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Veröffentlicht am 19.12.2019

Die Finsternis wird wieder blühen...

Shadowscent - Die Blume der Finsternis
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Kurzbeschreibung


Im Kaiserreich Aramtesch haben Düfte Macht – und diejenigen, die sie beherrschen!


Im Kaiserreich Aramtesch haben Düfte Macht – und diejenigen, die sie beherrschen! Ausgerechnet am ...

Kurzbeschreibung


Im Kaiserreich Aramtesch haben Düfte Macht – und diejenigen, die sie beherrschen!


Im Kaiserreich Aramtesch haben Düfte Macht – und diejenigen, die sie beherrschen! Ausgerechnet am Blütenmond passiert in den geheimen Gärten der Hüterin der Düfte die Katastrophe: Der Kronprinz, der gerade erst angereist war, liegt vergiftet am Boden. Rakel, der armen Dienerin mit einem besonderen Talent für Düfte, und Ash, dem Leibwächter des Prinzen, fällt die eigentlich unlösbare Aufgabe zu, das rettende Gegenmittel zu finden. Dafür müssen die beiden kryptische Geheimnisse aus uralten Zeiten entschlüsseln und ihre eigenen verborgenen Wahrheiten erkennen …


Die Welt von Aramtesch bietet alles von flirrender Wüstenhitze bis zu kalten Hofintrigen.


Meinung



Wenn der Löwe die verlorene Krone trägt, wird er die Nacht nicht überleben (Zitat) ...


"Shadowscent - Die Blume der Finsternis" ist der erste Band einer Reihe von P.M. Freestone. Das Buch ist am 17. Dezember 2019 bei Dragonfly, einem Imprint des HarperCollins Verlages Germany, erschienen, umfasst 384 Seiten, ist als ebook, gebundene Ausgabe und als Hörbuch erhältlich. Der Debütroman der Autorin ist ab 14 - 17 Jahren empfohlen. Der Mensch ist alles andere als ein schlechter Riecher. Seit Urzeiten hilft uns der Geruchssinn zu überleben. Schon in vorchristlicher Zeit wussten wir, wie man Düfte herstellt und wozu man sie einsetzt. Heute gibt es ganze Industrien, die uns und unserer Umgebung zu einem neuen Geruch verhelfen. Der erste Prinz von Aramtesch wird bewusstlos in den Gärten der Hüterin der Düfte aufgefunden. Die Dufthüterin selbst ist tot und die gesamte Anlage, die die Heimat der wertvollsten Blume des Landes ist, steht in Flammen. Rakel, die kurze Zeit zuvor in den Dienst der Dufthüterin gezwungen wurde, will Beschuldigungen von sich weisen und bricht auf, ein Heilmittel für den Prinzen und Antworten zu finden. Ash ist mit einem Eid an den Prinzen gebunden. Als sein Beschützer schließt er sich Rakel an, um nach einem Gegenmittel für das mysteriöse Gift zu suchen.



Die Finsternis wird wieder blühen (Zitat) ...


Rakel lebt in einem kleinen Dorf am Rande des Kaiserreiches. Sie kann sich und ihren Vater gerade so über die Runden bringen, doch ihr Vater ist krank und zum Sterben verurteilt. Obwohl Rakel eine besondere Begabung für Düfte besitzt, ist sie nur in der Lage ihm Erleichterung zu verschaffen, nicht aber ihn zu heilen. Bislang würde kein Heilmittel für die Fäulnis gefunden. In ihrer Verzweiflung schmiedet Rakel einen riskanten Plan und landet durch Verrat in den Händen der Dufthüterin. Niemanden hasst Rakel mehr, denn diese ist für den Tod ihrer Mutter verantwortlich. Ashradinoran, genannt Ash, ist der Harnisch des Kronprinzen und somit ist ihrer beider Leben verbunden. Als Leibwächter steht für ihn das Leben des Prinzen an erster Stelle. Ein gemeinsames Erlebnis in der Kindheit hat sie zusammengeschweißt und gemeinsam hüten sie Ashs Geheimnis. Viele Jahre haben sie das Palastgelände nicht verlassen, doch nun soll der Prinz politische Aufgaben übernehmen. Interessant und ansprechend gestaltete Charaktere die man mit Lesevergnügen begleitet. Ihr Tun und ihre Gedanken sind meist verständlich und nachvollziehbar.



