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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2017

Witzige und unterhaltsame Lektüre

Und jetzt auch noch Liebe
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Die Kurzbeschreibung des Inhaltes ist irreführend, denn sie suggeriert, dass sich Emma gleich zu Beginn des Buches in einen Mann verliebt, der der Richtige sein könnte. Doch geht es vielmehr um die Zeit ...

Die Kurzbeschreibung des Inhaltes ist irreführend, denn sie suggeriert, dass sich Emma gleich zu Beginn des Buches in einen Mann verliebt, der der Richtige sein könnte. Doch geht es vielmehr um die Zeit ihrer Schwangerschaft, welche Probleme sich ihr stellen und wie sie damit umgeht.

Die Geschichte umfasst so ziemlich genau die neun Monate ihrer Schwangerschaft. Sobald sie erfährt, dass sie ungewollt ein Baby erwartet, trennt sie sich von ihrem Lebensgefährten Ned, kündigt im Affekt ihren Job und verliert ungewollt ihre ganzen Ersparnisse.

Doch egal welche Probleme sich ihr in den Weg stellen, gibt es immer Menschen, die ihr zur Seite stehen. Ihre Familie ist zwar chaotisch und ihre Mutter etwas exzentrisch und oberflächlich, aber sie kann jederzeit auf sie zählen, genauso wie auf ihre Freunde.
Trotzdem verfällt Emma oft in Selbstmitleid und ich hätte sie beim Lesen manchmal am liebsten geschüttelt, damit sie mit dem Jammern aufhört und ihr Leben in die Hand nimmt.

Mit leichter Hand und viel Humor erzählt die Autorin, was Emma in den neun Monaten passiert, wie sie versucht sich finanziell über Wasser zu halten und welche Menschen ihr begegnen.

Ich habe Emmas Geschichte gerne gelesen. Immer wieder gibt es Wendungen und witzige Erlebnisse und Dialoge, vor allem wenn ihre Familie mit im Spiel ist. Das Buch ist ideal um im Urlaub oder auf dem Sofa ein paar unbeschwerte Lesestunden zu genießen.

Fazit: Unterhaltsame und leichte Lektüre über eine ungewollt Schwangere und ihr chaotisches Leben.

Veröffentlicht am 01.09.2017

Eine Frau auf dem Weg in ein neues Leben

Im siebten Sommer
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Mitten in der Nacht kommt Rose mit ihrer Tochter Maddie in Millthwaite im tiefsten Lake District an und findet Unterschlupf im Bed & Breakfast von Jenny. Sie hat Hals über Kopf ihren Mann Richard verlassen ...

Mitten in der Nacht kommt Rose mit ihrer Tochter Maddie in Millthwaite im tiefsten Lake District an und findet Unterschlupf im Bed & Breakfast von Jenny. Sie hat Hals über Kopf ihren Mann Richard verlassen und anfangs hat man als Leser keine Ahnung warum sie das getan hat. Erst nach und nach erfährt man, wie sehr sie in ihrer Ehe gelitten hat und welcher Vorfall sie endlich wachgerüttelt hat.
Es wird deutlich, warum sich Rose überhaupt auf Richard eingelassen hat und warum es ihm möglich war solche Macht über sie zu bekommen. Viele Frauen schaffen den Absprung leider nicht.

In Rückblicken wird erzählt, wie Roses Kindheit und ihre Ehe verlaufen sind, doch hauptsächlich geht es um die Gegenwart und wie sie sich immer mehr von ihren Ängsten befreit und wieder zu sich selbst findet, herausfindet was sie will und was sie mag, ohne dass sie es diktiert bekommt.
Mir hat es gut gefallen, dass der Klappentext nur wenig verrät, sodass der Handlungsverlauf mich immer wieder überraschen konnte. Es geht nicht nur um Rosies Ehe und ihre Flucht, sondern auch um die unerwartete Konfrontation mit ihrer unglücklichen Kindheit.

Ihre Tochter Maddie ist ein ganz besonderes Mädchen, denn sie sagt frei heraus was sie denkt und wie sie Situationen empfindet, ohne zu berücksichtigen. Es wird schnell klar, dass das Kind nicht bewusst unhöflich und verletztend ist, sondern dass eine soziale und emotionale Störung vorliegt, die sie isoliert. Maddie und ihre Art ihr Umfeld zu kommentieren haben mich berührt und es war schön zu sehen, wie sie nun akzeptiert wird und aufblüht.

