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Veröffentlicht am 17.07.2023

Antikes Leben der Sklaven

Die Wölfe von Pompeji
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Das antike Pompeji, eine Stadt, die dem Untergang geweiht ist. Hier treffen die Reichen und Mächtigen auf die vom Glück vergessenen: Sklaven und Huren. Amara ist eine von ihnen, eine Wölfin, die als Sklavin ...

Das antike Pompeji, eine Stadt, die dem Untergang geweiht ist. Hier treffen die Reichen und Mächtigen auf die vom Glück vergessenen: Sklaven und Huren. Amara ist eine von ihnen, eine Wölfin, die als Sklavin im berüchtigtsten Bordell der Stadt lebt. Eins war sie die Tochter eines angesehen griechischen Arztes, bis das Schicksal sie um alles brachte, einschließlich ihrer Freiheit.
Gemeinsam mit den anderen Sklaven versucht sie, zu überleben und das Beste aus ihrer Situation zu machen.

Eindrucksvoll erzählt Elodie Harper von den Vergessenen der Antike. Stellvertretend für all die namenlosen Sklaven beschriebt sie am Beispiel von Amara, wie wenig ein Menschenleben - und besonders das Leben einer Frau – damals wert war. Das Leben ist hart, immer gefährlich, von täglichen Demütigungen und Missbrauch geprägt. Dabei gelingt es Harper, die Atmosphäre der Antike authentisch wiederzugeben. Über kleinere sprachliche Schwächen kann man gut hinwegsehen und das Ende war mir persönlich zu flach. Alle in allem aber ein lesenswerter Roman über eine interessante und grausame Zeit.

Mein Fazit: interessanter historischer Roman mit Schwächen.

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Veröffentlicht am 18.06.2023

Blick hinter die Kulissen

Komplizin
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Angeregt durch die Mee-Too-Debatte nimmt ein Journalist Kontakt zu der College-Dozentin Sarah Li auf. 10 Jahre zuvor stand Sarah am Beginn einer großen Karriere als Filmproduzentin. Ihr erster Film wurde ...

Angeregt durch die Mee-Too-Debatte nimmt ein Journalist Kontakt zu der College-Dozentin Sarah Li auf. 10 Jahre zuvor stand Sarah am Beginn einer großen Karriere als Filmproduzentin. Ihr erster Film wurde in Cannes gefeiert und der Milliardär und Investor Hugo North wurde auf die kleine, bis dato eher unbekannte Filmfirma aufmerksam. Durch das Interview wird Sarah mit den längst verdrängten Erinnerungen an den Tyrannen North konfrontiert. Denn natürlich investiert ein solcher Mann seine Millionen nicht ohne Gegenleistung und vor allem die Frauen, die mit ihm zu tun haben, werden Opfer seines Machtmissbrauchs.

In ihrem Roman gewährt Winnie M Li einen schockierenden Blick hinter die Kulissen der glänzenden Scheinwelt Hollywoods. Der harte Kampf um Geld, Erfolg und Anerkennung steht in starkem Kontrast zu den bunten Bildern, die wir sonst sehen. Geschildert aus der Perspektive einer direkt Betroffenen kann man sich gut in die Gefühls- und Gedankenwelt einer Frau einfühlen, die versucht, in einer von Männern dominierten Welt Fuß zu fassen. Hier regieren Geld und Macht und wer sich nicht fügt, wird aussortiert. Dabei stellt Li auch die Frage, wer alles Schuld an der Misere trägt: sind es nur die Täter oder auch die Opfer und Zeugen, die wegsehen und schweigen.

Mein Fazit: ein beklemmender Roman über ein wichtiges Thema. Lesenswert!

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Veröffentlicht am 31.05.2023

Kannst Du Deiner Erinnerung trauen?

Erinnere dich!
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Als Arno Seitz eine Einladung zum Klassentreffen erhält, brechen bei ihm alte Wunden auf. Denn 20 Jahre zuvor verschwand seine damalige Freundin Maja kurz nach dem Abitur bei einer gemeinsamen Wanderung ...

Als Arno Seitz eine Einladung zum Klassentreffen erhält, brechen bei ihm alte Wunden auf. Denn 20 Jahre zuvor verschwand seine damalige Freundin Maja kurz nach dem Abitur bei einer gemeinsamen Wanderung mit Freunden spurlos verschwand. Dann wird ihm ein Handy zugeschickt, über dem ihm eine unbekannte Person Nachrichten und Fotos schickt und ihn auffordert, sich an das, was damals wirklich geschah, zu erinnern. Gemeinsam mit den Freunden von damals und Majas jüngerer Schwester macht sich Arno zu Ehren Majas erneut auf die Wanderung – und wird bald von verstörenden Erinnerungen gequält.

