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Veröffentlicht am 10.08.2019

Alles im Leben hat seinen Preis

Die Grimm-Chroniken (Band 3)
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Das Buch

Autor: Maya Shepherd
Titel: Der schlafende Tod
erschienen: 06.04.2018
Verlag: Sternensand Verlag
Genre: Fantasy
Zeit: Parallelwelt
ISBN: 978-3-906829-72-2

Diesmal ziert das ...

Das Buch

Autor: Maya Shepherd
Titel: Der schlafende Tod
erschienen: 06.04.2018
Verlag: Sternensand Verlag
Genre: Fantasy
Zeit: Parallelwelt
ISBN: 978-3-906829-72-2

Diesmal ziert das Cover eine schlafende Schönheit. Im Hintergrund ist wieder ein Spiegelrahmen angedeutet, durch den seltsames Licht hereinfällt. Das Bild passt perfekt zu diesem Teil der Geschichte und hat vor allem einen gewissen Wiedererkennungswert in Bezug auf die Teile 1 und 2. Die Buchstaben auf dem Cover sind erhaben und haben eine angenehme Haptik beim Lesen.
Die Kapitelanfänge sind mit Illustrationen verziert, die einen romantischen Touch haben und die Kapitelüberschriften sind treffend gewählt. Man muss die Vorgängerteile gelesen haben, damit man Spaß an diesem hat.

Warum ausgerechnet dieses Buch?

Wenn man sich auf diese Geschichte einlassen kann und will, dann ergibt es sich von selbst, den 3. Teil zu lesen, weil die Autorin es schafft am Ende jedes Teils genügend Fragen aufzuwerfen und so Neugierde auf den nächsten Teil zu entfachen.

Handlung

Ein goldener Apfel belegt Will mit dem Fluch des schlafenden Todes. So kann er Schneewittchen in ihrem Traum begegnen. Diesmal trifft er die 7jährige Margery an ihrem Geburtstag und erfährt vieles über ihre Vergangenheit. Parallel dazu erzählt Königin Mary ihre Geschichte weiter, wie sie mit Dorian vor dessen Vater Vlad Dracul nach Hamburg flüchtet. Hier begegnen sie Kapitän Blaubart, der sie mit auf die sieben Weltmeere nehmen soll.

Perspektiven

Die Autorin bleibt bei ihren unterschiedlichen Erzählweisen (Mary in der ich-Form, Wills Teil in der 3. Person). Das gefällt mir gut, da man sich nach 3 Teilen an diese Erzählweise gewöhnt hat. Darüber hinaus ist Will in Schneewittchens Traum ja auch eher nur Beobachter, während Mary den Leser eher mit auf ihre Reise nimmt. Von daher passen die gewählten Perspektiven gut zur Geschichte.

Figuren

Anfänglich hasste Will Märchen. Sein Vater ist ihm gehörig auf den Geist gegangen, wann immer dieser mit diesen blöden Märchen anfing. Langsam scheint sich dies aber zu ändern. Zwar lässt sich Will am Anfang dieses Teils auch noch gern von Joe beeinflussen, der alles mit Logik zu erklären versucht, obwohl in dieser Geschichte gar nichts logisch ist. Zu Schneewittchen baut er langsam eine persönliche Beziehung auf und findet dies gar nicht mehr seltsam. Ich kann ihm da nur all zu gut folgen und der Charakter büßt nichts von seiner Sympathie ein. Auch ist es für mich nachvollziehbar, dass er die junge Margery mag. Einzig der Angriff auf Joe könnte Will und den Leser daran hindern sie zu mögen. Je länger man aber in Margerys Geschichte bleibt, desto sympathischer wird das kleine Mädchen mit dem Schicksal, dass sie keineswegs selbst gewählt hat.
Dennoch bleibt man irgendwie immer in Habacht Stellung und ich warte ein bisschen darauf, dass sie auch Will angreifen wird – irgendwann. Obwohl sie sich von ihm ja Hilfe erhofft. Außerdem müsste Will in einem tiefen Zwiespalt sein. Rumpelstein will, dass er Schneewittchen tötet und sie will seine Hilfe. Dieser Zwiespalt kommt ein bisschen zu kurz, denke ich.
Mary ist mir zu zögerlich, zu naiv und nach wie vor erscheint es mir etwas übertrieben mit ihrer Liebe – oder der immer wiederkehrenden Erwähnung des Gefühls – zu Dorian. Natürlich hat sie noch nichts von der Welt gesehen und kann nicht vieles wissen, aber so langsam könnte sie anfangen Dorian tatsächlich zu vertrauen – so wie sie es ja immer wieder behauptet. Eigentlich mag ich Mary... aber hin und wieder ist sie einfach nervig.

Schreibstil

Nach wie vor mag ich den Schreibstil der Autorin. Er ist gleichbleibend flüssig und leicht zu lesen. Hin und wieder findet sich mal ein Kommafehler oder ein fehlendes Wort. Dennoch kann man der Geschichte sehr gut folgen. Die Sätze sind kurz und Shepherd schreibt nicht detailverliebt. Eher lässt sie Raum für eigene Interpretation, was ich sehr mag.