Trotz des schweren Themas liest sich das Buch leicht, da es nicht in unschönen Details schwelgt. Dennoch wird deutlich wie sehr Rose gelitten hat. Umso schöner ist es, sie auf ihrem Weg in ein neues Leben zu begleiten, auch wenn die Geschichte sehr ausführlich erzählt wird und manche Gedanken sich wiederholen. Aber das hat mich nicht gestört, denn ist es nicht normal, dass einem manchmal immer wieder die gleichen Gedanken durch den Kopf gehen, bis man zu einer Entscheidung kommt? Also mir geht das oft so

Immer wieder blitzt Humor auf, der oft durch die knurrigen aber ehrlichen Bemerkungen der teils eigenwilligen Figuren entsteht und die Handlung auflockert.

Fazit: Eine schöne Geschichte, die ein schwieriges Thema leichtfüßig erzählt und mich bestens unterhalten hat.

Veröffentlicht am 19.08.2017

Indiana Jones meets Romeo und Julia im Wilden Westen

Vom Suchen und Finden
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In diesem Buch geht es um zwei Männer deren größte Leidenschaft es ist bei ihrer Suche nach Fossilien neue Dinosaurierarten zu entdecken. Zwischen den beiden herrscht ein unerbittlicher Konkurrenzkampf ...

In diesem Buch geht es um zwei Männer deren größte Leidenschaft es ist bei ihrer Suche nach Fossilien neue Dinosaurierarten zu entdecken. Zwischen den beiden herrscht ein unerbittlicher Konkurrenzkampf und es ist ihnen fast jedes Mittel Recht den anderen auszustechen. Erzählt wird die Geschichte von ihren beiden Kindern Samuel und Rachel, die sich bei einer zufälligen Begegnung sofort zueinander hingezogen fühlen und das ausgerechnet jetzt wo die Jagd nach einem Fossil von bisher noch nie dagewesener Größe beginnt – dem T-Rex.

Die Handlung spielt in Amerikas Wildem Westen im späten 19. Jahrhundert und wurde inspiriert von dem sogenannten „Bone War“ – dem Krieg der Knochen zwischen den amerikanischen Paläontologen Edward Drinkwater Cope und Othniel Charles Marsh.

Genau wie ihre berühmten Kollegen versuchen Professor Cartland und Michael Bolt, die Väter von Samuel und Rachel, sich gegenseitig zu übertrumpfen, ihre Arbeit zu untergraben und schrecken auch nicht vor dem Versuch zurück den Ruf des anderen zu zerstören.

Doch die eigentlichen Hauptpersonen sind Samuel und Rachel, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird. Beide begleiten ihre Väter auf der Suche nach dem sagenhaften Fossil. Während Samuel Bolt alleine mit seinem Vater und zwei Begleitern mit geringen finanziellen Mitteln reist, wird die Expedition von Rachels Vater in großem Stil, mit vielen Helfern und einer Eskorte ausgestattet. Es ist interessant zu lesen, wie unterschiedlich die beiden Teams ausgestattet und organisiert sind, mit welchen Schwierigkeiten sie zu kämpfen haben und wie sie mit den Indianern und ihren Traditionen umgehen.

Immer wieder lässt der Autor Informationen einfließen, die einen groben Eindruck der damaligen Zeit vermitteln. Besonders deutlich wird anhand von Rachel, wie schwer es für Frauen war ihr eigenes Leben zu leben oder gar zu studieren.

In gewohnt flüssigem Schreibstil erzählt Kenneth Oppel seine spannende Geschichte um diesen Wettlauf im Wilden Westen. Die Romanze zwischen den Kindern der verfeindeten Forscher erinnert ansatzweise an Romeo und Julia, hat mich aber nicht immer überzeugt.

Fazit: Spannende und unterhaltsame Mischung aus Indiana Jones meets Romeo und Julia im Wilden Westen.

Veröffentlicht am 10.08.2017

Eine Liebesgeschichte und vieles mehr

Wacholdersommer
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In dieser Geschichte geht es in erster Linie um Kaye und Will, zwei Jugendliche, die im Indianerreservat der Navajos aufwachsen und sich schon früh zueinander hingezogen fühlen. Doch Will wird wegen Mordes ...

In dieser Geschichte geht es in erster Linie um Kaye und Will, zwei Jugendliche, die im Indianerreservat der Navajos aufwachsen und sich schon früh zueinander hingezogen fühlen. Doch Will wird wegen Mordes angeklagt und verurteilt. Als er nach fünf Jahren Haft wieder ins Reservat zurückkehrt sind Kayes Erwartungen groß und sie hofft wieder dort anknüpfen zu können, wo ihre Beziehung damals endete. Aber Will hat mehr zu verarbeiten als sie ahnt und ist sehr zurückhaltend und abweisend.