Max Reiter hat einen faszinierenden, spannenden Thriller über Manipulation und Erinnerung geschrieben, der zum Nachdenken anregt. Wie leicht lassen sich Erinnerungen verändern, sind die Dinge, die wir zu wissen glauben, wirklich wahr? Kann man dem eigenen Gedächtnis trauen? Und wie kann ein Mensch mit der Ungewissheit leben? Dabei kommt dieser Thriller komplett ohne Action oder Gewalt aus, denn alles spielt sich ausschließlich in den Gedanken Arnos ab. Das funktioniert sehr gut, die Personen erscheinen zum großen Teil authentisch und ich konnte gut mit Arno mitfühlen. Das Thema Gedanken- bzw. Erinnerungsmanipulation fand ich hochinteressant und auch ein wenig beängstigend.

Mein Fazit: faszinierender, spannender Thriller, der tief in die Psyche des Menschen dringt.

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Veröffentlicht am 14.05.2023

Guter Thriller mit Gruselfaktor

Die Verborgenen
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Stell Dir vor, ein Fremder dringt in Dein Haus ein, lebt unbemerkt unter Deinem Dach, bedient sich an Deinen Lebensmitteln, wäscht sich mit Deiner Seife, steht nachts an Deinem Bett. Und erfährt alle Deine ...

Stell Dir vor, ein Fremder dringt in Dein Haus ein, lebt unbemerkt unter Deinem Dach, bedient sich an Deinen Lebensmitteln, wäscht sich mit Deiner Seife, steht nachts an Deinem Bett. Und erfährt alle Deine kleinen und großen Geheimnisse. Genau das passiert der Familie Hoffmann, als ein sogenannter #phrogger auf die Tochter Tabea und Mutter Franziska aufmerksam wird. Systematisch versucht der Eindringling, das Leben der Familie zu zerstören, angetrieben von Rachegedanken.

In seinem neuen Thriller hat Linus Geschke sich dem Leben hinter der Fassade gewidmet. Familie Hoffmann scheint auf den ersten Blicke eine glückliche Familie zu sein, doch ein Blick hinter die Kulissen offenbart etwas ganz anderes. Diesen Blick ermöglicht uns ein fremder Eindringling, der ein echter Gruselfaktor ist. Erzählt wird das Ganze aus den unterschiedlichen Perspektiven der Protagonisten, so dass sich ganz allmählich ein Gesamtbild herauskristallisiert. Dazu gibt es noch den ungeklärten Mord an einem jungen Mädchen – alle Zutaten für einen guten Thriller sind also vorhanden. Der Spannungsbogen ist gleichbleibend hoch und die Charaktere sind allesamt authentisch, wenn auch nicht unbedingt Sympathieträger.

Mein Fazit: ein guter Thriller mit interessantem Thema. Die Spannungskurve hätte aber etwas mehr nach oben gehen können.

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Veröffentlicht am 22.04.2023

Temporeicher Agententhriller

Seventeen
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Vergesst James Bond – dieser Mann ist gefährlicher! Sein Name tut nichts zur Sache. Er ist Seventeen, der beste Auftragskiller der Welt. Als sein „Agent“ ihm den Auftrag erteilt, seinen Vorgänger Sechzehn ...

Vergesst James Bond – dieser Mann ist gefährlicher! Sein Name tut nichts zur Sache. Er ist Seventeen, der beste Auftragskiller der Welt. Als sein „Agent“ ihm den Auftrag erteilt, seinen Vorgänger Sechzehn zu finden und zu ermorden, beginnt für den namenlosen Killer ein Kampf um Leben und Tod. Denn dieser gibt sich natürlich nicht einfach geschlagen und auch andere Killer wittern ihre Chance, selber an die Spitze zu kommen. Während Sechzehn um sein Leben kämpft erinnert er sich daran, wie er zu dem wurde, der er jetzt ist. Und er beginnt zu zweifeln.

Mit Seventeen hat der britisch-kanadische Drehbuchautor John Brownbow einen spannenden und äußerst temporeichen Thriller im Agenten- und Killer-Milieu geschrieben, der sich innerhalb kürzester Zeit zu einem wahren Pageturner entwickelt. Dieser Roman hat alles, was dazu gehört: Actionszenen, ein wenig Erotik und Liebe, schnelle Autos, viel Geld und einige blutige Szenen. Die Personen sind glaubwürdig, vor allem Seventeen ist trotz seines Berufes ein echter Sympathieträger.
Ich habe mich auf jeden Fall gut unterhalten gefühlt und freue mich schon darauf, dass ein Buch über seinen Nachfolger „Achtzehn“ im Entstehen sein soll.

Mein Fazit: Spannender und temporeicher Agententhriller. Lesenswert!

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