Setting

Die beiden Hauptstränge dieses Teils liegen einerseits im Schloss, in dem die kleine Margery ihren 7. Geburtstag feiert, und andererseits auf der Flucht von Mary und Dorian. Man kann sich gut in die Situationen hineinfinden. Die Autorin schafft es, dass man sich die Örtlichkeiten bildlich vorstellen kann und dazu benötigt sie nicht übermäßig viele Worte.

Vor der Geschichte / Nach der Geschichte

Auch diesmal liefert die Autorin am Beginn des Buches eine kurze Zusammenfassung des voran gegangenen Teils und am Ende des Buches einen kurzen Einblick in ihre Recherchen. Ersteres sorgt dafür, dass man sich erinnert, auch wenn man etwas Zeit zwischen den Teilen verstreichen lassen hat und letzteres ist einfach nur interessant, weil sie Informationen liefert, die vermutlich keiner so ohne weiteres parat hätte.
Schmunzeln musste ich über die Danksagung in diesem Teil. Während diese im ersten Teil etwa 2,5 Seiten einnahm, im 2. Teil dann schon deutlich kürzer ausfiel, liefert sie hier nur noch eine Liste von Namen. Aber sie hatte ja auch versprochen, dass sie nicht mehr so ausschweifend sein wolle. Gefällt!

Fazit

Dieses Buch schließt nahtlos an den 2. Teil an, zeigt dem Leser die nette Seite von Schneewittchen und erzählt weiter in der Geschichte von Dorian und Mary. Es endet mit vielen Fragen, die im 4. Teil hoffentlich beantwortet werden können. Wer Märchen mag, ist mit diesem Buch bestens beraten. 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 07.08.2019

Vampire bei den Gebrüder Grimm?

Die Grimm-Chroniken (Band 2)
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[Re-Read] [Fantasy] Maya Shepherd – Die Grimm Chroniken 2/13

Das Buch

Autor: Maya Shepherd
Titel: Asche, Schnee und Blut
erschienen: 02.03.2018
Verlag: Sternensand Verlag
Genre: Fantasy
Zeit: Gegenwart ...

[Re-Read] [Fantasy] Maya Shepherd – Die Grimm Chroniken 2/13

Das Buch

Autor: Maya Shepherd
Titel: Asche, Schnee und Blut
erschienen: 02.03.2018
Verlag: Sternensand Verlag
Genre: Fantasy
Zeit: Gegenwart / Parallelwelt
ISBN: 978-3-906829-71-5

Auf dem Cover ist ein Spiegelrahmen zu erkennen, in dessen Mitte ein Schloss zu sehen ist. Das Bild macht einen mystischen Eindruck und macht neugierig auf das Buch – nicht zuletzt deshalb, weil Leser des ersten Teils schon wissen, welche Wichtigkeit ein Spiegel in der Geschichte hat. Die Buchstaben auf dem Cover sind erhaben und haben eine angenehme Haptik beim Lesen.
Die Kapitelanfänge sind mit Illustrationen verziert, die einen romantischen Touch haben und die Kapitelüberschriften sind treffend gewählt. Je nachdem, in welcher Zeit ein Kapitel spielt, hat es das eine oder andere Bild als Illustration. Man muss den 1. Teil gelesen haben um Spaß am 2. zu haben.

Warum ausgerechnet dieses Buch?

Auf der Leipziger Buchmesse 2017 habe ich Teil 1 bis 3 gekauft und nun habe ich diverse andere Teile mehr. Um wieder in die Geschichte hinein zu kommen, begann ich also noch einmal von vorn.

Handlung

Will, Maggie und Joe sind in 2012 in Königswinter gelandet. Rumpelstein führt sie zum Schloss auf dem Drachenfelsen, in dem sie das erste Mal Schneewittchen begegnen. Unfassbar für alle 3 ist es, dass dieses Mädchen die schöne Märchengestalt sein soll, die von ihrer Stiefmutter umgebracht werden sollte.
Königin Mary erzählt weiter aus ihrem Leben im 16. Jahrhundert. Sie berichtet von ihren Familienverhältnissen und ihrer großen Liebe Dorian.

Perspektiven

Der Teil in dem Königin Mary erzählt, bekommt diesmal deutlich mehr Platz und ist wieder in der ich-Form geschrieben. Der Teil der Geschichte, in den Will, Maggie und Joe verstrickt sind, wird auch diesmal in der 3. Person erzählt. Der Wechsel zwischen den Perspektiven macht es leichter zwischen den Zeiten zu springen, denn auch wenn sich die Geschichte in der Gegenwart nicht von der in der Vergangenheit bzw. der Parallelwelt trennen lässt, so liegen sie zeitlich auseinander.
Durch viele Dialoge ist die Geschichte lebendig und man kann einfach eintauchen und die recht kurze Geschichte in einem Rutsch durchlesen.

