip teilhaben.

Genau wie der Buchschnitt sind auch Ellas Träume von ihrer Hochzeit rosarot. Als sie jedoch so richtig klischeemäßig einen Zettel in Philips Mantel findet, drohen diese Träume zu platzen. aber Ella wäre nicht Ella, wenn sie nicht versuchen würde das Schicksal zu beeinflussen, indem sie ihm zum Ausgleich eine gute Tat anbietet. Wenn sie es schafft dem unglücklichen Oscar zu seinem Glück zu verhelfen, dann wird sich auch bei ihr alles zum Guten wenden. Doch lässt sich das Schicksal auf diesen Deal ein?

Ella ist hoffnungslos romantisch bis zur Selbstaufgabe. Sie klammert sich an ihr Happy End mit Philipp und ist bereits über vieles hinwegzusehen und die Augen vor der Realität zu verschließen. Nicht immer konnte ich das nachvollziehen und fand das stellenweise etwas nervig und überzogen. Am Ende wird allerdings klar, warum Ella sich so verhält und alles ergibt einen Sinn.

Oscar, den Ella unbedingt glücklich machen will, hat nach zwei unfreiwilligen Zusammenstößen mit Ella sein Gedächtnis verloren. Und so muss Ella zuerst das Geheimnis lüften, warum er so traurig ist, bevor sie ihm helfen kann. Immer wieder hat mich die Autorin hier auf eine falsche Fährte gelockt und mich mit unerwarteten Wendungen überrascht.

Mit viel Humor schreibt Charlotte Lucas von Ellas Erlebnissen und vor allem die Dialoge mit Oscar haben mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht, sodass ich über die ein oder andere Länge hinweggetröstet wurde.
Es hat mir viel Spaß gemacht diesen unterhaltsamen Roman zu lesen und ich werde gerne wieder zu einem Buch dieser Schriftstellerin greifen.

Fazit: Eine humorvolle und unterhaltsame Romantikkomödie um eine junge Frau, die versucht ihre rosaroten Träume von einem Happy End in der Realität umzusetzen.

Veröffentlicht am 14.12.2017

Heißer Bodyguard beschützt und begehrt ein schönes It-Girl

Mit allem, was ich habe
0

Jake Sharp ist der beste Personenschützer den man für Geld bekommen kann. Doch in seiner Vergangenheit lauern dunkle Geheimnisse, die ihn verfolgen. Deshalb braucht der durchtrainierte Ex-Soldat seine ...

Jake Sharp ist der beste Personenschützer den man für Geld bekommen kann. Doch in seiner Vergangenheit lauern dunkle Geheimnisse, die ihn verfolgen. Deshalb braucht der durchtrainierte Ex-Soldat seine Arbeit, Sex und Alkohol um sich abzulenken und die Geister seiner Vergangenheit in Schach zu halten.
Alles ändert sich, als er seinen neuen Auftrag übernimmt. Ausgerechnet das Töchterchen eines reichen und mächtigen Tycoons soll er vor Erpressern beschützen. Eigentlich ist das nicht Jakes bevorzugtes Klientel, aber sobald er Camille begegnet, fühlt er sich stark zu ihr hingezogen. Sie scheint nicht das verwöhnte It-Girl zu sein, für das sie alle Welt hält und für Jake hat sie etwas ganz Besonderes an sich, was ihn nicht mehr loslässt.

Auch Camille kann sich Jakes Anziehungskraft nicht entziehen. Sie hat zwar überhaupt keine Lust sich auf Schritt und Tritt von einem Bodyguard begleiten zu lassen, doch bei Jakes Anblick findet sie diese Vorstellung gar nicht mehr so schlimm. Es ist nicht nur sein heißer Körper, der ihr unheimlich gut gefällt, nein, bei ihm fühlt sie sich sicher. Doch sie spürt, dass er etwas vor ihr verbirgt – etwas das ihn belastet.
Was ist in Jakes Vergangenheit passiert?

Das hört sich doch nach einer spannenden und heißen Geschichte an, oder? Und das hätte sie auch sicher sein können, doch leider hat es die Autorin nicht geschafft, dass mich die Handlung in ihren Bann zieht.

