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Veröffentlicht am 02.02.2019

Der Schatz, der Euch geraubt wurde, wird am Ende zu euch zurückkehren...

Die Wüstenprinzessin - Shehsade Harun
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Kurzbeschreibung

Nach ihrer Entführung als Säugling wächst Alisha als Tochter einer Zofe in Damaskus auf. Viele Jahre vergehen, bis die Wahrheit über ihre Herkunft ans Licht kommt und sie sich auf die ...

Kurzbeschreibung

Nach ihrer Entführung als Säugling wächst Alisha als Tochter einer Zofe in Damaskus auf. Viele Jahre vergehen, bis die Wahrheit über ihre Herkunft ans Licht kommt und sie sich auf die Suche nach ihren leiblichen Eltern begibt. Auf ihrer Reise stößt sie auf eine Gauklergruppe, bei der sie sich ihren Lebensunterhalt durch Stehlen und Tanzen verdienen muss. Eines ihrer Opfer wird der Freund des Shehsade Hârun. Fasziniert von der jungen Frau und neugierig geworden auf ihr Geheimnis, bietet Hârun Alisha seine Hilfe an. Das Schicksal ist dem Mädchen jedoch noch immer nicht wohlgesonnen. Eine gefährliche Frau aus ihrer Vergangenheit verfolgt die Gefährten und hat eigene, düstere Pläne für sie.

Werden der Shehsade und sein Freund in der Lage sein,
die Machenschaften der mysteriösen Frau zu durchkreuzen
und Alisha sicher nach Hause zu begleiten?

Meinung

"Die Wüstenprinzessin - Shehsade Harun" ist eine morgenländische Erzählung und der dritte Band der Wüstenprinzessinen Trilogie von Melike Yasar. Das Buch ist 14. November 2018 erschienen, umfasst 352 Seiten und ist als ebook oder als Taschenbuch erhältlich. Die Autorin hat bereits mehrere Bücher veröffentlicht. Ich habe bislang nur diesen Dreiteiler von ihr gelesen, denn ich liebe Märchen, märchenhafte Erzählungen, Geschichten mit Märchenaspekten und Märchenadaptionen. Mit dieser morgenländischen Reihe hat die Autorin mir den orientalischen Flair näher gebracht, weil zu fernöstlichen Büchern habe ich bislang kaum gegriffen. Erzählungen wie aus Tausendundeiner Nacht... Als Baby wird Alisha ihren Eltern geraubt. Ihr Vater lässt keinen Stein auf dem anderen um seine Tochter zu finden, doch der Säugling bleibt verschollen. Fern ihrer Heimat wächst Alisha bei einer Frau auf, die sie wie eine Mutter liebt, doch von Schuldgefühlen und Gewissensqual geplagt wird. Als das Mädchen von ihrer Entführung erfährt, macht sie sich auf die Suche nach ihren leiblichen Eltern und ihrer wahren Identität. Doch die Vergangenheit ihrer vermeindlichen Mutter holt sie ein und es scheint als könnten nur der Thronfolger, der Shehsade Harun, und sein Freund Farid ein fürchterliches Unheil abwenden.


Nachdem ich schon zwei Geschichten in der fernöstlichen Welt von Melike Yasar gelesen habe, ist es ein wenig wie heimkommen in eine geläufige märchenhafte Welt. Dementsprechend einfach fiel mir der Einstieg. Zwar muss der Leser die neuen Hauptcharaktere erst kennenlernen, doch er trifft auch auf viele ihm schon bekannte Protagonisten. Es ist also ein Vorteil die beiden Vorgängerbände gelesen zu haben, aber es ist nicht zwingend notwendig. Die Bücher stehen durchaus für sich und können als Einzelbände gelesen werden. Empfehlen würde ich jedoch das ganze als Reihe zu erkunden. Der Bücherliebhaber lernt Alisha in verschiedenen Abschnitten ihres Lebens kennen - als Baby, als Kind, als junges Mädchen und als heranwachsende Frau. Dabei erlebt er prägende und lebensverändernde Situationen mit. Doch nicht nur sie begleitet der Leser. Immer wieder wirft er auch einen Blick auf die sich grämenden Eltern, die die Hoffnung ihre Tochter wiederzufinden nie aufgegeben haben. Und auf den Thronfolger Harun, der zur selben Zeit wie Alisha geboren wurde und zu einem stattlichen und gutaussehenden Mann heranwächst. So ergeben sich verschiedene Blickwinkel auf die Ereignisse. Zudem gibt es, wie auch in den Vorgängerbänden, fantastische Aspekte, Gute wie auch Böse, die zum Tragen kommen.