Figuren

Neben den bekannten Figuren Will, Maggie, Joe und Rumpelstein – der zugegebener Maßen immer unsympathischer wird – treten in diesem Teil Königin Mary, Schneewittchen und Dorian etwas häufiger auf. Königin Mary ist eine junge Frau, die sehr naiv zu sein scheint. Dies mag darin begründet liegen, dass sie von der Welt noch nichts gesehen hat. Immerhin unterliegt sie einem Fluch, der sie an ihre Kommende fesselt.
Dorian – ihre große Liebe – kann sie zwar sehr glücklich machen, stürzt sie jedoch gleichzeitig auch in ihre tiefsten Gefühlsabgründe. Bei dieser Figur hat die Autorin absichtlich Verwirrung gestiftet und ich musste bei der Aufklärung schmunzeln, da auch ich diesem Verwirrspiel aufgesessen bin und mir nicht vorstellen konnte, wie die Dinge zusammen hängen sollten.
Und Schneewittchen bringt den Leser wohl deutlich mehr ins Grübeln als Königin Mary. Da letztere in den Märchen der Gebrüder Grimm im Höchstfall eine stets wiederkehrende Nebenfigur ist, hat man eigentlich gar keine konkrete Vorstellung von ihr. Bei Schneewittchen sieht es anders aus. Da weiß jeder, dass sie doch eigentlich das liebenswerte Mädchen ist. Aber wer sagt eigentlich, dass sich dahinter nicht doch ein Vampir verbergen kann? Die Begründungen im Buch sind logisch und auch die Erklärungen der Autorin im hinteren Teil des Buches bringen einen durchaus ins Grübeln.
Hinter Will scheint auch mehr zu stecken, als es am Anfang den Anschein hat. Ich habe ja einen Verdacht und werde mich gern überraschen lassen, wann genau klar wird, wer er tatsächlich ist.
Ich mag die Figuren – jede auf ihre Art und Weise. Mit Will, Maggie und Joe kann ich absolut mitfühlen, da sie zwischen Ungläubigkeit und „könnte es vielleicht doch sein“ hin und her schwanken. Einerseits fühlen sie sich veralbert, andererseits können sie nicht darüber hinweg sehen, was sie erleben. Die ständige Ambivalenz ihren Gedanken und Gefühlen ist wirklich toll beschrieben.
Mary ist mir manchmal etwas zu voll des Mitleids. Ja, an der einen oder anderen Stelle ist es gerechtfertigt, an mancher Stelle jedoch völlig drüber und Dorian ist einfach ihr Held. Es ist egal, was er tut, es ist egal, wie sehr er sie verletzt... sie liebt ihn. Ist eine solche Liebe glaubwürdig? Vielleicht... vielleicht aber auch nicht.

Schreibstil

Der Schreibstil von Maya Shepherd ist flüssig und leicht zu lesen. Wer selbst Grimms Märchen gelesen hat, weiß auch, worauf sie anspielt, selbst wenn sie nicht alles erklärt. Ich mag es, wie sie den Märchenfiguren ihr ganz eigenes Gesicht gibt. Man kann sie sich wirklich gut vorstellen. Sie bringt Aspekte ein, die so völlig konträr zu den bekannten Märchen sind und schafft es so, einen völlig neuen Blickwinkel zu erschaffen.
Allerdings haben sich in diesem Teil ein paar Fehler eingeschlichen. Hin und wieder fehlt ein Wort und am Anfang des Buches gibt es eine Stelle mit 2 Sätzen, die so gar keinen Sinn ergeben wollen. Schaut man darüber jedoch hinweg, lässt sich auch dieser Teil wieder sehr zügig lesen.

Setting

Man ist dort, wo die Geschichte spielt. Der Autorin gelingt es wunderbar die Atmosphäre einzufangen und zu beschreiben. Sei es im Schloss, auf dem Friedhof oder im Wald. Man kann die Umgebung beinahe fühlen, dabei bedient sie sich hier nicht besonders vieler Worte. Vielmehr setzt sie mit gelieferten Akzenten auf die Phantasie des Lesers. Mir gefällt das ausgesprochen gut.

Vor der Geschichte / Nach der Geschichte

Bevor die Geschichte tatsächlich startet, liefert die Autorin eine kurze Zusammenfassung von den Geschehnissen im ersten Teil. Das fand ich gut, denn gerade, wenn man die Teile nicht direkt hintereinander liest, bringt sie so alles noch mal zurück ins Gedächtnis.
Am Ende wendet sie sich noch einmal mit ein paar Erklärungen direkt an den Leser, sodass man sich selbst ein Bild davon machen kann, was Fiktion und Realität ist. Mir gefällt das sehr, denn gerade Märchen sind ja zumeist nicht immer ausschließlich erdacht, sondern werden beeinflusst von ihrer Zeit.

