*Hatte mir mehr erhofft*
AufbruchDan Wells ist mit seiner Dystopie "Partial-Der Aufrbuch" derzeit in aller Munde. Begeisterungsrezensionen stürmen die Literaturportale- klar das ich davon angezogen wurde wie die Motte das Licht. Ich schlug ...
Dan Wells ist mit seiner Dystopie "Partial-Der Aufrbuch" derzeit in aller Munde. Begeisterungsrezensionen stürmen die Literaturportale- klar das ich davon angezogen wurde wie die Motte das Licht. Ich schlug also voller Begeisterung das Buch auf und begann einzutauchen in eine Zukunftswelt in der die Weltbevölkerung zusammengeschrumpft ist auf 0,00001% und die Menschen Angst vor den Partials haben. Eine von Menschenhand kreierte Rasse, die sich gegen ihre Erschaffer gerichtet hat.
Leider wurde ich auf den ersten 200 Seiten ziemlich ernüchtert. Zunächst wird man als Leser relativ gut in diese neue Welt eingeführt und Dan Wells hat ein in meinen Augen wirklich interessantes Zukunfsszenario erschaffen. Hauptfigur ist Kira, die auf einer Entbindungsstation arbeitet, auf der seit 11 Jahren kein Neugeborenes mehr überlebt hat. Alle Baby`s sterben an RM- ein Virus welches die Partials erschaffen haben. Kira versucht eine Therapie dagegen zu finden und hofft ausgerechnet im Feindesgebiet der Partials Antworten darauf zu finden.
Ein wirklich spannender Plot der gerade zu Beginn extreme Längen aufweist. Wir lernen Kira kennen, wir lernen ihren Freund Markus kennen, natürlich ihre Ziehmutter Nandita und und und. Viele Personen wurden bis ins Kleinste beleuchtet, vorgestellt ja quasi seziert. Die Spannung blieb dabei für mich sehr auf der Strecke und ich musste mich durch die ersten 200 Seiten wahrlich kämpfen.
Erst als Kira mit einer Handvoll Leute in das Feindesgebiet aufbricht, wird endlich die Action- und Spannungskomponente ausgepackt und ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen. Ab da war es dann nämlich wirklich gut.
Selbst die Suche nach der Therapie, die teilweise wirklich sehr medizinisch erklärt wurde, hat mir gut gefallen, könnte mir jedoch vorstellen, dass gerade ein jüngeres Leserpublikum damit Probleme haben könnte. Denn manche Vergleiche sind auch sehr wissenschaftlich. Normalerweise schreibt Dan Brown Thrillers für Erwachsene- das merkt man bei diesem Buch definitiv. So ist es nicht ganz ein Jugendbuch sondern irgendwo dazwischen, wobei ich das in Ordnung finde.
Ein recht großer Kritikpunkt an diesem Roman ist zudem seine Nüchternheit. Man merkt eindeutig das ein Mann das Werk verfasst hat. Emotionale Momente, auch wenn sie versucht worden umzusetzen, fehlen eindeutig. Das Buch kommt sehr nüchtern, medizinisch und wie eine Vorrezensentin sehr treffend formuliert hat: unterkühlt daher (hätte es echt nicht besser ausdrücken können).
Alles in allem hat mir das dystopische Element bei Partials wirklich gut gefallen, nur der Anfang weist extreme Längen auf und erst ab Seite 200 kommt ein guter Lesefluss zustande. Ich bin bei 3,5 Sternen, Runde jedoch ab weil Potential nach oben eindeutig vorhanden ist. Bin jedoch schon jetzt gespannt auf den zweiten Teil (es wird nämlich mal wieder ein einer Trilogie ausarten- welch Überraschung ^^).