Ich habe ja ein zwiegespaltenes Verhältnis zu Kurzbeschreibungen. Oft empfinde ich Klappentexte zu ausführlich und zuviel verratend. Auch hier kam bei mir das Gefühl auf ein wenig zu umfassend informiert worden zu sein. Aber da bin ich wohl auch etwas eigen. Ansonsten ist die Geschichte wieder mit orientalischen Eigenheiten und fernöstlichen Flair gespickt und märchenhaft erzählt. Frau Yasar tendiert in ihren Erzählungen zu "Liebe auf den ersten Blick". Frauen bekommen Herzklopfen bei Anwesenheit ihres männlichen Gegenstückes und die Männer sind sofort von der Schönheit einer Frau bezaubert und in Liebe entbrannt. Eigentlich etwas das ich nicht sosehr schätze. Ich bevorzuge langsam entstehende romantische Gefühle. Für Geschichten mit Märchenaspekten ist es aber durchaus passend. Interessant finde ich die eingebunden Bräuche und Gepflogenheiten dieser fernen Länder, die mir vollkommen fremd sind und eine schöne Abwechslung bringen. Nun weiß der Leser schon einiges aus der Kurzbeschreibung, nichtsdestotrotz gibt es eine neugierig machende Grundspannung. Es gibt zwar unerwartete Begebenheiten, die meisten Vorkommnisse und Wendungen kann der Bücherliebhaber aber voraussehen. Dies nimmt dieser märchenhaften Begebenheit aber nicht ihren Charme und ihren Unterhaltungswert. Das Ende, das gleichzeitig der Abschluss der Trilogie ist, fand ich ansprechend und schön gestaltet.


Mit dem Schreibstil der Autorin kam ich gut zurecht. Märchenhaft. Abenteuerlich. Orientalisch. Melike Yasar schreibt leicht, klar und sehr bildhaft. Die Erzählung lässt sich flüssig lesen. Das Erzähltempo ist passend und die Sprache zur Geschichte passend. Zwischendurch finden sich immer wieder sehr schöne Einwürfe in Form von Zitaten, Sprüchen oder Weisheiten. Diese sind angemessen gewählt und stimmig zur Erzählung.


Fazit: "Die Wüstenprinzessin - Shehsade Harun" ist eine morgenländische Erzählung von Melike Yasar. Es handelt sich um den dritten Band einer Trilogie, der auch als Einzelband gelesen werden kann. Eine Geschichte wie aus Tausendundeine Nacht. Der dritte Band der Wüstenprinzessin war ein erneuter Ausflug in ferne Länder, der mir gut gefallen hat und dem ich schöne Lesestunden zu verdanken habe. Von mir gibt es gute **** Sterne.

Zitat

"Viele Monde werde auf und untergehen. Unaufhaltsam werden die Jahreszeiten einander folgen. Schau in den Himmel und folge dem Abendstern. Wenn er sich strahlender als jemals zeigt und du glaubst, dass er sich der Erde nähert, sodass du nach ihm greifen kannst, dann richte deinen Blick zur Tür."
( Seite 57 )

Reihe

Band 1: Die Wüstenprinzessin - Auf der Flucht
Band 2: Die Wüstenprinzessin - Ameera & Jamila
Band 3: Die Wüstenprinzessin - Shesade Harun

Veröffentlicht am 26.01.2019

Strenge Regeln, veraltete Konventionen und ein vorherbestimmtes Leben...

Zwei Welten
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Kurzbeschreibung

In einem Verbund von magisch begabten Menschen wird alle zehn Generationen ein Kind geboren, bei dem die Fähigkeiten besonders stark sind. Als die 17-jährige Charlotte Shearer in diese ...

Kurzbeschreibung

In einem Verbund von magisch begabten Menschen wird alle zehn Generationen ein Kind geboren, bei dem die Fähigkeiten besonders stark sind. Als die 17-jährige Charlotte Shearer in diese Gesellschaft eingeführt wird, beginnt für sie ein neues, von ungewohntem Wohlstand geprägtes Leben. Doch schon bald muss sie erkennen, dass dieser Luxus ein Opfer von ihr verlangt, welches sie nicht zu bringen bereit ist. Um dieser Forderung entgegentreten zu können, bleibt ihr keine andere Wahl: Charlotte muss ihre Fähigkeiten einsetzen.

Meinung

"Zwei Welten - Die zehnte Generation " ist der erste Band einer fantastischen Dilogie von Michael G. Spitzer. Das Buch ist am 2. September 2017 im Hybrid Verlag erschienen, umfasst 644 Seiten und ist als ebook oder als Taschenbuch erhältlich. Der Zweiteiler "Die zehnte Generation" ist Herrn Spitzers erste, von vornherein als Buch geplante Geschichte, welche auch unmittelbar den Weg zu einem Verlag fand. Sein Erstlingswerk, die "Melderin - Quadrologie", wollte er zunächst nur als kleine Geschichte für sich schreiben. Nun, noch vor erscheinen des Fortsetzungsbandes, hat der Auftaktband den Weg zu mir gefunden. Die Veröffentlichung des zweiten Bandes ist für Mai 2019 geplant. Hexenverfolgung... aufspüren, festnehmen, foltern und bestrafen von Personen, von denen geglaubt wird, sie praktizieren Zauberei. Bis vor nicht allzu langer Zeit glaubten die Menschen, dass hexenähnliche Wesen existieren und der Bevölkerung schaden wollen. Regelrechte Hetzjagden begannen und tausende von Menschen verloren dabei ihr Leben. In Michael G. Spitzers Erzählung nahmen tatsächlich magisch begabte Menschen dieses finstere Kapitel der Menschheit zum Anlass, sich zu einer Gemeinschaft zusammenzuschließen und ihre besonderen Fähigkeiten vor allen Unbegabten zu verbergen. Charlotte ist eine Begabte und wird in diese Gemeinschaft, die sich "die Gesellschaft" nennt, aufgenommen. Dort erwarten sie strenge Regeln, veraltete Konventionen und ein vorherbestimmtes Leben. Bleibt ihr etwas anderes übrig als sich zu fügen?