Folge dem Weg der Sterne (Zitat) ...



Der Einstieg in die Geschichte fiel mir nicht schwer. Sofort erkennt der Leser den Status von Düften, Gerüchen und Gestank. Diese sind mit der Welt und allen Lebenslagen verknüpft, und übernehmen somit eine sehr wichtige Rolle. Frau Freestone versucht ihr Setting vielseitig zu gestalten. Von Hitze flirrende Wüstenregionen, Gebirgszüge mit kalten Strömen und Zedernwäldern, Ödland mit brodelten Schwefeltümpeln, ein Bassin mit Torfinseln und fruchtbares Küstenreich. Fünf Provinzen die zu einem Kaiserreich zusammengefasst wurden, auf die man aber näher hätte eingehen können. Rakels und Ashs Suche findet an interessanten und sehr unterschiedlichen Schauplätzen statt. Der Bücherliebhaber erkennt schnell, dass hier einiges im Verborgenen liegt, das Geheimnisse aufgedeckt werden müssen und es die Vergangenheit zu ergründen gilt. Er trifft auf Überraschendes und Vorhergeahntes. Eine neugierig machende Grundstimmung ist zwischendurch vorhanden. Diese steigt am Ende an. Da überschlagen sich die Ereignisse. Jedoch gestalte sich die Handlung vorneweg für mein Gefühl etwas zu gemächlich und zu zäh. Es macht Spaß die Protagonisten zu begleiten und die Geschehnisse aus zwei Blickwinkeln zu betrachten. Am Ende bleibt der Leser mit vielen Fragen zurück und muss sich gedulden, um die Abenteuer, die Machtspiele und die Konflikten weiterverfolgen zu können.



Der Orden von Asmudtag (Zitat) ...


Erzählt wird abwechselnd von Rakel und Ash in gegenwärtiger Zeitform. Mit dem Schreibstil der Autorin kam ich gut zurecht. Leicht, deutlich und bezeichnend führt Frau Freestone durch die Zeilen. Die Sprache ist geruchslastig und zur Geschichte passend. Das Erzähltempo ist gemächlich und teilweise etwas zäh.



Fazit: "Shadowscent - Die Blume der Finsternis" ist der erste Band einer Reihe von P.M. Freestone. Eine Geschichte voller Düfte, Gerüche und Gestank spielend in einem Kaiserreich, das aus fünf Provinzen zusammengesetzt wurde und in welchem Machtspiele und Intrigen Kreise ziehen, die erst erkundet werden müssen. Von mir gibt es **** Sterne.



Zitat



"Die Söhne des Kaidon mögen eine Quelle des Tratsches sein, aber der tätowierte Krieger und seinesgleichen sind der Stoff für Lagerfeuergeschichten. Ich hätte nie geglaubt, mal einen zu Gesicht zu bekommen. Aber hier steht er, aus Fleisch und Blut, mit unerbitterlichem Blick. Ein durch lebenslangen Eid gebundener Kaiserlicher Leibwächter. Ein Harnisch."



Reihe



Band 1: Shadowscent - Die Blume der Finsternis

Band 2:

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.12.2019

Nevada Frida Baylor und Connor Anders Rogan laden Dich sehr herzlich zu ihrer Hochzeit ein...

Hidden Legacy - Kalte Flammen
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Hierbei handelt es sich um eine Novelle zur Reihe, die erst nach Band 3 gelesen werden sollte.



Kurzbeschreibung



Nevada Frida Baylor und Connor Anders Rogan laden Dich sehr herzlich zu ihrer Hochzeit ...

Hierbei handelt es sich um eine Novelle zur Reihe, die erst nach Band 3 gelesen werden sollte.



Kurzbeschreibung



Nevada Frida Baylor und Connor Anders Rogan laden Dich sehr herzlich zu ihrer Hochzeit ein.



Beschwörungen, Wettermanipulation und andere magische Aktivitäten sind strengstens untersagt!