Fazit

Dieses Buch schließt nahtlos an den ersten Teil an und lässt Spannung aufkommen. Wie wird es weiter gehen? Wer braucht tatsächlich Wills Hilfe? Welche Rolle spielen Maggie und Joe? Man erfährt etwas mehr über die Familienverhältnisse von Mary und Schneewittchen und gleichzeitig wird aber auch so viel neu eingeführt, dass man unweigerlich weiter lesen muss. Somit freue ich mich auf den dritten Teil und vergebe hier 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 03.08.2019

Folgefehler - weniger Fortsetzung als eigene Geschichte

Folgefehler
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Das Buch

Autor: A.R. Klier
Titel: Folgefehler
erschienen: 20.04..2017
Verlag: BoD
Genre: Krimi
Zeit: Gegenwart
ISBN: 978-3-7448-0257-4

Auch das Cover dieses zweiten Teils zeigt passend ...

Das Buch

Autor: A.R. Klier
Titel: Folgefehler
erschienen: 20.04..2017
Verlag: BoD
Genre: Krimi
Zeit: Gegenwart
ISBN: 978-3-7448-0257-4

Auch das Cover dieses zweiten Teils zeigt passend zum Krankenhausumfeld ein sehr steriles Bild mit einem Reagenzglas. Die Verbindung zum Krankenhaus und vor allem der Wiedererkennungswert sind damit perfekt gegeben. Die Geschichte ist in viele kurze Kapitel aufgeteilt, die das Lesen dieser Geschichte schnell voran kommen lassen. Man kann diesen zweiten Teil zwar lesen, ohne den ersten zu kennen, jedoch ist es ratsam zunächst mit Teil 1 zu beginnen, da es im Grunde keine Rückblenden auf den ersten Teil gibt.

Warum ausgerechnet dieses Buch?

Nachdem ich den 4. Teil zuerst gelesen hatte und dann mit dem 1. noch einmal begann, wollte ich wissen, wie es weiter geht, da der Titel ja durchaus auf eine Fortsetzung schließen lässt. Die allerdings ist es nur bedingt.

Handlung

Die Assistenzärzte Frederik Hendriksson und Niklas Thorsen erkennen Ungereimtheiten im Ablauf der Chirurgie im UKE in Hamburg. Verdächtig viele Patienten sterben, die durchaus eine Chance gehabt hätten, ihre Verletzungen zu überleben. Sie beginnen Fragen zu stellen und zu vermuten... Bis Niklas selbst Patient im UKE wird und jenen, die hinter den vielen unerklärbaren Toden stecken, zum Opfer fallen soll. Als er seine Vermutung laut ausspricht und auch Namen nennt, ist sein Leben erst recht nicht mehr sicher und gemeinsam mit seiner Freundin Freja muss er ins Zeugenschutzprogramm abtauchen.

Perspektiven / Dialoge

Die Geschichte wird ebenfalls wieder klassisch in der 3. Person erzählt und ist zeitlich parallel zum ersten Teil einzusortieren. Hier werden quasi die Geschehnisse beleuchtet, die während Frederiks Entführung im ersten Teil passierten. Leider wird dies erst nach den ersten Kapiteln klar und die Unwissenheit darüber stiftet zunächst etwas Verwirrung. Ein Zeitstempel in beiden Büchern oder ein Hinweis darauf, dass wir uns in der gleichen Zeitspanne bewegen, hätte hier vielleicht geholfen.
Diese Geschichte findet hauptsächlich außerhalb des Krankenhauses statt, weshalb sich der Leser diesmal nicht mit all zu vielen medizinischen Fachbegriffen konfrontiert sieht. Den Dialogen kann man leicht folgen, sie sind nachvollziehbar und gestalten die Erzählung lebendig.

Figuren

In diesem Teil der Fehlerreihe ist Niklas Thorsen – Frederiks bester Freund – der Hauptcharakter. Er soll umgebracht werden, weil er der Wahrheit über das Vorgehen im UKE zu nahe gekommen ist, und muss deshalb geschützt werden. Und auch wenn man sich in Niklas hineinversetzen kann, seine Sorgen und Ängste durchaus versteht, mit ihm mit bangt, wirkt diese Figur in den ersten Kapiteln etwas konstruiert. Das liegt meiner Meinung nach daran, dass er im ersten Teil überhaupt nicht auftaucht. Er wird noch nicht einmal erwähnt (bis auf eine Namensnennung, aus der aber nichts hervor ging und die man auch gut hätte überlesen können) und wird erst im 2. Teil präsent. Im ersten Moment liest sich das dann ein bisschen so, als hätte der Held der Serie eben einen Freund gebraucht. Im Verlauf des Buches legt sich dieses Gefühl aber, weil hin und wieder auch Sequenzen aus der gemeinsamen Vergangenheit einfließen und man tatsächlich mehr und mehr das Gefühl bekommt, dass da 2 Geschichten parallel „gelaufen“ sind.