Die 17 Jahre alte Charlotte Shearer geht ihrem achtzehnten Geburtstag entgegen. Sie besucht das College. Auf eine gute Schulbildung legt ihre Mutter großen Wert. Ebenso auf sittsames und tugendhaftes Verhalten. Charlotte darf kaum soziale Kontakte pflegen. Sie muss ihre Erziehung erdulden und ohne Widerworte oder ohne unangemessene Fragen akzeptieren, ansonsten gibt es Konsequenzen. Charlottes Aufgabe ist es, eine gute Partie zu machen, welche nicht nur sie unterhält, sondern auch für den Lebensunterhalt ihrer Mutter aufkommt, denn nach dem Tod des Vaters schrumpfte das Vermögen der Familie und nun leben sie in einfachen Verhältnissen. Bei Charlotte bin ich über etwas gestolpert, dass für mich nicht stimmig war. Auf der einen Seite wirkt sie sehr gedankenvoll, überlegt, vorausschauend und vernünftig. Fast zu erwachsen für ihr junges Alter. Andererseits bezeichnet sie Bekannte, bei denen sie untergebracht wird, als neue Eltern. Die angebotene weibliche Bezugsperson nennt sie innerhalb kürzester Zeit Mum sowie die männliche Schulter zum anlehnen Dad. Wie ein kleines Kind oder ein sehr junges Mädchen. Das fand ich nicht ganz passend, selbst wenn es aufgrund ihrer schrecklichen Mutter oder der Sehnsucht nach elterlicher Wärme passierte, denn dann würde mir der Entwicklungsprozess dorthin fehlen. Dieser kommt eigentlich erst danach. Teilweise erschien Charlotte mir etwas zu wankelmütig, was dann aber wieder zum tatsächlichen Alter passt. Diese subjektiven Eindrücke machten Charlotte aber nicht unecht oder unsympathisch. Ich habe ihren Weg und ihre Entwicklung gerne begleitet, denn diese ist immens. Der Autor hat viele weitere interessante und sehr unterschiedliche Protagonisten an Charlottes Seite gestellt - Sympathische und Unsympathische, Offene und Undurchsichtige, Dominante und Unterwürfige, Freunde und Feinde.


Der Einstieg in die Erzählung fiel mir zwar nicht richtig schwer, aber auch nicht ganz leicht. Die Geschichte wird in gegenwärtiger Zeitform erzählt. Diese lese ich nicht oft und auch nicht allzu gerne. Es dauert immer eine Weile bis ich mich daran gewöhnt habe. Danach geht es im gewohnten Lesefluß dahin. So auch hier. Zu Anfang erhält der Leser sogleich einen kurzen und erschreckenden Einblick in Charlottes Dasein, der Lebenssituation und dem Verhältnis zu ihrer Mutter. Diesem Leben entkommt Charlotte. Eine vollkommen neue Welt eröffnet sich ihr. Gemeinsam mit Charlotte lernt der Leser die Gesellschaft kennen. Charlotte scheint ihrem Traum von Freiheit und Selbstbestimmung dort kein bisschen näher zu kommen. Schon recht am Anfang fragte ich mich, ob Charlotte nicht vom Regen in die Traufe gewechselt hatte. Ob es letztendlich so war, müsst ihr selber lesen, doch wie schon oben erwähnt gibt es strenge Regeln, veraltete Ansichten, feste Rollenverteilung und Strafen bei Verstoß gegen die Ordnung. Hier gibt es vieles das ein emanzipiertes weibliches Wesen zum Kopfschütteln bringt und es ist nicht verwunderlich das zahlreiche Gefühle zu Tage treten ... Wut, Furcht, Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung, Trauer sowie Machtlosigkeit. Dem Negativen steht ein Funken Hoffnung gegenüber, Freundschaft, Verbundenheit, Loyalität und Liebe. Die tragenden Themen der Selbstbestimmung, Freiheit und Gleichstellung hat der Autor gekonnt eingesetzt. Die Spannung baut sich langsam auf und bleibt als neugierig machender Grundtonus stehts vorhanden. Obwohl es eher ruhig dahingeht, steigt die Spannung immer wieder an. Die Erzählung ist emotional und sehr tränenreich ebenso gedankenvoll, aber es gibt auch Action, Kämpfe und Gewalt. Manche Handlungsschritte kann man gut vorausahnen, aber immer wieder gibt es überraschende Wendungen. Herr Spitzer bedient sich einiger Klischees, bewährter Schemata und neuer Ideen. Insgesamt ergibt sich daraus eine sehr ansprechende Mischung.