Nevadas kleine Schwester Catalina kann es kaum erwarten, ihr Brautjungfernkleid vorzuführen ... und zuschauen, wie Nevada vor den Altar tritt. Als jedoch der Weddingplaner gewaltsam vom Gelände entfernt werden muss, die unbezahlbare Tiara der Braut spurlos verschwindet und dann auch noch Rogans exzessive Familie über das Haus herfällt, scheint das junge Glück in großer Gefahr. Catalina bleibt nur noch eine Möglichkeit - eine, die sie sehr fürchtet: Sie muss ihre Magie nutzen! Aber sie wäre keine waschechte Baylor, würde sie nicht alles tun, um die Märchenhochzeit von Nevada wahrzumachen ...



Meinung



"Hidden Legacy - Kalte Flammen" ist eine Novelle zur fantastischen Nevada Baylor Serie von Ilona Andrews. Die Kurzgeschichte ist am 1. Dezember 2019 im Lyx Verlag erscheinen, umfasst 142 Seiten und ist als ebook oder als Hörbuch erhältlich. Bereits so einige Bücher wurden unter diesem Autorennamen veröffentlicht, für mich ist dies die erste Reihe die ich von Ilona Andrews, was ein Pseudonym eines gemeinsam schreibenden amerikanischen Ehepaars ist, lese. In einer Welt, die der unseren äußerst ähnlich ist, wurde 1863 ein Serum entdeckt, das schlummernde magische Begabungen erweckt. Schon nach kurzer Zeit begriffen die Menschen, zu welchen Konsequenzen es kam, wenn einfache Leute gottgleiche Fähigkeiten zur Verfügung hatten. Der Verlauf der menschlichen Geschichte wurde geändert und die Gliederung ganzer Nationen neu ausgerichtet. Magische Familiendynastien haben sich gebildet und sie buhlen um Macht, Reichtum und Berühmtheit. Mit arrangierten Ehen wird Magie gesammelt und mächtiger Nachwuchs gezeugt. Ihre Talente sind vielfältig und das Leben der Hochbegabten hat seine eigenen Regeln und Gesetze.



Mit überschaubaren Fällen und kalkuliertem Risiko hält Nevada Baylor ihre Familiendetektei am laufen. Die Fünfundzwanzigjährige lebt zusammen mit ihrer Mutter, ihrer Großmutter, ihren jüngeren Geschwistern und ihren Cousins in einer Lagerhalle. Diese ist sowohl ihr Arbeitsplatz als auch ihr zu Hause. Nevada hält die Familie über Wasser und fühlt sich für alle verantwortlich. Ihre Begabung ist nützlich für ihren Job. Ihr Talent wurde sorgsam vor Fremden verborgen bis eine Enthüllung desselben unumgänglich wurde. Conner Rogan hat sich im Krieg den Namen Mad Rogan verdient. Der Schlächter von Merida. Ein Massenmörder. Mit Kräften jenseits von gut und böse, die niemand wirklich einschätzen kann. Gnadenlos. Mächtig. Skrupellos. Hart. Gefährlich. Animalisch. Auf der Suche nach einem gefährlichen Hochbegabten lies sich Nevada auf einen Zusammenarbeit mit Conner ein. Aus dieser Partnerschaft wurde langsam mehr und letztlich beschlossen sie ihr Leben miteinander zu verbringen. Eine Hochzeit steht an und die gesamte hochbegabte High Society will sie um nichts in der Welt verpassen. 



Hierbei handelt es sich um eine Novelle zur Nevada Baylor Serie. Die Ereignisse schließen direkt an den dritten Band an und sollte auch in dieser Reihenfolge gelesen werden. Der Einstieg erfolgt wie gewohnt mit Nevada als Erzählerin. Nach dieser Einführung wechselt die Perspektive. Catalina, Nevadas jüngere Schwester, rückt in den Fokus. Der Leser kennt sie aus den vorhergehenden Bänden, doch erst hier lernt er sie besser kennen und kann in ihre Gefühls und Gedankenwelt dringen. Dies macht einen wichtigen Teil der Kurzgeschichte aus. Natürlich geht es um einen weiteren wichtigen Punkt - die Hochzeit - und auftauchende Schwierigkeiten, Anschläge und Vereitlungsversuche. Catalina wird die Aufgabe zuteil, diese aufzuklären und in Einklang zu bringen. Nevada war eine tolle Protagonistin, und obwohl sie hier eine Rolle spielt, fehlte sie mir doch in ihrer Art, Präsenz und als Erzählerin. Aber es handelt sich um einem Übergangsteil, der Catalina als Hauptperson einschleicht, um uns in weiterer Folge ihre Geschichte erfahren zu lassen.