Dr. Hanson – der Oberarzt, bei dem Frederik seine Ausbildung zum Facharzt macht – ist mir irgendwie unglaubwürdig erschienen. Im ersten Teil haben sich der Arzt und Frederik teilweise sehr gut verstanden, Hanson war sogar begeistert von Frederiks Leistungen, hat ihn allein operieren lassen usw. und im 2. Teil wird er ausschließlich als grimmig und unzugänglich dargestellt. Das passte für mich nicht so recht zusammen. Für die Handlung als einzelne betrachtet passte es allerdings schon irgendwie.

Freja – Niklas' Freundin – erschien mir bisweilen etwas zickig. Natürlich war es nachzuvollziehen, dass die Situation mit dem Zeugenschutz schwierig ist, man spürte ihre Angst und Hoffnungslosigkeit und natürlich war mir auch klar, dass sich niemand eine solche Situation aussucht. Aber deshalb ständig auf dem Partner, der ja zudem auch noch das Opfer ist, rumzuhacken und ihm das Leben schwer zu machen, hat manchmal ein bisschen genervt. Und auch die anschließende Offenbarung der Schwangerschaft konnte dies in meinen Augen nicht „entschuldigen“.

Schreibstil

Der Schreibstil der Autorin ist auch in dem Fehler wieder bemerkenswert flüssig und schnell. Die kurzen Kapitel fliegen nur so dahin. Und ich hatte auch nicht das Gefühl, dass sich die Geschichte beginnt in die Länge zu ziehen. Es ging Schlag auf Schlag. Schade fand ich, dass A.R. Klier den „Täter“ so schnell offenbart hat. An dieser Stelle war mir natürlich, bedingt durch den 4. Teil, von Anfang an klar, um wen es sich handelt. Aber ich könnte mir vorstellen, dass jemand der vorn anfängt, die Spannung gern noch etwas länger ausgehalten hätte.
Wortkombinationen wie „der angehende Unfallchirurg“ wurden in diesem Teil nicht ganz so häufig gebraucht, wie im ersten Teil. Das hat mir gut gefallen und macht das Lesen flüssiger, denke ich. Allerdings fehlen auch in diesem Teil wieder ein bisschen die Eigenheiten der einzelnen Charaktere. Bis auf ein paar äußerliche Merkmale bleiben sie leider wieder recht blass.

Setting

Auch diesmal gelingt es der Autorin Atmosphäre zu schaffen – sei es im Krankenhaus auf der Intensivstation, als Niklas seinen Mördern begegnet oder auch im Zeugenschutz. A.R. Klier schafft es glaubhaft die bedrückende Stimmung – auch zwischen Niklas und den Polizisten – zu beschreiben. Da fiel es dann manchmal gar nicht mehr so sehr auf, dass andere Beschreibungen fehlten.

Offene Fragen

Am Ende haben mir zwei Auflösungen gefehlt. Nach diesem Teil wissen wir jetzt, dass sich der Kreis zu Frederiks Vergangenheit und dem Tod seiner damaligen Verlobten geschlossen hat. Wir wissen, wer den Auftrag erteilt hat... Aber trotzdem bleibt der Leser im Dunkeln darüber, warum es dazu kam. Diese kleinen Spannungsspitzen hätte die Autorin meiner Meinung nach besser nutzen können um am Ende diese Frage zu beantworten – jedenfalls würde es mich interessieren!

Und die zweite Frage: Warum half die Polizistin dem Drahtzieher? Womit hat er sie erpresst? Bei den Klinikärzten waren die Erklärungen noch nachvollziehbar, aber bei einer Polizistin? Bis wohin reichte denn der Einfluss dieses Menschen? Ich denke, da hätte noch einiges an Potential drin gesteckt um die Spannung und vor allem die Abgründe dieses Menschen ins Spiel zu bringen, denn dass der Drahtzieher ein furchtbarer Mensch sein muss, ist vermutlich jedem Leser recht schnell klar.

Fazit

Auch diese Geschichte kann man gut an einem verregneten Tag auf dem Sofa lesen. Diesmal muss man nicht ganz so Ärzte-affin sein, auch wenn natürlich das UKE in Hamburg immer wieder Teil der Geschichte ist. Da es mir diesmal aber etwas zu viele Ungereimtheiten und am Ende offene Fragen gab, gibt es für diesen Teil nur 3 Sterne.

Veröffentlicht am 31.07.2019

Spannende Geschichte im Krankenhausmillieu

Anfängerfehler
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Das Buch

Autor: A.R. Klier
Titel: Anfängerfehler
erschienen: 16.03.2017
Verlag: BoD
Genre: Krimi
Zeit: Gegenwart
ISBN: 978-3-7412-8211-9

Das Cover zeigt passend zum Krankenhausumfeld ...

Das Buch

Autor: A.R. Klier
Titel: Anfängerfehler
erschienen: 16.03.2017
Verlag: BoD
Genre: Krimi
Zeit: Gegenwart
ISBN: 978-3-7412-8211-9

Das Cover zeigt passend zum Krankenhausumfeld eine erhobene Hand mit einer Spritze. Steril sieht es aus, ist dieser Krimi aber keineswegs. Die Geschichte ist in viele kurze Kapitel aufgeteilt, die das Lesen dieser Geschichte schnell voran kommen lassen.