Sicher ist Kaye noch sehr jung, trotzdem hätte ich mir etwas mehr Feingefühl von ihr gewünscht. Sie bedrängt Will regelrecht und nimmt ihm die Luft zum Atmen. Sie merkt es zwar und es macht sie traurig, aber nichts desto trotz lässt sie ihm keine Ruhe, denn sie weiß, dass sie füreinander bestimmt sind.

Will ist dagegen eine interessantere Figur. Er ist vielschichtiger in seinem Bemühen, das Erlebte zu verarbeiten und in ein normales Leben zurückzufinden. Genau wie Kaye ist er in den indianischen Traditionen und Riten verwurzelt, welche die Autorin immer wieder in die Handlung einfließen lässt.
Die mythische Figur „Zweiherz“, die den Menschen in Gestalt eines Kojoten begegnet und ihnen das Leben schwer macht, ist hier von großer Bedeutung, was den ursprünglichen Titel des Buches erklärt.

Es sind viele Themen und Handlungsstränge, die im Verlauf der Geschichte angerissen werden und trotzdem hat mich die Autorin nicht erreicht, vielleicht weil auf kaum etwas tiefer eingegangen wird.

Jugendlichen Lesern wird hier eine Liebesgeschichte geboten, die in indianische Traditionen, Kriminalfälle, Geheimnisse aus der Vergangenheit und vielem mehr eingebettet ist.

Veröffentlicht am 30.07.2017

Unterhaltsame Liebeskomödie

Herzkonfetti und Popcornküsse
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Kensington, genannt Kenzi, hat sich früher eine Liebe wie im Film gewünscht und dachte sie in Shane gefunden zu haben. Doch dann hat er sie betrogen und ist durch seinen Umzug nach England komplett aus ...

Kensington, genannt Kenzi, hat sich früher eine Liebe wie im Film gewünscht und dachte sie in Shane gefunden zu haben. Doch dann hat er sie betrogen und ist durch seinen Umzug nach England komplett aus ihrem Leben verschwunden.
Heute hat Kenzi eine leitende Position in einer Werbeagentur und einen gut aussehenden Verlobten, von dem sogar ihre Familie begeistert ist. Ansonsten kann sie dort wenig punkten. Sie hat das Gefühl, dass für ihre Familie alles wichtiger ist als sie und sie es ihnen nie recht machen kann. Sie steht immer in zweiter Reihe, egal wie sehr sie sich bemüht.

Kenzi verliert sich immer mehr in ihrem Bemühen um Anerkennung, sie verbiegt sich und vergisst ihre Träume und Ziele. Als Shane überraschend wieder in ihr Leben tritt stellt er ihre Welt auf den Kopf und in Frage. Da er ein wichtiger Kunde ihrer Agentur ist, erklärt sie sich bereit mit ihm Szenen aus 10 romantischen Komödien nachzuspielen. Wie soll Kensington es nur schaffen sich nicht wieder in Shane zu verlieben?

Die Autorin hat eine Liebesgeschichte geschrieben, die alles beinhaltet, was Kenzi an Liebesfilmen mag.
Es gibt romantische Szenen mit Herzklopfen und einem Mann der um die Liebe seines Lebens kämpft und das mit den originellsten Ideen und einem Aussehen zum Dahinschmelzen. Für Dramatik sorgen ihre Familie und unerwartete Wendungen in Kenzis beruflichem Umfeld.
Es ist zwar schnell klar, wie die Geschichte verlaufen wird, aber es hat trotzdem viel Spaß gemacht sie zu lesen, was auf jeden Fall auch an dem humorvollen Schreibstil liegt, auch wenn die ein oder andere Szene in Richtung Slapstick geht.

Die meisten der im Buch erwähnten Filme kenne ich zwar, aber die Dialoge habe ich nicht so parat wie Kenzi, was aber kein Problem war, weil die Autorin das immer sehr schön eingebunden und erklärt hat.

Die Geschichte ist so, wie man sich eine perfekte Liebeskomödie vorstellt - romantisch, lustig und unterhaltsam. Für mich war das Buch perfekt zum Abschalten.
Fans von „Pretty Woman“ oder auch „Bridget Jones“ kann ich das Buch wärmstens empfehlen.