Nach einer Einleitung von Nevada wird Catalina als Hauptperson und als Erzählerin eingesetzt. Ich mag den Schreibstil des Autorenduos. Gut beschreibend, lebendig, flüssig und humorvoll geht es dahin. Die Sprache ist für mich zur Geschichte passend und das Erzähltempo angenehm.



Fazit: "Hidden Legacy - Kalte Flammen" ist eine Novelle zur fantastischen Nevada Baylor Serie von Ilona Andrews. Es handelt sich um einem Übergangsteil, der Catalina als Hauptperson einschleicht, um uns in weiterer Folge ihre Geschichte erfahren zu lassen. Nevada war eine tolle Protagonistin, und obwohl sie hier eine Rolle spielt, fehlte sie mir doch in ihrer Art, Präsenz und als Erzählerin. Von mir gibt es **** Sterne.



Zitat



"Ihr sucht nach jemanden, für den Connors und Nevadas Tod eine zutiefst persönliche Angelegenheit ist. Diese Person will sie lange leiden und dann sterben sehen."



Reihe



Band 1    : Hidden Legacy - Das Erbe der Magie

Band 2    : Hidden Legacy - Tanz des Feuers

Band 3    : Hidden Legacy - Wilde Schatten

Band 3,5 : Hidden Legacy - Kalte Flammen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.11.2019

Sorge für die Deinen...

Knochendiebin (Die zwölf Kasten von Sabor 1)
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Kurzbeschreibung



Die junge Magierin Stur aus der Krähen-Kaste kennt nur ein Gesetz: Beschütze die Deinen! Denn von den übrigen Kasten werden die Krähen geschmäht. Dabei versorgen sie Sterbende und Tote, ...

Kurzbeschreibung



Die junge Magierin Stur aus der Krähen-Kaste kennt nur ein Gesetz: Beschütze die Deinen! Denn von den übrigen Kasten werden die Krähen geschmäht. Dabei versorgen sie Sterbende und Tote, ein wichtiger Dienst in einem Land, in dem die Sündenseuche wütet. Als Sturs Familie für eine Bestattung zum Königspalast gerufen wird, geschieht Unerwartetes: Der angeblich tote Prinz Jasimir will ihre Hilfe! Um die böse Herrscherin zu stürzen, müssen er und sein Leibwächter Tavin Verbündete treffen – unter Sturs Obhut. Aber kann sie dem Prinzen und seinem besten Freund wirklich trauen?



Meinung



"Die Knochendiebin - Die zwölf Kasten von Sabor" ist der erste Band einer Dilogie von Margaret Owen. Das Buch ist am 31. Oktober 2019 im Carlsen Verlag erschienen, umfasst 416 Seiten und ist als ebook, als Hörbuch oder als gebundene Ausgabe erhältlich. Der Debütroman der Autorin wird ab 14 Jahren empfohlen. Seuchen haben in der Weltgeschichte eine große Rolle gespielt - egal ob Pest, Pocken oder Cholera. In der Gegenwart kommen Seuchen fast ausschließlich in Entwicklungsländern vor. In der Erzählung handelt es sich um die Sündenseuche. Gefürchtet und unheilbar überzieht sie Sabor. Nur die Kaste der Krähen ist immun. Ihnen fällt es zu, sich um die Kranken, die Sterbenden und die Toten zu kümmern. Stur ist Mitglied einer Krähenrotte. Eines Tages soll sie selbst als Flügelherrin eine solche anführen, doch noch folgt sie ihrem Flügelherrn Pah und seinen Anweisungen. Es ist seine Entscheidung dem Kronprinzen und dessen Leibwächter aus dem Palast zu schmuggeln, ihnen Hilfe zu gewähren und sogar einen Eid darauf zu schwören. Doch es ist Sturs Leben das davon nachhaltig beeinflusst werden wird.