Es wird gerne und oft beschrieben, was für tolle Körper Camille und Jake haben und wie sehr sie sich begehren und den gemeinsamen Sex genießen. Doch wenn der Prota dabei denkt „Ich erlebe einen Moment, der seinesgleichen suchen wird“, dann muss ich grinsen, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass einem Mann solche Gedanken durch den Kopf gehen, wenn er gerade heißen Sex hat.
Überhaupt mutiert Jake, der zu Beginn als harter und männlicher Kerl geschildert wird, im Verlauf der Geschichte zum romantischen Weichei, zumindest wenn es um Camille geht. Beispiele werde ich hier keine anführen, aber ihr werdet sicher an mich denken, wenn ihr das Buch lest und an die entsprechenden Stellen kommt.

Durch die immer wieder eingehenden Drohungen und das unerwartete Auftauchen von Camilles Ex-Freund kommt etwas Spannung in die Geschichte und auch sonst gibt es unterhaltsame Handlungsstränge und Szenen in denen es z.B. um ihre Familie oder auch ihre beste Freundin geht, mit welcher sie eine gemeinsame berufliche Zukunft plant.

Es gibt bestimmt viele Leserinnen, die mit einem verträumten Seufzen die Geschichte von Jake und Camille lesen werden. Für mich hat es leider zu lange gedauert, bis wirklich etwas passiert und die Geschichte in Fahrt kommt. Jedoch wird es zum Ende hin richtig spannend und emotional und die Seiten sind nur so dahingeflogen.

Fazit: Ein heißer Bodyguard beschützt und begehrt ein schönes It-Girl – eine Geschichte, die mich leider erst zum Ende hin in ihren Bann gezogen hat.

Veröffentlicht am 19.11.2017

Dramatische Familiengeschichte auf einer windumtosten Insel

Das Licht der Insel
0

Das Buch ist papego-fähig, was ich rege genutzt habe.

Die jugendliche Vollwaise Morgan muss wegen Sachbeschädigung in einem Altersheim arbeiten und lernt dort Elizabeth kennen, eine blinde Bewohnerin. ...

Das Buch ist papego-fähig, was ich rege genutzt habe.

Die jugendliche Vollwaise Morgan muss wegen Sachbeschädigung in einem Altersheim arbeiten und lernt dort Elizabeth kennen, eine blinde Bewohnerin. Die beiden treffen ein Arrangement und Morgan beginnt Elizabeth aus Tagebüchern vorzulesen, die gerade jetzt aufgetaucht sind und die Geschichte von Elizabeths Familie und deren Leben als Leuchtturmwärter auf der Insel Porphyry Island im Lake Superior erzählen.
Elizabeth hofft darin die Antworten auf einige unbeantwortete Fragen zu finden.

Und so taucht die Handlung immer wieder in die Vergangenheit ab und der Leser erfährt ausführlich, wie Elizabeth aufgewachsen ist und wie das Leben eines Leuchtturmwärters um 1920 ausgesehen hat. Geprägt ist ihr Leben von der harten Arbeit, der Begeisterung für die ursprüngliche Natur der Insel und der besonderen Liebe zu ihrer stummen Zwillingsschwester Emily, was die Autorin sehr detailliert und fast schon poetisch beschreibt. Diese Ausführlichkeit hat, trotz all ihrer schönen Worte, meinen Lesefluss ausgebremst.

Doch die Idylle trügt und es gibt unerwartete Ereignisse und Wendungen, die mich bei der Stange gehalten haben. Zum Ende hin kommen immer mehr tragische Geheimnisse ans Licht, sodass der Spannungsbogen, der viele Seiten kaum vorhanden war, zum Ende hin wie ein Geysir in die Höhe schießt.

Die Abschnitte in der Gegenwart haben mir sofort gut gefallen. Es ist schön zu lesen, wie sich die rebellische Morgan und die scharfsinnige Elizabeth langsam immer näherkommen und gemeinsam die Geheimnisse in Elizabeths Vergangenheit aufdecken.

Diese tragische Familiengeschichte hat mir insgesamt doch gut gefallen und Leserinnen, die gerne in ausführliche und atmosphärische Beschreibungen abtauchen, werden sicher begeistert sein.