Erzählt wird von Charlotte in der Ich Perspektive in gegenwärtiger Zeitform. Eine Erzählweise die von mir nicht bevorzugt gelesen wird, in die ich aber nach einer Weile gut hineingefunden habe. Mit dem Schreibstil des Autors kam ich sehr gut zurecht. Klar, bildhaft, detailreich und flüssig führt er durch die Zeilen. Die Sprache fand ich zur Geschichte passend. Ein, zwei für mich unangenehm hervorstechende Wortwiederholungen sind mir aufgefallen. Das Erzähltempo empfand ich angenehm.


Fazit: "Zwei Welten - Die zehnte Generation " ist der erste Band einer fantastischen Dilogie von Michael G. Spitzer. Eine Erzählung über Freiheit, Selbstbestimmung und Gleichberechtigung eingewoben in eine fantastische Geschichte, vom Autor emotional, gedankenvoll und tränenreich erzählt. Erkennbare Klischees, erprobte Schemata und neue Ideen ergeben einen besonderen Mix. Ich bin neugierig auf Band 2 und das ist nicht nur dem Cliffhanger am Ende der Story geschuldet. Von mir gibt es sehr gute **** Sterne.

Zitat

"Diese Gesellschaft und ihre Regeln stehen für eine Zeit, die längst vergangen ist. Und der Rat tut alles, um diese Zeit auch nach Jahrhunderten ihres Auslaufens bis in eine Zukunft zu tragen, die längst nicht mehr existiert."
( Seite 546 )

Reihe

Band 1: Zwei Welten - Die zehnte Generation
Band 2: Der Ursprung - Die zehnte Generation (voraussichtlich Mai 2019)

Veröffentlicht am 09.11.2018

Und auf einmal ist alles ganz anders...

Maybe this Time - Und auf einmal ist alles ganz anders
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Kurzbeschreibung

Wenn die erste große Liebe auf einmal wieder vor einem steht ...

Einen Neuanfang - das ist es, was Abigail Janson sich wünscht, als sie in ihre Heimatstadt Glenwood Falls zurückkehrt. ...

Kurzbeschreibung

Wenn die erste große Liebe auf einmal wieder vor einem steht ...

Einen Neuanfang - das ist es, was Abigail Janson sich wünscht, als sie in ihre Heimatstadt Glenwood Falls zurückkehrt. Nach einer schmerzhaften Trennung hat sie die Nase gestrichen voll von Männern. Doch sie hat nicht mit Jackson Westmore gerechnet, dem Mann, mit dem sie schon früher immer aneinander geraten ist und der ihr Herz jetzt gefährlich schneller schlagen lässt ...

Meinung

"Maybe this Time - Und auf einmal ist alles ganz anders" ist der Auftakt der Colorado Ice Serie von Jennifer Snow. Das Buch ist am 26. Oktober 2018 im LYX Verlag erschienen, umfasst 368 Seiten und ist als ebook oder als Taschenbuch erhältlich. Die Autorin hat bereits mehr als zehn Romane und Novellen veröffentlicht. Für mich war dies das erste Buch von ihr. Der Mannschaftssport Eishockey. Eine Eisfläche. Ein Puck. Fünf Spieler. Ein Torwart. Als spielerisch beste Eishockeyliga der Welt gilt die nordamerikanische National Hockey League, abgekürzt NHL, die auch hier im Buch eine Rolle spielt. Die Frau eines Profieishockeyspielers zu sein bringt neben Annehmlichkeiten auch viele Nachteile. Das Kind eines Profieishockeyspielers zu sein bedeutet seinen Vater wenig zu sehen. Das Leben eines Profieishockeyspielers findet nicht hinter verschlossenen Türen statt. Nach der Trennung von ihrem Mann Dean kehrt Abigail in ihre Heimatstadt Glenwood Falls zurück, um mit ihrer Tochter Dani einen Neustart zu wagen. Sie wohnt wieder bei ihren Eltern, hat keinen Job und fühlt sich nicht wohl dabei, dass wahrscheinlich jeder Stadtbewohner die schmutzigen Details ihres Eheendes kennt. Aber sie will ihr Leben in die Hand nehmen. Schwer fällt es ihr Jackson immer wieder über den Weg zu laufen. Nicht nur ist er der beste Freund ihres Ex Mannes, er machte auch nie einen Hehl daraus, das er sie nicht ausstehen kann.


Mit neunundzwanzig Jahren kehrt Abigail Janson nach Hause zurück. Sie war zwar nie gerne eine Spielerfrau, doch der Zerfall ihrer Ehe macht ihr schwer zu schaffen. Besonders der Verrat und der Vertrauensmissbrauch. Trotzdem versucht sie weiterhin vernünftig mit ihrem Ex Mann umzugehen, für ihre neunjährige Tochter nach dem Umzug Beständigkeit und Sicherheit aufzubauen und ihr Leben neu zu ordnen. Abigail ist eine gewinnende Protagonistin. Sie ist freundlich, einfühlsam, achtsam und gegenwärtig sehr verletzt. Jackson Westmore hatte zwei Träume. Er wollte eines Tages Spieler der NHL sein und er wollte seine erste große Liebe für sich gewinnen. Während sein bester Freund und seine zwei Brüder als Eishockeyspieler in Profiteams die Welt erobern, trainiert Jackson nur das Schulteam. Während er Abigail Jansen aus der Ferne beobachtete, schnappte sie sich sein bester Freund und heiratete sie. Das Jackson selbst in Abigail verliebt war wusste niemand, denn er bemühte sich ein völlig anderes Bild zu zeichnen. Jackson ist engagiert, liebenswert, hilfsbereit und sympathisch. Die beiden Hauptprotagonisten mochte ich sehr gerne. Die Autorin hat ebenso ansprechende Nebencharaktere gestaltet. Der Leser trifft bereits auf Hauptpersonen der weiteren Teile.