Der Einstieg in die Erzählung fiel mir nicht ganz so leicht. Es gilt die von der Autorin erschaffene Welt zu erkunden, das Leben dort zu verstehen und die Charaktere kennenzulernen. Dabei hat Frau Owen Kreativität und Innovativität bewiesen. Sabor und dessen Bewohner sind in Kasten unterteilt. Je nach Zugehörigkeit und Geburtsrecht werden die Menschen einer bestimmten Gruppierung zugeordnet, die den Namen eines Vogels trägt - so gibt es zum Beispiel die Spatzen, die Habichte, die Geier oder die Krähen. Zudem gilt es die Rotte der Krähen auszukundschaften. Auch hier zeigt die Autorin Ideenreichtum, denn mit Namen wie Scheusal, Galgenstrick oder Dreckskerl hatte ich nicht gerechnet. Diese Namen waren es auch, die es mir schwer machten den Protagonisten Gesichter und Charaktereigenschaften zuzuordnen, auch wenn sie für die Krähen, die in Sabor verachtet werden und die die unterste Kaste darstellen, durchaus passend gewählt sind. So brauchte es eine Weile bis ich gut in der Erzählung gelandet bin und mir einen grundlegenden Überblick über alles verschafft habe.



Früher galten Krähen als Boten von Tod und Unglück. Viele düstere Legenden rankten sich um die schwarzgefiederten Tiere. So erscheint es nur angemessen, welche Aufgabe die Autorin den Krähen in ihrer Geschichte zugewiesen hat. Aber es geht auch um das Bewusstsein der Ausgrenzung, Herabsetzung und Demütigung. Um Verlust und Vergeltung. Um Verzicht und Veränderung. Um den Willen zu überleben. Es geht darum Bamherzigkeit zu gewähren, was Euthanasie gleichkommt und ebenso diskutabel ist. Frau Owen hat hier einiges eingebaut, dass anzusprechen es sich lohnt. Sie hat es auf andere Weise getan als so manch anderer Schriftsteller. Das wird auch ein Grund dafür sein, dass die Meinungen zu dieser Erzählungen differenziert ausfallen werden. Doch was die Leserschaft spaltet, bietet Gesprächsstoff und Aufmerksamkeit. Nach einer längeren Eingewöhnungsphase wurde es für mich durchaus ansprechend und neugierig machend. Manches konnte ich vorausahnen. Manches kam überraschend. Und letztlich wirkte der Sog der Geschichte auch auf mich.



Ein personaler Erzähler schlüpft in Stur und berichtet die Geschichte aus ihrer Perspektive. Mit dem Schreibstil der Autorin kam ich problemlos zurecht. Gut beschreibend, etwas ungewöhnlich und unumwunden führt sie durch das Buch. Die Sprache ist zur Geschichte passend und das Erzähltempo angenehm. Zur besseren Orientierung findet der Leser auf den ersten Seiten eine Karte von Sabor und eine Aufstellung der Kasten mit den Geburtsrechten.



Fazit: "Die Knochendiebin - Die zwölf Kasten von Sabor" ist der erste Band einer Dilogie von Margaret Owen. Ein interessanter Weltenentwurf und eine gelungene Themenauswahl haben mir unterhaltsame Lesestunden verschafft. Nach anfänglichen Einstiegsschwierigkeiten wirkte der Sog der Erzählung auch auf mich. Von mir gibt es *** Sterne.



Zitat



"Die Götter, die die Krähen einst erschufen, hatten einen grausamen Humor. Krähen kamen ohne Geburtsrecht auf die Welt, aber ihre Hexen und Hexer besaßen dennoch eine Gabe. Sie war der Grund, weshalb die anderen Kasten es abfällig meinten, wenn sie sie als
Knochendiebe* bezeichneten: Krähenhexen konnten Geburtsrechte stehlen."

( Seite 59 )



Reihe



Band 1: Die Knochendiebin - Die zwölf Kasten von Sabor

Band 2:

Veröffentlicht am 27.10.2019

Mein Blut aus freiem Willen gegeben...