Warum ausgerechnet dieses Buch?

Ich habe den 4. Teil dieser Reihe in einer Leserunde auf lovelybooks.de gelesen und wollte nun endlich heraus finden, wie alles begann. Zwar kann man die Krimis weitgehend auch einzeln lesen, aber um die Hintergründe und Zusammenhänge tatsächlich zu sehen, ist es sinnvoll von vorn zu beginnen – mit dem Anfängerfehler.

Handlung

Dr. Frederik Hendrikson, Assistenzarzt in der Neurochirurgie wird aus dem Hamburger UKE direkt nach einer OP entführt und für eine ganze Weile festgehalten. Durch einen glücklichen Umstand kann er sich selbst befreien. Um dem Schrecken dieser Entführung, deren Sinn sich ihm nicht erklärt, da sein Vater nicht erpresst wurde, zu entfliehen zieht er nach München um dort seine Ausbildung fortzusetzen. Es dauert nicht lange, bis er auch hier von namenlosen Kriminellen verfolgt und bedroht wird. Seltsame Zufälle häufen sich und er beginnt mit seiner Freundin Caroline, einer angehenden Polizistin, zu der er eine Fernbeziehung pflegt, auf eigene Faust zu ermitteln, wer hinter der Entführung steckt und wer seinen Tod will.

Perspektiven / Dialoge

Die Geschichte wird klassisch in der 3. Person und in der Vergangenheit erzählt. Frederik hat bereits eine Vorgeschichte, die immer mal wieder anklingt, aber nicht weiter zur Sprache kommt, obwohl sie sein Leben oder doch zumindest das Verhältnis zu seinem Vater stark beeinflusst.
Der Leser erfährt vieles aus Frederiks Krankenhausalltag und wird passender Weise auch mit Fachbegriffen gefüttert. Die Dialoge im Krankenhaus klingen für mich als „nur mal Patient“ realistisch und machen die Geschichte lebendig und authentisch.

Figuren

Die zentrale Figur ist Frederik Hendrikson. Er wirkt authentisch und es gelingt der Autorin beim Leser Sympathie zu erzeugen. So habe ich mit ihm mitgezittert, als er entführt wurde und mitgerätselt, während er mit Caroline ermittelte. Schade finde ich, dass die klassische Beschreibung der Figuren generell eher nicht erfolgt. So weiß der Leser über Frederik lediglich, dass er groß und blond ist, aus Hamburg stammt und Neurochirurg werden wird. Dennoch ist es möglich, aufgrund von Reaktionen oder Bemerkungen anderer Charaktere, sich ein Bild über die Figur des Frederik zu machen.
Caroline hingegen bleibt eher unscheinbar, obwohl sie eine kluge Frau ist und für Frederik viel übrig hat. Auch sie ist eher ein Sympathieträger, wenngleich man sie sich nicht wirklich bildlich vorstellen kann. Frederiks Vater ist der typische Tyrann – jedenfalls kommt es mir so vor – und damit eine Figur, mit der man besser nichts zu tun haben möchte.
In München hat Frederik eine Mentorin – Sabine Wilhelm. Ich habe nicht verstanden, warum er ihr nicht vertraut. Für meine Begriffe wäre es schöner gewesen, entweder berechtigte Zweifel zu beschreiben und so dafür zu sorgen, dass der Leser ebenfalls in Zweifel gerät oder aber die Chance zu nutzen, Frederik in eine Konfliktsituation laufen zu lassen, indem sie sein Vertrauen ausnutzt oder missbraucht.

Schreibstil

Der Schreibstil von A.R. Klier ist flüssig und manchmal hat man das Gefühl, man rast durch die Kapitel hindurch. Dies passt durchaus zum hektischen Alltag in einem Krankenhaus. Sie schreibt temporeich und die Ereignissen folgen kurz und knackig aufeinander. Hin und wieder war mir der Klinikalltag zu präsent, denn das eigentliche Geschehen fand ja außerhalb statt. Andererseits konnte die Autorin so ihren Hauptcharakter ausgesprochen gut vorstellen und einführen und ihn so zu einem sympathischen jungen Mann werden lassen, dem ein Unrecht widerfährt.
Die Entführung und die Ermittlung sind so beschrieben, dass der Leser Spaß daran hat, mitzurätseln und zu hoffen, dass am Ende alles gut werden würde. Klier schafft immer wieder Spannungsmomente, die dazu führen, dass man unbedingt weiter lesen will.
Gefallen hat mir, dass die Auflösung und damit die Bekanntgabe (oder Bestätigung, weil man seine eigene Vermutung hat) des Täters erst sehr spät erfolgt. Nachdem ich den 4. Teil bereits kannte, war dies hier für mich keine Überraschung mehr. Für jemanden der vorn beginnt, könnte es aber unter Umständen schon unerwartet sein.