Der Einstieg in die Erzählung gelingt einfach. Der Bücherliebhaber startet mit den ersten Tagen von Abigails Rückkehr, dem gerade abgekühlten Verhältnis zu ihrer Tochter, ihrer Jobsuche und dem unvermeidlichen Zusammentreffen mit Jackson. Es ist eine schwere Zeit für Abigail. Auch für Jackson ist Abigails Auftauchen nicht gerade einfach. Trotz der Loyalität zu seinem Freund konnte er sie sich nie ganz aus dem Kopf schlagen. Langsam und umsichtig mit Witz, Charme und Gefühl erzählt Jennifer Snow eine Romanze, die schon im Kindesalter zu keimen begann, die nun Wurzeln schlägt und dem Wind standhalten muss. Die Liebesgeschichte steht hier deutlich im Vordergrund, aber es geht auch um Freundschaft, Familie, um sich nicht erfüllende Träume und zweite Chancen, um Popularität und Profisport. Die wenigen erotischen Momente wurden passend integriert und nicht extrem hervorgehoben. Ansprechend erzählt und schön zu lesen, aber ohne große Spannungsmomente oder ein hervortretendes Highlight. Ein Wohlfühlroman für die kalte Jahreszeit, um es sich auf der Couch, vielleicht sogar vor dem Kamin, gemütlich zu machen. Jackson ist der Mittlere der drei Westmore Jungs. Im nächsten Band wird einer seiner Brüder in den Vordergrund rücken. Der Auftaktband ist in sich abgeschlossen und kann problemlos als Einzelband gelesen werden.


Erzählt wird von Abigail und Jackson. So kann der Bücherliebhaber gut am Tun und am Denken von beiden teilhaben. Den Schreibstil der Autorin mochte ich. Leicht, klar, gefühlvoll und mit Humor führt sie durch die Zeilen. Die Sprache fand ich zur Geschichte passend und das Erzähltempo angenehm.


Fazit: "Maybe this Time - Und auf einmal ist alles ganz anders" ist der Auftakt der Colorado Ice Serie von Jennifer Snow. Langsam und umsichtig mit Witz, Charme und Gefühl erzählt die Autorin diese Romanze, schön und ansprechend aber ohne große Spannungsmomente oder Highlights. Das Buch ist abgeschlossen und kann als Einzelband gelesen werden. Von mir gibt es **** Sterne.

Zitat

"Zeit, einem neuen Tag ins Auge zu sehen. Einen weiteren Tag in Gleenwood Falls - ihrer früheren Heimatstadt. Einen weiteren Tag mit ihren Eltern, die versuchten, sie nach ihrer Scheidung aufzumuntern. Und ein weiterer Tag, den sie irgendwie überstehen musste, trotz der Schwere, die sie beim Gedanken an ihre Zukunft niederzudrücken drohte."

Reihe

Band 1: Maybe this Time - Und auf einmal ist alles ganz anders
Band 2: Maybe this Love - Und plötzlich ist es für immer (2019)
Band 3: Maybe this Christmas - Und dann war es so viel mehr (2019)


Novelle: Maybe this Kiss - Und auf einmal doch (2019)

Veröffentlicht am 26.10.2018

Manchmal müssen wir nach vorne fallen, um in Bewegung zu bleiben...

Das Mädchen aus Feuer und Sturm
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Kurzbeschreibung

Ein Mädchen, dazu bestimmt, des Kaisers Sohn zu heiraten.
Ein Junge, der den Glauben an das Gute in seinem Herzen begraben hat.
Eine große Liebe, die alles verändern kann.


Mariko ...

Kurzbeschreibung

Ein Mädchen, dazu bestimmt, des Kaisers Sohn zu heiraten.
Ein Junge, der den Glauben an das Gute in seinem Herzen begraben hat.
Eine große Liebe, die alles verändern kann.


Mariko ist die Tochter eines mächtigen Samurai und kennt ihren Platz im Leben. So klug und erfinderisch sie auch sein mag - über ihre Zukunft entscheiden andere. Als sie erfährt, dass sie den Sohn des Kaisers heiraten soll, nimmt sie ihr Schicksal hin. Doch auf dem Weg zu ihrer Hochzeit entkommt sie nur knapp einem blutigen Überfall - und nutzt ihre Chance, die Freiheit zu kosten: Als Junge verkleidet schmuggelt sie sich unter die Banditen und lernt eine ganz neue Welt kennen. Und sie verliert ihr Herz ... ausgerechnet an den Feind.