Bloodleaf
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Kurzbeschreibung



Aurelia ist nach 200 Jahren die erste Prinzessin, die in die Königsfamilie in Renalt geboren wird. Daher muss sie einen uralten Pakt erfüllen und Prinz Valentin aus dem verhassten Nachbarland ...

Kurzbeschreibung



Aurelia ist nach 200 Jahren die erste Prinzessin, die in die Königsfamilie in Renalt geboren wird. Daher muss sie einen uralten Pakt erfüllen und Prinz Valentin aus dem verhassten Nachbarland Achleva heiraten. Zumindest Achlevas liberale Einstellung zur Magie kommt Aurelia zugute: In ihrer Heimat ist diese strengstens verboten und Aurelia als Hexe verschrien. Sie lebt in ständiger Gefahr – und das nicht zu Unrecht: Als sie sich bei einem Mordanschlag mit Magie zur Wehr setzt, muss sie, um dem wütenden Mob zu entkommen, nach Achleva fliehen. Allerdings haben ihre Fluchthelfer eigennützige Ziele und hintergehen Aurelia. Mittellos in einem fremden Land muss sie nun die Pläne ihrer Widersacher vereiteln, um die beiden Königreiche zu retten.



Meinung



"Bloodleaf" ist ein fantastischer Roman von Crystal Smith. Das Buch ist am 1. Oktober 2019 bei ivi, dem jungen Label mit außergewöhnlichen Geschichten für Jugendliche und junge Erwachsene im Piper Verlag, erschienen, umfasst 400 Seiten und ist als ebook oder als Klappenbroschur erhältlich. Hierbei handelt es sich um den Debütroman der Autorin. Verfeindete Königreiche. Bündnisse. Arrangierte Ehen. Intrigen. Verbotene Magie. Immer wieder landen derartige Geschichten bei mir, denn solche Szenarien locken mich an. So kam auch dieses Buch zu mir. Im Verlauf der Erzählung erkannte ich einen weiteren erfreulichen Anziehungspunkt. Ich weiß nicht ob ich es überlesen habe oder ob es in der Beschreibung nirgends erwähnt wird. Auf jeden Fall ist die Geschichte an ein Märchen angelehnt und ich war auf die Umsetzung im weiteren Verlauf gespannt. Schon einmal habe ich eine Adaption dieser besonderen Begebenheit erkundet. Hier handelte es sich um eine ganz andere Ausarbeitung derselbigen.



Aurelia ist die Prinzessin von Renalt. Sie ist die erste renaltische Prinzessin die der Krone seit zwei Jahrhunderten geboren wurde. So liegt es an ihr ein Abkommen zu erfüllen, das den jahrhundertelangen Krieg zwischen Renalt und Achleva beenden soll. Sie wird den achlevischen Thronfolger heiraten. Aurelia ist besonders. Magie liegt ihr im Blut. Das bringt sie in große Gefahr, den in Renalt werden Magiebegabte zum Tode verurteilt. Von ihren Untertanen wird Aurelia gehasst und bedroht. Jede Zofe sucht nach wenigen Tagen das Weite, sie hat keine Freunde und sogar ihr kleiner Bruder fürchtet sich vor ihr. Sie führt ein einsames und freudloses Leben. Trotzdem ist sie stark, wissbegierig und Willens ihre Aufgabe zu erfüllen. Der Weg in ihr neues Heimatland wird eher eine Flucht als eine Reise, und Aurelia muss ihre wahre Stärke zeigen um ihr altes und ihr neues Königreich zu retten. Ich habe Aurelia als Protagonistin sehr gerne begleitet und wenn ich auch nicht immer wie sie gehandelt hätte, konnte ich ihr Tun und ihre Gedanken meist gut verstehen. Einige der Nebencharaktere hätte ich gerne besser kennen und einschätzen gelernt. Sie blieben mir fast ein wenig zu fremd.



Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht. Interessiert habe ich die Welt, Aurelias Leben und die Gegebenheiten rund um sie kennengelernt. Mit dem Fortschreiten der Handlung erkannte ich immer wieder Hinweise auf eine märchenhafte Anlehnung und der anfängliche Verdacht wurde zur Gewissheit. Diese Tatsache hat mir gut gefallen. Natürlich ergibt sich dadurch auch eine bessere Einschätzung der Geschichte und dem weiteren Verlauf. Es wurde aber nicht langweilig, denn die Erzählung ist kein Abklatsch des eigentlichen Märchens. Mir hat die Interpretation auf jeden Fall gefallen. Wie so oft sind auch hier Macht und Gier an der Tagesordnung. Intrigen und Betrug rund um die friedvolle Verbindung der beiden Königreiche schlagen Wellen. Blut. Geister. Tod. Es gibt ruhige Phasen, spannende Momente, emotionale Augenblicke und bewegte Szenen. Romantische Gefühle kommen auf, doch sie sind dezent, hintergründig und entwickeln sich langsam. Zusammengefasst finde ich, dass es sich um ansprechende, kurzweilige und beachtenswerte Leseunterhaltung handelt.



Erzählt wird die Geschichte aus Aurelias Perspektive. Mit dem Schreibstil von Frau Smith kam ich gut zurecht. Klar, einfach, flüssig und leicht führt sie durch die Zeilen. Beschreibungen fand ich mancherorts nicht optimal. Da blieb dann das Kopfkino dunkel. Die Sprache war zur Geschichte passend und das Erzähltempo angenehm. Eine Karte der Stadt Achlev verbessert die Orientierung.



Fazit: "Bloodleaf" ist ein fantastischer Roman von Crystal Smith. In Anlehnung an ein Märchen hat die Autorin hier eine Geschichte mit ruhigeren Phasen, spannenden Momenten, emotionalen Augenblicken und bewegten Szenen ersonnen. Ein gut gelungener Debütroman der ansprechende und kurzweilige Leseunterhaltung bietet, und mit ein klein wenig überlegterer und detaillierterer Ausarbeitung noch besser Punkten hätte können. Von mir gibt es **** Sterne.



Zitat



"Zuerst sind da drei weiße Pferde,

dann Mädchen, Mutter, altes Weib,

drei Könige zu Staub soll`n werden,

ihr Thron, verwaist und leer er bleibt."

Veröffentlicht am 09.10.2019

Zurück ins Leben...

The Light in Us
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Kurzbeschreibung



Charlotte Conroy stand am Anfang einer großen Karriere als Geigerin, doch dann zerbrach ihr Leben und die Musik in ihr verstummte. Aus Geldnot nimmt sie den Job als Assistentin für ...

Kurzbeschreibung



Charlotte Conroy stand am Anfang einer großen Karriere als Geigerin, doch dann zerbrach ihr Leben und die Musik in ihr verstummte. Aus Geldnot nimmt sie den Job als Assistentin für einen jungen Mann an, der sein Augenlicht bei einem Unfall verloren hat. Noah Lake war Fotograf und Extremsportler, immer auf der Jagd nach dem nächsten Adrenalinrausch. Nun stößt er alle Menschen von sich, unfähig, sein Schicksal anzunehmen. Doch Charlotte ist entschlossen, ihm zu beweisen, dass das Leben noch so viel mehr zu bieten hat ...



Meinung



"The Light in Us" ist der Auftakt der Light - in - us - Reihe von Emma Scott. Das Buch ist am 30. August 2019 im LYX Verlag erschienen, umfasst 413 Seiten, ist als ebook, Broschur oder Hörbuch erhältlich und ab 16 Jahren empfohlen. Die Autorin hat schon viele Bücher veröffentlicht. Für mich war dies das erste Buch das ich von ihr gelesen habe. Ich habe einmal gehört, dass sich ein Sehender nicht in die Welt eines Blinden hineinversetzen kann. Plötzlich scheint alles Schwarz zu sein. Auch die Stimmung. Viele wollen blind ein neues Leben beginnen. Manche können ohne ihr Augenlicht nicht weiterleben. So ergeht es auch Noah. Nachdem er sich von dem Unfall, bei dem er sein Augenlicht verlor, erholt hat, igelt er sich im Stadthaus seiner Eltern ein, geht nicht mehr vor die Tür und stößt alle von sich. Charlotte ist eine begabte Violinistin, doch alles was die Musik in ihr zum Leben erweckte, erlosch an einem Tag. Das Jobangebot sich um einen blinden jungen Mann zu kümmern kommt aus heiterem Himmel, doch Charlotte sieht darin eine Chance ihrem derzeitigen Leben zu entfliehen. Von Anfang an ist klar, dass dies keine einfache Aufgabe ist, aber Charlotte hat ein weiches Herz und Noahs Schicksal rührt sie an...