In ihren Formulierungen wiederholt die Autorin bestimmte Worte / Wortkombinationen meiner Meinung nach zu oft. So wird Frederik immer wieder als angehender Neurochirurg und Caroline als angehende Polizistin beschrieben, wenn z.B. eine wörtliche Rede erfolgt. Mal ist das sicherlich okay, aber so häufig wie hier macht es dann ein bisschen den Eindruck, der Leser könnte es vergessen haben. Das habe ich als störend empfunden.

In der e-book Version fehlen zudem immer mal wieder ein paar Worte – kleine Worte, die den Lesespaß nicht wirklich nachteilig beeinflussen, aber man bemerkt es.

Setting

Der Autorin gelingt es, die Atmosphäre eines Krankenhauses glaubwürdig zu erschaffen. Jeder, der einmal in einer Notaufnahme sitzen musste, wird sich dort wiederfinden. Auch die Geheimnisse außerhalb dieses Territoriums versteht Klier gut in Szene zu setzen. Bei der Liebesbeziehung zwischen Frederik und Carolina fehlte mir allerdings ein bisschen der Pepp. Der Anfang war schön, aber danach hätte sie auch im Sande verlaufen können, ohne dass es groß aufgefallen wäre.

Fazit

Dieses Buch ist ein gelungener Zeitvertreib im Krankenhausmilieu mit knackiger Geschichte und temporeichen Kapiteln. Es macht Spaß ihr zu folgen. Wer allerdings den Gänsehautkrimi erwartet, ist hier nicht richtig. Wer aber eine spannende Arzt-Geschichte für den verregneten Sonntag sucht, der wird nicht enttäuscht. Ich vergebe 4 von 5 Sternen, weil es doch ein paar Abers zu viel gibt.

Veröffentlicht am 31.07.2019

Spannend bis zum Schluss

Mein Herz so schwarz
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Das Buch

Autor: Jenny Blackhurst
Titel: Mein Herz so schwarz
erschienen: 31.07.2019
Verlag: Bastei Lübbe
Genre: Thriller
Zeit: Gegenwart
ISBN: 978-3-404-17842-1

Das Cover zeigt einen ...

Das Buch

Autor: Jenny Blackhurst
Titel: Mein Herz so schwarz
erschienen: 31.07.2019
Verlag: Bastei Lübbe
Genre: Thriller
Zeit: Gegenwart
ISBN: 978-3-404-17842-1

Das Cover zeigt einen gefallenen Hochzeitsstrauß, der eindeutig auf die Ausgangssituation des Buches hinweist. Die großen Buchstaben der Worte Herz und schwarz deuten wohl darauf hin, dass hier jemand einen sehr bösen Plan ausgeheckt zu haben scheint. Das Buch ist in viele recht kurze Kapitel unterteilt. Die Kapitel sind allerdings nicht zu kurz, sodass der Leser tatsächlich immer wieder neues erfährt.

Warum ausgerechnet dieses Buch?

Im Rahmen einer Leserunde durfte ich dieses Buch lesen, wofür ich mich sowohl beim Verlag Bastei Lübbe als auch bei lesejury.de bedanke. Die Leseprobe der ersten 6 Kapitel machten neugierig auf den Rest des Buches und letztlich hielt das Buch, was es versprach.

Handlung

An ihrem Hochzeitstag springt Evie von den Klippen in den Tod. Warum weiß niemand – noch nicht einmal ihre beste Freundin Rebecca. Am härtesten trifft dieser Freitod Richard, den Bräutigam. Niemand kann sich vorstellen, was Evie dazu bewogen haben könnte, diese Entscheidung zu treffen. Oder weiß es doch jemand und sagt es nur nicht?
Rebecca und Richard begeben sich gemeinsam auf die Suche nach Gründen und Indizien. Aber beide scheinen einen anderen Grund dafür zu haben.

Perspektiven / Dialoge

Die Autorin erzählt in diesem Thriller 2 Geschichten parallel. Zum einen wird Evies Leben von ihrer Kindheit bis zu ihrem Sprung beleuchtet und zum anderen die Geschichte von Rebecca, wie sie gemeinsam mit Richard versucht zu rekonstruieren, wie es zum Sprung kommen konnte. Die unterschiedlichen Perspektiven, werden dadurch unterstützt, dass einerseits Rebecca in der ich-Form berichtet und dabei hin und wieder aus ihrer eigenen Vergangenheit erzählt und andererseits Evies Geschichte in der Vergangenheit und in der 3. Person wiedergegeben wird.
Die Wechsel zwischen den Perspektiven passen sehr gut und man findet sich gut darin zurecht. Die Kapitel sind auch mit den jeweiligen Namen überschrieben, sodass man sich darauf einstellen kann. Die Geschichte folgt somit quasi zwei roten Fäden, die sich am Ende des Buches unweigerlich treffen.
Die Dialoge sind in beiden Perspektiven gut geschrieben. Ich mag die Art zu reden. Sie passt zu den jeweiligen Figuren. Denn ein Mädchen aus gutem Hause spricht irgendwie auch immer ein bisschen anders, als eines welches nicht alles ohne Aufwand bekommen konnte.