Meinung

"Das Mädchen aus Feuer und Sturm" ist eine Geschichte aus der Feder von Renée Ahdieh. Das Buch ist am 28. September 2018 bei Bastei Entertainment erschienen, umfasst 416 Seiten, ist als ebook oder als gebundene Ausgabe erhältlich und ab 14 - 17 Jahren empfohlen. Ihren ersten Erfolg feierte die Autorin mit dem "Der Fluch des Kalifen" Zweiteiler. Für mich war der Auftakt zu dieser Dilogie allerdings das erste Buch das ich von Frau Ahdieh gelesen habe. Samurai ist die bei uns übliche Bezeichnung für ein Mitglied des Kriegerstandes. In Japan selbst ist die Bezeichnung Bushi üblich. Heutzutage wird Samurai einzig für den Kriegeradel jener Zeit verwendet. Nirgendwo sonst auf der Welt entwickelte sich eine derartiger Krieger- und Waffenkult wie im mittelalterlichen Japan. Mariko ist nicht glücklich darüber, aber bald wird sie den Sohn des Kaisers heiraten. Als ihr Geleitzug auf dem Weg zu ihrem Verlobten überfallen wird, kann sie als einzige Überlebende fliehen. Mariko will herausfinden wer sie tot sehen möchte und schleicht sich als Bauernjunge verkleidet beim berüchtigten Schwarzen Clan ein. Die Mitglieder sind jedoch ganz anders als gedacht und auch ihr Tun scheint besondere Beweggründe zu haben. Und dann gibt es noch den Kaiser, der seine eigenen Pläne schmiedet und Marikos Zwillingsbruder, der nicht an den Tod seiner Schwester glaubt und diese verzweifelt Sucht.


Die 17 Jahre alte Mariko Hattori ist die Tochter eines hochrangigen Samurai. Die politische Hochzeit mit dem Kaisersohn soll den Stand ihres Vaters erhöhen. Schon als Kind war sie sehr neugierig und hatte immer den Wunsch verspürt, alles zu erkunden und alles zu lernen. Als sie dieses Gebaren als junge Frau nicht ablegte, wurde sie von vielen als seltsam angesehen. Mariko wäre viel lieber ein Mann. Dann könnte sie ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen, könnte sich klug und erfinderisch zeigen, hätte weitreichendere Rechte und Pflichten. Kenshin Hattori ist Marikos Zwillingsbruder. Seit seiner Kindheit trainiert er das Kämpfen und trägt nun den Namen 'Drache von Kai'. Er dient seinen Eltern loyal und er liebt seine Schwester. Obwohl Ranmaru, der Anführer des Schwarzen Clans, nur wenig älter ist als Mariko, strahlt er Macht aus. Er genießt die Ehrerbietung aller Mitglieder. Er ist raffiniert, wachsam, intelligent und schwer zu durchschauen. Ökami ist wie ein schwarzer Geist und der beste Kämpfer des Schwarzen Clans. Benannt nach dem Wolf und mit vielen Eigenheiten ausgestattet, ist er geheimnisvoll und löst Unbehagen in Mariko aus. Dies sind nur zwei der außergewöhnlichen Mitglieder des Schwarzen Clans. Durchaus interessante und vielschichtige Charaktere die Renée Ahdieh erdacht hat. Ich mochte es, dass ich nicht alle sofort durchschauen und in eine Schublade stecken konnte. Der Kaiser und seine Familie blieben leider blass. Hier hätte ich mir mehr Informationen gewünscht.


In ihrer ersten Duologie hat die Autorin den Leser in orientalisches Flair entführt. Hier kann der Bücherliebhaber in ein asiatisches Setting abtauchen. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir nicht ganz so leicht. Ich bin über die japanischen Namen, Bezeichnungen und die fremdartige Kultur gestolpert. Es dauerte eine Weile bis die Erzählung für mich flüssig dahin ging und ab da hat sie mich dann auch gepackt. Die Kurzbeschreibung klang für mich ansprechend. Trotzdem hatte ich keine richtige Vorstellung was mich erwarten würde. Die Handlung ansich hat mir gut gefallen. Sie vereint für den Leser gut voraussehbare Begebenheit mit überraschenden Fakten. Zwangsläufig kommt der Gedanke an Mulan auf, dem mutigen, intelligenten Mädchen, das unter der Rollenverteilung im mittelalterlichen China leidet. Außerdem zeichnen sich Robin Hood Aspekte ab, die sich gut in die Geschichte einfügen. Die in der Kurzbeschreibung angedeutete Liebesgeschichte nimmt nur einen kleinen Raum ein und entwickelt sich langsam, zart und unaufdringlich. Die Autorin hat sie wunderbar integriert und nicht in den Vordergrund gestellt. Sie hellte die eher düstere Stimmung ein wenig auf. Frau Ahdieh hat einen Funken Magie ins Buch fallen lassen. Ich könnte mir vorstellen, dass dieser im zweiten Band mehr an Bedeutung gewinnt. Es geht zwar nicht hochspannend durch das Buch, aber trotzdem neugierig machend und packend. Das Finale wirkte auf mich ein wenig zu überhastet. Hier hätte sich die Autorin gerne etwas mehr Zeit nehmen dürfen. Am Ende bleibt der Leser mit einem Cliffhanger zurück, der auf baldiges erscheinen der Fortsetzung hoffen lässt.