Die dreiundzwanzig Jahre alte Charlotte Conroy besuchte eine der bedeutensten amerikanischen Hochschulen für Musik, Schauspiel und Tanz. Als Juilliardabsolventin standen ihr viele Türen offen, doch sie schlug sie alle zu. Ein Schicksalsschlag und bittere Enttäuschung katapultierten sie in ein Leben, in dem sie sich als Kellnerin und Barkeeperin über Wasser hält, in einer lauten WG wohnt und gerade so über die Runden kommt. Früher spürte sie Musik in Herz und Seele. Nun ist alles dunkel, kalt und still. Charlotte ist eine liebenswerte Protagonistin. Mit großem Herzen, Einfühlungsvermögen und Entschlossenheit gesegnet. Ich kam gleich gut mit ihr zurecht. Noah Lake ist erst vierundzwanzig Jahre alt und hat bereits mit seinem Leben abgeschlossen. Früher war er ein Nomade gewesen, die ganzen Welt war sein zu Hause. Er hat den Nervenkitzel gesucht. War geliebt, beliebt und wurde beneidet. Der Unfall hat ihm alles genommen. Er hat alles verloren. Nun ist er nur noch wütend, zornig, verbittert und von Selbsthass zerfressen. Er lässt niemanden an sich heran. Familie und Freunde sperrt er aus seinem Leben aus. Noah hat alle Hoffnung verloren und will das Leben als Blinder nicht annehmen. 



Die Erzählung startet mit Noah. Die Erzählung endet mit Noah. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht. Der Leser lernt Charlotte und ihr aktuelles Leben kennen. Auch erfährt er wie es zu ihrer jetzigen Situation kam. Selbiges passiert mit Noahs Person. So nehmen die Dinge ihren Lauf. Schnell wird man an "Ein ganzes halbes Jahr" erinnert, doch das verliert sich im weiteren Verlauf. Die Autorin bedient sich verschiedener Klischees. Es wird emotional und dramatisch sowie abgeklärt und erotisch. Gut eingefangen hat Frau Scott für mich Noahs Seelenleben, das Blindsein und die Hilflosigkeit. Den Start fand ich sehr gut. Ein wenig flaute meine Begeisterung mit dem Fortschreiten der Geschichte ab. Vielleicht ist es der Vorhersehbarkeit geschuldet. Vielleicht dem Gefühl ähnliches schon öfter gelesen zu haben. Außerdem kamen die beschriebenen Gefühle nicht immer bei mir an. So ergabt sich eine wirklich nett zu lesende Erzählung, aber leider kein Highlight. Trotzdem habe ich die Annäherung von Charlotte, die ihren Traum nicht aufgibt, und Noah, der sich zurück ins Leben kämpft, gerne verfolgt.



Erzählt wird hauptsächlich von Charlotte. Zwischendurch gibt es Kapitel aus der Sicht von Noah. Mit dem Schreibstil der Autorin kam ich gut zurecht. Leicht, klar und flüssig führt sie durch die Zeilen. Die Sprache ist zur Geschichte passend und das Erzähltempo angenehm. Das Buch ist in Prolog, 3 Akte und Epilog gegliedert.



Fazit: "The Light in Us" ist ein Roman von Emma Scott. Als Reihenauftakt ist er in sich abgeschlossen und kann als Einzelband gelesen werden. Nach einem einnehmenden Start flaute meine Begeisterung etwas ab, trotzdem habe ich Charlotte und Noah gerne begleitet. Von mir gibt es 3,5 Sterne die ich auf **** Sterne aufrunde.



Zitat



"Erleichterung durchflutete mich wie früher das Adrenalin, und ich öffne die Augen. Doch meine Augen sind schon offen. Ich bin nicht länger in der schwarzen Tiefe, aber ich kann trotzdem nichts sehen. Ich bin blind."

( Pos. 88 )



Reihe



Band 1: The Light in Us

Novella: You are my Light