Figuren

Die beiden Hauptfiguren sind Evie und Rebecca, beste Freundinnen, die sich unter seltsamen Umständen kennen gelernt haben. Zu Anfang des Buches erscheint Evie nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht, während Rebecca die Sympathischere von den beiden ist. Man hat den Eindruck, als würde Evie immer nur nehmen, während Rebecca nur gibt. Während Evie das Glamourgirl ist, erscheint Rebecca als die graue Maus, die ihr Leben nach dem Leben ihrer besten Freundin ausrichtet. Je weiter die Geschichte voran schritt, desto häufiger hatte ich das Gefühl, dass nichts so sein muss, wie es auf den ersten Blick erscheint. Beide Charaktere sind glaubwürdig, selbst wenn sich meine Meinung über die beiden Frauen im Laufe der Zeit grundlegend geändert hat. Man kann mit ihnen mitfühlen und erkennt Ungerechtigkeiten, die sie erfahren. Oftmals habe ich mich sogar gefragt, wie ich in der einen oder anderen Situation reagiert hätte.

Richard – der Bräutigam – bleibt für mich durchgehend zu blass. Nach Evies Sprung lässt er sich gehen und macht die ganze Zeit keine wirklichen Anstalten, in sein Leben zurück zu kehren. Er erscheint träge, beinahe lethargisch und lässt sich von Rebecca umsorgen und ein ums andere Mal habe ich mich gefragt, warum sie das tut. Zumal Richard dabei auch nicht immer nett zu ihr ist, sich sogar mal fragt, warum nicht hätte Rebecca springen können.

Weitere Charaktere am Rand, die aber durchaus die Handlung maßgeblich beeinflussen, werden gut dargestellt. Z.B. kann man sich Evies Vater Dominic nur all zu gut als das Familienoberhaupt vorstellen oder James, der junge Mann, in den Evie in ihrer Jugendzeit verliebt war und der nur all zu gut zu in ihre glamouröse Welt gepasst hätte. Es bleibt nicht aus, dass man mit ihnen mitfühlt und -fiebert, obwohl sie nur Nebenfiguren sind.

Schreibstil

Jenny Blackhurst versteht es, einen Spannungsbogen aufzuziehen um diesen dann mit dem nächsten Kapitel und damit Perspektivwechsel wieder einbrechen zu lassen. Dies bringt den Leser dazu immer weiter lesen zu wollen, denn mit jedem Kapitel liefert sie wieder ein oder mehrere Puzzelteile, die das große Ganze vervollständigen. Bedingt durch die vielen, kurzen Kapitel gibt es dieser kleinen Teile viele und wie von selbst stellen sich bald eigene Spekulationen über den Handlungsverlauf ein. Ich würde diesen Thriller tatsächlich als Pageturner bezeichnen, weil man möglichst schnell wissen will, wie wohl die Antwort auf die aufgeworfene Frage lautet. Damit hingegen lässt sich Blackhurst nur all zu gern Zeit. Eine Weile lang hatte ich sogar das Gefühl, dass ich nur noch Fragen im Kopf habe.
Leider sind dabei auch gute Ansätze zu kniffeligen Situationen, aus denen ich mir als Leser deutlich mehr erwartet hatte, verloren gegangen, indem sie diese einfach ausschaltet. Fraglich ist, ob das so gewollt ist.

Der Schreibstil ist absolut flüssig, sodass man sich nur auf die Geschichte, in die man von der ersten Seite an eintaucht, konzentrieren kann. Fragen werden nicht zu früh beantwortet und es gibt ein paar wirklich unerwartete Wendungen in der Geschichte. Besonders die letzten Kapitel haben es in sich, wenn Schlag auf Schlag die Lösungen präsentiert werden.

Setting

Der Autorin gelingt es, die Welt der jungen Evie von der der erwachsenen Frauen zu unterscheiden. Während die kleine und jugendliche Evie behütet aufwächst und gern einmal rebelliert, erscheint die Welt zweier Studentinnen geprägt von unterschiedlichen Herkünften zu sein. Auch wenn Evie und Rebecca tatsächlich leben und sich nicht nur hinter ihren Büchern vergraben, so merkt man schon, dass das Leben der Studentinnen ein anderes ist, als das Leben der jungen Evie.
Blackhurst schafft es die passenden Atmosphären zu schaffen und auch wenn diese Atmosphären quasi ständig wechseln, kann man sich dem gut anpassen und verliert nicht den Überblick.

Fazit

Diese Geschichte ist eine mit unerwartetem Ausgang. Sie ist die Geschichte zweier Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Und es ist die Geschichte, die dem Leser zeigt, dass nichts so sein muss, wie es am Anfang scheint. Es ist eine Geschichte mit vielen Wendungen, die viele Fragen aufwirft und am Ende alle beantwortet. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und vergebe deshalb 5 von 5 Sternen.

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