Erzählt wird großteils aus der Sicht von Mariko, aber der Bücherliebhaber begleitet auch andere Perspektiven wie zum Beispiel Kenshin oder den Kaiser von Wa. Mit dem Schreibstil der Autorin kam ich gut zurecht. Bildhaft, klar und gut beschreibend führt sie durch die Zeilen. Mancherorts verliert sie sich ein wenig in den Beschreibung was zu leichter Langatmigkeit führt. Die Sprache war für mich zur Geschichte passend und das Erzähltempo angenehm. Am Ende des Buches befindet sich ein Glossar, welches ich leider erst bei Beendigung des Buches entdeckt habe.


Fazit: "Das Mädchen aus Feuer und Sturm" ist ein Dilogieauftakt von Renée Ahdieh. Die Autorin entführt ihre Leser in die japanische Kultur vergangener Zeiten, in die Welt der mächtigen Männer und der Samurai, in der Frauen in eine bestimmte Rollenvorstellung passen müssen. Ein gut gelungener Auftakt, in dem ein paar Mankos stecken, der aber ansonsten ansprechend gestaltet ist und mich gut unterhalten hat. Von mir gibt es **** Sterne.

Zitat

"Ihr Leben würde nun auf einem klar gezeichneten Weg verlaufen. Es spielte keine Rolle, dass der Weg nicht der war, den sie wollte. Es spielte keine Rolle, dass es noch so viel zu sehen und zu lernen und zu tun gab. Sie war zu einem einzigen Zweck bestimmt."

Reihe

Band 1: Das Mädchen aus Feuer und Sturm
Band 2:

Veröffentlicht am 23.10.2018

Der gefallene sechste Gott. Das Grauen im Dunkeln. Der Ritter der Qualen.

Schwert & Meister 4: Navenva
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!!! ACHTUNG !!! Band 4 einer Reihe

Kurzbeschreibung

Ein eiserner Wille: Glen zieht gegen Askeleon in den Krieg. Ein Sieg scheint fern, denn der gefallene sechste Gott kämpft mit schwarzer Magie. Zwei ...

!!! ACHTUNG !!! Band 4 einer Reihe

Kurzbeschreibung

Ein eiserner Wille: Glen zieht gegen Askeleon in den Krieg. Ein Sieg scheint fern, denn der gefallene sechste Gott kämpft mit schwarzer Magie. Zwei Verbündete bleiben Glen in der dunkelsten Stunde: Rage, das Schwert aus Niyn, und die Männer der Straflegion, allesamt Verbrecher. Der Totentanz beginnt.

SCHWERT & MEISTER 4: NAVENVA ist die Fortsetzung des 6-teiligen Heldenepos rund um Glen, den Sohn des Hüttenmeisters, und das mythische Metall Niyn. Begleiten Sie Glen in einen Konflikt ohne Ehre, ohne Gnade und ohne zweite Chance. Obwohl er den eigenen Glauben verloren hat, setzt er im Kampf gegen Askeleon auf die Macht der fünf Götter. Wird der Ritter der Qualen auf dem Schlachtfeld endlich seinen Meister finden? Oder sind Glen und seine Freunde nur Stroh in diesem Feuer – gut für ein kurzes Aufflackern, ehe der Wind ihre Asche davonträgt?

Meinung

"Schwert & Meister 4 - Navenva" ist der vierte Teil einer fantastischen Serie von Florian Clever. Das Buch ist am 30. September 2018 erschienen, umfasst 168 Seiten (Printversion) und ist als ebook und als Taschenbuch erhältlich. Hierbei handelt es sich um den vierten Teil eines sechsteilig angelegten Heldenepos. Eine klassische und fantastische Heldendichtung in einer mittelalterlichen Welt. Von Florian Clever sind bereits Kurzgeschichten in Verlagsanhtologien erschienen. Diese Serie ist seine erste Veröffentlichung in Romanlänge. Gars von Fuldor, Herzog und mächtigster Fürst der östlichen Provinz, entsendet Ornis Venk um jemanden zu finden, der ihm eine Stange vom Mark der Berge verhütten kann. Die Meisten halten dieses Niyn für eine Legende, doch Hüttenmeister Woitilar kennt die Kunst das Rote Gold aus dem Berg zu locken. Unter Drohung nimmt er den Auftrag des Herzogs an und gemeinsam mit seinem Sohn Glen geht er ins Gebirge um das Mark der Berge zu schürfen und zu schmelzen. Vor ihrer Abreise tut sich eine weitere Gefahr auf. Die Rashtei, ein kriegerisch stolzes Reitervolk aus der Grünen Weite, wollen Woitilar ebenfalls für sich verpflichten.


Als Woitilar und Glen aus den Bergen zurückkehren, fegen die Rashtei über ihr Heimatdorf hinweg. Murnwasser geht unter, Woitilar wird verschleppt und es bleibt Glen nur die Flucht. Fortan verbringt Glen sein Leben auf Burg Fuldor. Als Knecht des Fürsten erfreut er sich daran, manchmal einen Blick auf das Schwert zu erhaschen, das mittlerweilen aus der Stange Niyn geschmiedet wurde. Gars von Fuldor ist damit beschäftigt sich gegen den König zu erheben und verschließt die Augen vor einer näherkommenden Gefahr. Der gefallene Gott Askeleon überrennt mit seiner Brut Fuldor und Glen gelingt es abermals zu entkommen. Zuvor bringt er noch den Herzog zu Fall und nimmt das Schwert aus Niyn, das den Namen Rage trägt, mit sich. Monate vergehen bis Glen den Entschluss fasst sich den Eisernen Legionen anzuschließen und gegen den gefallenen Gott und seine Brut von Grachmyr zu kämpfen. In der Legion trifft er auf seinen alten Feind, den ehemaligen Hauptmann des Herzogs von Fuldor, besiegt diesen in einem Duell und erhält seinen Posten. Außerdem erweist er dem König einen Dienst und findet im Anschluss leichter Gehör bei diesem. Als neuer erster Offizier der Straflegion zieht Glen gegen Askeleon in den Krieg.


Glen ist fast vierzehn Jahre alt und der jüngste Lehrling seines Vaters, als er diesen in die Berge begleitet um Niyn zu schürfen. Ein Abenteuer das sein Leben für immer verändern wird. Besonders als er die Eigenarten des Marks der Berge begreift und seine Verbindung zu diesem mythischen Erz spürt. Glen war schon damals sehr gelehrig, aufgeweckt, neugierig und wissbegierig. Mit der Flucht aus Murnwasser beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Magisch angezogen von Rage, dem Schwert aus Niyn, bis es eines Tages in seine Hände gelangt und dort verbleibt. Kaum ist er zu einem jungen Mann herangereift, verfällt er den Drogen und dem Alkohol. Der schmerzhaften Vergangenheit kann er trotzdem nicht entfliehen. Wieder auf den rechten Weg gekommen setzt er seine Kampfkraft und Rage in den Dienst der Armee und dem Kampf gegen Askeleon ein. Vor ungefähr sieben Monaten habe ich den dritten Band von Schwert und Meister gelesen. Grundlegend hatte ich die Rahmenbedingungen noch im Kopf und bin so auch gut in die Geschichte gekommen. Es dauerte aber etwas bis mein Lesefluss ungestockt dahinging. Warum das so war, kann ich nicht benennen. Eine Zusammenfassung der bisherigen Geschichte ruft dem Leser die wichtigsten Details übersichtlich in Erinnerung. Danach folgt ein Prolog wie in Band 3, der recht roh und gnadenlos in die Erzählung führt, aber wissensdurstig macht. Danach geht es gemächlich weiter.


Kampf und Flucht liegen hinter ihm. Ruhmreiche Taten hat er vollbracht. Alkohol und Drogen hatten sich in sein Leben geschlichen. Mit Enthusiasmus ist er neuen Aufgabe entgegengetreten. Sehr schön kann der Bücherliebhaber Glens Entwicklung erkennen. Dies ist ansprechend zu verfolgen. Die Gruppe die sich rund um den jungen Mann scharrt, deckt ein interessantes Spektrum an Charakteren ab. Und es erweitert sich. Band drei war der eigentliche Beginn der Heldenreise die sich hier fortsetzt. Wichtige Erkenntnisse und bedeutungsvolle Ereignisse bringen neue Wege ins Spiel. Der Leser lernt das Niyn immer besser kennen und darf sich nach anfänglicher Ruhe über Action und Kämpfe freuen. Diese sind bildhaft und lebendig beschrieben. Anfangs dauert es für mich etwas, bis Schwung in die Erzählung kam und meine Leselust steigerte, danach ging es durchaus neugierig machend und ansprechend voran. Götter, Magie und dunkle Gefahren. Im Finale wird die Spannung auf die Spitze getrieben und der Leser Mitten in der Schlacht aus dem Geschehen gerissen. Nun heißt es warten auf Band 5. Da die Veröffentlichung der Bände im Halbjahresrhythmus geplant ist, muss der Leser sich nun wieder ein bisschen gedulden.


Den Schreibstil von Florian Clever mag ich gerne. Klar, flüssig, bildhaft, ungekünstelt und gut verständlich führt er durch die Zeilen. Die Ausdrucksweise ist zur mittelalterlichen Welt passend und das Erzähltempo angenehm. Eine schön gestaltete Karte zu Anfang und ein Glossar am Ende des Buches runden den positiven Gesamteindruck ab.


Fazit: "Schwert & Meister 4 - Navenva" ist der vierte Teil des sechsteilig angelegten Heldenepos von Florian Clever. Es war erneut ein schöner Besuch in dieser mittelalterliche Welt. Eine gut gelungene Fortsetzung! Von mir gibt es gute **** Sterne.

Zitat

"Leblos?, ging es ihm durch den Sinn. Aber das Niyn ist nicht leblos. Es denkt und fühlt. Es liebt und hasst. Und wenn du nicht aufpasst, setzt es seinen Willen durch. Dann führt die Klinge dich, statt umgekehrt."
( Seite 64 )

Reihe

Band 1: Schwert & Meister 1 - Mervaron
Band 2: Schwert & Meister 2 - Frahinda
Band 3: Schwert & Meister 3 - Taront
Band 4: Schwert & Meister 4 - Navenva
Band 5: Schwert & Meister 5 - Uthabris
Band 6: Schwert & Meister 6 - Askeleon